Welche Ausgabe kaufen?

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Pianojayjay

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Wonach entscheidet Ihr, welche Ausgabe Ihr kauft? Lesbarkeit (Henle z.B. oftmals besser als Peters), Urtext, Fingersätze (wobei die der bekannten Pianisten manchmal echt unbequem sind...).

Früher als Student ging es vor allem darum, günstige Ausgaben zu kaufen. Aber mittlerweile kaufe ich selber sehr gerne Urtext oder Henle wegen der Übersicht. Chopin habe ich mir trotz Kosten einige Paderewski-Ausgaben zugelegt... Generell finde ich, darf man von den Klassikern ruhig mehrere Ausgaben haben...
 
Meine Prioritätenliste:
- Urtext
- Lesbarkeit (Druck / Papierfarbe)
- Übersichtlichkeit (nicht zu weit gedruckt, leider ist Henle da für mich auf dem falschen Weg... zu viele Fußnoten, zu weiter Druck)
- Wenn's geht keine Fingersätze oder nur brauchbare (nicht Theopold etc.)
- Preis
 
Henle (Urtext). Mir geht es genau umgekehrt: Ich mag ein "weiter" gesetztes Druckbild. :-)
Je weniger Fingersätze, desto lieber (irgendwie neigt mein Gehirn dazu, alles was es sieht umsetzen zu wollen, ich muss über Fingersätze, die ich nicht nutzen will, immer Tippex drüberkleistern).
 
Bei mir auch ists meistens einfach Henle Urtext bei mir. Die haben ein schönes Papier, und sauber gedruckte Noten.

Fingersatz sollten die Noten schon haben, aber ich betrachte den auch nicht als absolut. Wenn mir ein anderer Satz besser gefällt, dann schreib ich den mit Bleistift eoinfach drüber.

Manko meiner Meinung nach an den Henle Ausgaben: Dünner, Lappriger Umschlag, der die Seiten nicht wirklich schützt - wer viel die Hefte transporiert hat schnell Flecken, Kantne, Ecken...

Und ich hab meine Bücher am liebsten im Top - Zustand :super:
 

Wirklich? Ich habe die Peters-Ausgaben z.B. der Beethoven-Sonaten sowie diverse Skrjabin- und Ravel-Bände. Ich finde, dass die ausnahmslos ein super Druckbild haben und gut lesbar sind, außerdem sind die super gebunden und lassen sich daher gut blättern. Die Fingersätze finde ich nicht störend, zumal gerade bei den Beethoven-Sonaten (Arrau) und Skrjabin-Bänden (Philipp) wirklich brauchbare und inspirierende Fingersätze (besonders bei den Skrjabin-Etüden und Sonaten) gedruckt sind. Ich kaufe jedenfalls gerne Peters, aber auch Henle und andere. Wenn möglich bevorzuge ich natürlich Urtext-Ausgaben.

Viele Grüße!
 
Spannend ist doch die Frage: Was macht einen gut lesbaren und ästhetisch ansprechenden Notensatz überhaupt aus? Hierzu gibt es im Internet zwei ausführliche Artikel:
Überlegenswert auch die Frage: Wie wirkt sich der Notensatz auf die interpretatorische Auffassung aus? Z.B. drucken Peters, Belaieff u.a. das erste der Skrjabin-Préludes op. 11 auf eine einzelne Seite, während Henle oder Könemann den 25 Takten eine ganze Doppelseite gönnen. Meine Erfahrungen im Unterricht: Schüler, die das Stück nach der Peters- oder Belaieff-Ausgabe studieren, tendieren eher zu einer viel schnelleren, nervöseren, hektischen Darstellung. Zufall?
 
Peters hat manchmal (immer?) keine Taktzahlen, was ich als einen ziemlich bedeutenden Nachteil sehe. Jedenfalls bei Konzerten gehören unbedingt Taktzahlen in die Noten, nicht nur Buchstaben.

@koelnklavier ich habe mir schonmal Noten zum 2. Mal gekauft, weil der 1. Band davon so extrem weit gedruckt war, dass keine Übersichtlichkeit mehr vorhanden war. Es war eine halbe Analyse im Notentext, manchmal nur drei bis vier Zeilen pro Seite, da zerfällt das Stück im Druck und im Gehirn...
So eng, dass alles nur noch nach Notensalat ist, sollte es aber natürlich auch nicht sein.
 
