Hallo sonja92 !
Ich habe Ende letzten Jahres mein Projekt gestartet, als Senior Klavier spielen anzufangen. Von Null.
Warum: Ich habe in Zukunft mehr Zeit für Privates. Ich find´s ne gute Idee. So mal irgendwo, wo ein Klavier steht, los spielen zu können , finde ich spannend. Die Umwelt lauert, ob der Erfolge oder eben auch Misserfolge. :)
Hardware
Wir haben hier ein schönes akustisches Klavier aus Seifhennersdorf zuhause, das verwaist rumsteht. Zum Glück (da sehr verstimmt) mit Silent Schaltung. Allerdings sind auch einige Tasten langsam. Also zusätzlich ein
yamaha E-Piano P-125 beschafft. Da war dann noch ein Gutschein für flowkey dabei.
Erste Erkenntnisse: Tasten der beiden Instrumente reagieren unterschiedlich. Und klappern ! Aber jeweils anders. Der unterschiedliche Klang Kopfhörer - Lautsprecher oder Akustisches Piano irritiert auch. Beim E - Piano gibts keinen Druckpunkt. Wußte ich vorher. Ist aber ein Unterschied.
Das Ganze nutze ich aber jetzt bewusst, um in Zukunft nicht mehr so irritiert zu sein.
Lernen:
Gut bei flowkey : sofortige Kontrolle, ob die richtige Taste angeschlagen wurde! (Tipp: da immer die Option Midi nehmen, nicht das Mikro). Aus meiner Sicht: bei flowkey sind viele gefällige Stücke dabei, insbesondere auch Stücke in bis zu 4 verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Das Stück kann beliebig oft vorgespielt werden. Auch langsamer. Toller Touch Workflow mit nem iPad. Neue zusätzliche Stücke gibt´s am laufenden Band.
Flowkey funktioniert bei mir am akustischen (wegen Silent mit Midi) als auch am E-Piano (mit USB MIdi).. Ganz schlecht: keine Noten zum Ausdrucken! Auch kein Link, dass man die kaufen könnte ! Schlecht: Vernünftiges Anfänger-Technik Training fehlt fast komplett. Bei Flowkey gibts einige Stücke kostenlos.
Dann mal bei Franz Titscher umgesehen. Ja, ganz gut ! Gerade die Technik Infos. Und kann man sich ja zu jeglicher Tages- und Nachtzeit ansehen. Ich kann zwar fragen per E-Mail - aber: es ist nicht interaktiv. Geht ja auch gar nicht zu dem Preis.
Er spielt was vor. Ich spiele ganz anders und merke es evtl. nicht. Ja, das gibt es !
Daher:
Ich habe mir einen Klavierlehrer gesucht und gebucht, da ich der Meinung bin, gerade als Anfänger kann man zu viel falsch machen. Die Suche war nicht ganz einfach. Fahrzeit Bedingung unter 30 Minuten. Interessant für mich als Laie war die jeweilige Selbstdarstellung der potentiellen Klavierlehrer mit deren verschiedenen Flügeln.
Corona-bedingt ist der wöchentliche Unterricht halt jetzt per Video-Schalte, wir haben uns aber vorher Face to Face kennengelernt, ich eine (bezahlte) Schnupperstunde gehabt, einen Probemonat , und jetzt einen Vertrag.
Was ist bei einem Klavierlehrer anders als bei Franz Titscher oder flowkey:
Feedback, Feedback , Feedback !
(Ich schicke das aufgenommene Übestück einen Tag vorher zu) , auch sofort während des Spiels in der Stunde:
Korrektur am Stück, Fingersatzkorrektur, Gewichtung des Anschlags der beiden Hände, Haltungskorrektur, Betonungen, u.s.w. Es werden Empfehlungen gegeben, und begründet.
Dieses ganze Paket sehe ich - für mich - als extrem wichtig an .
Und weiter:
Der Klavierlehrer nimmt auf mich Rücksicht und hat mir für ein für mich emotional wichtiges Stück ein leichtes Arrangement geschrieben , das ich jetzt schon lerne. Eine "Gesamt-Wunschliste", da ist auch ein Chopin mit drauf, hat er.
Der wöchentliche Termin hilft mir auch, dass ich regelmäßig übe.
Beim kommenden Übe-Stück durfte ich mir aus zwei Optionen eines raussuchen.
Vom Franz Titscher habe ich mir mal heute sein neuestes Video mit der Übestrategie am Beispiel für die 32tel von der Elise , Takt 32 bis 36, näher angesehen.
Das übe ich jetzt ab und zu statt Tonleiter. Noten sind von IMSLP. Habe ich selber rausgesucht. Und nein, ich will die Elise nicht lernen, jedenfalls jetzt nicht.
Liebe Grüße und viel Erfolg beim Klavier lernen und spielen .
Klaus