Wieviel Euro kostet guter Klang?

Also, Hobbymusiker sind mir ja von Natur aus sympathisch. Sie geben sich redliche Mühe ihrer Muse keine Schande zu machen und bringen es auch, wenn sie stark genug sind und ordentlich üben auf ein angemessenes Niveau das ihnen auch erlaubt sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Und wie steht es mit den Hobbyphysikern?

Also was ich hier las lässt mich sprachlos. Wie kann der gesunde Menschenverstand akzeptieren, dass der Lärm (Musik) bei mehrfacher Quelle an Lautstärke gewinnt?

Ok, ich bin auch kein Hobbyphysiker aber, was ein jeder Orchestermusiker weiß: Zwei Violinen machen nicht mehr „Krach“ als eine, der Ton wird lediglich breiter, das heißt er bekommt mehr Fülle, weil zwei verschiedene Instrumente gespielt werden und jedes Instrument ein anderes Klangspektrum abgibt. Würde die Lautstärke auch nur um einen Bruchteil zunehmen, wäre schlicht kein Orchester mit 20 Geigen möglich, weil eine einzige Geige schon Power aufbringen kann.

Was nun das Klavier betrifft, wage ich, der Physik unwissend aber aus dem „Bauch redend“ zu behaupten: Der Klang wird keines Falls lauter, er wird breiter und bekommt mehr Fülle. Übrigens werden ja beim Klavier die drei Saiten eines Chores von einem und dem gleichen Hammer angeschlagen, und gegenüber den Geigen auch noch von einem und dem gleichen Musikus. Wie bitte wäre es sonst möglich, das Klavier homogen zu spielen, ohne dass man einen Sprung merkt wenn man aus dem Bereich der einen Saite in jenen von zwei, und von den mit zwei in jenen von drei Saiten kommt?

Also ich würde mal ganz vorsichtig behaupten, dass es sich mit dem Schall in Etwa so wie mit dem Licht verhält: Zwei Glühbirnen von 25 Watt ergeben nie die Leuchtkraft einer 50 Watt Glühbirne. (das kann man ja problemlos ausprobieren.

Es wäre also weit richtiger zu behaupten, dass beim Mehren der Klangquellen, die verschiedene Klangspektren sich mit einander vermischen, eventuell bis auf einen gewissen Punkt sich überlagern, sich bereichern und sich bis zu einem bestimmten Grad verstärken. Je verschiedener die Klangquellen sind, je grösser ist das Addition Empfinden, bei gleichartigen Quellen würde ich eher auf das zunehmen des Fülle Empfinden tippen.

Sollte dieser Beitrag nun „physikalischer Quatsch“ sein, würde ich mich freuen, Stich und Handfest „umgestimmt“ zu werden.

Beste Grüße
PiRath
 
Sollte dieser Beitrag nun „physikalischer Quatsch“ sein, würde ich mich freuen, Stich und Handfest „umgestimmt“ zu werden.
Ja, das ist LEIDER absoluter, totaler, völlig überflüssiger Quatsch.

a) Mach mal Dein klavier auf und dämpfe bei einem 2-Saiter Chor eine Saite ab. Dann die andere: Beide sind gleich laut, wenn Du gleich anschlägst.
b) Wenn nun beide klingen, nimmt die Lautstärke zu, das behaupten jedenfalls die MEISTEN Menschen, die das so empfinden. Auf die Frage, "wieviel lauter?", antworten diese Menschen in Testreihen: "50% lauter".
c) Neutral: Du nimmst ein Aufnahmegerät, dass NICHT AUTOMATISCH aussteuert. Stelle einen Aufnahmepegel per Hand ein.
c1) Spiele Saite 1, Saite 2, beide Saiten und beobachte den Pegel oder die Wellenamplitude per Software.
d) Wiederhole diese Lebenserfahrung mit verschiedenen Tasten auf deinem Piano.
Enjoy! (Nichts für ungut)

PS: Ein Klavier hat nirgend VIER Saiten, weil die vierte keine Zusatzlautstärke mehr bringt, die den Aufwand rechtfertigt...
 