Peters hat manchmal (immer?) keine Taktzahlen, was ich als einen ziemlich bedeutenden Nachteil sehe. Jedenfalls bei Konzerten gehören unbedingt Taktzahlen in die Noten, nicht nur Buchstaben.
[...] so extrem weit gedruckt war, dass keine Übersichtlichkeit mehr vorhanden war. Es war eine halbe Analyse im Notentext, manchmal nur drei bis vier Zeilen pro Seite [...]
Ärgerlicher noch als keine Taktzahlen sind falsche Taktzahlen, wie es bei neueren Ausgaben aus dem Schott-Verlag zu erleben war.

Frühere Notenausgaben waren mitunter sehr unzuverlässig, vor allem was Hinzufügungen, Ergänzungen und Weglassungen der Herausgeber anging. Da konnte man lange (und vergeblich) nach Hinweisen suchen. Mittlerweile verfallen manche Verlage ins Gegenteil. Da wird die Wissenschaftlichkeit dann so weit getrieben, daß sie das Notenbild eher verunklart. Da wird dann mit Dünn-, Grau- und Kleindruck gearbeitet, mit eingeklammerten, gestrichelten und gepunkteten Artikulationsbögen. Nach meinem Dafürhalten abschreckendes Beispiel sind die Chopin-Etüden aus dem Wiener Urtext-Verlag (Hrsg. Badura-Skoda): Jede geringfügige Abweichung der dt., frz. und engl. Erstausgaben ist im Notentext kenntlich gemacht, was wissenschaftlich verdienstvoll sein mag, in der Praxis aber wenig lesefreundlich ist. (Aber Chopin-Etüden sollte man eh nur auswendig spielen.)

Ärgerlich auch die Gepflogenheit mancher Verlage (besonders bei Henle), korrigierte Neuauflagen nicht also solche kenntlich zu machen. So schön es ist, daß die Schüler dann auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand sind, so wäre es nett, wenn der Lehrer wenigstens wüßte, daß beide nicht mehr den identischen Notentext vor sich haben.
 
  • Urtext
  • Lesbarkeit
  • der Druck an sich (Qualität des Farbdrucks, die Farbe sollte nicht verwischen, sowie nicht unscharf sein)

Preis spielt absolut keine Rolle. Vorwort, Anmerkung/-en etc. dürfen gerne mit dabei sein. Fingersätze (nicht zwingend, in manchen Fällen wünschenswert). In der Regel lasse ich mir vor Ort des Geschehenes mehrere Ausgaben zwecks Vergleiche etc. (sofern verfügbar) vorlegen und entscheide anschließend. Nicht unüblich, dass bestimmte Noten auch bestellt werden müssen, der Händler mich anruft, zwecks Abholung.

Ergänzend zu den bereits hier thematisierten Beiträgen, bzgl. Taktangaben. Gerade habe ich vor meiner Nase und hinter mir am Boden Noten von Edition Peters liegen und mal grob durchgeblättert. In dem einen befinden sich Taktangaben, in dem anderen nicht. Nachteil? Ja und nein. Dann wird es mit Bleistift ergänzt. Ein Raum weiter, fliegen auch noch Noten rum (eigentlich überall), diesmal Henle aufgegriffen. Taktangaben vorhanden.

Am Thema vorbei: bzgl. Aufbewahrung von Noten. Manchmal bin ich auch einfach zu bequem die Heiligen Schriften in die Boxen zu verstauen, wo sie regulär hingehören sollten :)
 
Ich ziehe Peters vor, enges Notenbild, nicht viel bla bla bla und nostalgisch gestalteter Umschlag, das sind meine Preferencen. Leider der grösste Notenhändler in Zürich (Musikaus Hug) hat vorwiegend Henle Hefte, Peters muss ich bestellen .... schade, somit ist kein Vergleich möglich.

P.S. Vermutlich hat Henle besseres Marketing als Peters und c.o.
 

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