Gibt es nicht weißes Licht, wenn man die Komplimentärfarben als Licht mischt?
Ja, schon - nur sind gelb und blau keine Komplementärfarben. ;)
Komplementärfarbe von gelb ist violett.
Komplementärfarbe von blau ist orange.
Zu Schwebungen nochmal, anhand des obigen Beispiels (f-a):
Angenommen, das f und a sind reine Sinustöne, resp. 176 und 220 Hz. Diese Terz schwebt nicht - auch dann nicht, wenn sie etwas zu groß oder klein gestimmt ist! Die langsamen Schwebungen eines leicht verstimmten Intervalls entstehen überhaupt erst durch die leicht verschobene Überlagerung der Teiltöne - und ein Sinuston hat nur den Grundton (1. Teilton, aber keine anderen).
Wenn die Sinuston-Terz f-a rein gestimmt ist, dann ist zwar der Differenzton auch "gestimmt" (,F mit 44 Hz) - aber wenn man die Terz nun leicht verstimmt, dann entstehen nicht etwa Schwebungen, sondern es verschiebt sich lediglich der Differenzton. Stimmt man z.B. den Sinuston a von 220 auf 221 Hz, geht der Diff.ton auf 45 Hz hoch.
Aber es entsteht nirgendwo eine Schwebung von 1 Hz! Der Differenzton ist im Grunde, wenn man so will, nichts anderes als die (sehr schnelle) Schwebung zwischen den beiden Grundtönen.
Anders bei Saiten, die ja eine Teiltonreihe haben (nehmen wir Saiten ohne Inharmonizität):
f = 176, 352, 528, 704,
880... Hz
a = 220, 440, 660,
880, 1100... Hz
Wenn f-a rein gestimmt ist, überlagern sich die Teiltonreihen beim a'' exakt. Wenn man nun a von 220 auf 221 Hz hochstimmt, steigt seine gesamte Teiltonreihe 220, 440, 660, 880, 1100... entsprechend auf 221, 442, 663,
884, 1105... Der obere Ton der Terz ist nur 1 Hz zu hoch, aber sie schwebt mit 884-880=4 Hz!
Spätestens jetzt sollte man sehen, dass wir, wenn wir von schwebenden Intervallen reden, nicht die Grundtöne des Intervalls meinen (es sei denn, es handelt sich bei dem Intervall um eine Prime, Oktave, Doppeloktave, etc. - dann ist die Schwebung auf dem oberen (Grund)Ton des Intervalls).
Noch interessanter wird es mit Inharmonizität (z.B. die a-Saite mit Teiltonreihe 220, 440.3, 660.9, 882.7...) - dann gibt es 2:1, 4:2, 6:3-Oktaven, die nicht gleich groß sind...
Pardon, ich will nicht zu sehr vom Thema ablenken...