Natürlich ist dB ein logarithmisches Mass. Ich gebe aber zu, dass die Beschäftigung damit sich leicht über mehrere dutzend Seiten Literatur erstrecken kann. Schwerpunkt meiner Frage ist die Energie, weil es ja keinen Stromstrecker gibt :-). Ist also alles Handarbeit.

nehmen wir mal an, deine Hand wiegt 1 kg und fällt mit einer Geschwindigkeit von 5m/s auf die Taste.
Der Impuls m x v von 1kgx5m/s = 5 Ns.
Die kinetische Energie beträgt 12,5 Joule (Impuls zum Quadrat/2 m)

Der Impuls deiner Hand der aber wird aber nur partiell an die Taste weitergegeben, der Hammer wiederum gibt nur einen geringen Teil des Impulses an die Saite ab.
Der größte Teil des Impulses verbleibt im zurückschwingenden Hammer und wird letztendlich in der Mimik der Klaviatur in Wärme verwandelt.

Trifft der Hammer auf mehrere Saiten, so wird ein größerer Teil des Impulses an die Saiten abgegeben. Daher klingt es dann auch lauter.

Also, diene Energie wird nur zu einem Bruchteil in Schall umgewandelt, der Rest stirbt den Wärmetod.
Auch eine romantische Vorstellung.:p

Lieber Gruß, NewOldie

P.S du hast mir den trüben Tag gerettet. Sitze gerade in einer langweiligen Besprechung und nun bin ich wieder wach...:p
 
nehmen wir mal an, deine Hand wiegt 1 kg und fällt mit einer Geschwindigkeit von 5m/s auf die Taste.
Der Impuls m x v von 1kgx5m/s = 5 Ns.
Die kinetische Energie beträgt 12,5 Joule (Impuls zum Quadrat/2 m)

Der Impuls deiner Hand der aber wird aber nur partiell an die Taste weitergegeben, der Hammer wiederum gibt nur einen geringen Teil des Impulses an die Saite ab.
Der größte Teil des Impulses verbleibt im zurückschwingenden Hammer und wird letztendlich in der Mimik der Klaviatur in Wärme verwandelt.

Trifft der Hammer auf mehrere Saiten, so wird ein größerer Teil des Impulses an die Saiten abgegeben. Daher klingt es dann auch lauter.

Also, diene Energie wird nur zu einem Bruchteil in Schall umgewandelt, der Rest stirbt den Wärmetod.
Auch eine romantische Vorstellung.:p
Danke! Endlich die erste Rechnung. Mit Impulsrechnungen bin ich (noch) nicht vertraut. Die Größenordnung scheint Du mir zu überschätzen. Der Fingerdruck ist doch viel geringer als 1000g, auch wenn die Hand vielleicht so schwer sein könnte.

Ja, und natürlich, das "Wenige", was reingeht, stirbt den Wärmetod! Das Phänomen ist halt, das Schalldruck offensichtlich nur kleinste Leistungen benötigt, verglichen mit Licht (100W), Heizung (1000W), weil die Ohrzellen sehr sensibel sind. Insgesamt scheint also auf der Welt nur wenig Energie in Form von Schall durch die Gegend zu geistern... ?

Ich weiß auch, das Verstärker mit ganz wenig Watt schon mords Krach machen können...Schall braucht wenig Energie als Input. Die Masse einer Saite ist ja auch nur winzig.

Moral: Eine Fingerbewegung, die bei einem weiblichen Wesen nur ein kleines Lächeln hervorrufen würde (mit Ausnahmen), kann auf einem Piano eine richtig schöne Schallwelle erzeugen :-)

Vielleicht kriegen wir die Rechnung messtechnisch mal richtig genau hin - so aus Spaß an der Sache :-)

Nachtrag: Ein Tastendruck ist ca. 1 cm Weg. Bei Tempo 80 und gespielten 16-tel macht das 80x16x2cm=2560cm Fingerweg in 60 sec (hin-und rück). Je Sekunde also lediglich 42 cm, macht 0,042 m/s. Du hast oben 5m/s eingesetzt?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bevor ich mich schüchtern und schleunigst wieder zurückziehe, möchte ich allen staunend danken. Zudem hatte ich gerade gestern eine Diskussion mit meinem Sohn, der meinte, Physik brauche man doch nie im Leben und wofür er den ganzen Quatsch eigentlich lernen müsse. Wahrscheinlich zeige ich ihm mal diesen Thread. :D:D:D

Liebe Grüße

chiarina
 
Wie physikalisch Klavierspiel sein kann ;)

Frage 1: als wie laut wird eine angeschlagene Saite vom Menschen empfunden, in Abhängigkeit von der Anschlagstärke?

