Welches Buch / Klavierschule für Erwachsene nutzt ihr?

Ich brauche zwar all diese Infos nicht (mehr), finde aber, dass das eine übersichtliche und ausführliche Beschreibung ist, @Elstree .

In Deiner Beschreibung zu Molsen, den ich am Anfang bei meinem Wiedereinstieg für einige Wochen zur Überbrückung bis zum Beginn des Klavierunterrichts benutzt habe, finde ich mich durchaus wieder. ;-)
Ich habe damals Molsen mit Wernsing (Band 1) kombiniert, aber beide nicht systematisch durchgearbeitet.
 
Kann mangels Wissens um das, worauf's beim Lehren ankommt, auch nicht wirklich was empfehlen, sondern nur die eigenen Eindrücke als Schüler schildern.

Als Zwerg vor über 40 Jahren wurde mal mit Lehrer eine Orgelschule wirklich von vorne bis hinten (3 von 5 Bänden) durchexerziert. Das hab ich damals als Grundschüler auch nie hinterfragt, und davon ist trotz Jahrzehntelanger Spielpause viel hängen geblieben.

Jetzt habe ich vor einigen Wochen mit Klavier begonnen. Die Klavierlehrerin hat vor über 20 Jahren die Musikhochschule absolviert und lehrt anhand der Emonts-Reihe, also die Europäische Klavierschule.

In diesen Heften sind manche Seiten eher für den Lehrer gedacht, und einige Stücke werden wegen "vierhändig" erstmal auch nur vom Lehrer gespielt. Das fand ich komisch. Es wird im Heft auch nicht viel erklärt, ohne Lehrer kann man das m.E. nicht wirklich nutzen. Meine Lehrerin lässt jede Menge Stoff weg, weil sie sagt, das habe keinen Sinn, dass ich das spiele, ich müsse etwas spielen, das mich fordert oder überfordert. Nach 6 Unterrichtsstunden sind wir etwa mittig in Band 2, wo es mit dem Pedal los geht. Dass da oft Kinderlieder gespielt wurden, stört mich nicht, solange die musikalisch irgendetwas interessantes haben oder ich echt kämpfen muss (in der ersten Stunde zB als die beiden Hände mit unterschiedlichen Notenlängen zu tun bekamen, oder zuletzt, wenn links plötzlich springen muss). Aber ich schaue auch wehmütig auf ignorierte Seiten, wenn dort etwas Kleines von Bach, Mozart oder Beethoven steht. Fingerübungen lässt die Lehrerin prinzipiell weg, lässt mich stattdessen die leichten Hanons üben. Und Tonleitern gabs noch gar keine. Dabei sehe ich beim Blättern schon Dinge, wo ich denke, das fiele mir bestimmt nicht leicht - zB links staccato, rechts legato. Oder unterschiedlich laut und leise werden. Sowas kommt dann zwar in den wirklich gespielten Stücken vor, aber ich denke manchmal, vielleicht sollte ich diese Übungen einfach zuhause auf eigene Faust machen.
Das finde ich alles noch recht komisch, aber ich merke auch, dass mir nach sechs Wochen einiges überhaupt keine Mühe mehr macht, wofür ich Anfangs zwei Tage brauchte, bis es einigermaßen "rund" lief.
Nebenbei darf ich Arrangements von melodischen Popstücken spielen, Dinge, die schnell "schön" klingen ("Someone like you", "Apologize",..), und die Lehrerin zweifelt noch, ob sie bald auf Band 3 umsteigen will oder besser mit Schumanns Album für die Jugend weiter macht. Ich lasse mich überraschen. Und nebenbei lese ich zuhause in anderen Büchern wie Fiedlers Piano Basics oder Gundlachs Pop Piano, die beide völlig anders sind. Spannend sind sie alle.
 
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Die Version, die ich zum üben bekam, ist in Es-Dur, spielt im Refrain die Melodie in Oktaven, was mich wegen des Tempos ganz schön schwitzen ließ - klappte auch nur selten sauber, wegen mangelhafter Zielgenauigkeit in den Sprüngen und weil die linke Hand zwischendurch auf den selben Tasten unterwegs ist - ansonsten ist die Linke nach dem Vorspiel pausenlos in aufgelösten Akkorden unterwegs, von denen manche 16 Halbtöne auseinander liegen (zB Es-Bb-G und zurück auf Bb), was ich mit meiner Hand gerade so legato hinbekomme, tut aber fast schon weh. Jetzt, wo ich das Pedal benutzen darf/kann, wirds einfacher, aber da ist die Herausforderung - wie wohl immer bei Pedalanfängern - das Timing.
 
