Warum haben Schimmelklavier und Flügel einen nicht sehr guten Ruf?

  • Ersteller des Themas Ouviexclassical
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Ob eine 6(!)-jährige irgendwas gut findet oder bevorzugt, ist absolut irrelevant. So ein Kind kann das nicht beurteilen, peng, aus.
Wenn man die nötige Kohle hat und das Kind jetzt mit Begeisterung Klavier spielen lernt ist das Ziel doch erreicht. Jedenfalls deutlich besser als mit einem halb so teuren Klavier welches das Kind dann meidet wo es nur geht.

Und mit 6 Jahren besteht auch noch keine Gefahr es zu sehr zu verwöhnen. In dem Alter haben Kinder noch gar nicht das richtige Verhältnis zum Geld. Sicher wäre die Freude über eine Puppe für 15€ genau so groß.
 
Ob eine 6(!)-jährige irgendwas gut findet oder bevorzugt, ist absolut irrelevant. So ein Kind kann das nicht beurteilen, peng, aus.
Danke fuer diese Meinung, jetzt bin ich mit meiner wenigstens nicht mehr alleine auf dieser Welt!
Ich hatte in anderen Beitraegen "nicht-klavierspielende Eltern & Anschaffung Klavier fuer Kind" immer nur den Ratschlag gelesen, das Kind entscheiden zu lassen. Das habe ich nie verstanden, es ist ja Kind, dessen Entscheidungsprozesse berechtigterweise unausgereift sind. Es kommt ja nicht gelernt auf die Welt.
 
Und mit 6 Jahren besteht auch noch keine Gefahr es zu sehr zu verwöhnen. In dem Alter haben Kinder noch gar nicht das richtige Verhältnis zum Geld. Sicher wäre die Freude über eine Puppe für 15€ genau so groß.
Das Verhaeltnis zum Geld wird ein Kind spaetestens dann spueren, wenn bei nachlassender Freude am Klavierspiel (soll ja auch vorkommen ...) der Vorswurf der Eltern kommt: "Weisst Du, was das Ding gekostet hat? x EUR! Jetzt haben wir so viel Geld ausgegeben, und du spielst nicht mehr?" Dieser Fall tritt bei einer Puppe wohl eher nicht ein.
 
"Weisst Du, was das Ding gekostet hat? x EUR! Jetzt haben wir so viel Geld ausgegeben, und du spielst nicht mehr?" Dieser Fall tritt bei einer Puppe wohl eher nicht ein.
Das sollte auch beim Klavier nicht vorkommen. Wenn doch dann war es die falsche Entscheidung der Eltern das Klavier zu kaufen. Bei Kindern müssen sie damit rechnen, dass sich die Interessen ändern und damit leben können. Außerdem ist es durchaus möglich, dass das verlorene Interesse am Klavierspiel wieder kommt wenn die Eltern richtig, heißt relaxed, damit umgehen. Dazu braucht es Fingerspitzengefühl um einerseits regelmäßiges Üben zu fördern und auch zu fordern aber nicht im Übermaß.
 
Ich hatte in anderen Beitraegen "nicht-klavierspielende Eltern & Anschaffung Klavier fuer Kind" immer nur den Ratschlag gelesen, das Kind entscheiden zu lassen.
Ich finde es nicht verkehrt, das Kind entscheiden zu lassen - allerdings in einem vorgegebenen Rahmen. Die Instrumente, aus denen das Kind auswählt, sollten alle innerhalb des Budgets und technisch in Ordnung sein.
 
Außerdem ist es durchaus möglich, dass das verlorene Interesse am Klavierspiel wieder kommt wenn die Eltern richtig, heißt relaxed, damit umgehen. Dazu braucht es Fingerspitzengefühl um einerseits regelmäßiges Üben zu fördern und auch zu fordern aber nicht im Übermaß.
Definiere Übermaß. Natürlich ist es toll, wenn Kinder von selbst Freude an ihren Pflichten haben. Ich beobachte aber leider, dass die jungen Leute heute kein Durchhaltevermögen mehr haben. Bei der ersten Hürde gleich Sinnkrise. So erlernt man kein Instrument. "Fordernde" Eltern, die im Sinne des Kindes angemessen hohe Maßstäbe setzen (und damit meine ich nicht die egoistische Erziehung zum Vorzeigekind), sieht man kaum noch.
 
Danke fuer diese Meinung, jetzt bin ich mit meiner wenigstens nicht mehr alleine auf dieser Welt!
Ich hatte in anderen Beitraegen "nicht-klavierspielende Eltern & Anschaffung Klavier fuer Kind" immer nur den Ratschlag gelesen, das Kind entscheiden zu lassen. Das habe ich nie verstanden, es ist ja Kind, dessen Entscheidungsprozesse berechtigterweise unausgereift sind. Es kommt ja nicht gelernt auf die Welt.
Wer soll denn sonst entscheiden? Münze werfen? In der gewählten Preisklasse gibt es meist mehr als ein Instrument zur Auswahl
 
Wer soll denn sonst entscheiden? Münze werfen? In der gewählten Preisklasse gibt es meist mehr als ein Instrument zur Auswahl
Der Erwachsene natuerlich! Das Ganze - natuerlich - kindgerecht aufbereitet.

Ich, ein Erwachsener, treffe die Vorauswahl, alleine und ohne Dabeisein des Kindes. Alleine, weil ich prinzipiell wenig Vertrauen in die Vernunft und den Verstand eines Kindes habe. So vermeide ich auch beim Anschauen und Ausprobieren unangenehme und unproduktive Diskussionen mit dem Kind, das tut mir und dem Kind nicht gut.

