Wie lange braucht ihr, bis ihr ein Stück auswendig spielen könnt?

Angenommen ihr bekommt eine 6 Seiten lange Chopinetüde...

  • ... nach bereits 2-3 Tagen Üben (1-2 Stunden jeweils) kann ich sie auswendig

    Stimmen: 28 23,3%
  • ... nach ca. einer Woche bei selber Übezeit lege ich die Noten weg

    Stimmen: 34 28,3%
  • ... zum Auswendiglernen muss ich bewusst lange Zeit darauf hinüben, mind. 2 Wochen

    Stimmen: 33 27,5%
  • ... ich werde Ewigkeiten brauchen, spiele nur äußerst wenige Stücke auswendig

    Stimmen: 19 15,8%
  • ... ich werde sie niemals auswendig spielen können!

    Stimmen: 6 5,0%

  • Umfrageteilnehmer
    120
Bei mir ist es Option. Ich werde nie auswendig spielen könne, dafür ist mein Gehirnvolumen zu begrenzt^^. Und wozu etwas auswendiglernen, was dageschrieben steht?
 
Hallo,

zum Fehler einschleichen muss ich noch was sagen. Meist kommt das vor, wenn es sich um ein Stück handelt, was ich schon länger habe und mir einbilde, es nicht mehr nötig zu haben in die Noten zu schauen. Im Unterricht krieg ich dann die Rechnung. Noten und Rhythmus incl. Pausen usw. sind in Ordnung, aber eben in der Dynamik kann es vorkommen, dass man nach gewisser Zeit sich seine eigene macht und eben eine Stelle leise denkt, wo doch cresc. kommen muss u.ä.
Manchmal spiele ich auch im Unterricht ohne Noten, die meine Lehrerin zur Kontrolle auf dem Schoß liegen hat. :rolleyes:

Es ist allerdings schon wichtig, zur Zwischendurch- oder Abschlussüberprüfung die Noten zu haben. Ich halte aber nicht viel davon, sie sich vor die Nase zu setzen, wenn man nicht rein schaut! Beim Vorspiel, Konzert etc. könnte man ja sonst verwirrt sein, weil man die Noten der Optik halber benötigt und auf einmal sind keine da! Bei solchen Sachen nehme ich auch nie Noten mit. Der Alibi-Blick darauf bringt einen meiner Erfahrung nach nur raus.

Klavirus
 
Das kommt immer drauf an wie lang ich das stück übe...:D
aber normalerweise gehts schon während des übens und auch recht schnell.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also bei mir ist es so, dass ich ein stück, wenn ichs erst mal flüssig spielen kann, auch fast auswendig kann.. also teile..
oft ist es dann aber so, dass ich irgendwo hängen bleib und dann erstmal nachschauen müsste wies da weiter geht...
wenn ichs aber oft genug üb gethts bei mir sicher auch^^
 
Hallo! Ich habe mich hier eingetragen, unter: "Nach einer Woche lege ich die Noten weg".
Meistens geht das wirklich schnell und ganz ungewollt/unbewusst, dass ich die Stücke auswendig spiele, gut ich bin auch erst im 2. Jahr jetzt (zumindest mit Unterricht ansonsten ca. +ein Jahr mehr) und es scheint meistens, je mehr ich mich bemühen muss, die Noten zu lesen und dass dann einigermaßen durch meine eigenen Emotionen über meine Finger auf die Tasten und schließlich noch einigermaßen musikalisch in den Raum zu bringen, je eher lerne ich auswendig.
-Liegt dann vermutlich auch daran, dass ich mich dann erst wirklich konzentriere.

Gibt aber ausnahmen: Bach oder Händel zB können mir manchmal auch kummer bereiten beim Üben, aber ich spiele diese meisten mit Noten, auch wenn ich sie dann eher wie eine Grafik vor mir sehe: bisschen rauf, bisschen runter....
Klingt vielleicht komisch, funktioniert doch!
 
Das kommt immer drauf an wie lang ich das stück übe...:D
aber normalerweise gehts schon während des übens und auch recht schnell.


Nachtrag: den Satz find ich gut, ist eine Sache des Unterbewusstseins, das kenn nämlich kein Nein, ist auch beim Lernen hilfreich, man darf nämlich "nie" daran denken, was "falsch" ist oder war, sondern man "muss immer" daran denken, wie es "richtig" ist.-dann würde voriger Satz richtig lauten (in etwa) wenn man nur sagt, so sei es gut oder so sei es besser!

In der Praxis sieht das so aus, ich sage euch jetzt, denkt bloß nicht an eine lila Kuh, die einen Zylinder eines Mannes im Rosa Anzug zerkaut!



.....und was macht ihr? Im gegensatz, wenn man jemandem zB sagt, er soll an zB an den Türkischen Marsch oder sonst irgendwas denken, würde er schon den Gedanken an die Kuh erst gar nie bekommen, oder?

Bitte schreib mir, wenn du vorher keine lila Kuh im Kopf hattest!!!!




.
 
