Warum muss man als Kind angefangen haben muss, um Pianist zu werden?

W

Wumbo

Guest
Hallihallo ich bin auch mal wieder hier.

Also ich selbst bin 26 und spiele ca. seid 3 Jahren. Nun, mir macht es Spaß, wirklich, darum spiele ich auch sehr viel. Aber was ich sehr frustrierend finde, ist, dass jeden den ich getroffen habe der schon im Kindesalter mit Klavierspielen angefangen hat mich in jeder Hinsicht übertrifft, was Technik, Spielweise etc. angeht und dass einfach nur aus dem Grund, weil er früh angefangen hat. Da merkst du richtig, die spielen nicht nur, die beherrschen das Instrument richtig. Ich bereue es sehr, dass ich meine Jugend damit verschwendet habe Computer zu zocken und anstattdessen nicht Klaviergeübt habe. Ich hätte es echt zu was bringen können, denn Talent habe ich, aber so habe ich immer das Gefühl, das bestimmte Stücke, ein bestimmtes Level einfach für immer unerreichbar sein werden (zB Chopin Etüden, Beethoven Sonaten etc.).

Womit hängt es zusammen, dass Kinder soviel leichter lernen? Hat das mit der Lernfähigkeit zu tun? Warum kann man mit 26 kein Profi Pianist mehr werden? Warum fällt einem das Notenlesen so schwer wenn man damit so spät anfängt?

Fragen über Fragen... ich hoffe ihr habt eine Antwort. und könnt mir bisschen Mut machen vielleicht?
 
naja ich glaube nicht dass ich in 10-20 Jahren so gut bin wie die aber ok ich werds versuchen :D
 
könnt mir bisschen Mut machen vielleicht?
Kann ich leider nicht und deswegen wird Dir die Antwort auch nicht gefallen. Ich schreibe sie hier dennoch, weil es ein Dauerthema ist und das nicht nur in der Musik. Ich selber empfinde sie als, sagen wir, beruhigend:
der schon im Kindesalter mit Klavierspielen angefangen hat mich in jeder Hinsicht übertrifft
Das ist auch auf anderen Gebieten so.

Zwei Beispiele: Wer als Kind eine Fremdsprache gelernt hat, ist einem erwachsenen Einsteiger in die fremde Sprache immer überlegen. Bestes Beispiel sind die Einwanderer hier, deren Kinder ihren Eltern, auch wenn die schon dreißig Jahre hier sind, sprachlich selbstverständlich etwas vormachen. Sie sprechen ein richtiges Deutsch und ihre Eltern eben nicht - wenn sie nicht aus Trotz auf "Kanaksprak", die dann im Fernsehen von Kabarettisten karikiert wird, umschalten.

Im Sport: Ich kenne bestimmt zweihundert Golfspieler. Alle sind als Erwachsene eingestiegen und haben teilweise beachtliche Fähigkeiten. Jedoch schwingt niemand von ihnen mit einer Eleganz und Selbstverständlichkeit, wie es Kinder und Jugendliche tun, die schon mit sechs Jahren angefangen haben. Da können die Erwachsenen üben, bis sie schwarz werden. Sie schaffen es nicht. Nach drei, vier Jahren werden sie von ihren Kids ausgedrived und an die Wand gespielt. Das ist normal.

Und weil es normal ist, liegt es nicht an mangelnden Talenten. Nicht beim Sport, nicht bei Sprachen und nicht bei der Musik.
Das finde ich tröstlich.

CW
 
Ja, das mit den Übejahren glaube ich schon irgendwie. Aber dann gibt es eben auch diese für den Späteinsteiger unglaublich frustrierenden YT-Videos, in denen Siebenjährige mal eben kurz genau die Etüden runterhauen, mit denen man sich selbst gerade quält, weil man sie einfach nicht "auf Geschwindigkeit" bringen kann. Die können ja noch keine 20 Jahre gespielt haben. Also, ich wenn ich das sehe, frag ich mich schon auch: Krieg ich irgendwann noch diese Fingerfertigkeit, oder ist der Zug einfach abgefahren? - Ok, ich sehe gerade, der letzte Beitrag hat die Frage beantwortet, leider nicht in meinem Sinn...
 