Lösung zu 1:

a) Betrachten wir Anschlagstärke als potentielle Energie (ein um eine Strecke h gehobenes Marmeladenglas = eine definierte Energie E).
Das Glas fällt auf eine Taste: die potentielle Energie wird zu kinetischer Energie und ist am Ende vollständig auf die Saite übertragen worden.

keine Übertragungsfunktion an dieser Stelle notwendig, denn: aufgrund der Energieerhaltung ist die Ü-Funktion 1.

Ü1 = 1 (das geht ja noch)

b) wieviel db erzeugt diese Saite in Entfernung k, aufgrund Zuführung der Energie E? Dieser Wert sei z.

dies sei Übertragungsfunktion Ü2

Ü2 ist mir unbekannt. Ü2 ist möglicherweise auch abhängig von der Tonhöhe der Saite ts, also:

Ü2(E, ts) = ?

dadurch wird mir persönlich Ü2(E, ts) aber auch nicht bekannter.

c) als wie laut wird diese Saite nun vom menschlichen Ohr wahrgenommen?

Ü3(z) = ?

Ü3 kenne ich ebenfalls nicht, und dürfte ein recht wildes Konglomerat sein.

Wen es erschöpfend interessiert, der möge sich mit den folgenden Begriffen befassen:
(immerhin gibt es die schon in der Wissenschaft, und ich habe sie aufgestöbert)

Sone
Schalldruckpegel
Bewerteter Schalldruckpegel
Lautstärke
Lautheit


Frage 2: als wie laut werden nun n zusammen angeschlagene Saiten vom Menschen empfunden, in Abhängigkeit von der Anschlagstärke?

klärt sich wohl durch Beantwortung von n mal der Frage 1.

ABER:

als wie laut wird dieser Gesamtklang nun vom Menschen empfunden?

Ü4(...)

ob Ü4 existiert, oder gleich 1 ist, weiß ich nicht.

Ich gebe jedoch zu bedenken: die Evolution mag wirksam dafür gesorgt haben, daß wir bei einem lauten plötzlichen Ereignis wie dem Umstürzen eines Baumes, oder einem Felsbrocken der in der Nähe auf den Boden knallt, heftiger erschrecken und reagieren, als auf ein Heulen des Windes, da von letzterem keine Gefahr für Leib und Leben ausgeht.

Das heißt: beides mag vielleicht gleich laut wahrgenommen werden vom Ohr - aber unterschiedlich laut empfunden werden im Sinne von "alarmierend".

Die Ausarbeitung von Ü2 bis Ü4 überlasse ich aber nun wirklich enthusiastischeren Köpfen als ich es bin.

---

Ein erster Wurf von mir, wie man an eine solche Sache rangehen kann.
 
Nachtrag: Ein Tastendruck ist ca. 1 cm Weg. Bei Tempo 80 und gespielten 16-tel macht das 80x16x2cm=2560cm Fingerweg in 60 sec (hin-und rück). Je Sekunde also lediglich 42 cm, macht 0,042 m/s. Du hast oben 5m/s eingesetzt?

Hi Nick, 5m pro Sekunde ist schon eine hohe Geschwindigkeit, entspricht freiem Fall aus etwa 1,5 m Höhe.
Meine Betrachtung war folgende:

Angenommen meine Hand hat die Masse x und die Fallgeschwindigkeit y: welche Energie/Impuls wird dann im Idealfall an die Klaviatur abgegeben.
Ich habe also eine Energie/Impulsbetrachtung gemacht, keine Betrachtung der Tastengeschwindigkeit.

Alle meine Annahmen sind reine Spekulation, aus der ich mich jetzt lieber zurückziehe, da wohl niemand abschätzen kann, welcher Impuls/Energie wirklich an die Saite abgegeben wird. .:D

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hier mal Messungen an meinem Klavier:

3 Tasten c'', d'', e'' werden von insgesamt 180g bis zum ANSCHLAG nach unten durchgedrückt (einzelne Taste ca: 58g) und verbleiben dort. Geringere Drücke führen nicht zum vollständigen Tastenniedergang.

