Wie kann ich die Ohren meiner Nachbarn schonen?

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nojazzforme

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20. Dez. 2009
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also...
ich habe gerade mir ein neues klavier "zugelegt"..yamaha b3.
da ich in einem mietshaus wohne zur zeit mit 12 parteien, habe ich wenig lust mir den zorn der übrigen elf zuzuziehen.
der fachmann im laden sagte mir, er hätte bei sich zuhause einen berberteppich drunter gelegt und keiner würde sich beschweren. das klavier hat ja eh das mittlere pedal mit dem filz dann, aber immer möchte ich damit auch nicht spielen und warscheinlich ist der körperschall immer noch ziemlich laut.
funktioniert das wirklich mit dem teppich? ich habe keine lust irgendwie zu basteln deswegen wäre der teppich ideal.drunterlegen muss ich eh was, die 250 kilo hält das linoleum nicht aus. das klavier steht auch auf jeden fall an einer wand, die dann keinen kontakt zum nachbarn hat, also auf der anderen seite ist mein bad. ne decke kann ich ja auch hinterhängen...aber der teppich.lieber hochflor oder nur ein dünner, wie ist das mit dem klang? es sollte möglichst leiser werden und nicht am ende besch**** klingen^^
wäre für erfahrungen dankbar...
 
Hi,

es gibt 3 Bereiche, wo du was machen kannst:

1.) das Klavier möglichst akustisch vom Boden entkoppeln

Hierzu gibt es spezielle Untersetzer, z. B. diesen:

https://www.thomann.de/de/piattino_schallschutz_untersetzer.htm

2.) den Schall zu dämmen

Einer der einfachsten Möglichkeiten ist, Schalldämm-Material direkt hinter das Klavier und der Wand einzubringen.

Z. B. Schalldämm-Platten aus dem Baumarkt.

3.) den Schall zu absorbieren

Hierzu kann man Schallabsorbermaterial in das Klavier einbringen. Z. B. wie die speziellen Gehäuse für leise PCs.
Das ist aber schon eine härtere Massnahme, da du das Material (Platten) innen auf das Holz aufkleben müsstest.


Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es gibt diese komischen gelben Schallschutznoppendinger, sehn zwar blöd aus, aber schlucken den Schall, wie fast nichts anderes;).

Einfach hinter das Klavier machen und dann dürfte es schonmal leiser sein.
 
Ich lege immer eine Decke übers Klavier, klappe dann die obere Klappe auf. Außerdem liegt ein Teppich unter dem Klavier. Ob es hilft, weiß ich nicht. Aber die Nachbarn beschweren sich kaum noch.
 
also...
ich habe gerade mir ein neues klavier "zugelegt"..yamaha b3.
da ich in einem mietshaus wohne zur zeit mit 12 parteien, habe ich wenig lust mir den zorn der übrigen elf zuzuziehen.

Hallo,

meine Erfahrung ist, dass hier die Psychologie eine große Rolle spielt. Die Gespräche mit den Nachbarn sind das A und O. Auch wenn das schwerer fällt, als Gummiuntersetzer fürs Klavier im Geschäft zu kaufen: Am besten schnell das Gespräch suchen. :cool:

lg
Nora
 
Hallo,

meine Erfahrung ist, dass hier die Psychologie eine große Rolle spielt. Die Gespräche mit den Nachbarn sind das A und O. Auch wenn das schwerer fällt, als Gummiuntersetzer fürs Klavier im Geschäft zu kaufen: Am besten schnell das Gespräch suchen. :cool:

lg
Nora

Da hast du echt recht.
Als mein Bruder sein Schlagzeug bekommen hat, hat er natürlich öfters drauf gespielt, als nur mal 10 Minuten und natürlich kamen dann gleich die Nachbarn rüber und als wir uns erkundigt haben und man hier in den Bezirk Instrument spielen darf wann mal will, haben wir mit den Nachbarn ausgemacht, dass er nicht von 12-14 Uhr spielt in der Früh nicht vor 10 Uhr und Abends nicht nach 19 Uhr und immer nur höchstens eine halbe Stunde am Stück, natürlich Werktags, an Sonn- /Ruhetagen spielt er so oder so nicht :D.

Also einfach mit den Nachbarn eine schöne Zeit ausmachen, am Besten wo die meisten weg sind und dann kannste da drauf los spielen und es hat sogar noch einen zweiten Vorteil, du hast eine feste Zeit am Tag wo du fast spielen "musst" und somit übste mit mehr Ergeiz:).
 
