Wege zur aktiven Gehirnmanipulation

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classican

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Ein Thema auf das mich gerade 8f2d gebracht hat:
Was kennt ihr für Wege, das Gehirn auszutricksen, will heißen, euer Gehirn in die Richtung zu bringen in die es gerade selbst nicht will.
Gerne auf das Klavierspielen bezogen ;)
LG und Morgen mehr zum Thema,
classican
 
Das wüsste ich auch gerne. Aber WER soll es auf Richtung bringen, wenn es das Gehirn SELBST nicht will ?:confused::D
 
Könntest du das weiter erläuter:

In welcher Richtung soll denn dein Gehirn und wohin läuft es, obowhl du es nicht so willst ?

Der Mensch ist ein Wesen, dass unbedingt auf Belohnungen anspricht. Deshalb versprechen die Wüstenreligionen (Islam und Christentum) auch bei entsprechender Lebensführung das Paradies, wo Jungfrauen lieblicher Art warten und Milch und Honig fliesst.

Vielleicht hilft es daran zu glauben, dass die Fähigkeit, eine Beethovensonate richtig zu spielen noch viel mehr Befriedigung verschafft als andere Tätigkeiten, die auch eine Befriedigung versprechen. Vor allem hat man einen wesentlich längeren Genuss daran.
 
Der Mensch ist ein Wesen, dass unbedingt auf Belohnungen anspricht. Deshalb versprechen die Wüstenreligionen (Islam und Christentum) auch bei entsprechender Lebensführung das Paradies, wo Jungfrauen lieblicher Art warten und Milch und Honig fliesst.

Vielleicht hilft es daran zu glauben, dass die Fähigkeit, eine Beethovensonate richtig zu spielen noch viel mehr Befriedigung verschafft als andere Tätigkeiten, die auch eine Befriedigung versprechen. Vor allem hat man einen wesentlich längeren Genuss daran.

:D

was ich mich frage: meinst Du das sarkastisch oder nur humorig?

amüsierter Gruß, Rolf
 
Na ja, dass sich das Gehirn austricksen lässt, z.B. durch optische Täuschungen, ist, denke ich, unbestritten.

Siehe z.B. neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, die in der Behandlung von Schlaganfallpatienten eingesetzt werden:

http://www.badische-zeitung.de/ratg...cher-kann-das-hirn-austricksen--16962116.html

Inwieweit sich diese oder ähnliche Erkenntnisse allerdings auf das Klavierspielen übertragen lassen, ja, darüber wüßte ich auch gerne mehr.

lg Nora
 
Ganz sicher NICHT empfehlenswert, aber immer mehr um sich greifend (in der Forschung, bei Prüfungen) sind Pillen wie Ritalin, Modafinil (o.ä.). Das Zeug befähigt einen offenbar, äußerst konzentriert zu arbeiten, länger als gewöhnlich. Mit entsprechenden Nebeneffekten und Langzeitfolgen natürlich.

Vielleicht hilfreich (je nach Persönlichkeit) könnten Entspannungsübungen sein (körperlich und/oder geistige), Meditation (obwohl die immer zweckfrei ist, sonst ist es keine wahre Meditation).

Wenn es noch etwas anderes gibt/gäbe, wäre ich auch sehr interessiert. Das non-plus-ultra-Patentrezept, das die persönlichen Fähigkeiten vervielfacht. Schön wär's!
 
Was kennt ihr für Wege, das Gehirn auszutricksen, will heißen, euer Gehirn in die Richtung zu bringen in die es gerade selbst nicht will.
Gerne auf das Klavierspielen bezogen
Auch mich würde interessieren, was Du konkret meinst (das Wort "Manipulation" in Deiner Überschrift halte ich dabei für unpassend, da es negativ belegt ist). Ich vermute, Deine Frage geht in Richtung
"Überwinden von Denkblockaden"
oder
"Wie schaffe ich es, meine Ziele zu erreichen, und dabei 'störendes Dazwischenfunken' meines Gehirns zu vermeiden"
?