Aber dann gibt es eben auch diese für den Späteinsteiger unglaublich frustrierenden YT-Videos, in denen Siebenjährige mal eben kurz genau die Etüden runterhauen...
Hihi, ja das kenne ich.
Aber es ist wie´s ist. Feinmotorik lernt man als Kind, Grobmotorik als Erwachsener.
Man sollte sich auf keinen Fall den Spaß daran verderben lassen und die Sache mal mit einem anderen Blickwinkel betrachten. Ich habe als Kind Etüden auf der Violine gelernt, die würde ich heute wohl nicht mehr erlernen. Aber Spaß hatte ich an Etüden überhaupt nicht. Ein erwachsener Schüler im Nebenzimmer vom Klavierunterricht (ich höre ihn bzw. sein Gekrächze immer im Vorbeigehen) würde mich vermutlich um meine "Violinenkünste" beneiden. Das ist aber völliger Unfug, denn er hat Spaß an dem Instrument, ich nicht.

Ich bereue es sehr, dass ich meine Jugend damit verschwendet habe Computer zu zocken und anstattdessen nicht Klaviergeübt habe.
Als Kind sollte man seiner Leidenschaft schon nachgehen. Ich z.B. habe von Kindheit an bis vor 3 Monaten Klavier "gezockt" (nicht ernsthaft geübt) und gebracht hat das auch nichts (evtl. spare ich heute 5 Jahre....aber das "Endlevel" bleibt das Gleiche, bei Dir wird´s vermutlich höher). Also sei froh dass Du schon mit 25 ernsthaft damit angefangen hast und nicht erst mit 44, wie ich.
 
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cwtoons, danke für diese realistische einschätzung, vielleicht ist es manchmal besser der realität ins auge zu schauen, anstatt immer vor sich hinzuträumen.

ich werde nie so gut sein, wie jemand der als kind angefangen hat. traurig irgendwie, denn wofür spiele ich dann? ich will ehrlich gesagt nicht ewig nur auf einem mittleren niveau spielen, ich will erfolg haben und der ist da wenn ich etwas richtig gut kann. dann freue ich mich. die etüde von chopin zB, 10 - 4 finde ich sehr geil. für immer ein traum?

joanina du hast recht, wie kann ein 7 jähriger so gut spielen wie jemand der schon 20 jahre spielt? mein klavierlehrer hat gesagt, je früher du anfängst desto besser. aber es wäre nicht nötig, gar nicht damit anzufangen weil man nie spitzenleistung bringen kann. ein erwachsener schüler wollte mal so gut werden wie er und nach 1 jahr hat ers gesteckt weil er gemerkt hat dass er dieses level nie erreichen kann. ich find das hart.

hi peter. ja ich bin froh "schon" mit 23 damit angefangen zu haben. andererseits habe ich mit 7 mal in der musikschule einen kurs besucht, wo ich keyboard gelernt hatte. wenn ich damals nur den wunsch geäußert hätte, dass ich klavier spielen lernen will... wo würde ich heute stehen? sicherlich nicht mehr bei "leichte Anfängerstücke für Klavier Vol 3" von XYZ. Und wir hatten mal ein Klavier, da war ich so 5... nur meine Mutter hatte es dann verkauft und gegen eine elektrische Orgel eingetauscht :(. wie konnte sie nur :(. Menno.
 
Hätt´der Hund nicht geschissen....
Ich wollte mit 6 Jahren Klavier lernen, gab aber keine freie Stelle also kam die Violine. Aber wer weiß....das kann auch gut gewesen sein. Womöglich hätte ich bereits als Kind den Spaß am Klavier verloren.
Also höre auf Dich zu ärgern. Freue Dich! Sehe nach den ganzen armen Menschen um Dich rum, die ohne so etwas Schönem leben und ..... freue Dich! :)
 
ich werde nie so gut sein, wie jemand der als kind angefangen hat. traurig irgendwie, denn wofür spiele ich dann?
Wenn Du Klavierspiel als Wettbewerb begreifst - dann lass es. Dann fahr lieber Autorennen oder sonstwas.

