Wer kennt Piano „ F. Weber“?

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zm6

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29. Dez. 2021
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Hallo, mir wird günstig ein Piano „F. Weber“ angeboten. Es ist nicht „A. Weber“ oder nur „Weber“. Ich denke, es gehört auch zum Korranischen Konzern Young Chang, aber dort finde ich auch nur Albrecht Weber und nicht Franz Weber.
Das Alter schätze ich auf 10-20 Jahre. Sollte man besser die Finger davon lassen?
Vielen Dank im Voraus!!
 
Ich kenne die Marke auch nicht. Aber grundsätzlich sind Ferndiagnosen schwer bis unmöglich. Wenn du eine handfeste Information möchtest, engagiere einen Sachverständigen (Klavierbauer) für eine Begutachtung. Das kostet so ab 50 Euro und dieser Person kannst du auch deine Wünsche, Vorstellungen und Ansprüche sagen, damit sie sie bei der Begutachtung berücksichtigt.
 
Dieser Quelle ist zu entnehmen, dass der abgekürzte Vorname auf ihn verweist:
https://www.lieveverbeeck.eu/Pianoforte-makers_Germany_w.htm

Demnach eine Berliner Traditionsmarke ab 1860, deren Geschichte nach der großen Weltwirtschaftskrise 1932 geendet haben sollte. In der Blütezeit des Klavierbaus vor dem Ersten Weltkrieg gab es in der Reichshauptstadt zeitweise über zweihundert Pianomanufakturen. Nicht selten tauchen deutsche Traditionsnamen in jüngerer Zeit wieder im asiatischen Raum auf, vermutlich ohne erkennbare Direktbeziehung zu mitteleuropäischer Instrumentenbautradition. Wenn @Dieter hier mitliest, fällt ihm bestimmt dazu etwas ein.

LG von Rheinkultur
 
Laß die Finger von so nem No Name Billig Dingens .
 
Erstaunlich, wie groß dimensioniert damals (anno 1924) die Klavierbauerbranche war:

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Da war F. Weber immer noch nur einer unter vielen. Auch der Markenname Welte-Mignon als einer der Marktführer selbstspielender Klaviere ist in der zweiten Spalte vertreten. Da seinerzeit die elektrische Schallplattenaufzeichnung gerade erst das Experimentalstadium erreicht hatte, war der akustisch unbefriedigende Klavierklang keineswegs erste Wahl bei der Wiedergabe fremder Interpretationen.

Allerdings dürfte bei dem aktuell zum Kauf angebotenen Instrument außer dem alten deutschen Markennamen wohl keine direkte Beziehung zur Klavierbautradition von vor über hundert Jahren mehr bestehen.

LG von Rheinkultur
 
Hi RK, war da nicht z.B. in den USA so ein "Konglomerat", das unter "Aeolian" firmierte ? Da wurden auch viele Hersteller drunter gefasst, glaub ich. Man liest oft "part of Aeolian", auch wenn's aus veralteten Büchern ist ( hier aus meiner tollen Errungenschaft "Michel" :005:. Leider hab ich weiter keine Ahnung. ( "Brinkmann & Goebel" gehört nicht wirklich hierher, es ist nur zufällig zu sehen, Problem im anderen Thread ist bereits geklärt dank @agraffentoni . )

Aber dieses "Aeolian"...das ist irgendwie beeindruckend... . hmm.

1640901547200.png

LG, Olli
 
Ich denke, es geht eher um so etwas hier:


Da kann alles drin sein: China, Korea oder UDSSR
Mit nem kleinen Budget würde ich mir ein älteres Gebrauchtes kaufen, wobei auch gegen ein gebrauchtes Yamaha, Kawai oä nichts spräche. Aber ein No-Name, dessen Herkunft durch einen reaktivierten Namen verschleiert wird, braucht keiner und ist im Zweifel auch schwer wieder loszuwerden, wenn man sich mal ein Upgrade zulegen will.
 
VIELEN DANK für die tollen Recherchen! Ich bin überwältigt! Momentan Haben wir noch ein „Van Rippen“ aus den 80er (ähnlich der Narke „Faeser“, gebraucht gekauft in den 90er für 3500 (DM, angeblich mit Renner Mechanik(?), Höhe „106cm. Das müsste man jetzt allerdings mal komplett überarbeiten, Kosten ca. 1000€. Habe jetzt auch schon Abstand von Weber genommen…. Denke auch, dass man das Stück wohl nie wieder loswerden würde… es hat angeblich vor 20 Jahren ca. 5000€ gekostet. Wer weiß…
Parallel dazu wir bei EBay ein Richter und ein Schimmel für 1500 bzw 2000 angeboten. Habt ihr da ne Meinung dazu? Das wäre dann sicherlich die bessere Wahl, oder? Was wäre denn ein wirkliches „Upgrade“ zum momentanen Van Rippen?
Nochmals vielen Dank und vG!
 
Ich kann mich nur wiederholen:
Aber grundsätzlich sind Ferndiagnosen schwer bis unmöglich. Wenn du eine handfeste Information möchtest, engagiere einen Sachverständigen (Klavierbauer) für eine Begutachtung.
Bei gebrauchten Instrumenten kommt es stark auf das individuelle Instrument an. Da kann man nichts pauschal über ein Modell sagen - und du verrätst ja nicht einmal Modell, Größe oder Baujahr, sondern nur die Marke.
Ich kann online sicher ein Schimmel finden, das 5000 Euro wert ist - aber auch eines, das ich nicht einmal geschenkt möchte.
Daher: Selber ausprobieren. Wenn du eines findest, das dir gut gefällt, vor dem Kauf noch einen Sachverständigen mitnehmen.
 

Stimmt natürlich. Das Schimmel wäre ein Modell 114 und das Richter ein 118-M. Das Schimmel kostet neu wohl so knappe 6k€.
 

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