Was tut der da? Wie nennt und lernt man diese Spielweise?

N

Normalo

Dabei seit
5. Aug. 2021
Beiträge
198
Reaktionen
88
Bin gerade auf dieses Video gestossen und frage mich, was er da tut (im ersten Teil):


Es scheint, als koenne man damit unendlich lange spielen. Wie kann man das lernen?
 
Sehr aufschlussreiche Antworten :-D
Nach welchem Prinzip improvisiert er? Irgendwie muss er das ja gelernt haben, nur wie? Ich bin noch auf der Suche nach einer Moeglichkeit, Akkorde zu lernen, ohne diese einfach stumpf rauf und runter zu spielen jeden Tag. Ich koennte natuerlich jetzt einfach irgendwelche Akkorde aneinanderreihen, aber gibt es da vielleicht eine etablierte Herangehensweise?
 
Chord progressions helfen dir vielleicht weiter. Es gibt in der Musik immer wiederkehrende Reihenfolgen von Akkorden. I-IV-V-I ist dir sicherlich bekannt, geläufig ist aber z.B. auch ii-V-I und eine sehr bekannte ist auch I – V – vi – iii – IV – I – IV – V (Pachelbel Kanon).

Ich habe jetzt vorrausgesetzt, dass du die Stufen einer Tonleiter kennst. Mit solchen Progressionen kannst du in allen Tonarten improvisieren.

Dich mit den Akkorden und ihren Umkehrungen auseinander setzen musst du dich trotzdem. ;-)
 
Sehr aufschlussreiche Antworten :-D
Nach welchem Prinzip improvisiert er? Irgendwie muss er das ja gelernt haben, nur wie? Ich bin noch auf der Suche nach einer Moeglichkeit, Akkorde zu lernen, ohne diese einfach stumpf rauf und runter zu spielen jeden Tag. Ich koennte natuerlich jetzt einfach irgendwelche Akkorde aneinanderreihen, aber gibt es da vielleicht eine etablierte Herangehensweise?
"Ich will auf keinen Fall selber denken oder hören oder mir etwas selber probierend erarbeiten. Bitte verratet mir einen Trick, um mich in einen Dudel-Automaten zu verwandeln, der mit seinen Händen irgendwas macht, was er selber dann irgendwie dufte findet."
 
Naja, bei dem Jungen handelt es sich vermutlich um ein intuitiv spielendes "Wunderkind", das vermutlich ein geniales Gehör hat. Das zu imitieren ist uns "Normalo"-Sterblichen ja ohnehin nicht möglich. @Normalo Ich würde an deiner Stelle nicht versuchen, so etwas zu spielen wie im Video, sondern erstmal das machen, was @Albatros2016 dir empfohlen hat. Das ist schon ein methodisch guter Weg.
 
Das ist ein sehr ähm, puh,... sehr, sehr "gläubiger" Kanal auf einer Mission...
@schmickus - NUR diejenigen, die ein Kind mobben, haben einen Sockenschuss. Bist Du neidisch auf das Talent, oder warum so eine bösartige Bemerkung??

@Normalo - Unterricht nehmen, bei einem KL, der Jazz/Improvisation anbietet. Und Musiktheorie lernen - ist kein Hexenwerk (s. @Albatros2016 - der Tip mit den "Stufen" (Dominante/Subdominante/Tonika) ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung.
 
@schmickus - NUR diejenigen, die ein Kind mobben, haben einen Sockenschuss. Bist Du neidisch auf das Talent, oder warum so eine bösartige Bemerkung??
Ich bin zwar nicht schmickus, aber ich hatte sehr ähnliche Gedanken ..bei mir haben's ziemlich sicher die Kopfbewegungen des Knaben ausgelöst - so aweng Stevie Wonder (in arg) 😀
Ändert aber nix dran, dass ich ein Stück weit ein Fan geworden bin 😀 ...den YouTube Kanal hab ich abonniert, jedenfalls!

@Topic: Ja, so ein bisschen Grundharmonie ist schon ein Start. 1-5-6-3-4-1-4-5 und 2-5-1 (in Dur und Moll), das Blues-Grundschema (auch in Moll, bitte), den Plan, bei Dominantsept-Akkorden öfter mal den V7 Akkord einen Tritonus entfernt einzusetzen ...dann festzustellen, dass da nicht unbedingt die gleichen Tensions funktionieren wie beim Originalakkord. (*) Überhaupt Tensions ...9, 13, 11, oder b9, #9, etc. ...kannste dir auch alles angucken.
Ganz wichtig für die Musik dieser Art ist zB auch der Dominantsept-Akkord eine Quinte entfernt von einem Zielakkord ...also meinetwegen in F-Dur: A7 zum Dm.
Um mal ein paar Grundlagen im Harmonischen anzureißen.

