Wiedereinstieg nach bald 20 Jahren - Klavier bei Fussbodenheizung etc.

M

Mamamachma

Dabei seit
28. Sep. 2018
Beiträge
1
Reaktionen
1
Hallo zusammen,

ich habe das Klavierspielen im "Flegelalter" von 16 Jahren aufgegeben, auch weil mein altes Klavier damals durch zu trockene Raumluft kaum noch stimmbar war. Ich möchte nun nach langer Zeit mein altes Hobby wieder aufnehmen. Könntet ihr mir evtl. mit ein paar Ratschlägen zur Seite stehen, da ich in 5 Geschäften nun gefühlt 5 Meinungen gehört habe.

Zu den Eckdaten:
1.) Reihenendhaus (Klavier an Außenwand) und 2 Kleinkinder im Haus, d. h. ich übe eher abends und am Wochenende, weshalb ich über ein Silent-System nachgedacht habe, aber es auch erstmal mit Moderator versuchen würde bei einem guten gebrauchten Klavier.
2.) Fussboden-Hzg. mit Teppichboden drüber: dazu habe ich nun 1000 Meinungen gehört, von "macht gar nichts bei neueren Klavieren" bis hin zu, "naja, wenn da Teppich drüber liegt" und "in jedem Fall ein Damp Chaser".

Da ich im Moment noch in Elternzeit bin und wir noch ein paar Bauprojekte geplant haben, suche ich bis max. 5000 € und möchte jetzt ungern finanzieren, in ein paar Monaten sieht das evtl. wieder anders aus. Daher hatte ich zunächst über Mietkauf nachgedacht und tatsächlich einen Händler gefunden, der mir auch in ein von ihm angebotenes gebrauchtes Yamaha C108 von 1977 (noch aus Japan) einen Damp Chaser einbauen und das Instrument zum Mietkauf anbieten würde (5 Jahre Garantie). Das Klavier hat einen Moderator also kein Silent System.

Wie sind eure Erfahrungen a) hinsichtlich der Fussbodenheizung und b) hinsichtlich der Silent Funktion. Ich bin mir eben nicht sicher, ob diese tatsächlich nötig ist. Wie steht ihr grundsätzlich zum C108? Oder würdet ihr tatsächlich auf ein neueres Klavier ohne Damp Chaser gehen?

Vielen lieben Dank und beste Grüße,
Sanne
 
Hallo,
wenn Du als Mama wieder einsteigst, warum nicht erst mal ein e-piano? Das kann man an eine Außenwand stellen, es wird sich mit der Fußbodenheizung vertragen und beim Üben und Spielen kannst Du die Nerven Deiner Nachbarn und Deiner family schonen, indem Du einfach mit Kopfhörern spielst. Und wenn Du dann noch nach einem oder zwei Jahren Wiedereinstieg mit Leidenschaft dabei bist - erst dann über den Erwerb eines „richtigen“ Klaviers nachdenken...
Und statt ein teures Klavier finanzieren, lohnt sich wohl eher stattdessen in guten Klavierunterricht zu investieren (damit die Flegeljahre nicht so schnell zurückkehren ;-).
Liebe Grüße

P.S.: Ich habe vor rd. 6 Monaten ein e-piano von Casio erworben für unter 1000 Euronen und bin sehr zufrieden damit!


View: https://www.youtube.com/watch?v=5xHFLWindCc
 
Ich habe mir vor ein paar Jahren das alte Klavier (ca. 90 Jahre alt) meiner Oma nach Hause geholt. Wir haben auch Fußbodenheizung. Es steht aber an einer Innenwand. Ich habe unter dem Klavier eine normale Isomatte, die ich entsprechend ausgeschnitten habe. Es gibt aber auch spezielle Matten. Statt Damp Chaser benutze ich nur eine Schale mit Wasser und Schwamm im Innenraum. Der Schwamm war nötig um die Verdunstungsoberfläche zu erhöhen. Weiterhin habe ich im Innern noch einen digitalen Feuchtesensor mit drahtloser Übertragung der Messwerte angebracht um zu hohe oder zu niedrige Werte zu erkennen. Die Kombi ist deutlich billiger als ein Damp Chaser und tut es bei mir auch.
Am Wichtigsten für die Stimmhaltung war das Hochstimmen zu Beginn des Jahres. Durch die jahrzehntelange Nichtbenutzung war das Klavier ursprünglich sehr stark in der Tonhöhe abgesackt und kam einen Halbton tiefer gestimmt zu mir. In diesem Zustand hat es sich immer wieder schnell verstimmt und die Stimmung war auch sehr wechselhaft. Seit es Anfang des Jahres auf die Originaltonhöhe hochgezogen wurde hält die Stimmung tadellos.
 
Herzlich willkommen hier.