Und was die Kids auf YT angeht: Es ist eben nicht nur eine Frage des Alters. Es gibt auch noch sowas wie Talent oder gar Supertalent. Und das ist gut so. Wo sollten denn die ganzen Pianisten hin? In den 50ern gab es alleine in New York rund 10.000 (!!!) Pianisten mit Konzertreife!!!!. Die haben garantiert alle besser gespielt als der TE. Aber wenn er es so gut könnte wie die - dann wäre er einer von mindestens 100.000 weltweit. DAS ist doch nix erstrebenswertes!

Man muss auch mal akzeptieren, dass manche manches einfach besser können. Ich habe im zarten Alter von ca. 50 meine erste Invention geholpert. Da hatte ich bestimmt schon 3 Jahre Unterricht. Und dann kommt sich zartes Kind Elena aus Russland - hat ein paar Stunden Klavierunterricht und spielt sich Invention meiniges zum Weinen schön!

Shame on me: Ich hab mich erst mal mit "Inselbegabung" getröstet. Aber nix da: Elena hat nur Einser in der Schule und steht mit beiden Beinen fest im Leben. So ist es halt. Der eine kann dies, der andere das. Dafür wird Elena vielleicht ne so viel Kohle verdienen wie ich. Oder aber beim Skifahren versagen. Nie eine glückliche Beziehung finden. Who knows. Und ich werde nie ein Bad so fliesen können wie ein altgedienter Fliesenleger. ;-)

Natürlich haben die Wörtchen "wenn & wäre" einen verführerischen Reiz. Aber was wäre denn wirklich? Das muss man mal durchspielen!!! Hätte ich als Kind Klavier gelernt, hätte ich als Jugendlicher noch mehr ;-) Mädels verzückt. Hätte vielleicht aber nicht meine Frau kennengelernt. Hätte mich nicht so auf den Beruf konzentriert. Hätte meiner klavierlernenden Tochter reingeredet und sie von mir "entfernt". Könnte heute zwar dolle spielen, hätte aber kein gscheites Instrument.

Und bestimmt nicht die kindliche Freude, die ich heute beim Entdecken der Musik verspüre und die mir gerade heute so gut tut. Nein, nein - so wie es ist, ist es gut.

Lieber Wumbo, lass noch mal 5-10 Jahre rumgehen. Dann bist Du "im allerbesten Alter" und wirst auf jeden Fall so spielen, dass Du Deine ganzen Freunde und Freundinnen entzückst. Was willste mehr? Und wenn die Schläfen das erste Grau zeigen, fallen die Frauen bei Deinem Spiel in Ohnmacht, so dass Du sie locker in deinen silbernen Porsche (passend zu den Schläfen) zerren kannst...

Das Leben ist schön!
 
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Ich will hier als Anfänger nicht zu dick auftragen, aber Ausnahmen gibt es immer...

Der Vorteil den Kinder haben, und der ist nicht gerade unwesentlich, ist die schnellere Lernfähigkeit (Verknüpfung von Synapsen) gekoppelt mit der Freude am Risiko.

Erwachsene haben zusehends das Problem, dass sie zu "verkrampft" an die Dinge herantreten, was Kinder nicht machen, das ist meiner Ansicht nach ein sehr großer Multiplikator.
Beim Sportler ist es zum Beispiel die Fähigkeit nicht Angst vor dem Verletzungsrisiko zu haben, deshalb toben Kinder auch dermaßen, als älterer hat man manchmal schon eher seine Bedenken...
So sehe ich das auch beim Klavier, während du wahrscheinlich bei komplizierteren Passagen "nachdenkst" trauen die kleinen Bengel sich das einfach "runter" zu spielen...

Es wäre unrealistisch su sagen, dass du das gleiche Niveau erreichst, wie als wenn du mit 4 angefangen hättest, aber nicht jeder von denjenigen die mit 4 oder 5 angefangen haben werden "gute Musiker" Technik und schnelle Finger ist das eine, was viele Kinder uns in den östlichen Teilen dieser Kugel vorraus haben, aber musikalische "Tiefe" ist eine andere Facette und das ist stückweit auch "Begabung", die auch in einem älteren stecken kann...