Nora hat völlig recht, es kommt nicht so sehr auf die Lautstärke an. Ein gedämpftes Klavier produziert immer noch Geräusche und mißgünstige Nachbarn protokollieren sogar, wenn man beim Aufschließen der Wohnungstür zu oft mit dem Schlüsselbund rasselt. Bevor du dich also in Unkosten stürzt, solltest du erstmal mit deinen Nachbarn reden.

Man kann es nicht oft genug sagen: Verführt die Menschen nicht dazu, die Erlaubnis von Hausmusik zur Ausnahme zu machen. In Deutschland gibt es das Recht auf Selbstentfaltung und das schließt sowohl Ruhebedürfnis wie auch Hausmusik ein.

Die Hausordnung bei uns sieht z.B. vor, daß von Abends um acht bis morgens um neun sowie mittags von eins bis drei Ruhe herrschen muß, ansonsten gibt es keine Beschränkungen - und das gilt für alle Tage der Woche, auch an Sonn- und Feiertagen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Man kann es nicht oft genug sagen: Verführt die Menschen nicht dazu, die Erlaubnis von Hausmusik zur Ausnahme zu machen. In Deutschland gibt es das Recht auf Selbstentfaltung und das schließt sowohl Ruhebedürfnis wie auch Hausmusik ein.

Die Hausordnung bei uns sieht z.B. vor, daß von Abends um acht bis morgens um neun sowie mittags von eins bis drei Ruhe herrschen muß, ansonsten gibt es keine Beschränkungen - und das gilt für alle Tage der Woche, auch an Sonn- und Feiertagen.

Da kann ich nur beipflichten. Wehret den Anfängen!
 
Hallo,

meine Erfahrung ist, dass hier die Psychologie eine große Rolle spielt. Die Gespräche mit den Nachbarn sind das A und O. Auch wenn das schwerer fällt, als Gummiuntersetzer fürs Klavier im Geschäft zu kaufen: Am besten schnell das Gespräch suchen. :cool:

lg
Nora
100% Zustimmung, außer das ich nicht verstehe, was so schwierig daran ist, mit den Nachbarn zu schwätzen, aber vielleicht lebe ich zu lange auf dem Land mit harmonischer Nachbarschaft incl. netten Vermietern direkt unter uns.

Lasse sie teilhaben an Deinen Experimenten, den Schall zu vermindern: "Heute spezielle Untersetzer gekauft und druntergestellt, merkt man was?" usw.
"natürlich spiele ich nur zu den Zeiten, wo es gesetzlich erlaubt ist" (! :D ), aber bitte trotzdem darum, dir Bescheid zu sagen, wenn es mal zu sehr stören sollte (krankes Kind, Schichrtarbeiter, ...). So dokumentierst Du deine Rücksichtnahme und kannst freier mal draufhaun, wenn Dir danach ist ;-)

Übrigens: wie gross ist der Raum, in dem das Klavier steht? Auch ein kleiner Raum kann erfordern, mit Textilien (Hochfloor, schwere Vorhänge, können ruhig offen bleiben) den Raumklang zu dämpfen.

Am Klavier direkt würde ich möglichst nichts ändern, auf keinen Fall am Resonanzboden!

Aber nochmal: das psychologische Moment ist beim Geräuschempfinden das allerwichtigste. Mit einem freundlichen Gespräch kannst Du da meist viel mehr bewirken als mit aufwändigen technischen Maßnahmen.

Liegrü
Stuemperle
 
Hi,

mit der Hörpsychologie und auf die Nachbarn zugehen, das sind super Tips, aber technische Massnahmen können erstmal die Grundursache die Lautstärke reduzieren bzw. dämmen. Man sollte beides berücksichtigen.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass besonders die Reduzierung des übertragenen Körperschalls durch eine akustische Entkopplung des Klaviers vom Boden was bringt.


Man kann es nicht oft genug sagen: Verführt die Menschen nicht dazu, die Erlaubnis von Hausmusik zur Ausnahme zu machen. In Deutschland gibt es das Recht auf Selbstentfaltung und das schließt sowohl Ruhebedürfnis wie auch Hausmusik ein.