@Phönix: Hier möchte ich kurz widersprechen, da ich von der berühmten Aussage, das Unterbewusstsein verstünde kein "Nein" schon oft als modernes Märchen gelesen habe, z.B. hier.

Dennoch ist es offenbar so, dass positive Suggestionen wesentlich verarbeitet werden.

Was die Umfrage angeht kann ich mich noch nicht entscheiden. Im Normalfall lerne ich recht schnell auswendig, nebenbei beim Üben (was ja ganz normal ist wenn man die zu übende Literatur in kleine Segmente unterteilt). Allerdings habe ich bisher keine Werke dieser Größenordnung erarbeitet und bisher habe ich auch nicht immer auf die höchste Effizienz beim Üben Wert gelegt, da der Erfolg sich letztendlich trotzdem einstellt. ;)

Wenn ich mal mehrere größere Werke erarbeitet haben sollte (und beim Üben auf maximale Effizienz geachtet habe) kann ich hierzu was sagen, aber momentan... noch nicht. :)
 
@Phönix: Hier möchte ich kurz widersprechen, da ich von der berühmten Aussage, das Unterbewusstsein verstünde kein "Nein" schon oft als modernes Märchen gelesen habe, z.B. hier.

Dennoch ist es offenbar so, dass positive Suggestionen wesentlich verarbeitet werden.

Was die Umfrage angeht kann ich mich noch nicht entscheiden. Im Normalfall lerne ich recht schnell auswendig, nebenbei beim Üben (was ja ganz normal ist wenn man die zu übende Literatur in kleine Segmente unterteilt). Allerdings habe ich bisher keine Werke dieser Größenordnung erarbeitet und bisher habe ich auch nicht immer auf die höchste Effizienz beim Üben Wert gelegt, da der Erfolg sich letztendlich trotzdem einstellt. ;)

Wenn ich mal mehrere größere Werke erarbeitet haben sollte (und beim Üben auf maximale Effizienz geachtet habe) kann ich hierzu was sagen, aber momentan... noch nicht. :)

Nun gut, das hat mich schon auch ein wenig überzeugt, aber es gibt da auch so Aussagen und Meinungen, dass man zB gerade Kindern freies Sprechen auch mit Fehlern erlauben sollte, da sich diese die Aussprache, Wortbedeutung und Grammatik alleine (Unterbewusstsein - sorry!) aneignen und wenn man sie versucht zu korrigieren, könnten sie sogar beginnen zu stottern oder auch sich einfach ausgedrückt "fürchten" zu sprechen.
Auch meine Klavierlehrerin (Auch Chorleiterin) meint öfters, man entwickelt sich alleine, und je freier jemandes Kindheit war, desto ausgeprägter sei er und wenn man ihm einen Weg zeigt, geht er ihn alleine, sofern er will.
 
Ich übe erst normal nach Noten und irendwann hab ich dann keine Lust mehr die Noten rauszunehmen, aufzuklappen und dann auch noch die Seite zu suchen, :D

Gruß,
Luca
 
Ich übe erst normal nach Noten und irendwann hab ich dann keine Lust mehr die Noten rauszunehmen, aufzuklappen und dann auch noch die Seite zu suchen,
Dann geht das bei dir also auch so wie bei mir, dass du die Stücke einfach so irgendwann auswendig kannst, ohne sie speziell auswendig zu lernen?

Das kommt anscheinend nicht sehr häufig vor.
 
Ich glaube, wenn man richtig übt ist das immer so.
 

Ich glaube, wenn man richtig übt ist das immer so.

Glaube ich nicht. Wenn man nicht die Absicht hat, ein längeres Stück auswendig zu spielen, werden immer kleine Lücken bleiben, nämlich vorzugsweise dort, wo man nicht so viel üben mußte und nicht jeden Ton persönlich kennt. Der Schritt zum auswendig Lernen ist natürlich nicht weit, wenn man sich dann doch entscheidet, solange das Stück noch "warm" ist.

@Phönix ...und wenn man sie versucht zu korrigieren...

Man soll auch nicht korrigieren, sondern dabei bleiben, es richtig vorzumachen. Wenn die Eltern die Kinder nachäffen, welche wiederum die Eltern nachmachen, gibt es nämlich etwas, was man auf Englisch Deadlock nennt, sie bringen sich gegenseitig bei, wie es falsch ist. Das goße Erwachen kommt dann in der Schule und da tut es erst recht weh.

Aber "nein" ist genauso suggestiv wie "ja", es kommt nur auf den Zusammenhang an. Was bei der Suggestion zählt, ist die sogenannte Affirmation, zu Deutsch "Bestätigung". "Nein, das ist falsch" ist recht wirkungslos aber "Nein, das glaube ich auch nicht" stärkt die Meinung des Gegenüber. "Nein, das darfst du nicht" oder "Nein, das ist falsch" sind auch entweder Bestätigungen der eigenen Zweifel (hat er schon geahnt) oder sie säen Zweifel (was er wohl noch alles falsch macht), gewissermaßen also auch Affirmationen. Sprache ist so vieldeutig, daß sich Linguisten immer wieder neu über Fachausdrücke einigen müssen, damit sie sich weiterhin verstehen können ;)

Achso, der Bezug zum Klavier: Natürlich muß man immer im Kopf haben, was man will, und nicht was man nicht will, denn was im Kopf ist, wird auch umgesetzt. Auf diese Weise habe ich schon einige vertrackte Stellen gemeistert, die nicht so recht klingen wollten (einfach ignorieren, die entwickeln sich dann im Zusammenhang wie von alleine).

