Wie nennt man sprachlich die Akkorde der Moll-Kadenz?

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Estelle12

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Hallo,

die Akkorde der Dur-Kadenzen nennt man Tonika, Subdominante und Dominante.
Wie nennt man die Akkorde der Moll-Kadenz, wenn man darüber spricht? Einfach analog "Moll-Tonika", "Moll-Subdominante" und "Moll-Dominante"?

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
Man spricht auch hier von Tonika, Subdominante und Dominante. Wenn klar ist, dass man sich in einer Molltonart befindet, wird der Zusatz „Moll-…“ weggelassen.

In der Funktionsschreibweise werden die Dur-Funktionen groß geschrieben (T, S, D), die Moll-Funktionen bis auf die Dominante (die immer Dur ist!) klein (t, s, D).
 
Eine Moll-Subdominante ist für mich etwas anderes als eine Subdominante in Moll. Nämlich eine vermollte Subdominante in einer Dur-Kadenz. Aber die Terminologie in der Musik ist oft so unklar und regional bzw. je nach Sprache oder System verschieden, dass ich nicht sicher bin, wie allgemeingültig das ist.
 
Wie verhält es sich denn mit der sprachlichen Bezeichnung in folgenden Fall:
Wir haben ein Stück in der Tonart C- Dur.

Dann hat man als Begleitakkorde

C-Dur - das ist die Tonika
F-Dur - das ist die Subdominante
G-Dur - das ist die Dominante
a-Moll - das ist "auch die Tonika"?
d-Moll - das ist "auch die Subdominate"?
e-Moll bzw E-Dur - das ist "auch die Dominante"?

Da muss differenzierende Bezeichnungen für geben?!
 
Wie verhält es sich denn mit der sprachlichen Bezeichnung in folgenden Fall:
Wir haben ein Stück in der Tonart C- Dur.

Dann hat man als Begleitakkorde

C-Dur - das ist die Tonika
F-Dur - das ist die Subdominante
G-Dur - das ist die Dominante
a-Moll - das ist "auch die Tonika"?
d-Moll - das ist "auch die Subdominate"?
e-Moll bzw E-Dur - das ist "auch die Dominante"?

Da muss differenzierende Bezeichnungen für geben?!

In C-Dur ist a-moll die Tonika-Parallele, d-moll die Subdominant-Parallele und e-moll dann die Dominant-Parallele.

In a-moll ist dann C-Dur die Tonika-Parallele.

Habe ich zumindest so im letzten Jahrtausend in der Schule gelernt.
 
Danke schön an alle Antwortenden! Am ehesten hat mir die Antwort von Sven geholfen, weil es das trifft, was ich suche, nämlich eine konkrete Bezeichnung.
Ich habe auf einer Quintenzirkelscheibe eben noch Folgendes gefunden:

Beispiel in der Tonart C-Dur:
a-Moll = Paralleler Mollakkord
d-Moll = Moll-Subdominante
e-Moll = Tonika-Gegenakkord

Die nennen quasi jeden Mollakkord ein bisschen anders. Da finde ich Svens Version (Tonikaparallele, Subdominantparallele, Dominantparallele) einfacher. Was meint ihr?
Welche Bezeichnungen verwendet ihr bzw. sind die Üblichsten?
 

Welche Bezeichnungen verwendet ihr bzw. sind die Üblichsten?
Allgemein üblich sind für Dur diese Bezeichnungen:
Stufe I: Tonika (T)

Stufe II: Subdominantparallele (Sp)

Stufe III: Tonikagegenklang (Tg) bzw. Dominantparallele (Dp)

Stufe IV: Subdominante (S)

Stufe VI: Tonikaparallele (Tp) bzw. Subdominantgegenklang (Sg)

Stufe VII:
diatonisch (leitereigen): verkürzter Dominantseptakkord (manchmal auch „Ersatzdominante“ genannt)

nicht diatonisch: Dominantgegenklang (Dg)

Und für Moll:

Stufe I: Tonika (t)

Stufe II: theoretisch der verkürzte Zwischendominantseptakkord zur Tonikaparallele

Stufe III: Tonikaparallele (tP) bzw. Moll-Dominantgegenklang (dG)

Stufe IV: Subdominante (s)

Stufe V: Dominante (D)

Stufe VI: Tonikagegenklang (tG) bzw. Subdominantparallele (sP)

Stufe VII: Moll-Dominantparallele (dP)
 
Zuletzt bearbeitet:
In C-Dur ist a-moll die Tonika-Parallele, d-moll die Subdominant-Parallele und e-moll dann die Dominant-Parallele.