Dann kommt irgendwann einmal die Endrunde.
Mehrere Instrumente kommen 100%ig in Frage: Das Kind kommt mit und darf sich daraus "sein" Instrument aussuchen.
Falls es nur ein Instrument in die Endrunde geschafft hat, wird's ein bisschen schwieriger: Dieses eine Klavier, "ein ganz ein tolles", soll das Kind ausprobieren. Gefaellt es ihm? Ja, das Klavier wird gekauft. Nein, dann muss der Erwachsene halt noch mal von vorne anfangen.
 
Sorry, ich kann das nur als ein weiteres Indiz dafür werten, dass in der Tat viele heutige Eltern ihre Kinder auf ein völlig unangemessenes Podest heben.
Ich hatte mal eine achtjährige Klavierschülerin, deren Mutter jedes Mal, wenn eine Terminänderung (z.B. 30 Minuten nach vorne oder nach hinten) nötig war, sagte: „Da muss ich erst meine Tochter fragen, ob sie damit einverstanden ist.“ :018:
 
Sang nicht mal Grönemeyer „Kinder an die Macht…“ ^^
 

Ich hatte mal eine achtjährige Klavierschülerin, deren Mutter jedes Mal, wenn eine Terminänderung (z.B. 30 Minuten nach vorne oder nach hinten) nötig war, sagte: „Da muss ich erst meine Tochter fragen, ob sie damit einverstanden ist.“ :018:
Ich würde erwarten, dass die Mutter direkt zusagt und die familieninterne Pädagogik dann später mit dem Kind auskaspert. Was für Erwachsene sollen aus solchen Kindern werden?

Uns Männer hat unabhängig von der Erziehung später der Wehrdienst / Zivildienst begradigt und das hat uns auch nicht geschadet, zumindest hatte man hinterher gelernt, dass die aufmuckfreie Wahrnehmung von Pflichten im Zusammenleben mit der Gesellschaft eine wertvolle Fähigkeit sein kann. Aber da muss ja heute niemand mehr durch.
 
Was für Erwachsene sollen aus solchen Kindern werden?
Das Mädchen war sehr entspannt, ich habe sie unterrichtet, bis sie Abitur gemacht hat. Bis dahin waren zum Glück keine negativen Auswirkungen zu erkennen. Übrigens ist es auch in der Schule relativ oft so, dass man sich wundert, welch garstige Eltern dann doch erstaunlich angenehme Kinder haben. Umgekehrt natürlich auch.
 
Ich hatte in anderen Beitraegen "nicht-klavierspielende Eltern & Anschaffung Klavier fuer Kind" immer nur den Ratschlag gelesen, das Kind entscheiden zu lassen.
Das ist dann ok, wenn das Kind a) mehrere Jahre Klaviererfahrung hat, b) bereits eine Klangvorstellung entwickelt hat und c) der Preisrahmen (und dessen Bedeutung für den elterlichen Finanzhaushalt) vorher festgelegt ist. Aber auch in diesem Fall sollte das Kind nicht das letzte Wort haben.
 
Oh je, da hab ich ja was ausgelöst... Mit meiner armen 6- jetzt 7-jährigen... bitte nicht überziehen 🙈

Zunächst, das (gebrauchte!) 20 Jahre alte Klavier ist erst mal gemietet. Bei nachlassendem Interesse geht es wieder zurück.

Bei bleibendem Interesse kostet es mich noch einen mittleren 4 stelligen Betrag, den ich dann auch zu zahlen bereit bin.

Bei einem Kind kann man es eigentlich nur falsch machen: egal was wir aussuchen, richtig beurteilen können, was sie gut findet, wird sie erst nach mehreren Jahren Unterricht.

Warum ich also mit ihr zusammen ausgesucht habe? Ich spiele selbst mehrere Instrumente, und war trotzdem geschockt, wie viel Geld so ein Klavier nun kosten soll... Mehrere tausend Euro und dann klingt es wie ne scheppernde Blechkiste (sorry Yamaha B1)? Dann lieber den Beteag
 
Zu früh abgeschickt... hier geht's weiter:

Dann lieber einen ähnlichen Betrag irgendwo gebraucht investieren, und zwar so, dass mir die Ohren nicht weh tun.
Und dann sind wir auf die Suche gegangen, mit einem Budget und meinen Ohren. Und das hat ein paar Geschäfte lang gedauert, eben weil man jedes Mal biachen mehr Durchblick kriegt.

Und gerade weil sie es ja eh noch nicht beurteilen kann (da stimme ich Hasenbein absolut zu), was spricht dagegen, dasjenige auszuwählen, bei dem sie sagt sie hätte gerne daran weitergespielt?

Glaubt mir, wir leben nicht im Luxus. Unsere Kinder sind nicht verwöhnt und wir keine Großverdiener. Aber ich bin überzeugt davon, dass ein schlechtes Instrument einem das Musizieren echt verleiden kann.
 
Also in Kurzform:

Natürlich war ich nicht mit meiner 6jaehrigen Tochter im Klaviergeschäft und hab ihr gesagt: "Such dir aus was du haben willst, Geld spielt keine Rolle" Leute, ist nicht euer Ernst 🙄😂

Aber dass 6jährige grundsätzlich nicht wissen was sie wollen, moechte ich auch entschieden zurückweisen: Ich hab 1 Jahr lang auf kreativste Art versucht, ihr die Klavieridee auszureden (weil ich weder so viel Geld noch Platz in der kleinen Wohnung hergeben wollte) und sie auf ein anderes Instrument umzulenken.
Keine Chance. Seit 6 Monaten spielt sie nun jeden Tag.
 

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