Wie wichtig sind die richtigen Fingersätze?

S

Stewardess

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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der 2. auf C Finger steht dort, weil danach ein H kommt, das man mit 1 spielen soll. Du kannst an dieser Stelle aber ebenso zweimal die 1 nehmen.
 
Ich betrachte Fingersätze als Empfehlungen. Sie sind für mich nicht Bestandteil einer Komposition wie die Noten. Meistens sind die angegebenen Fingersätze aber gut und damit hilfreich. Ich halte mich dann an sie, aber nicht immer.
Wenn mir ein anderer - eigener - Fingersatz besser liegt, benutze ich ihn.
CW
 
Fingersätze sind Hilfestellungen zu ökonomischem Spiel und i.d.R. als Empfehlung zu betrachten, da jede Hand unterschiedlich ist. ALLERDINGS sind wir Anfänger gerne geneigt, das anders zu sehen als ein Profi - mir erschien schon oft ein anderer Fingersaztz "ökonomischer" und fast immer bin ich nach Tagen oder Wochen reumütig zur Empfehlung meiner KL zurückgekehrt!!!

Nebn der reinen Ökonomie kann man in den individuellen Fingersätzen auch die Stärken/Schwächen einzelner Finger berücksichtigen: So sind bei mir musikalisch "schwere, bedeutende" Noten beim 5. Finger denkbar schlecht aufgehoben und ganz zarte Töne "hauche ich" mit 2, 3, oder 4 einfach besser als mit dem Daumen ...
 
Hallo Stewardess,

wie fraglich die Verbindlichkeit vorgegebener Standardfingersätze ist, sehe ich eigentlich nahezu in jeder Klavierstunde!

Wenn ich mit meiner KLIn vorgegebene Fingersätze teste bzw. Fingersätze selbst entwickele, dann sehen wir immer ganz deutlich, wie viel eine deutlich unterschiedliche Länge der einzelnen Finger ausmachen kann! Der optimale Fingersatz für eine große Hand sieht einfach ganz anders aus als derjenige für eine mittelgroße bis kleine Hand.!

Natürlich kann man auch mit mittelgroßen bis kleinen Händen durch regelmäßiges und gezieltes Üben eine Menge an Beweglichkeit und Reichweite herausholen - dennoch sind der mittleren bis kleinen Hand engere Grenzen gesetzt als der großen und der für derartige Hände optimale Fingersatz schaut halt häufig anders aus als der für große Pranken optimale!:D;)

LG

Debbie digitalis
 
Uff, das beruhigt mich ungemein. Ich hab wirklich 3 Tage lang immer wieder versucht diesen Fingersatz zu trainieren und bin daran verzweifelt. Nach euren Antworten bin ich auf die 1 umgestiegen und es geht mir so leicht von der Hand.
 
Natürlich kann man auch mit mittelgroßen bis kleinen Händen durch regelmäßiges und gezieltes Üben eine Menge an Beweglichkeit und Reichweite herausholen
Ich bin da in diesem Zusammenhang etwas ratlos. Eine solche Bewegung im Terzumfang sollte doch nicht durch die größe der Hand begrenzt sein. (Ich habe die Stelle eben mal probiert. Dabei habe ich es auch geschafft, mit dem "originalen" Fingersatz nicht zurechtzukommen — dazu mußte ich die Hand aber so halten, daß ich mit dem Daumen geradeso die Tastatur erreicht habe. In der Handposition könnte aber ohnehin nur jemand mit Monsterpranken die Stelle in der angegebenen Weise spielen.)

Liebe Stewardess, natürlich sind die Fingersätze immer nur als Empfehlung zu verstehen und sind stets von den individuellen Voraussetzungen dessen beeinflußt, der sie erstellt hat. Verbindlich sind sie eigentlich nur bei (technischen) Etüden, wenn sie das für deren Trainingsziel von Bedeutung sind. Der Entertainer zählt aber ganz sicher nicht dazu. Allerdings habe ich den Verdacht, daß Dir der vorgegeben Fingersatz sehr viel leichter fallen könnte, wenn Du die Hand weiter in Richtung der schwarzen Tasten bewegst. (Das Problem ist vermutlich das Dis und nicht das C, nicht wahr?) Aber ganz gleich ob meine Vermutung zutrifft oder nicht, Dein abgewandelter Fingersatz ist deswegen auf keinen Fall schlechter als der gedruckte.
 
Zitat von Stewardess:
Wie wichtig sind die richtigen Fingersätze?

Tuet Buße! Penitentiam agite! Tuet Buße!
Denn alle richtigen Fingersätze sind ein Werk des Teufels! Ihr glaubt das nicht? So höret meine Predigt: bekanntlich führen viele Wege nach Rom, aber der Teufel will nicht, dass wir nach Rom gelangen!! Also gaukelt er uns vor, dass wir eben nicht auf vielen Wegen, sondern nur auf einem - und dann natürlich dem für uns unbequemsten - wandeln, sodann straucheln, zweifeln -- und schwupps hat er unsre zweifelnden Seelen eingefangen
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...Fingersätze sollten so bequem und praktikabel wie möglich sein, dann sind sie so gut, dass sich gar keine Fragen mehr stellen!
 
...Fingersätze sollten so bequem und praktikabel wie möglich sein, dann sind sie so gut, dass sich gar keine Fragen mehr stellen!
Wenn sich aber schon einmal eine Frage ergeben hat, kann es durchaus lohnend und erkenntnisfördernd sein, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Von daher finde ich es schon etwas schade, daß es zu meiner Mutmaßung zur Handposition (die ich in durchaus konstruktiver Absicht angebracht hatte) keinerlei Rückmeldung der Fragestellerin kam.

(Und noch ein allgemeinerer Abschweif: Fingersätze sind, mit Ausnahme von Literatur für Anfänger, meist nicht mit ihrer niedergeschriebenen Repräsentation identisch. Da bleibt also auch bei idealen Fingersätzen Raum für Mißverständnisse und aufgeworfene Fragen...)
 
Oh doch, ich habe mich damit auseinander gesetzt und auch noch einmal meine Handhaltung überprüft.

Vielen Dank auch für Deine Anregung :)
 
Dann ist doch das Klassenziel erreicht. :D:D

(Und eine Gelegenheit zum Abschweifen ist doch auch stets fein...)
 

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