In a-moll ist dann C-Dur die Tonika-Parallele.

Habe ich zumindest so im letzten Jahrtausend in der Schule gelernt.
Ja...so erkläre ich das den SuS auch, aber es beinhaltet eine didaktische Reduktion. Die Dominantparallele ist etwas problematisch, weil dem Mollakkord die dominantische Wirkung mit dem Streben zur Tonika fehlt. In vielen Fällen hört man den Akkord eben eher als Vertreter der Tonika, eben als Tonikagegenklang und nicht als Vertreter der Dominante.

Für Schüler ist das ohnehin oft starker Tobak (zumindest in NRW, in Bayern mag das anders sein), daher belasse ich es oft bei der einigermaßen nachvollziehbaren Dp. Wenn ich da noch frage: "Hört ihr da mehr T oder D?" halten die mich alle für plemplem.
 
vom Tonmaterial F-Dur mit Sexte (ohne Grundton)
Das ist harmonisch ja ein Sonderfall. Man ersetzt in der S die Quinte durch die Sexte. Dann bekommt man (immer von C-Dur aus gedacht) einen d-moll Akkord, allerdings in der 1. Umkehrung (Sextakkord), denn an dem f im Bass hat man ja nichts geändert.
Die Bezifferung wäre dann S hoch 6. (Hochgestellte Zahlen bekomme ich hier nicht hin). Der ist zu unterscheiden vom "echten" d-moll Akkord, der auch ein d im Bass hat und mit Sp bezeichnet wird. In beiden Fällen liegen natürlich die Töne von d-moll vor. Und genau da wird Harmonielehre kniffelig.
 
Für Schüler ist das ohnehin oft starker Tobak (zumindest in NRW, in Bayern mag das anders sein), daher belasse ich es oft bei der einigermaßen nachvollziehbaren Dp.

Für mich (in Hamburg) auch. Die Parallelen (wegen der Zugehörigkeit zur parallelen Tonart) konnte ich leicht nachvollziehen, bei den Gegenklängen war ich dann raus ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Funktionsbezeichnungen Tonika und co sind in der harmonischen Analyse sehr hilfreich. Geht es aber um das Spielen mit den Harmonien, ist die Welt der Stufentheorie wesentlich einfacher zu begreifen.
Da muss man eigentlich nur auf dem Schirm haben, dass Dominanten (also der Akkord auf der V) immer Dur sind und wer die Tonika ist.
Weiterhin hilft es, dass Durakkorde mit kleiner 7 dominantisch sind und sich zur gedachten I auflösen wollen, egal, welche Stufe sie vorher waren. Sie ziehen sich ein neues Kostüm an, bekommen eine andere Bedeutung und halten das harmonische System in Schwung.
Damit wird das Spielgeschehen sehr einfach.
Obwohl ich Harmonielehre sehr schätze, so findet sie bei mir nur im Kopf statt. Das Spielgeschehen jedoch findet woanders statt.
Würde man beim Improvisieren darüber nachsinnen, welche Funktionen die Harmonien nun genau haben, wird man im Spiel zu langsam und kann sich von neuen Einfällen oder zufälligen Richtungen nicht mehr erfreuen lassen.
Wohl aber: Das eingehende Studium der Harmonielehre ist sehr hilfreich, aber es muss nicht zwingend die Funktionslehre sein.
 
Für mich ist in C-Dur die Mollsubdominante f-Moll.
Die Molldominante wäre g-Moll!
Wie bei Stilblüte
 

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