Dieser Punkt hat echt eine politische Dimension. Den kann man nur unterstreichen. Wir als "Hausmusiker" müssen da wirklich gegen die Tendenzen in unserer Gesellschaft alles einzuschränken und zu überwachen, aktiv wehren. Es gab mal eine Zeit, da war Hausmusik ein hohes gesellschaftliches und kulturelles Gut.


Gruß
 

Hausmusik nur für Kulturmenschen?

Hallo,
Kultur scheint etwas zu sein, das nicht jeder versteht. Es gibt Kulturbanausen, denen ist schon der leiseste Ton eines Klaviers ein Grund, das eigene Radio auf hohe Lautstärke zu drehen.
Wenn diese Leute dann noch aus Schikane das Haus verlassen, ohne das Radio abzustellen, dann hilft auch ein Gespräch nichts mehr, weil solche Kulturbanausen nur auf ihre eigene Empfindung hören können.
Gespräche helfen dann nichts mehr, aber Beethoven, Chopin und Schubert in der ihnen eigenen erforderlichen Lautstärke zu spielen und als Klavierspieler dann das Radio nicht mehr zu hören, weil das Klavier eben doch lauter ist, kann manchmal auch den härtesten Banausen verzweifeln lassen.
Man muß nur dann selbst auch starke Nerven haben oder ausziehen.

Daher wünsche ich allen nicht die Erfahrungen, die ich trotz Schalldämmung an Wand und auf Schwingungsgummi gestelltem Klavier jetzt gerade mit Weihnachtsmusik und -Liedern von mir gespielt mit meinem Nachbarn durchmache.
Aus dem Wohnzimmer am Schimmelklavier brauche ich nur die ersten Töne anzuschlagen, dann dröhnt sein Radio schon. Aber meist bin ich doch lauter. Eine Einigung ist nicht mehr möglich, aber er ist schon sehr krank und die Zeit arbeitet für mich.
Ausweichen kann ich ja schließlich noch in meinen Musikraum im Keller, wo aber nur das Clavinova steht.

Nachahmenswert ist mein Verhalten sicher auf keinen Fall und Isolierungen der Wände und aller Bereiche, die Schall übertragen können, ist sehr ratsam. Ich werde es im nächsten Jahr wohl auch dann angehen, das Wohnzimmer etwas zu verkleinern und die Wände entsprechend zu verdicken bei der anstehenden Renovierung.

Nun also allen nicht Lärmgestörten schöne musikalische Feiertage und Besinnung sowie Ruhe zum Fest

wünscht Hartwig
 
Es gab mal eine Zeit, da war Hausmusik ein hohes gesellschaftliches und kulturelles Gut.

Ich kannte auch eine Zeit, wo meine Hausmusik von einigen Mitbewohnern zutiefst verhaßt war(1), nämlich als ich mir meinen ersten Gitarrenverstärker leisten konnte. Aber es ist nie jemand auf die Idee gekommen, mir das zu verbieten, ich mußte nur penibel die Zeiten einhalten. In den 90ern haben wir sogar mit einer Band im Keller geübt, allerdings ohne Schlagzeug und in relativ moderater Lautstärke. Allerdings befindet sich nicht mal 500 m entfernt ein Kindergarten, der eine Lärmschutzmauer errichten muß, um weiter zu bestehen... Ich weiß, daß meine Situation leider die Ausnahme ist.

(1) mir erging es zeitweile ähnlich, wenn nämlich die Mieter über uns während der Vorweihnachtszeit Besuch von einer Sopranistin bekamen und mit Geige, Sopran, Klavier und Blockflöten von morgens bis abends übten.
 
Hi,
...
Es gab mal eine Zeit, da war Hausmusik ein hohes gesellschaftliches und kulturelles Gut.
..

ok ok, ich hab' verstanden. ;-)

Das war wohl etwas idealistisch und weltfremd. Es gab schon immer schlechte und gute Musik. Oder zu laute oder unpassende für die Uhrzeit oder Situation.

Und früher waren die Menschen dann auch davon genervt.

Gruß
 
Silentfunktion

Hallo,

also ich habe auch eine Silentfunktion und spiele hauptsächlich damit, wenn ich ein Stück neu beginne oder Fingerübungen machen. Und natürlich auch wenn ich nach 20h spielen will oder in der Mittagsruhe.