So ...Dann isses ja nicht so, dass Am jedesmal gleich Am ist ...ist ja keine Gitarren-Lagerfeuer-Musik hier. Also stellt man irgendwann fest, dass so Voicings zB über der Terz oder der 7 oder der 9 ganz hübsch sind. Nuja, das hängt natürlich noch ab von der Melodie, die du da drüber spielen willst. Und wennst schon dabei bist, 4-stimmige Voicings mit Links zu üben: Manchmal stellst du dir vielleicht ein geiles Bassriff vor. Dann kannst das gleiche mit der anderen Hand auch noch üben...

Hm... Hast verminderte und übermäßige Akkorde unterwegs mitgenommen? (Ohne die geht's nämlich auch nicht so, wie der Junge das macht. Das gehört eigentlich eh' viel weiter oben hin, ich mach da mal ein Sternchen(*) hin. Da ungefähr vielleicht. 🙃)


😁
Du siehst, es gibt einiges zu tun... Das wurde jetzt ein ziemlich langes Freitag Nachmittag Gequake von mir... Bin auch nicht ganz nüchtern. 😁

Die Botschaft sollte ursprünglich sein:
Mach locker! Es gehört viel dazu, so zu spielen! Spiel vielleicht mal nen Blues!

😘
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich bin noch auf der Suche nach einer Moeglichkeit, Akkorde zu lernen, ohne diese einfach stumpf rauf und runter zu spielen jeden Tag. Ich koennte natuerlich jetzt einfach irgendwelche Akkorde aneinanderreihen, aber gibt es da vielleicht eine etablierte Herangehensweise?
auch dieser Knabe reiht Akkorde hintereinander und macht etwas damit. Er hört wie sie klingen und lässt sich davon inspirieren.
Die Frage ist nicht, ob man Akkorde aneinander reiht, sondern zu erfühlen, welchen Ausdruck sie haben.
Eine einfache Kadenz kann man doof und schön spielen. So geht´s erstmal los.
NUR diejenigen, die ein Kind mobben, haben einen Sockenschuss.
deutlicher Widerspruch! Es gibt Kinder, die sich total doof benehmen. Die bekommen von ihren Klassenkameraden eine Ausbildung in sozialem Miteinander. Wenn Eltern sich einmischen, ist das meistens kontraproduktiv.
Mein Sohn hatte einen Klassenkamerad, der von allen für "komisch" befunden wurde und einen eigenen, nicht besonders schmeichelhaften Spitznamen bekam und bestimmt nicht immer nett behandelt wurde von den anderen. Wenn mein Sohn mir von ihm erzählte, habe ich natürlich vorsichtig versucht, Partei zu nehmen für das andere Kind.
Viele Jahre später ergab es sich, dass ich bei einem Essen neben diesem - nun jungen Mann - zu sitzen kam. Ich bin ein offener Mensch und spreche auch sehr gerne mit jungen Menschen, aber dieser Abend war absolut gruselig. Nie habe ich einen egozentrischeren, unangenehmeren Typen erlebt - und ich kann schon viel ab.
Ja, es gibt welche, die sind einfach doof.
Also es sind nicht NUR diejenigen, die mobben sockenschussbehaftet.
Aber die gibt es selbstverstädnlich auch.
 
Du solltest dich erkundigen, was Mobbing ist, denn nur davon habe ich gesprochen! Mobbing hat nichts mit Sozialisation oder ähnlichen zu tun!

Manche Kinder sollten durchaus von der Klassengemeinschaft, wenn es die Eltern nicht tun, sozialisiert werden. Und kein Kind sollte sich mit einem Kind abgegeben müssen, mit dem es nicht zurecht kommen kann.
Aber oft hat das Verhalten eines Kindes sehr viel mit der Erziehung/dem Umgang mit den Eltern zu tun. Da gibt es nicht nur schwarz und weiß... Das kann kompliziert sein.
Ich war wohl auch ein "komisches" Kind, weil total schüchtern und zurückhaltend. Und als ich endlich Freundschaft mit einem Kind schloss, was ein anderes Kind eifersüchtig machte, hat dieses mir das GS-Leben zur Hölle gemacht.
 
Unterscheiden muss man zwischen Mobbing und Ausgrenzung. Wenn jemand einer bestimmten Gruppe merkwürdig erscheint, wird diese Person oft von der Gruppe ausgegrenzt. Die Person sucht dann nach anderen Bekanntschaften und findet idealerweise Leute auf gleicher Wellenlänge.