@mberghoefer : Warum nicht die ignorierten Stückchen zum Blattspiel üben nutzen? Ich freue mich immer, wenn meine Schüler neugierig sind und sich selbst versuchen, Dinge zu erarbeiten. Als Kind hatte ich Sammlungen, aus den ich nur ein paar Stücke im Unterricht gespielt habe, aber den Rest habe ich immer genutzt , um mehr kennenzulernen. Außerdem wird man so nach und nach zu einem recht passablen Blattspieler und letztendlich ist ein Ziel des Klavierunterrichts ja auch, Selbständigkeit zu fördern, so daß der Unterricht später mehr von "Politur und TÜV" und Herausschälen einer Interpretation hat als Ton- und Wissenvermittlung.
Bei Fingerübungen im Selbststudium wäre ich hingegen vorsichtiger, weil dort die Technik oft so kondensiert ist, daß sie nur sinnvoll sind, wenn man weiß, auf welche Details zu achten sind. Wenn meine Schüler selbst an einem Stück gearbeitet haben, dürfen sie es mir, wenn sie wollen auch immer vorspielen und ich gebe dazu Tipps - je nachdem wie weit sie das auch wollen.
Ich überspringe auch oft Stücke in einer Schule. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Entweder sehe ich, daß der Schüler schnell lernt und nicht viele Zwischenstufen braucht, um bestimmte Dinge zu lernen. Somit kommt man mit Springen bei solchen Schülern schneller zu interessantem Repertoire. Oder die Stücke sind einfach nur mäßig interessant (Geschmackssache - würde mir z.B. bei bach eher nicht passieren) und was auch immer gelernt werden soll, kann man auch an etwas anderem lernen. Oder die ausgelassenen Stücke sind noch zu schwierig (es gibt 1. mehrere Schulen, in denen die Stücke nicht wirklich nach Schwierigkeitsgrad geordnet sind sondern eher nach Themen- bei der Europäischen ist z.B. im 2. Band in den "Tonart-Einheiten" oft eines der Stücke deutlich leichter als der Rest - ich komme dann manchmal zu den Stücken zurück, wenn der Schüler technisch weiter ist 2. sind Schüler einfach verschieden und es ist nicht selten, daß ein bestimmtes Gebiet, das aber in vielen Stücken nicht bedient wird, einem Schüler schwerer fällt als es in der Schule angenommen wird.).
 
Ja, kann ich nachvollziehen, @Elstree, tatsächlich schauen aus meinen beiden bisher genutzten Emonts-Bänden einige gelbe und blaue Post-its heraus, mit denen ich die Stücke (gelb) und Übungen (blau) markiert hab, deren Auslassung ich auf eigene Faust mal wettmachen wollte. Bislang bin ich aber einerseits noch zu neugierig/beschäftigt mit den Hausaufgaben, die mir die Klavierlehrerin auftrug, und andererseits zu abgelenkt von all den anderen Noten, die sich über die Jahrzehnte mal auf Verdacht ansammelten oder jetzt, seit ein (Elektrik-)Klavier hier wohnt, gezielt dazu kamen. Vor ein paar Wochen, als mich das "Griechische Lied" in Emonts/2 zum Wahnsinn trieb, weil es einfach nicht gelingen wollte, glitt ich zB ab in Heumanns "Boogie Woogie-time" aus den Neunzigern (bald arg simpel und sehr eintönig. Hatte ganz vergessen, dass ich das mal auf einem Flohmarkt mitnahm) und eine noch früher mal erstandene "Beatles Complete"-Sammlung. Oder ich starre eine halbe Stunde lang kopfschüttelnd auf Joplins "Maple Leaf Rag", den ich in als Ziel für "in einem Jahr" auserkor und an dessen ersten Takt ich schon scheiterte (vor der 1.Unterrichtsstunde. Sozusagen als Messlatte, ob's was bringt. Demnächst werde ich es nochmal heimlich probieren, um zu sehen, ob's mir jetzt nach sechs Wochen leichter fällt).
Aktuell sind die Hausaufgaben u.a. der Schumann-Choral und die englische Nationalhymne aus Emonts/2, beide Stücke gefallen mir nicht besonders, weil links und rechts sich meist gleichförmig bewegen (von der Tonlänge her), dabei sind sie aber auch "schwierig", weil der Fingersatz (für mich) kompliziert ist und meine Klavierlehrerin versteht beim Fingersatz keinen Spaß ;-) Deshalb versuche ich mich nebenbei an Gundlachs "Emotional Piano Ballads" (die bislang, wie ich finde, meist schön klingen, und auch relativ bald - bis auf's "musikalische" (also laut/leise und so) - nicht mehr schwierig sind, wohl weil die Harmonien links einem rasch ziemlich "folgerichtig" vorkommen und kaum mal "aus der Reihe") und an einem Youtube-Tutorial (TutorialsByHugo, Ed Sheeran-"PerfectDuo"), um mal zu versuchen, ob so etwas vielleicht wirklich etwas für mich ist, obwohl ich die vorbeihuschenden Noten wie bei Flowkey eigentlich gar nicht mag und lieber alle Noten auf einmal auf Papier ansehe, nicht zuletzt der Muster wegen (bekloppt vielleicht, keine Ahnung. Bin ja Anfänger und irre alle Nase lang.)
Bei ungefähr zweimal 30 Minuten, die ich so pro Tag an den Tasten zu verbringen versuche, bräuchte ich eigentlich mehr Fokus, glaube ich. Aber noch bin ich zu abenteuerlustig/ungeduldig. Wegen dieses Forums hier hab ich gestern glatt sogar mal am Digitalpiano einen der Sounds "verstellt" (das Ding hat ja mehr Funktionen als mein Auto, und das heisst schon was - wenn ich mich damit auch noch befassen wollte, dann müsste ich wohl erstmal Urlaub nehmen)

Eines dieser "nebenbei-Hefte" werde ich zur nächsten Unterrichtsstunde mitnehmen, um die Expertin mal zur Pedalnutzung zu fragen. Und dann werde ich auch mal fragen, wie das mit Sitzposition, Arm/Handhaltung und so aussieht. Das war noch nie ein Thema, aber so recht kann ich mir nicht vorstellen, dass es da nix zu sagen oder zu verbessern gäbe. Vielleicht ist's aber auch noch nicht dran im "Lehrplan", wer weiß...
 
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