Und ich glaube, wenn du es tatsächlich bereust, dass du erst so "spät" angefangen hast, und wirklich von dir hälst das da eine gewisse "Grundbegabung" existiert, dann glaube ich, das da mit dem richtigen Fleiß und der richtigen Grundeinstellung vieles zu erreichen ist. Bedenke! Diese kleinen Kinder die mit 7 oder 8 Grieg, Chopin oder einen Mozart spielen oft auch schon mit 3 oder 4 angefangen haben. Selbst diese Knirpse, die dann so "unscheinbar" (da so klein) aussehen, haben schon 3-4 Jahre intensives Training hinter sich. Übe du intensiv, und gucke was du nach 3-4 Jahren spielen kannst, ganz ehrlich, mit dieser Einstellung gehe ich an die Sache ran, Warum muss man sich als Erwachsener immer so "Impotent" vorkommen, nach dem Motto: "Ich bin jetzt Erwachsen, nur wenn man als Kind was angefangen hat, kann man gut werden, moment... ich bin kein Kind mehr, nun gut, dann lasse ich es eben sein" was für eine schöne Ausrede, die sich da der Mensch immer zurecht legt!

Wirklich gute Musik zu machen, ist ohne harte Arbeit, und langsames lernen nicht möglich, auch wenn das dann hinterher immer so fliegend aussieht was da am Klavier passiert, auch die haben langsam geübt und Taktzeiten gezählt und auch bei den "Konzertpianisten" klingt nicht gleich jedes Stück zufriedenstellend (je nach Interpretation)

Mache dir jetzt nicht so einen Kopf, bleib "Kind" im Kopf, gehe so naiv wie möglich an das Geschehen und du machst größere Fortschritte, als wenn du dir die ganze Zeit vorhälst, was du alles schon "sein" könntest.

Ich habe auch erst vor 2 Monaten begonnen, bin 25, und mein Ziel ist es Sonaten von Beethoven und dergleichen zu meistern, wird ein laaaaaaaaaanger Weg, aber dieser Weg ist es der "Spaß" macht, wenn man gleich alles kann, weiß man es doch gar nichts zu würdigen, oder du bist einer jener Menschen die für alles ein "Leckerlie" brauchen, dann wird das nichts mit Musik.

So hoffe kling nicht zu dick aufgetragen, habe nur die besten Absichten :)
lg Lustknabe
 
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Ein Unterschied ist auch noch das bedingungslose Lernen von Kindern im Gegensatz zu Erwachsenen. Kinder hinterfragen das zu Lernende nicht, sie wollen keine eigene Kreativität einbringen, bzw. sich verwirklichen. Sie sind meist sehr ergebnisoffen und lassen sich in viele Stile einbringen.

Der Erwachsene hat sich meist schon auf einen Musikstil festgelegt, findet einfache Melodien, die auch einfach zu lernen sind, meist ziemlich öde, erwartet nach kurzer Zeit einen derben Fortschritt, und hinterfragt oft die Vorgaben des Musiklehrers.

Ein Kind tut, was der Lehrer von ihm will, wenn man mal von etwas kindlicher situationsbedingter Bockigkeit oder so absieht. So lernt es einfach gewisse Verfahrensweisen beim Instrumentenspiel, die sich der Erwachsene oft mühsam erarbeiten muss.

Ganz abgesehen davon natürlich, dass ein Kind von 6-10 Jahren geradezu ein Schwamm ist, was das Lernen angeht, klar.
 
Was fisherman eben gesagt hat, kann ich mich vollstens anschließen :)

Man muss auch immer die Schattenseite einer Medallie sehen, man kann nie alles Sein, und Musik ist Kunst und die ist meistens nunmal "Brotlos", dann müsstest du evt auch dein Lebensunterhalt mit Klavierunterricht bestreiten, kann mir da auch besseres Vorstellen...