Ich habe auch seit fünf Jahren ein 92 Jahre altes Klavier. Darin zwei Luftbefeuchtungsstäbe (ähnlich Hydroceel), welche ich eher nachlässig befülle. Keine Isolation darunter. Bisher hatte ich trotz gut heizender Fußbodenheizung zum Glück keine Probleme beim Klavier.

Meine Kinder mussten von Anfang an abendliches und nächtliches Klavierspiel ertragen. Es hat sie nie gestört.
Ich werde nie vergessen, wie mein "Kleiner" sich mal morgens beschwerte, dass ich am Vorabend gar nicht Klavier gespielt hätte, weil er ohne Musik nicht hatte einschlafen können.
Ich habe, auch als die Kinder kleiner waren, lautstärkemäßig wenig Rücksicht genommen. Auch Staubsaugen war abends kein Tabu. Tagsüber bin ich nicht dazu gekommen, also musste es abends sein. Es hat sie nie gestört, obwohl stets alle Türen offen waren.
Nachbarn allerdings wären für mich schon ein Grund, über ein Silentsystem nachzudenken.
Spielen mit Moderator mochte ich nie, das klingt so dumpf und verändert das Spiel doch ziemlich, finde ich.
 
1.) Reihenendhaus (Klavier an Außenwand) und 2 Kleinkinder im Haus, d. h. ich übe eher abends und am Wochenende, weshalb ich über ein Silent-System nachgedacht habe, aber es auch erstmal mit Moderator versuchen würde bei einem guten gebrauchten Klavier.

Moderator – ätzend. Silent im Preisrahmen bis 5.000 – schwierig.

Realistisch: Normales akustisches Klavier und Kinder daran gewöhnen. In einem Reihenendhaus älterer, solider Bauweise hören die Nachbarn bei Normalbetrieb nichts (Eigenerfahrung aus 2 Fällen). Wie es bei den neuen Häusern ist, weiß ich nicht.

Auf der sicheren Seite wärst Du mit einem hochwertigen Digitalgerät. :-)
 
Aus eigener Reihenhauserfahrung (60er Jahre Bau) weiß ich, dass man das Klavier meines Bruders ein paar Hauseingänge weiter noch gehört wurde. Für die Zeit, wo das ein arges Geklimper ist, sind Kopfhörer eine Wohltat für andere. Mir sind sie ein willkommenes Mittel, um als Familienvater abends zu üben, wenn die Kinder schlafen. Ich hab mir daher ein Digitalpiano zugelegt und bin sehr zufrieden. Das Digi muss man nicht stimmen.

Zum Thema Heizung:
Fußbodenheizungen kann man gut oder falsch einregeln. Falsch wäre: Bei Bedarf 40° Vorlauf, wenn der Rücklauf 35° erreicht hat abschalten. Das geht dann im 10min Takt, bis der Fußboden kocht. Wenn die Wohnung dann am kochen ist geht's ganz aus. Richtig wäre mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen quasi permanent zu heizen. Das schont die Heiztechnik und ist wirtschaftlicher und man bekommt keine heissen Füße. (Einzelraumregler raus, Heizkurve anpassen, die ist ab Werk meist viel zu hoch eingestellt.). Die nahezu konstant gehaltene Raumtemperatur von 21° bei einer Fußbodentemperatur von vielleicht 23-28° (je nach Dämmzustand und Außentemperatur) tut keinem Klavier weh. Da ist kalte Zugluft schlimmer.
 
Hallo Mamamachma,

hast Du Dich schon entschieden?

Ansonsten möchte ich auch noch was zu bedenken geben. Ein Digitalpiano hat in Deinem Fall besagte Vorzüge: dem Digi macht weder die Außenwand noch die Fußbodenheizung was aus und Du kannst ungestört üben, wenn die Kinder schlafen und die Nachbarn ihre Ruhe haben wollen.

Aber vielleicht reicht Dir ein Digitalpiano nicht aus. Als Anfänger mag man damit eine Weile zufrieden sein, aber da Du Wiedereinsteiger bist, bist Du vielleicht Fortgeschrittene mit gehobeneren Ansprüchen (wie lange hattest Du gespielt, als Du mit 16 aufhörtest?). Dann könnte es sein, dass Du mit einem Digi auf Dauer nicht glücklich wirst.

Ich hatte vor 4 Jahren mit dem Klavierspielen angefangen und mir ein Clavinova CLP 470 gekauft, für 2000 Euro, also ganz sicher keinen Ramsch. Ich war eine Weile sehr zufrieden damit, aber jetzt stört mich der leblose Computerklang und ich bin dabei, mich nach einem kleinen Flügel umzusehen. Aber ohne Silent, da ich gelesen habe, dass Silentsysteme die Mechanik negativ beeinflussen. Für das abendliche Üben werde ich das Clavinova behalten.

Ich hab allerdings auch gelesen, dass auch Fortgeschrittene vehement Digis verteidigen, ist wohl eine Geschmackssache.

LG
Anja
 

Zurück
Top Bottom