Mobbing ist etwas ganz anderes. Beim Mobbing sucht sich der oder die Täter ein Opfer und quälen dieses. Mobbing basiert auf einem System, das durch die Täter etabliert wird: Neben dem Opfer gibt es (heimliche) Verbündete des Täters, Mitläufer, und es gibt Zuschauer, die passiv entweder das Mobbing unterstützen oder sich nicht trauen, zu intervenieren. Mobbing verläuft über längere Zeiträume.

Das von den Tätern etablierte System des Mobbings ist sehr schwer aufzubrechen, oft endet es nur durch Flucht des Opfers (z.B. Verlassen der Schule / des Arbeitsplatzes).

Mobbing kann übrigens jeden treffen. Es gibt nicht die Eigenschaften, die einen zum Opfer machen.
 
Nie habe ich einen egozentrischeren, unangenehmeren Typen erlebt
Egozentrik und andere Charakteristiken aus dem Formenkreis des Außenseitertums wachsen ja auch nicht einfach so oder fallen gar vom Himmel. Wer ständig gesagt kriegt, dass sie* doof ist, wird halt wahrscheinlich doof in den Augen der durchschnittlichen Allgemeinheit und sabotiert auch aktiv jeden Versuch des Beziehungsaufbaus, egal ob von sich oder von anderen ausgehend, weil eben nicht sein darf, was, wie er* lernte, nicht sei. Was die primären Bezugspersonen betrifft, genügen von ihnen schon kleine Signale, um die psychosoziale Entwicklung des Kindes in die eine oder andere fatale Richtung zu lenken.

Und nein, den Eltern geb ich damit keine Schuld. Eigentlich niemandem. Eigentlich nur dem Lauf der Dinge. Niemand kann aus seiner Haut, der selber nicht begreift sowohl, dass er* sich ändern muss, sondern auch welche Hebel in sich sie* jetzt betätigen kann und will, um das zu ändern. Aus dem Grund ist es auch nicht möglich, das 1,5-Grad-Ziel zu halten oder ist irgendwer bereit, ihren* Schweren Umwelt-Vaporisator in der Garage stehen zu lassen und Bus zu fahren, und kein Plastikgedöns mehr zu konsumieren, überhaupt nix mehr, das oder Teile wovon über die Weltmeere geschippert wurden?
Jaja, ich weiß, Whataboutism at its best.

*) EDIT: Weiter unten wurde meine Verwendung der geschlechtsneutralen Pronomina ersie und sier kritisiert. Geändert zu einer weiteren Möglichkeit: das wechselnde Geschlecht, wobei sich "er" auf den Menschen, "sie" auf die Person bezieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es heißt auf Hochdeutsch „er“ und „sie“. Welchen Trotteldialekt schreibst du da, @HbMuth ? Sächsisch?
 
@schmickus Das ist das zweite Mal in einem Strang, dass Sie Leute beleidigen. Erst den Jungen aus dem Video, jetzt HbMuth. Probleme mit der Kinderstube? (Und bevor Sie fragen: Ich halte selbst wenig von Formeln wie "ersie", aber ich fange deswegen nicht an, Leute zu bepöbeln.)

Was den Jungen betrifft: Viel Spekulation am Start. Vielleicht geht er nur am Klavier so steil und ist sonst eher introvertiert; vielleicht haben ihn die Eltern zum Unterricht angemeldet, damit sich der kleine Zappelphilipp endlich mal abreagiert. So what? Jedenfalls ist er begeistert, hat Talent und bringt es vielleicht mal zu einem tollen Musiker. Muss man doch nicht pathologisieren...
 
Liebe Einsteiger, Ihr kennt doch alle aus dem Fernsehen solche Comedians oder Dampfplauderer, die sich auf eine Bühne stellen und sehr unterhaltsam reden.

Die meisten von Euch werden doch vermutlich sagen "ui, nee, ich könnte das überhaupt nicht, ich bin überhaupt kein Redner, und allein schon vor Leute treten zu müssen macht mich unlocker."

Und genau deswegen werdet Ihr nie so ähnlich wie der Junge spielen können. Weil es dafür erforderlich wäre, dass Ihr a) bestimmte Emotionen spürt, b) so erfahren im Klavierspiel und auch im Improvisieren seid, dass Ihr die passend musikalisch einkleiden könnt und c) Euch auch traut, das so rauszulassen.

Ich habe schon genug Erwachsene unterrichtet, um mit Bestimmtheit sagen zu können: Wer nicht sowieso schon seit Kindheit/Jugend so drauf ist, dass er so was irgendwie kann, wird es als Erwachsener nicht mehr lernen. Das "Richtigmach-und-Arbeits-Mindset" ist einfach zu übermächtig. Und besoffen oder bekifft (das sind ja die Stoffe, die Erwachsene sich zuführen, um zeitweise mal wieder ein bisschen locker zu sein) lässt sich nicht mehr vernünftig spielen oder üben.
 

Zurück
Top Bottom