Also immer schon Freude daran haben und sie werden alle dahinschmelzen :)
 

Bin mit meiner Interpretation der Waldsteinsonate immer noch nicht zufrieden - die blöden schnellen Parts - und das nach fünfzig Jahren! Und auch beim Volodos-Turkmarch hakt es hartnäckig...

Ich glaube, ich höre auf.

CW
 
Hallo,

was für ein tolles Thema, was hier aufgemacht wurde. Die Frage: "Wo könnte ich heute stehen wenn ich schon als Kind angefangen hätte?" habe ich mir gelegentlich auch schon gestellt.
Kurz zu meiner Person: 30 Jahre jung und spiele nun seit 2,5 Jahren Klavier, hatte aber als Kind einige Jahre ca. 7 - 8 Keyboard-Unterricht.
Was mir heute evtl. ein wenig zu gute kommt, was manche Sachen betrifft.
Ich persönlich habe mir eine "Playlist" zugeleget und immer wenn ich ein tolles Stück auf dem Klavier höre, wird es da aufgenommen.
Viel spanndender als diese bestimmten Lieder spielen zu können, ist einfach der Weg dahin.
Übung spielt auch eine ganz große Rolle. Jeden Tag eine Stunde üben (schön wer die Zeit hat und aufbringen kann), bringt erstaunliche Fortschritte mit der Zeit. Zudem kommt noch das mein Unterricht bei einem extrem kompetenten KL durchgeführt wird, wo nicht nach "Lehrbüchern" oder so einem Kram unterrichtet wird. Sondern es kommen hier ganz gezielt immer wieder Stücke aus verschiedenen Bereichen der Musik z. B. Klassik (verschiedene Epochen), Pop und andere Stilrichtungen zum Tragen, die immer wieder ein Stück über dem aktuellen Können liegen und man sich immer ein klein wenig steigern, neu entwickeln muss, um dieses auch richtig und vorallem schön (ganz wichtig) spielen zu können.
Mag sein das man als Erwachsener, evlt. nicht mehr ganz das "High-End Level" erreicht, aber man kann trotzdem noch verdammt gut spielen lernen und so manches schwere Stück wuppen. Davon bin ich schwer überzeugt!!! Es gibt so unglaublich viele schöne Stücke, welche man spielen kann ohne das man die "Skills" eines Profi-Pianisten (der viele Stunden am Tag üben muss, um seine Fertigkeiten zu halten) hat.

Klavierspielen ist für mich nicht nur ein Hobby, es ist quasi ein Stück Lebenseinstellung.
Selbst wenn man manchmal glaubt man tritt auf der Stelle, so kommt man doch täglich einen kleinen Schritt weiter.
Man sollte sich nicht an überzogenen Vorstellungen des Klavierspielens runter ziehen lassen.
Mein KL sagte zu mir... 10 Jahre spiel ist nichts....und damit hat er wohl recht!
Sobald man sich von den Utopien gewisser YT-Videos gelöst hat, getreu dem Motto...geil, das will ich auch in einem Jahr spielen...
kann man sehr entspannt an die Sache ran gehen und einfach Spaß am Spiel haben.
Wenn man Lieder erlernt, welche nicht seinem Schwierigkeitslevel entsprechen, ist das mehr Kampf, macht keinen Spaß und bringt auch nichts.

Ich selbst habe auch spielerisch "hohe" Ziele, aber es braucht einfach Zeit und die Fähigkeit, Ausdauer am Ball, äh am Klavier zu bleiben.

Habt einfach Spaß an der Sache selbst und der Rest kommt fast von allein! :-)
 
also ich spiele nicht Klavier um mit anderen konkurieren zu können, es ist eher ein innerer Kampf mit mir selbst, dass ich gut Klavier spielen können will. Es gibt mir einfach eine große Befriedigung ein schwieriges Stück gut spielen zu können. Und klar - das beeindruckt auch andere, aber in erster Linie ist es für mich gedacht.