Diese Tasten werden vorbelastet mit ca. 80g (Holzstück). Ein Holzstück von 100g Gewicht fällt auf die (vorbeschwerten) Tasten:

aus 2mm Höhe= erklingt "ppp" (erster hörbare, klare Töne, sehr leise)
aus 1cm Höhe = "pp" (ca. doppelt so laut wie p, klar zu erkennen)
aus 5cm Höhe = "p" (normaler Anschlag eines ruhigen Stückes, doppelt so laut wie "pp")

New Oldie: Welche Endgeschwindigkeit hat ein Holzstück von 100g nach 2mm Fall bei einer Beschleunigung von 9,81m/s^2? Deine Rechnung ist total richtig, wir müssen nur die richtigen Werte einsetzen.

Nachtrag: Der Inputimpuls muss ja mit der abgegebenen Lautstärke (das war die Ausgangsfrage) über den Wirkungsgrad gekoppelt sein. Ich schätze den Wirkungsgrad einer Klaviertaste auf 25% als erste Hypothese.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ok, ich ergebe mich! Setze meiner Kapitulation aber eine Bedingung bei: Wer auch immer an ein Schalldruckpegelmessgerät kommt, solle mal bitte bei einer Orgel an einem gezogenem Register einen Ton spielen und messen, dann 2 Töne, 3 Töne, 4 Töne, (also ein schöner Akkord) und die jeweiligen Daten hier veröffentlichen, ich bin wirklich gespannt was da heraus kommt.

Bis auf weiteres danke ich für die Bereicherung meines kargen physikalischen Wissens.
PiRath

PS: Chiarina, wir sitzen im gleichen Boot.
 
Ok, ich ergebe mich! Setze meiner Kapitulation aber eine Bedingung bei: Wer auch immer an ein Schalldruckpegelmessgerät kommt, solle mal bitte bei einer Orgel an einem gezogenem Register einen Ton spielen und messen, dann 2 Töne, 3 Töne, 4 Töne, (also ein schöner Akkord) und die jeweiligen Daten hier veröffentlichen, ich bin wirklich gespannt was da heraus kommt.
Wenn Du einen Synthesizer nimmst und einen reinen Sinuston OHNE Obertöne spielst mit einer gegebenen Lautstärke x und dann den exakt gleichen Sinuston nochmals DAZU spielst mit einem zweiten Sinusgeneratur (mein Syntheziser hat 8 davon), so ist der Ton BEIDER um exakt 3dB höher. Man empfindet das als 50% lauter (bei mittleren Frequenzen).

Sobald Obertöne dazukommen, wird der Ton nicht nur lauter, sondern auch "breiter". Vergleich mal einen Chor von 4 Leuten mit einem Solosänger und 40 Leuten. Jede Energie muss irgendwo hin, sie kann nicht verschwinden.

Zwischenergebnis:
Ein Klavier ist Schallwellenerzeuger. Es wandelt einen kinetischen Impuls unter hohen Transformationsverlusten durch die Mechanik (Reibung/Verbiegung) in eine Schwingung mit einer gewissen Lautstärke um. Diese Lautstärke hängt von der Stärke des Eingangsimpulses ab, hat ein Minimum und ein Maximum. Eine recht zarte Berührung kann bereits einen lauten Ton erzeugen.

Bauweise der Maschine, die Größe des Gehäuse, die Resonanzbodenfläche, die Anzahl der schwingenden Saiten, ihre Masse usw. haben Auswirkungen auf den Wirkungsgrad und die damit erzielbare Lautstärke bei unveränderten Eingangsimpuls.

Ergänzung:
Eine kleine Übung: a) Klatsche so leise in die Hände wie möglich.
b) nun klatsche doppelt so laut
c) klatsche wieder doppelt so laut
d)....
Wie oft kannst Du klatschen, bis es wirklich nicht mehr lauter geht?
Ist es nicht erstaunlich, wie LEICHT diese Übung fällt? Wir können die Kraft des Klatschens genau steuern, obwohl der Ton noch nicht erklingt, wenn die Hände anfangen sich zu bewegen...

