Was ist TEY Musik?

TEY ist eben für die Einfach-nur-schöhöööhn-Fraktion und die sind mit dem meisten anderen überfordert. In den 80ern und 90ern haben die wenigstens noch zu Clayderman oder sogar Köln Concert geschmachtet, das Niveau ist aber bekanntermaßen nicht gestiegen.

Dieser Artikel hier ist nicht frei zugänglich, aber allein schon bei Überschrift und Vorspann musste ich lachen:

 

Ich höre Nils Frahm, Max Richter und ähnliches oft bei der Arbeit, wenn ich mich mit einem Klangteppich in den produktiven Modus beamen will. Das funktioniert deshalb, weil ich bei dieser Musik weder zuhören will, noch dazu verleitet werde. Als Teppich wirkt sie aber trotzdem. Einaudi macht mich aggressiv ob der gefühlten Dreistigkeit, mit der da so vollkommen gar nichts relevantes passiert.

Kürzlich entdeckt als wohltuenden Teppich mit Tiefgang:


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TEY ist eben für die Einfach-nur-schöhöööhn-Fraktion und die sind mit dem meisten anderen überfordert. In den 80ern und 90ern haben die wenigstens noch zu Clayderman oder sogar Köln Concert geschmachtet, das Niveau ist aber bekanntermaßen nicht gestiegen.

80er/90er? Da schmeiße ich noch George Winston in die Runde.

Grüße
Häretiker
 
Das war doch damals die Knutschmusik, wenn die Tanzfläche sich leerte und die Pärchen sich auf den Sofas und Matratzen wiederfanden.
 
»Junge Menschen wurden Greise/Wenn Keith Jarrett klimperte/Auf dem Flokati litt ganz leise/Wer vorher fröhlich pimperte«, spottete Wiglaf Droste über das Album »The Köln Concert« von Keith Jarrett. In den siebziger Jahren war es in deutschen Haushalten so verbreitet wie Che-Guevara-Poster und Erich-von-Däniken-Bücher.
 
Das Köln Concert ist sicherlich überhört und hat sich dadurch abgenutzt, aber es mit TEY in einen Topf zu werfen, wird der Komplexität der Musik nicht gerecht. Beim Hören wird doch erkennbar, dass Keith Jarrett nicht nur einen ganz anderen Ansatz, sondern auch einen ganz anderen musikalischen Hintergrund hat.
 
In den siebziger Jahren war es in deutschen Haushalten so verbreitet wie Che-Guevara-Poster
Ja
In den siebziger Jahren war es in deutschen Haushalten so verbreitet wie (...) Erich-von-Däniken-Bücher.
Nein.

Wenn schon, dann : ... wie Carlos-Castaneda-Bücher

Immer schön in der richtigen sopzialen Schicht bleiben. Und: Erfolg macht eine Ausnah,me-Session nicht automatisch zu Murks. Aber da sind die „wahren “ Jazzer sich ja einig: Das muss schön elitär bleiben, sonst ist es sch...
 
»Junge Menschen wurden Greise/Wenn Keith Jarrett klimperte/Auf dem Flokati litt ganz leise/Wer vorher fröhlich pimperte«, spottete Wiglaf Droste über das Album »The Köln Concert« von Keith Jarrett. In den siebziger Jahren war es in deutschen Haushalten so verbreitet wie Che-Guevara-Poster und Erich-von-Däniken-Bücher.
...unter uns Schlaumeiern gibt es sicher niemanden, der zum Köln Concert etwas von sich geben kann, das nicht an anderen Stellen schon fundierter und umfassender erläutert wurde.
 
...unter uns Schlaumeiern gibt es sicher niemanden, der zum Köln Concert etwas von sich geben kann, das nicht an anderen Stellen schon fundierter und umfassender erläutert wurde.
Stimmt. Aber hier nochmal ein sehr langer Artikel darüber. Alles was da steht, ist auch schon mal gesagt worden. Mit Ausnahme der Fakten über den Flügel. Angeblich war das ja ein total ramponierter und ziemlich alter Stutzflügel mit klappernden Tasten und mit klemmenden Tasten in den tiefsten und höchsten Tönen, weswegen sich Jarret angeblich auf die Mittellage konzentriert habe. Alles Blödsinn, es war ein 2,25 m Bösendorfer in gutem Zustand und erst 6 Jahre alt. Aber so geht Legendenbildung. Und jedes Mal, wenn diese haarsträubende Geschichte erzählt wird, wird der Flügel immer ein bisschen älter, ramponierter und kürzer :001:

 
Angeblich war das ja ein total ramponierter und ziemlich alter Stutzflügel mit klappernden Tasten und mit klemmenden Tasten in den tiefsten und höchsten Tönen, weswegen sich Jarret angeblich auf die Mittellage konzentriert habe. Alles Blödsinn, es war ein 2,25 m Bösendorfer in gutem Zustand und erst 6 Jahre alt. Aber so geht Legendenbildung. Und jedes Mal, wenn diese haarsträubende Geschichte erzählt wird, wird der Flügel immer ein bisschen älter, ramponierter und kürzer :001:

Das wurde natürlich im Film "Köln 75" wieder befeuert, und auch Vera Brandes behauptet in einem Interview, der Flügel wäre 10 Jahre nicht gestimmt worden, "ramponiert", "Noten in der unteren und oberen Oktave, die nicht wieder hochkamen", "die schwarzen Tasten klemmten, und die Pedale waren unbrauchbar". "Der Stimmer, der das dann hingekriegt hat, dieses Klavier spielbar zu machen, dem muss ich noch mal ein Denkmal setzen."
Ich habe mal gelesen, dass sogar Saiten gerissen wären, und vom Stimmer ersetzt werden mussten. :021:

 
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Jarrett soll ja selbst sinngemäß gesagt haben, das ihm Köln zu TEYig geraten war.

Stellt Euch mal vor, wenn der damals einen Handy-Mitschnitt von Part 2IIc hier gepostet hätte.... Wie wir ihn gegrillt hätten. Und die Frisur gleich mit niedergemacht.
 
...ich verliebe mich gerade in New Vienna (außer in den Opener)
 
Zuletzt bearbeitet:
...ich verlieben mich gerade in New Vienna (außer in den Opener)
Das war an der Kippe:

Keith Jarrett hatte sich in seinem Wiener Konzert 2016 gleich zu Beginn durch fotografierende Zuhörer gestört gefühlt und wollte nicht konzertieren. Er forderte diese auf zu gehen: „Ich werde keinen Ton spielen, bevor diese zwei Personen, die gerade noch Fotos gemacht haben, das Haus verlassen haben.“ Erst nachdem eine Person den Saal verlassen hatte, spielte er. Doch nach der Pause teilte er mit, der erste Teil seines Konzerts sei ganz schlecht gewesen.
 
Jarrett soll ja selbst sinngemäß gesagt haben, das ihm Köln zu TEYig geraten war.

Stellt Euch mal vor, wenn der damals einen Handy-Mitschnitt von Part 2IIc hier gepostet hätte.... Wie wir ihn gegrillt hätten. Und die Frisur gleich mit niedergemacht.
Ich finde Part IIc (im Realbook zu finden als "Memories of Tomorrow") ein prima Stück, das ich gerne ab und zu mal selber spiele sowie mit Schülern durchnehme. Von TEY WEIT entfernt.

Und Jarrett ist einer DER Improvisatoren überhaupt, in einem Atemzug zu nennen mit Bach, Beethoven usw., mit riesiger stilistischer Bandbreite. Nicht alles von ihm ist supergelungen, aber generell gehört er, auch pianistisch, absolut ins oberste Pantheon.
 

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