Wie oft und wie viel üben?

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lumberjack

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21. März 2007
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Hallo Klavierspieler,

Ich möchte schon seit langem wissen, wie oft man üben sollte.
Steht also etwas im Wege, wenn man drei Stunden täglich mit Pause übt oder gibt es ein Maximum, dass die Finger schont.
Vielleicht hilft es euch, wenn ich euch sage, dass ich 14 Jahre alt bin und erst ungefähr drei Monate Klavier spiele.
Ich hoffe auf Antworten,

Bis dann.
 
Wenn man lustlos und mechanisch übt, hätte man sich das auch sparen können. Daher denke ich, dass es am effektivsten ist, mit Motivation und der Hoffnung, ein Stück spielen zu können, intensiv übt, anstatt mit dem Zwang, etwas vollenden zu wollen. Also kurz gesagt: Nicht, wenn man absolut keine Lust zum Üben hat, üben.

Die Zeit ist dann nebenrangig. Nicht zu wenig, um auch voranzukommen. Nicht zu viel, um nicht unter Streß und Anstrengung zu spielen.

Eine exakte Zahl zu nennen halte ich für unmöglich - da variert's wohl bei jedem... ;)
 
Die Dauer des Übens verlängert sich von selbst...

Als ich mit dem Klavierspielen begonnen hab (als Kind) haben sich meine Eltern anfänglich neben mich gesetzt und mir beim üben geholfen; ich glaube, sehr lange habe ich da nicht gespielt.
Etwas später hatten wir eine halbe Stunde als durchschnittliches Maß "festgesetzt", das war für mich schon eine lange Zeit.
Wenn man es schafft, jeden Tag eine halbe Stunde zu üben, ist das meiner Meinung nach eine große Leistung! Üben heißt dabei natürlich üben, und nicht herumklimpern oder alte Stücke durchspielen...
Ich hatte oft ein schlechtes Gewissen, weil ich mir einbildete zu wenig zu üben, aber nicht mehr "geschafft" habe, also einfach zu viele andere Dinge getan habe oder zu faul war oder so ähnlich ;)
Auch wenn ich mir vorgenommen habe, ab jetzt mehr zu üben, blieb es oft nur beim Vorsatz.
Inzwischen übe ich oft viel länger, je nach dem, wieviel Zeit ich habe. Ich hatte mal ein paar Monate "Klavier-Entzug" bei dem ich nur ein ganz schlechtes Klavier zur Vefügung hatte und wöchentlich 2 Stunden auf einem recht guten üben durfte- die ich dann auch durchgespielt habe.
Da habe ich gemerkt, dass es auch schön ist, länger zu spielen.
Vorher hatte einfach meine Konzentration früher nachgelassen.

Lange Rede- Kurzer Sinn:

Eine halbe Stunde sehe ich als gutes Vergleichsmaß an, ist natürlich (wie schon erwähnt) individuell.
Mach dir keinen Druck und sage "die anderen üben länger", das kommt meiner Ansicht nach alles von selbst.

Ist natürlich alles nur meine Meinung;)

liebe Grüße

Stilblüte
 
Also mit 14 war ich endlich schlecht genug in der Schule, dass ich nicht mehr Klavierüben musste! :=)

3 h finde ich schon ganz schön ehrgeizig, aber die Prioritäten musst Du selber setzen. Wichtig ist nur für den Lernerfolg, dass es eher mehrere kleine als ein grosser Block sind: ist effektiver, weil die Synapsen auch in den Übepausen weiterschaffen (keine Ahnung, was da genau abgeht, aber ist so).

LG, Manfred
 
Steht also etwas im Wege, wenn man drei Stunden täglich mit Pause übt oder gibt es ein Maximum, dass die Finger schont.

So rum hab ich die Frage noch nie gehört :p
Üblicherweise wird ja gefragt "wie viel muß ich denn mindestens üben? 30 Minuten täglich - soo viieeel ???"