Klatsche nun mit jemanden zusammen. Gleiche Übung.
Ich schaffe sieben Verdoppelungen, dann tun die Hände weh :-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

New Oldie: Welche Endgeschwindigkeit hat ein Holzstück von 100g nach 2mm Fall bei einer Beschleunigung von 9,81m/s^2? Deine Rechnung ist total richtig, wir müssen nur die richtigen Werte einsetzen.

Hi Nick

v = Wurzel aus 2 x g x h.
bei 2 mm v = Wurzel aus 2 x 10 m/s^2 x 0,002 m = 0,2 m/s
bei 2 cm v = Wurzel aus 2 x 10 m/s^2 x 0,02 m = 0,63 m/s
bei 20 cm v = Wurzel aus 2 x 10 m/s^2 x 0,2 m = 2 m/s

Masse spielt keine Rolle.:p

LG NewOldie
 
Du hast es drauf! Nicht erst seit heute.

Das mit der Masse habe ich sogar gewusst, und ich habe nur hingeschrieben, damit sich jeder vorstellen kann, was ich da auf die Tastatur fallen lasse.

Ja, das war so ein überraschendes Ergebnis in der Physikstunde, verdammt lange her, dass sich die Masse rauskürzt, also 1 kg Blei genauso schnell auf die Erde fällt wie eine Tonne (ohne Luftwiderstand). Umso erstaunlich war kürzlich eine Fernsehsendung, wo sie intensiv das Experiment gemacht haben: Dicker Mann und dünne Frau rollen Berg auf Fahrrad runter und der Dicke gewinnt immer. Dann haben sie die Räder getauscht, Windverkleidungen angebracht und, und... und erst als die Frau mit Bleigewichten so schwer gemacht wurde wie der Dicke waren die beiden: GLEICHSCHNELL. Also Fahrradrollen ist nicht "freier Fall". :-)

Ich glaube, "Impulse" hatten wir damals nicht, oder ich habe es vergessen. Ich werfe auch gern Arbeit und Leistung durcheinander. Aus der kinetischen Energie des kurzen Impulses wird jedenfalls eine zeitlich längere Welle mit geringerer Leistung. Und Wellen sind allgemein auch was, was mir irgendwie immer "schwer" gefallen ist :-). Von Konjunkturwellen mal abgesehen...
 
Büsser Gewand, Hut ab, Asche auf mein Haupt....
 
Lieber Neronik,

Dass Du deine Bahn mit gleicher Kunst am Firmament der Musik wie der Wissenschaft zeihst, geht aus so manchen deiner Beiträge hervor.

Dass sich Energie nicht einfach so verflüchtigen kann, leuchtet mir ein: dieses Argument akzeptiere ich anstandslos.

Aber, mit meinem größten Respekt, deine Dialektik vermischt mir zu viel Objektivität mit Subjektivität. Das „Händeklatschen Experiment“ kann ich nicht gut halten, weil es zu viel an den Ausübenden gebunden ist. Außerdem ist sie an „Wahrnehmung“ gebunden, und auch die Wahrnehmung ist Subjekt bezogen, weil man nur wahrnehmen kann was man wahrzunehmen gelernt hat.

Das Synthesizer Experiment kann ich nicht nachvollziehen, weil ich keins besitze. Und doch fände ich es gut, wenn sich jemand mit absolut nüchternen Zahlen zu Wort melden würde. Ich denke dass die Orgel einfach die beste Experiment Basis bietet, weil der Ton ja vom vorgegebenen Winddruck erzeugt wird. Beim Klavier wird der Ton durch den Druck des Spielers gegeben, und ich möchte absolut ausschließen, dass das Ergebnis durch die musikalische Fähigkeiten des Ausführenden, der ja den Ton stets kontrolliert und sein Anschlag schon im Unterbewusstsein so moduliert dass immer ein homogener Klang erzeugt wird, nicht verfälscht wird.

Also, man gehe an eine Orgel, und ziehe ein Register (z.B. Hauptwerk, Prinzipal 8‘). Dann messe man die Db von c‘, e‘, g‘, c‘‘, danach, c‘+ e‘, c‘+ g‘, c‘+ c‘‘, danach, c‘+ e‘+ g‘ etc.