Da gibt es schon einige Möglichkeiten / Methoden. Vieles wurde auch im Forum schonmal besprochen.
Beispiele:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Falls sich deine Frage auf die Dauer der Übezeit bzw. entsprechend die Länge der Konzentrationsfähigkeit bezieht, so fallen mir dazu zwei Dinge ein:

1. Die Konzentrationsfähigkeit steigert sich mit zunehmender/m Übung, Alter, Zeit.
Ich wollte gerade schreiben, dass Kinder sich selten so lange konzentrieren können wie 20-Jährige - aber währenddessen fiel mir schon auf, dass das Blödsinn ist. Sie konzentrieren sich nur auf andere, ihrem Alter angemessene Dinge, zum Beispiel das Spielen mit ihrem Lieblingsspielzeug. Wozu ich bei 2. gleich noch was schreibe. Dass Zeit wichtig ist, unabhängig vom Alter, behaupte ich, weil man seine Konzentrationsfähigkeit nicht an einem Tag verbessern kann; wie eigentlich überhaupt nichts, was nachhaltig Bestand haben soll.
Das ist wie mit dem Joggen - ich kann nicht an einem Tag 10 Kilometer Joggen, halbtot nach Hause kommen und erwarten, dass es morgen einfach wird. Ich fange lieber mal mit einem Kilometer an, nach zwei Wochen schaffe ich vielleicht zwei, und nach 6 Monaten könnte ich bei 10 angekommen sein.
Konzentration ist auch nichts anderes als Gehirn-Jogging.
Und nochmals zum Alter: Möglicherweise können ältere (sprich: keine sehr jungen) Menschen besser bewusst kontrollieren, wann und wozu sie sich konzentrieren möchten? Vielleicht weiß Dimo was dazu?

2. Was zumindest mir die Konzentration immens erleichtert, und ich denke, dass das bei anderen Menschen nicht anders sein wird, ist die Konzentration auf etwas schönes, angenehmes, das mich interessiert.
Wenn ich mich aufs Putzen konzentriern muss, interessiert mich das zwar weniger, aber es strengt meinen Kopf nicht so extrem an, wie beispielsweise lästige Hausaufgaben - dafür braucht man oft länger als für vergleichsweise anspruchsvolle Aufgaben, die man gern erledigt.
Für das Klavierspielen heißt das: Ich kann drei Stunden am Stück an einem Stück üben, nach dem ich gerade süchtig bin. Bei einem anderen Stück, was mich im Moment vielleicht eher langweilt oder beim Blattspielen, was ich als nicht so angenehm empfinde, verfliegt der Elan nach wenigen Minuten.
Wenn man sich also Motivieren und die Konzentration fördern möchte, klappt das am besten (!) und ohne Brechstange (...) mit gern geübten Stücken.
Kleine Kinder konzentrieren sich auch nur auf das, was sie gern tun, oder nicht? Wenn sie mit Freunden Kreidewege auf die Straße malen, tun sie das, bis es dunkel wird, wenn sie aber die Zähne putzen sollen, halten sie kaum drei Minuten durch ;)
Möglicherweise können Erwachsene das besser, weil sie im Leben Disziplin erlernt haben und nicht mehr nur so handeln, wie sie es als angenehm empfinden?

Fazit: Aktive Manipulation durch die geschickte Auswahl von Literatur, regelmäßige Übung der Konzentration durch regelmäßiges Klavierüben (:cool: ) und Geduld.
Es wird sich bestimmt aus jeder Epoche und von nahezu jedem Komponisten ein Stück finden, das einem zusagt, wenn man lange genug sucht. Und auch genügend Stücke, die neue Aspekte beinhalten, die man gerade lernen möchte.
Denn Fingerübungen gehören sicher nicht unbedingt zu den Dingen, auf die man am meisten Lust hat? :mrgreen:
 
Möglicherweise können ältere (sprich: keine sehr jungen) Menschen besser bewusst kontrollieren, wann und wozu sie sich konzentrieren möchten? Vielleicht weiß Dimo was dazu?
Aber ja. ;) In meinen Augen hängt das mit der (mit dem Alter zunehmenden) Fähigkeit zur Selbstdisziplin zusammen. Unter Selbstdisziplin verstehe ich die Einsicht, kleine Belohnungen aufzuschieben, um später umso größere Belohnungen zu ernten.