Nein, solange die Hausbewohner und die Nachbarn nicht auf die Barrikaden gehen, gibt's keinen Grund, warum man nicht 3, 4, 5 Stunden täglich üben dürfen sollte. Nur aufpassen, daß man beim Spielen locker bleibt. Sonst hat man schnell eine Sehnenscheidenentzündung am Hals, ähm nein, am Handgelenk.
 
Die Ausdauer, die es einem ermöglicht, längere Zeit (und eine halbe Stunde am Stück wäre schon ziemlich lang anfangs, denke ich) zu üben, entwickelt sich erst im Laufe der Zeit, würde ich sagen.

Dass soll nicht heißen, dass man jeden Tag eine Minute länger üben soll - wichtig ist, eine Zeit lang intensiv, anstatt einen längeren Zeitraum über nur lustlos rumzuklimpern.

Allerdings soll das auch bedeuten, dass man sich gerade anfangs nicht übernehmen sollte. Technik, Ausdauer etc. entwickelt sich im Laufe der Zeit. Da sollte man sich nicht unter Druck setzen mit dem Gedanken, übermäßig lange üben zu müssen, um etwas erreichen zu können. Wichtig ist, dass man richtig übt.
 
ich hab mal ne phase gehabt, da hab ich jeden tag 8 oder 9 h geübt (in den ferien ungefähr ne woche lang) die finger leben noch und ich hatte eigentlich auch keine probleme.
einmal musste ich aber auch aufhören. ich hatte iene stelle geübt, bei der man die finger weit auseinander machen muss. aber man merkt es eigentlich rechtzeitig
 
So rum hab ich die Frage noch nie gehört :p ...
Ganz so absurd scheint die Fragestellung aber auch wieder nicht zu sein, da es auch Meinungen von Rang gibt, die zu langes Üben als Gefährdung der musikalischen Entwicklung sehen. So war z.B. Chopin ein Gegner von Übungszeiten über 3 Stunden und hat das vereinzelt seinen Schülerinnen regelrecht verboten.
 
@ Wu Wei:

Das ist ja interessant! Weißt du zufällig auch, was er so furchtbar daran fand, vier Stunden zu üben? ;)
 
Der hatte vielleicht Angst, daß seine Schüler(innen) irgendwann besser spielen als er selbst ;)
 
Ich kann's leider nicht mehr detailliert rekapitulieren, hab's mal in einer Biographie gelesen.

Nach meiner Erinnerung fand er zu langes Üben der musikalischen Empfindsamkeit abträglich, quasi als wenn man durch zuviel technisches Rackern Hornhaut auf der Seele kriegt. Die drei Stunden waren eben nach seiner Vorstellung das Maximum, das ein Mensch täglich mit aufrichtiger Hingabe Musik üben kann.

Nun muss man aber auch sehen, dass er eine "angeborene" Technik hatte und den Drill des pianistisch ambitionierten Fußvolkes leicht verachten konnte.
 

@ lumberjack und alle anderen:
(wobei alle anderen lumberjack ja eigentlich einschließt...)

Wenn jemand findet, dass er zu wenig übt, habe ich noch einen kleinen Tipp, der vielleicht hilft. Ist mir noch eingefallen.

Zielsetzung ist ja ganz wichtig, das hatten wir ja schon oft. Das ist in der Regel ein bestimmtes Stück, das man mal spielen möchte.

Ansporn und Motivation ist aber mindestens genauso wichtig. Soll heißen:
Wenn möglich, besucht mal ein Klavierkonzert oder einen Klavier-Solo-Abend, einen Klavierkurs oder eine Musikhochschule.
Erst ist es vielleicht wie ein Schlag ins Gesicht- denn der Abstand zwischen dem Können von "denen" und einem selbst ist scheinbar unendlich groß.
Andererseits aber könnte man sich vornehmen, den Abstand Schritt für Schritt zu verkleinern.
Irgendwie haben diese guten Leute es nämlich auch geschafft, zu diesen guten Leuten zu werden;)

Blüte
 

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