Danach kann man ja das Ganze noch mal wiederhohlen mit dem Bordun 8‘, und dann Prinzipal 8‘ + Bordun 8‘ und alle möglichen Kombinationen ausprobieren und auswerten. Das Ganze soll natürlich in einem geschlossenen Arbeitsgang erledigt werden, dass das Experiment nicht durch Außenwirkungen (Temperaturschwankung, Hygrometrie etc.) getrübt wird. Vielleicht gibt es aber schon irgendein Orgelbauer der so ein Experiment gemacht hat, und es wurde irgendwo veröffentlicht, zurzeit habe ich aber keine Kenntnis davon.

Also wie gesagt, ich möchte einmal die subjektive Wahrnehmung von den objektiven Daten getrennt haben, dann sehen wir schon klarer und ziehe „reuevoll“ meine Worte zurück.

Beste Gesundheit wünscht Dir
PiRath
 
Also, man gehe an eine Orgel, und ziehe ein Register (z.B. Hauptwerk, Prinzipal 8‘). Dann messe man die Db von c‘, e‘, g‘, c‘‘, danach, c‘+ e‘, c‘+ g‘, c‘+ c‘‘, danach, c‘+ e‘+ g‘ etc.
Eine Orgelklang lässt sich synthetisch übrigens sehr gut herstellen, weil es sich um Sinustöne mit Obentonspektren handelt. Das Prinzip bleibt das Gleiche.

Ich empfehle Dir das Programm TTTON von Herrn Joachim Mohr runterzuladen; da kannst Du herrlich 1, 2 oder mehr Töne mit diversen Obertonspektren in beliebigen Frequenzen vergleichen. (Google mal); eine wahre Fundgrube die Programme dieses Mannes...

Ich selbst werde mich die nächste Zeit hier etwas rar machen...
Viel Spaß beim testen und ausprobieren.
 
Also ich habe selten eine solch geballte Ansammlung an Halb- bis Dreiviertelwissen in Sachen Physik, Klavierbau und Akustik gesehen/gelesen wie hier in diesem Thread und zwar genau ab Beitrag #150.

Die 'Vermutungsdichte' hier ist immens!
(nicht bei allen, aber es gibt dafür Spezialisten...) ;)

Wollen wir damit in's Guinness-Buch?
Ist das dem Gesamt-Niveau des Clavio-Forums angemessen?

"Wer fragt, der führt". (wer kennt diese Regel?)
Also fange ich mal an:
1) Hier ist ab und an von einem 'Druck'(?) von 50g bzw an anderer Stelle 58g die Rede.
Wie kommt man nun auf die Idee, eine halbe Tafel Schokolade auf eine Taste gelegt, könne dem Upright oder Flügel einen Klang entlocken, geschweige denn einen lauten? :confused:

Zitat pian e forte - Musizieren mit dem Klavier :
"Klavierbauer messen die statische Niederdruckschwere, indem sie auf das vordere Tastenende Gewichte auflegen. So kann man feststellen, ab welcher Belastung die Taste sich zu bewegen beginnt. Da die Hämmer zum Baß hin stetig schwerer werden und wegen sonstiger Unregelmäßigkeiten, ergeben sich von Ton zu Ton Unterschiede. Man legt deshalb eine bestimmte Niederdruckschwere fest und gleicht alle Tasten danach aus. Das Mittel, mit dem dieser Ausgleich geschieht, ist simpel: In die Tasten werden seitlich Löcher gebohrt, in die man Bleistöpsel einsetzt. Fast jeder Hersteller wirbt in seinen Prospekten damit, daß jeder einzelne Ton genauestens austariert wird, aber dies ist nichts Besonderes und eine Selbstverständlichkeit.
Beim Ausbleien bleiben zwei Werte unberücksichtigt: Reibungswiderstände, die erst im unteren Drittel des Tastenweges auftreten (deren Natur wird noch zu besprechen sein), und das Gewicht der Dämpfer, die ja ebenfalls durch die Tasten bewegt werden. Jeder Spieler dürfte schon einmal bemerkt haben, daß das Klavier bei getretenem rechten Pedal leichtgängiger wird, weil dann der Fuß die Dämpfer anhebt und deren Gewicht nicht mehr auf den Tasten lastet. Man mißt die Niederdruckschwere deswegen bei getretenem rechten Pedal. Gebräuchliche Werte liegen zwischen 45 und 50 g (Steinway-Flügel 47 g), bei großen Konzertflügeln auch mehr.
Dieses Maß ist isoliert betrachtet von geringer Aussagekraft. Für die Spielart entscheidend ist nämlich nicht nur, mit wieviel Widerstand die Taste abwärtsgeht, sondern vor allem auch, wie lebendig sie wieder hochkommt. Im Idealfall müßte es ja eigentlich so sein, daß sie sich bei 50 g senkt und wieder aufwärts geht, wenn man 1 g davon wieder wegnimmt, dann hätte sie ein Aufgewicht von 49 g. In der Realität ist das Aufgewicht jedoch wesentlich geringer. Als noch tragbaren Wert kann man 20 g annehmen. Die Differenz aus der Niederdruckschwere und dem Aufgewicht ergibt sich aus den auftretenden Reibungen.
50 g Niederdruckschwere bedeuten noch nicht, daß dann schon ein Ton zu hören wäre. Vielmehr geht die Taste nur bis zu dem Punkt abwärts, an dem weitere Widerstände auftreten, die nur bei der Abwärtsbewegung zum Tragen kommen und für die Aufwärtsbewegung keine Rolle spielen."


