wie risikoreich ist es, sich ein altes Klavier (50Jahre+) zu kaufen?

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Margarita

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9. März 2008
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Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, dass mir hier jemand vielleicht helfen kann!
Ich suche schon ewig nach einem gebrauchten Klavier, da ich höchstens 2000€ aufbringen kann :/ ich studiere Musikwissenschaft mit Fach Klavier. Bislang habe ich nur auf einem Digitalpiano gespielt, was einfach furchtbar ist, dementsprechend spiele ich auch. Ich will jetzt enen Neuanfang wagen -mit einem guten Klavierlehrer und natürlich auch einem richtigen Klavier!!!

Ich habe schon einige Klaviere ausprobiert, da war aber entweder die Mechanik gut und der Klang schlecht oder umgekehrt :/

Nun habe ich gestern mit meinem Freund (angehender Pianist)ein Ibach-Klavier aus den 1970er Jahren probegespielt und es war das beste, was ich je gehört habe! Der Klang war einfach phänomenal, so warm und weich und man konnte sehr differenziert spielen, besser gehts nicht.
Ich war begeistert und wollte es sofort kaufen, mein Freund aber meinte, dass man es an der Mechanik merken würde, dass es schon sehr alt sei (er wusste da noch nicht, dass es schon 50 Jahre alt ist). Wir haben die Hämmer angesehen und die waren schon teilweise abgenutzt, also besonders in der Mitte der Klaviatur. Und da ich ja nun "richtig" Klavier spielen lernen will, kommt es bei mir gerade besonders auf die Mechanik an...

Ich frage mich nun, ob es sich lohnen würde es zu kaufen und dann die Hämmer zu ersetzen...weiß aber auch nicht wie viel das kosten würde....das Klavier kostet jetzt 1500€, der Verkäufer wäre aber bereit mit dem Preis runter zu gehen.

Außerdem möchte ich gerne wissen, ob man grundsätzlich vorsichtiger sein sollte bei alten Klavieren. Ich wollte mir früher ein um 1900 hergestelltes kaufen...dachte mir nichts dabei, wenn die Mechanik funktioniert...jetzt habe ich schon einiges über Irrtümer bezüglich des Klavierkaufs gelesen und bin völlig durcheinander.

Es wäre nett, wenn der ein oder andere sich zu diesem Thema äußern würde. Vielleicht hat auch jemand einen Tip für mich, welches Klavier sich für ein Studium eignen würde, also das täglich bespielt würde.

Vielen Dank im Voraus, Margarita
 
Ich würde sagen, bei einem soliden deutschen Klavier von Ibach kannste "eigentlich" nicht viel falsch machen. Wenn da neue Hammerköpfe rein müssen + regulieren und stimmen das dürfte dich dann ungefähr 1000€ kosten. Aber wenn der Verkäufer noch mit dem Preis runtergehen möchte würd ich sagen ist das doch garnich so schlecht.

Es ist eben nur wichtig, dass der Rest noch in Ordnung is, sprich Resonanzboden, Stege und Stimmstock.
Es in einen spielbaren Zustand zu bringen sollte eigentlich nicht das größte Problem sein, es sollte halt nur gepflegt worden sein.

Und zum Klang: Ich habe mal einen restaurierten Ibach Flügel gespielt, und weiß wovon du redest. :p
 
Das wichtigste wurde ja schon gesagt.
Damit Du aber auf der sicheren Seite stehst würde ich Dir empfehlen das ein Klavierbauer sich das Instrument genau anschaut.

Bei der Gelegenheit kann dann auch geschaut werden was wirklich an der Mechanik überholt werden muss. Vielleicht reicht es auch aus die Hammerköpfe nur ab zuziehen, und oft werden solche Expertisen bei einem Reparaturauftrag dann auch mit verrechnet.
 
Hallo,

ich bin euch sehr dankbar für eure Hilfe! Ich habe sehr lange gehadert, mich letzten Endes aber gegen das Ibach Klavier entschlossen :[ Ich kann höchstens 2000€ für ein Klavier aufbringen, sollte sich nachher herausstellen, dass es mehr Bedarf, als nur die Hammerköpfe auszutauschen, dann würde das Klavier insgesamt zu teuer und es vielleicht auch gar nicht wert, weil es schon so alt ist... Ich habe mich schweren Herzens von dem Gedanken jemals ein gutes Ibach Klavier zu bekommen bzw. es mir leisten zu können verabschiedet und brav weiter gesucht.

Nachdem ich fast wieder aufgegeben hatte in nächster Zeit noch eines in meiner Nähe zu finden, ist mein Freund doch noch auf ein gutes gestoßen. Das haben wir uns heute angeguckt und natürlich angespielt. Nunja, es ist zwar kein Ibach und auch kein deutsches Klavier, was ich immer favourisiert habe, aber ein gut erhaltenes, fast neues Yamaha Klavier (P110 NT). Mein Freund meinte, dass die Mechanik genau das richtige für mich sei und der Klang war zwar nicht weich und rund...aber ganz passabel, ich werde mich dran gewöhnen, mein Freund meinte, es spiele sich genauso wie ein Flügel, drum habe ich mich entschlossen meine Suche zu beenden und es zu kaufen.


Vielen Dank nochmal für die freundlichen Antworten! :)
 
Hier bahnt sich ein Beziehungsdrama an :roll:

Dein Freund mag es gut mit Dir meinen, aber wenn Dir der Klang des Yamaha nicht gefällt, dann lass es lieber - das Klavier hast Du möglicherweise länger am Hals, und dann solltest Du es auch mögen.
 

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