(Exkurs: Selbstdisziplin funktioniert nicht nur mit Belohnungen, sondern auch aus Angst vor Bestrafungen, bzw. aus moralischen Verpflichtungsgefühlen, aber generell sind positive Motivatoren stärker als negative Motivatoren, da bei letzteren wieder verkomplizierende und leistungshemmende Faktoren wie Angst, Schuldgefühle usw. mit hineinspielen)

Jüngere Kinder sind oft noch nicht in der Lage, die gedankliche Arbeit, die hinter der Selbstdisziplin steckt, zu vollziehen. (Da gibt es aber auch erhebliche individuelle Unterschiede.)
2. Was zumindest mir die Konzentration immens erleichtert, und ich denke, dass das bei anderen Menschen nicht anders sein wird, ist die Konzentration auf etwas schönes, angenehmes, das mich interessiert.
(....) Für das Klavierspielen heißt das: Ich kann drei Stunden am Stück an einem Stück üben, nach dem ich gerade süchtig bin. Bei einem anderen Stück, was mich im Moment vielleicht eher langweilt oder beim Blattspielen, was ich als nicht so angenehm empfinde, verfliegt der Elan nach wenigen Minuten.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Ich finde, der entscheidende Punkt ist, dass die Konzentrationsfähigkeit steigt, je mehr man emotional/gefühlsmäßig in die Aufgabe involviert ist. :cool: Das funktioniert mit positiven Gefühlen wie auch mit negativen. Jedoch wiederum besser mit positiven (- bei negativen Gefühlen stören Angst, Schuldgefühle usw. die Konzentration).
Die Konzentrationsfähigkeit steigert sich mit zunehmender Übung (...).
Ja - Konzentration ist in hohem Maße trainierbar. Das erinnert mich an meine Schwester, die sich damals sehr intensiv auf den Mediziner-Eingangstest vorbereitet hat. Beim Konzentrationstest hat sie durch Training besonders deutliche Fortschritte gemacht.
Fazit: (...) geschickte Auswahl von Literatur, regelmäßige Übung der Konzentration durch regelmäßiges Klavierüben (...) Es wird sich bestimmt aus jeder Epoche und von nahezu jedem Komponisten ein Stück finden, das einem zusagt, wenn man lange genug sucht.
Ich stimme Deinem Fazit zu.
Denn Fingerübungen gehören sicher nicht unbedingt zu den Dingen, auf die man am meisten Lust hat?
Würde ich nicht so verallgemeinern... ;) Wenn der Aspekt des Fingertrainings mit positiven Gefühlen besetzt ist, klappt auch das. :cool:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Das Gehirn austricksen ... nein ... wozu? Man sollte vielleicht wissen wie es funktioniert, bzw. wie es am Besten funktioniert. Welche Bedingungen man selbst schaffen kann, dass es gut und optimal funktioniert. Ruhe, Konzentration, keine störenden Reize, Bewegung, Ernährung, frische Luft. Und vor allem; man lernt im Schlaf. Man kann soviel lernen wie man will, erst am nächsten Tag hat das Gehirn das Gelernte umgesetzt. Das beruhigt mich immer, da ich weiß, das das Geübte morgen besser klappt. Das war bisher immer so. Desweiteren ist das Gehirn ein Gewohnheitstier. Es merkt sich Zeiten wann was passiert. Daher empfiehlt sich ein Rhythmus am Tag, feste Übungszeiten. Dann weiß das Gehirn, dass es lernen soll.
 
Ich entschuldige mich für die späte Ausführung:

:lol:
Wieder was gelernt: Wenn ich ein Thema erstelle sollte ich dies nur zu einem Zeitpunkt machen, wenn ich auch die Zeit dazu habe es genauer zu erörtern.Dann wäre das Thema sicherlich nicht so fehlinterpretiert worden.(Zudem könnt ihr mir ruhig zutrauen die SuFu zu verwenden ;))
"Die Aufmerksamkeit zu verlieren" war eigentlich das, dem ich mit dem Begriff "aktiv" entgegen steuern wollte^^

