Was bedeutet "Auslösung"

Bambi

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Was bedeutet beim Klavierbau "Auslösung". Habe mir ein Klavier angesehen mit einer Freundin die sich sehr gut auskennt und Klavierbauerin in die sagte, die Auslösung (oder war es Auflösung) muss kontrolliert werden?
 
Was bedeutet beim Klavierbau "Auslösung". Habe mir ein Klavier angesehen mit einer Freundin die sich sehr gut auskennt und Klavierbauerin in die sagte, die Auslösung (oder war es Auflösung) muss kontrolliert werden?
Hallo Bambi,

schau Dir mal die Seite www.pian-e-forte.de an. Da gibt's nicht nur ein Fachwissen-Lexikon, aus dem das folgende ist, sondern auch eine PDF-Datei
re.gif
Das Spielwerk von Flügeln und Klavieren zum Download, wo die Funktion der Mechanik ausführlich beschrieben ist. Und noch viel mehr interessantes rings ums Klavier und -spielen gibt's da, mit anerkennenswerter Mühe und Sorgfalt (muß ja mal gesagt werden!) von J. Gedan zur Vefügung gestellt, der auch hier schreibt...
BTW: das beste Bild der Klaviermechanik (finde ich) gibt's hier: http://www.sabel-pianos.ch/klaviermechanik.htm
Gruß,
Manfred

Auslösung – Kurz bevor der Hammer die Saite berührt, muß er von seinem Antriebsmechanismus freigegeben werden, damit er nicht nur gegen die Saite gedrückt wird, sondern wieder zurückprallen kann: Der Hammer muß "auslösen".
Um zuverlässige und ausreichende Kraftübertragung zu gewährleisten, erfolgt die Auslösung möglichst spät, nämlich 1-2 mm vor der Saite. Reguliert wird dies durch eine Stellschraube, die der Klavierbauer Auslösepuppe nennt. Sie sorgt dafür, daß der Stößer, der den Hammer antreibt, den Kontakt zum Hammer verliert und beiseite dreht, so daß er dem Rückprall des Hammers nicht im Weg ist. Dies bedeutet aber auch, daß die Taste erst vollständig in ihre Ruhelage zurückkehren muß, bevor man einen zweiten Ton anschlagen kann, weil der Stößer erst dann wieder unter den Hammer gleitet.
Dies gilt jedoch nur für das Klavier, denn für den Flügel erfand Sebastian Erard 1821 einen Mechanismus, der den Anschlag aus fast jeder Tastenstellung heraus ermöglicht, die doppelte Auslösung:
Ein Hebel, der sog. Repetierschenkel, der ebenfalls auslösen muß, hebt den Hammer durch Federkraft bereits wieder in seine Ruhestellung, wenn man die Taste nur wenige Millimeter wieder hochkommen läßt, so daß der Stößer sofort wieder untergleiten kann und zu neuem Anschlag bereit ist. Man erreicht dadurch eine deutlich bessere Tonrepetition nicht nur bei schnellem Spiel, sondern auch bei langsamerem ein flüssigeres Ablösen der Töne und spricht deswegen auch von der Repetitionsmechanik. Für die Auslösung des Repetierschenkels sorgt die sog. Abnickschraube, durch die der Zeitpunkt der Schenkelauslösung reguliert werden kann.
 

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