Und ich finde ich wurde viel Wahres gesagt: Was wäre wenn tja... es war aber nicht so. Und Kinder sind wie ein Schwamm ja... lernen viel leichter und so. Ich habe ja Spaß am Klavier nur es ist auch viel viel Arbeit, ich lerne nicht so flocker leicht wie ein Kind und das merk ich einfach. Ich bin einfach neidisch auf die die so richtig schöne Stücke auf dem Klavier zaubern können mit richtig gutem Feeling und toller Technik. Es lohnt sich das Instrument zu lernen, nur, mich an realistische Erwartungen zu halten, fällt mir schwer. Werde ich jemald die Wut über den verlorenen Groschen spielen können? Ich weiß es nicht. Falls ich das mal schaffe bin ich ein ziemlich glücklicher Mensch auch wenn es 3-4 jahre dauert.

lg
 
Ich will hier als Anfänger nicht zu dick auftragen, aber Ausnahmen gibt es immer...

Der Vorteil den Kinder haben, und der ist nicht gerade unwesentlich, ist die schnellere Lernfähigkeit (Verknüpfung von Synapsen) gekoppelt mit der Freude am Risiko.

Erwachsene haben zusehends das Problem, dass sie zu "verkrampft" an die Dinge herantreten, was Kinder nicht machen, das ist meiner Ansicht nach ein sehr großer Multiplikator.

Ja, das habe ich auch schon öfter gehört und denke schon, dass das ein wesentlicher Faktor ist. Das bringt mich zu einer Frage, die ich mir schon länger stelle: Ist es möglich, diese Reflexivität, die einen als Erwachsener behindert, abzustellen? Hintergrund meiner Frage ist, dass ich in einem Chor singe mit einer Leiterin, die der Meinung ist, dass jeder, absolut jeder singen kann. Zu meinen, man könnte es nicht, ist für sie pure Einbildung und Selbstblockade. Also gestaltet sich das Einsingen, wie soll ich sagen, spielerisch; man macht z.B. beim Singen hoher Töne irgendwelche Bewegungen, die ich schwer im Verdacht habe, nur dazu da zu sein, von den hohen Tönen abzulenken und vor allem natürlich von dem Gedanken "Huch, so hoch, das kann ich doch gar nicht!" Also, kennt jemand von Euch ähnliche Strategien fürs Klavier? Das Problem scheint mir beim Klavier ja zu sein, dass solche kleinen Ablenkungsmanöver nur dazu führen, dass die Konzentration weg ist, so dass es dann erst recht nicht klappt. Aber wer weiß...?
 
Was wäre wenn? Irgendwie finde ich das nicht wirklich zielführend. Kinder lernen anders und hinterfragen vor allem nicht so viel. Dazu kommt natürlich die Übezeit. Nach zehn Jahren wirst Du auch deutlich besser und souveräner als heute spielen können. Klar wirst du die die als Kind angefangen haben nicht einholen - sie üben ja weiter, aber Du kannst vielleicht doch für Dich ganz passable Ergebnisse erzielen.
Ich für mich habe mich damit abgefunden, dass es mit der La Campanella auf dem Klavier für mich nichts wird, jedenfalls in einer mich zufriedenstellenden Qualität. Trotzdem werde ich deshalb nicht aufgeben. Es gibt so viel schöne und für mich gut erreichbare Literatur. Lieber eine makellose Mozart Sonate als durch ein hochvirtuoses Stück durchgestolpert...
Gute Technik ist übrigens auch harte Arbeit. Um wirklich gut zu werden muss man sehr viel und sehr zielführend üben... Guter Unterricht ist auch sehr hilfreich. Am besten ist einfach wenn man für sich selber das Maximale rausholt... Ich behaupte mal ganz frech, dass die wenigsten Pianisten mit Horowitz usw. mithalten können. Trotzdem wird man wohl selten hören, dass es deshalb keinen Sinn mehr macht zu spielen. Da macht es doch wenig Sinn wenn man sich als Hobbyspieler mit irgendwelchen Wunderkindern aif youtube vergleicht!
 