Ich werde im Folgendem versuchen das eigentliche Thema mit zwei einfachen Beispielen zu erläutern:
Viele kennen vermutlich folgende gängigen optischen Täuschungen:
http://militantplatypus.mps-games.com/blog/archives/3790
Hier sehen wir die sich drehende Silhouette einer Tänzerin, die sich im beim ersten betrachten in irgend eine Richtung dreht.Indem wir uns aber die entgegengesetzte Richtung vorstellen und somit `aktiv gegen unser Gehirn denken´, können wir sie dazu bewegen in die andere Richtung zu tanzen.
Noch bekannter sind wohl die Bilder die zwei Figuren gleichzeitig beinhalten die aber nicht beide gleichzeitig wahrgenommen werden können, z.B. die junge Dame und die alte Hexe.
Sieht ein Kind das Bild zum ersten Male erkennt es sofort eine der beiden Figuren.Um die andere zu sehen ist aber ein spezielles Umdenken vonnöten.Dies kann am Anfang sehr schwer sein und muss vl. sogar unterstützt werden, indem die andere, noch nicht sichtbare, Person beschrieben wird.Sind aber erst einmal beide Figuren wahrgenommen worden, fällt das Umschalten zwischen den beiden dem Kind sehr leicht.
Beim Klavierspielen sind mir solche Sachen auch schon mal vorgekommen.So wird z.B. ein anderer Ton in einem Akkord als hervorgehoben wahrgenommen als der Tatsächliche (häufiger klingt es falsch und ist aber richtig, als umgekehrt), oder eine Unregelmäßigkeit wird überhört, bis sie gar nicht mehr gehört werden kann (mir ist dies einmal selber passiert, das Richtige klang schließlich für mich als wäre eine Dehnung darin – sehr ärgerlich und schwer heraus zu bekommen)
In solchen fällen kann aber eine Aufnahme Wunder wirken (wenn man es nur nicht erst viel zu spät probiert, wie in meinem Beispiel^^).Nun ist plötzlich der richtige Klang hörbar, der falsche Rhythmus, deutlichst hörbar.Das Gehirn nimmt ihn nämlich in einem komplett anderem Umfeld war, als eher passiver Zuhörer.
Es ist der Problematik, sich selber ungetrübt zu hören, obwohl man selber die Klänge im Kopf vorausdenkt zwar verwandt, aber dennoch komplexer da das Gehirn als „anders geeicht“ angenommen werden muss.

Diesen Ausmaß hätte mein Eröffnungsbeitrag wohl haben müssen :rolleyes:
Ich gucke einfach mal ob jetzt jemandem etwas dafür einfällt, ansonsten ist dieses Phänomen wohl so selten, dass es keiner weiteren Diskussion bedarf ;)

Hier noch kurz ein Dank an Dimo, dass er sich die Mühe gemacht hat weitere interessante Themen zu Tage zu fördern, ich kannte beispielsweise das erste nicht, weder den interessanten Wikipedia-Artikel.
 
Hallo classican,

aufgrund deiner neuen, detailiierten Beschreibung ahne ich jetzt, worum es dir geht:

man ist befangen, während man selbst spielt, und hört das, was man hören will, und nicht das, was man tatsächlich spielt.

Ja, das kommt sehr häufig vor. Darüberhinaus gibt es aber auch noch die in der Wahrnehmung begründete Täuschung, d.h. der Zuhörer hört auch nicht das, was man spielt, sondern das, was er hören will. Das macht es nun erst richtig kompliziert. Man muß also so spielen, daß es für den Zuhörer richtig klingt, auch wenn es dann unter Umständen falsch für einen selber klingt.
 
Hallo zusammen!
Also Schach ist auch ein Spiel, um die Konzentration zu trainieren und auch zu erhöhen.
Wenn ich mit meinem Sohn (22) Schach spielen soll, ob wohl ich eigentlich keine Lust
dazu habe, wird er 100 Prozent gewinnen (Erfahrungswert). Also, keine Lust zum Schach
das Verlieren ist hier vorprogrammiert. Und wenn es mir dann (stinkt) weil ich jetzt verloren
habe, konzentriere ich mich beim nächsten Spiel wieder. Jetzt dürft Ihr raten, wem von uns
beiden es (stinken) wird, dass er verloren hat.
Es ist bekannt, Schachspieler wissen das, dass man versuchen muss mehrer Zügen des
Gegners vorauszuahnen und mit den eigenen Zügen dann auch noch kombinieren muss.
Es gilt hier einiges an Möglichkeiten zu durchdenken, und ohne Konzentration geht es hier
überhaupt nicht.
Ich muss mich entscheiden, ob ich mich jetzt konzentriere oder nicht. Und beim Klavier-
spielen sollte man sich unbedingt zur Konzentration entscheiden.
Wenn man es nicht macht, habe ich an anderer Stelle schon berichtet, dann geht’s schief!
Also sagt ja zur Konzentration.
Grüße Jörg
 

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