Abstimmen kann ich nicht, ich habe noch nie eine Chopin-Etüde gespielt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja ich lerne in der Regel meine Noten auswendig. Ich brauche dafür höchstens drei Wochen für z.B. Sonate in C KV 545 von Mozart (10 Seiten)
 
Dann geht das bei dir also auch so wie bei mir, dass du die Stücke einfach so irgendwann auswendig kannst, ohne sie speziell auswendig zu lernen?

Das kommt anscheinend nicht sehr häufig vor.

Och, ich glaube schon, dass es häufig vorkommt.
Allerdings ist das, was man dann kann, oft nur ein "pseudo-auswendig-können", d.h. man sollte sich trotzdem nochmal mit der Materie befassen, um Black-outs zu vermeiden.
 
Allerdings ist das, was man dann kann, oft nur ein "pseudo-auswendig-können", d.h. man sollte sich trotzdem nochmal mit der Materie befassen, um Black-outs zu vermeiden.

Sehe ich auch so. Ein Kriterium für sicheres Auswendigspielen ist auch, ob man in jedem Takt oder wenigstens am Anfang jeder Phrase einsetzen kann. Je kleiner die Abschnitte sind, von denen man wieder einsteigen kann, umso besser.
Oder auch, ob man mit den Händen einzeln auswendig spielen kann. Bei mir funktioniert das nur dann, wenn ich die Stellen vorher auch man einzeln geübt habe, sonst leider nicht. Beim Orgelspiel ist die Sache dann noch komplexer, wegen des Pedalparts...

Ein anderes Kriterium ist für mich, ob ich das Stück auch gaaaaaanz langsam auswendig spielen kann. Manchmal ein wahres Killerkriterium, aber sehr aufschlussreich ... :oops:
 
Och, ich glaube schon, dass es häufig vorkommt.
Allerdings ist das, was man dann kann, oft nur ein "pseudo-auswendig-können", d.h. man sollte sich trotzdem nochmal mit der Materie befassen, um Black-outs zu vermeiden.
Bevor ich in dieses Forum kam, hab ich es für völlig selbstverständlich gehalten, dass dieses " pseudo-auswendig-lernen" ( mehr ist es ja eigentlich auch nicht) ganz von alleine geht.

Dann wurden hier aber mehrere Threads aufgemacht, in denen es darum ging, wie man schneller auswendig lernen kann.
Da haben zahlreiche User gepostet, und geschrieben, dass sie Probleme beim Auswendiglernen haben, und ich glaube nicht, dass es denen nur darum ging, dass die des nicht auf thepianist73 oder klavigen-art ( ich hoffe, ihr wisst, was ich meine) hinbekommen.

Bei mir ist es nunmal so, dass auch wenn ich erst die erste halbe Seite eines 10-seitigen Stückes halbwegs kann, dann kann ich die auch schon auswendig.

Oder ich hab da bisher nur irgendwas falsch verstanden, und es klappt doch bei jedem so leicht.

Und das mit dem richtigen Auswendiglernen, also auch musiktheoretisch, ist natürlich noch mal eine ganz andere Geschichte.
 
Ab einer bestimmten Stücklevel, d.h. Geschwindigkeit und Sprünge, kommt man glaube gar nicht mehr drum rum das irgendwie Auswendig zu lernen.
 
also ich lern das super schnell auswendig so ich spiele es höchstens 4-6 mal und dann kann ichs... also z.b türkischer marsch mozart (3 seiten und 2 zeilen lang)... hab ich 1-2 tage gebrauch mit jeweils eine halbe dreiviertelte stunde üben... wenn ichs einmal auswendig kann dann für immer und auch egal ob langsam schnell mit jemand zusammen etc...
 
Also, auswendig kann ich so eine Chopinetude wirklich sehr sehr schnell, aber technisch muss ich sie sehr lange üben bis sie so ist wie ich sie können will. Manche werde ich nie so spielen, wie ich meine, wie "ich" sie spielen können müsste. Ich finde, diese Dinger kann man nur auswendig spielen, ich muss in diesem Tempo die Augen wo anders haben als in den Noten und die Fingersätze müssen einfach "drin" sein, da tüftel ich gerne herum. Während ich ein Stück lerne, lerne ich quasi alles mit, Akkordstrucktur, Motorik, Fingersätze, Dynamik, Klangwille, Architektur. Das ist irgendwie so selbstverständlich geworden, dazu muss ich mich gar nicht mehr zwingen oder bewusst drauf achten.

AL

Viola
 

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