Werde ich jemald die Wut über den verlorenen Groschen spielen können? Ich weiß es nicht. Falls ich das mal schaffe bin ich ein ziemlich glücklicher Mensch auch wenn es 3-4 jahre dauert.
DARUM solltest Du die Kids beneiden. Dass sie eben genau DAS nicht denken! Manno! Vielleicht dauert es nicht 3-4 Jahre, sondern 15? Das ist doch wurst! Du setzt Dich unter Druck! ... selbst wenn es 3-4 Jahre dauert??? Das dauert länger! Peng. Aus. Akzeptiere es. Und freu Dich am JETZT!
 
Oh je, das sind ja Einstellungen zum Klavierspielen...
(Wie könnt ihr bei dem Frustlevel überhaupt am Klavier sitzen?).

Ich spiele seit 10 Monaten und kann erstmal etwas "vorspielen", ein kleines Sonatinchen von Beethoven. Und ich freue mich wie ein Schneekönig darüber.
Meine Liste an Stücken, die ich spielen will ist ewig lang - diese Liste enthält nur Stücke die ich auch jetzt schon anfangen kann.
--> kein Frust bei mir, denn ich habe viele viele Stücke vor mir die ich in absehbarer Zeit spielen kann und an denen ich mich erfreuen werde. (jawohl, ich freue mich darüber, wenn ich leichte Stücke spielen kann!)

Also ganz schnell Einstellung ändern, es müssen doch nicht die schweren Stücke sein, dann gibts auch keinen Frust auf die asiatischen Wunderkinder (nebenbei: ob die wirklich zu beneiden sind?)
 
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Oh je, das sind ja Einstellungen zum Klavierspielen...

Also ganz schnell Einstellung ändern, es müssen doch nicht die schweren Stücke sein, dann gibts auch keinen Frust auf die asiatischen Wunderkinder (nebenbei: ob die wirklich zu beneiden sind?)

Ich würde sagen, aus den Beiträgen kann man insgesamt ein gewisses Frustpotenzial herauslesen, aber keine Rückschlüsse auf die gesamte Motivationslage Einzelner ziehen, die halt mal durch Freude geprägt ist, mal durch Frust. Was uns aber wohl alle verbindet ist die Freude am Klavierspielen, die Begeisterung und der Wunsch, voranzukommen - also, bitte, keine noch so wohlgemeinten Ratschläge zu u.a. meiner Einstellung! Danke!
 
Man ist immer so gut wie man spielt, übt ....

Als Kind macht man einfach und hinterfragt nicht, daß ist ein großer Vorteil, aber wenn auch sie nicht regelmäßig üben, wat das nichts.
Meistens wollen die Kinder nicht berühmt werden, eben weil sie einfach nur machen ... müssen, manchmal auch wollen ....
Erwachsene wollen immer gleich so sein wie ..... anstatt einfach anzufangen, einfach nur machen .... Das Ziel, schnell spielen können heißt ja nicht, gut spielen zu können.
Der Genuß liegt im Detail. Warum wollen viele Erwachsene davor weglaufen. Es bleibt ihnen nichts erspart.

Diese Thread-Frage ist ja wieder ein von sich Weglaufen wie eben alle diese Frage, wie u.a. wie schnell seid nach x Jahren ... hab fast eine Klavierschule durch, welche ist die nächste ....

Frustpotenzial entsteht, wenn man vor dem Detail wegläuft, es übersieht und übersehen will, weil es Arbeit macht.

Wer fängt denn als Kind schon an, um Pianist zu werden? Die meisten nicht, aber in einigen steckt "die Bestimmung". Ihre innere Stimme drängt sie einfach. In manchen Fällen muß man auch ein bißchen nachhelfen.

Warum ist Francois Gabart Erster geworden bei der Vendée Globe? Mit 6 Jahren konnte er stundenlang leidenschaftlich Seemannsknoten knoten .... er mußte es nicht tun.

Wenn ein Spätanfänger in der Sache drin ist, weil "er muß", wird er sicherlich kein Profi auf der Bühne werden, aber er kann das erreichen, was ihm möglich ist.

Wozu mehr? Für wen? Man muß realistisch sein.

Kulimanauke
 

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