Ein weiteres Zitat von ebenda:
"Ein wesentlicher Aspekt einer Klaviermechanik ist natürlich ihre Spielschwere. Nehmen wir einmal an, ein Spieler wäre zu 10 Lautstärkeabstufungen zwischen pp und ff fähig (in Wahrheit dürften es natürlich wesentlich mehr sein), und das Klavier würde bei 10 g Tastenbelastung seinen leisesten und bei 55 g seinen lautesten Ton von sich geben. Dann würden 5 g Unterschied ausreichen, um den Lautstärkegrad zu wechseln. So geringe Unterschiede wären schwer beherrschbar.
Es ist also gut, daß die wahren Werte zwischen etwa 100 g und 2000 bis 3000 g
liegen."


Cordialement
Sol

Fortsetzung folgt...
 
Also ich habe selten eine solch geballte Ansammlung an Halb- bis Dreiviertelwissen in Sachen Physik, Klavierbau und Akustik gesehen/gelesen wie hier in diesem Thread und zwar genau ab Beitrag #150.

Cordialement
Sol

Fortsetzung folgt...
Bevor Du weiterschreibst: Lass es sein. Du schreibst von "Druck" und "Niederdruckschwere", wir sind physikalisch beim Impuls angekommen, weil es in einer konkreten Frage um die Transformation von kinetischer Energie in eine Schallwelle geht.

Bevor in Deinen Sätzen also nicht irgendwo aus eigenem Wissen der Begriff "Newton" auftaucht: Vergiss es! Du zitierst was, was doch jeder gelesen hat.

Die Art, wie Du schreibst, ist mir zudem extrem unsympathisch. Sorry.
Wo Du allerdiings recht hast: Es ist Menschen unmöglich, ihre eigene Unwissenheit einzusehen, auch hier im Forum. Ich hätte mir gewünscht, hier mal ein Physiker (außer New Oldie) mitgelesen. DEN erkenne ICH an der Sprache. Du bist ein Aufschneider, rede also nicht mit. Sorry.

Und jetzt bin ich weg. Zeitdiebstahl. Tafel Schokolade auf die Tastatur legen. So ein BLÖDSINN bei einer konkreten Frage.
 
Also ich habe selten eine solch geballte Ansammlung an Halb- bis Dreiviertelwissen in Sachen Physik, Klavierbau und Akustik gesehen

Also ich bemühe mich, mich von dieser Aussage nicht persönlich angegriffen zu fühlen *Augenzwinker* ;)


Moooment! Die sogenannte "Vermutungsdichte" ist eine hyperphysikalische Größe, die nichtexistente Parallelrealitäten in Bezug zur Entstehung des Universums zu setzen vermag. Ist nachzulesen in meinem neuen Buch. Sie ist einer der Pfeiler meines neuen Ansatzes zur Weltformel, den ich gegenwärtig ausarbeite.

Dreiklang

P.s. war natürlich alles scherzando hoch drei. Oder Wurzel 3 ??? :D:D:D
 

Zurück
Top Bottom