Letztens habe ich ein Klopfen gehört (hatte gegen Mitternacht noch gespielt). Habe dann mal den Nachbarn unter mir und neben dran gefragt, ob die die Klappergeräusche (wenn die Hämmer auf das Brett im Klavier schlagen) hören. Aber weder die Nachbarn neben an noch unter mir haben so ein Geräusch gehört. Daher, Silentfunktion ist eine gute Alternative. Natürlich geht nichts über ein freistehendes Haus, wo man auch nachts noch laut spielen kann. Aber wenn das nicht möglich ist, finde ich die Silent- oder Variofunktion super.

Gruß
Jenny
 
Dann gehst du wohl davon aus, dass alle Pianisten in ihern Häusern alleine leben. :rolleyes:

warum eigentlich nicht?

in anderen akademischen Berufen (die gewiß nicht weniger "Begabung" erfordern) wie Arzt, Anwalt, Professor ist es durchaus möglich, entweder ein freistehendes Eigenheim zu erwerben/finanzieren, oder ein freistehendes Haus zu mieten.

innerhalb der vier Wände werden sich die Pianisten mit ihren "Mitbewohnern" schon arrangieren :)

Gruß, Rolf
 
...in anderen akademischen Berufen (die gewiß nicht weniger "Begabung" erfordern) wie Arzt, Anwalt, Professor ist es durchaus möglich, entweder ein freistehendes Eigenheim zu erwerben/finanzieren, oder ein freistehendes Haus zu mieten.

Mir ging es nicht um die finanzielle Potenz...


...innerhalb der vier Wände werden sich die Pianisten mit ihren "Mitbewohnern" schon arrangieren..

Nachts? Wohl kaum. Außerdem ist diese "Die Anderen werden sich schon nach mir richten Mentalität" nicht meine Lebensart. Ich würde niemals auf die Idee kommen Mitbewohner oder Nachbarn täglich mehrstündig in den Wahnsinn zu treiben, nur weil ich so wicchtig bin, oder es mein Recht ist.
 
Nachts? Wohl kaum. Außerdem ist diese "Die Anderen werden sich schon nach mir richten Mentalität" nicht meine Lebensart. Ich würde niemals auf die Idee kommen Mitbewohner oder Nachbarn täglich mehrstündig in den Wahnsinn zu treiben, nur weil ich so wicchtig bin, oder es mein Recht ist.

Das hat Rolf auch nicht geschrieben. "Arrangieren" ist ja nicht identisch mit "nach mir richten müssen" .....

Vermeintliche Äußerungen anderer in solcher Art mit eigenen "Interpretationen" zu versehen, ist das "Juristenmanier"??:D:D

(Aber ich möchte nicht, dass deswegen Streit aufkommt . ;))
 
Nachts? Wohl kaum. Außerdem ist diese "Die Anderen werden sich schon nach mir richten Mentalität" nicht meine Lebensart. Ich würde niemals auf die Idee kommen Mitbewohner oder Nachbarn täglich mehrstündig in den Wahnsinn zu treiben, nur weil ich so wicchtig bin, oder es mein Recht ist.

pace t´imploro!

mein lieber axl,
das ist ja erschütternd, zu welchen Invektiven Du vormittags an just jenem einen Tag des Jahres greifst, an welchem abends das liebe Christkind zu erscheinen und zu bescheren pflegt; ich gratuliere Dir weihnachtlich dazu :rolleyes: (und zur Sicherheit hab ich Deine friedfertigen Worte markiert)

Stell Dir vor: wenn ich nachts im Keller übe, hört das im Erdgeschoß niemand - erstaunlich, nicht wahr? Und um meine Nachbarn in den Wahnsinn zu treiben, müsste ich erst mal eines meiner Instrumente in deren Haus transportieren lassen, oder sie bei mir im Haus in der Nähe eines Instrumentes festketten... vermutlich wirst selbst Du zugestehen, dass das eine äußerst absonderliche Vorstellung ist :D. Falls das Deine Fantasie übersteigt: frei stehende Einfamilienhäuser müssen nicht zwangsläufig von zahlreichen Mietparteien bewohnt sein.

Mit Lebensart, "Mentalität" oder "Haltungen" hat das, was ich geschrieben hatte, gar nichts zu tun - und mir in derart gehässiger Weise dergleichen zu unterstellen, ist weder sprachlich noch sachlich gerechtfertigt.

mit weihnachtlichem Gruß,
Rolf
 

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