Wie denkst du an meinem hässlichen Spiel und meiner unvernünftigen Vision?

Man sollte wohl auch nicht übersehen, dass der TE sein eigenes Spiel für mangelhaft hält. Das würde ich positiv sehen, und es als wesentlich problematischer finden, wenn er das stolz als großartige Interpretation präsentiert hätte. Daraus folgt ja, dass er eine innere Klangvorstellung hat, dass er Parameter kennt, dass er zumindest in diesem Bereich eine ästhetisch-musikalische Begabung besitzt. Es geht also um die mangelnde Fähigkeit bei ihm, diese Vorstellung zu realisieren: ein gefundenes Fressen eigentlich für einen guten Klavierpädagogen. Auf dem Weg dahin wird sich dann zeigen, ob die musikalische Begabung auch jene Bereiche umfasst, die das Klavier abnötigt. Es gibt ja auch musikalische Menschen, die mit Gesang oder einem Streichinstrument ihre Musikalität leichter realisieren können.
 
Ein klein wenig klingt die Aufnahme, als ob er das eigentlich besser kann und sich absichtlich keine Mühe gibt und absichtlich unmusikalisch spielt. Vielleicht will uns jemand testen. Hat so ein bisschen was von Glenn Gould spielt Brahms oder Appassionata.
 
ich finde den Vergleich auch recht gewagt...
 
Zitat von Henry:
@HomoSineCruribus , versuchs mal mit Fußball, vielleicht liegt Dir des eher.
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Ähm, da sind die Karriereaussichten noch schlechter. Die Weichenstellung für eine Profilaufbahn erfolgt da genauso früh wie bei angehenden Klaviersolisten - da ist der Zug nicht mit 26 Jahren, sondern schon bei der Hälfte der Lebensjahre bereits abgefahren. Die Selektionsmechanismen an der Deutschen Sporthochschule Köln funktionieren mindestens ebenso gnadenlos wie an den Musikhochschulen. Einer der Sänger in einem meiner Männerchöre hat dort als Hochschullehrer (er war Leichtathlet und Geräteturner) gearbeitet und mein Vater (der als Absolvent des Weisweiler-Lehrgangs die DSHS von innen kennt) hat in den 1960erjahren bei deutschen und niederländischen Fußballvereinen in der 1. und 2. Liga gespielt, insofern weiß ich, wovon ich rede. Erschwerend kommt bei Profisportlern das Ticken der biologischen Uhr dazu, da es mit 26 Jahren bereits eher wieder bergab als bergauf geht, während professionelle Musiker bei einigermaßen intakter Gesundheit auch im Ruhestandsalter bei den meisten anderen Berufen immer noch erfolgreich berufstätig sein können. Insofern bin ich auch etwas zurückhaltend, wenn Hasstiraden auf überbezahlte Fußballprofis zu vernehmen sind. Die meisten kennen den Fußball aktiv nur vom Gebolze auf dem Pausenhof in der Schulzeit und den Profifußball bloß von gelegentlichen Stadionbesuchen und aus der Glotze. Aber Henrys Vorschlag erfolgte wohl bei aktiviertem Ironie-Modus...!

LG von Rheinkultur
 
Zitat von HomoSineCruribus:
und auch weil meine Begabung sehr erbähmlich und arm ist.
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Traurig, traurig.
Zitat von HomoSineCruribus:
Was muss ich tun? Stoppen lustiger Fantasie zu folgen?
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Immer weitermachen!
Zitat von HomoSineCruribus:
Pedaling wie Vollscheiße
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Ich glaube, das ist einfach nur ein Troll mit Pedaling Vollscheiße.:021:
:021::021:

CW
 
Zitat von cwtoons:
Ich glaube, das ist einfach nur ein Troll mit Pedaling Vollscheiße.:021:
:021::021:
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Ach, deshalb hören wir von ihm nichts mehr. Er macht nicht mehr weiter, weil Du ihn mit Deinem angeborenen Scharfsinn bereits durchschaut hast. Da kann ich nur feststellen: ach, Du Scheiße!, pardon: ach, Du pedalisierte Vollscheiße!

Wenn wir schon bei der so interessant zu verbalisierenden braunen Masse angekommen sind, erinnere ich mich an ein Kindheitserlebnis. Ich war bei Tante, Onkel, Cousine und Cousin in den Sommerferien zu Besuch und wir machten einen Tagesausflug an einen See, an dessen Ufer sich ein großes Sporthotel befand. Meinen Eltern sollte ich von den Ferienerlebnissen berichten und so beschrieb ich das Ausflugsziel auf einer Postkarte folgendermaßen, um den Platz zum Schreiben schnellstmöglich voll zu bekommen, so schreibfaul, wie ich schon immer war: "Am Ufer steht ein großes Sporthotel. Da E." (mein Cousin) "Sport nicht ausstehen kann, sollte ich schreiben 'ein vollgeschissenes Riesenscheißhaus'...". Ich weiß nicht, ob meine Eltern diese Postkarte aufgehoben haben.

LG von Rheinkultur
 

@Stefan379 und @Rheinkultur für die verlinkten Intermezzi gilt das nicht. Ich hatte aber mal eine Aufnahme der Rhapsodien Op. 79, die komplett ohne Pedal und ohne jede Agogik, fast ohne jegliche Beachtung irgendwelcher Bögen wie ein Automat runtergespielt waren. Das war die schechteste professionelle Aufnahme von irgendetwas, die ich je gehört habe, noch schlechter als die Appassionata (die Gould offensichtlich absichtlich schlecht gespielt hat). Dass Gould auch hervorragende Interpretationen geleistet hat, möchte ich überhaupt nicht abstreiten.
Damit wollte ich auch nur ausdrücken, es klingt ein wenig, als ob der TE das eigentlich besser könnte und lustlos, absichtlich gefühllos das Stück runterspielt, das assoziiert man schnell mit manchen Aufnahmen von Glen Gould.
 
Zitat von St. Francois de Paola:
eine Aufnahme der Rhapsodien Op. 79, die komplett ohne Pedal und ohne jede Agogik
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@St. Francois de Paola egal wer die g-moll Rhapsodie spielt: komplett ohne Pedal (!) und trotzdem alles realisieren, das würde ich gerne hören dürfen ;-) der grimme norddeutsche Nikolaus hat da nicht nur "col Ped" in seine Noten geschrieben, sondern auch Sachen, die ohne Pedal nicht realisierbar sind*) :
Brahms ohne Pedal soso.png

in dieser Aufnahme (die ich etwas bullig und derb gespielt finde) nimmt Gould viel Pedal:


_________________
*) es sei denn, man würde ein paar Viertelnoten mit der Nase picken - eine derartige Sensation gäbe es aber sicher als weltberühmtes Video
 
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