warum gefällt manchen Leuten.....

  • Ersteller des Themas kreisleriana
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warum? z.B. um deine eigene (etwas ungelenk ironische) Polemik zu testen:
Diese Vergötterung des Komponisten bei gleichzeitiger Herabwürdigung der Leistung des Interpreten, in Verbindung mit dem impliziten Verbot, ein existierendes Werk zu verändern, ist meiner Meinung nach eine geradezu kunstfeindliche Einstellung. Jede Form der Bearbeitung ist dann nicht mehr legitim: sie ist lediglich ein Plagiat, eine Raubkopie, sie ist Diebstahl, sie ist Verstümmelung, kurz: ein Verbrechen. Da hat die moderne Medienindustrie ja ganze Arbeit geleistet... :dizzy:
...hast du dich zwischenzeitlich über die vielfältige Geschichte der Bearbeitungspraktiken in der Musik informiert? Variation, Paraphrase usw.?

Es ging hier darum, dass angeblich Interpreten Stücke "falsch" interpretieren, es also eine allgemeingültige Metrik für "richtig" und "falsch" dabei gebe... und das halte ich für Unfug.
..."allgemeingültige Metrik für richtig und falsch": Wortklauberei, um zu fingieren, man habe was sinnvolles zu sagen gehabt...
Nochmal ganz schlicht: wer largo spielt, wo presto draufsteht, der macht da was entscheidendes falsch, egal wie berühmt er ist und egal, dass es keine "allgemeingültige Metrik" für largo und presto gibt. Und es ist kinderleicht, gravierende Abweichungen vom Notentext zu ermitteln.
 
@rolf: Dass wir unterschiedlicher Meinung sind, war bereits vor einigen Beiträgen klar. Für mich ist ein Regisseur, der den Faust ins 21. Jahrhundert verlegt, halt nicht weniger Künstler als ein Pianist, der über den türkischen Marsch wild improvisiert oder Tempo-Angaben ignoriert oder meinetwegen sogar die Elise im Swing-Rhythmus spielt. Es mag große Kunst dabei herauskommen oder kompletter Blödsinn, das hängt vom Einzelfall ab.

Die Neu-Interpretation eines Klassikers kann natürlich derbe in die Hose gehen. Aber selbst dann ist diese Erkenntnis letztlich ein Gewinn. Der Notentext ist jedenfalls nicht sakrosankt, und kleinere oder auch größere Eigenmächtigkeiten und Abweichungen vom ihm einfach aus Prinzip als "Fehler" zu sehen, lehne ich jedenfalls weiterhin ab. Genauso übrigens wie eine Fortsetzung dieser Pseudo-Diskussion.

Wir sind unterschiedlicher Meinung und das wird auch so bleiben, egal wie oft du meinen Standpunkt mehr oder weniger subtil als ungebildet darzustellen suchst. Ich habe außerdem tatsächlich besseres zu tun, als meine Zeit in rabulistischen Scharmützeln zu verplempern, in denen mein Gegenüber anscheinend das exklusive Ziel verfolgt, mit aller Gewalt misszuverstehen, worauf ich hinaus will. Nichts für ungut.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@rolf: Dass wir unterschiedlicher Meinung sind, war bereits vor einigen Beiträgen klar. Für mich ist ein Regisseur, der den Faust ins 21. Jahrhundert verlegt, halt nicht weniger Künstler als ein Pianist, der über den türkischen Marsch wild improvisiert oder Tempo-Angaben ignoriert oder meinetwegen sogar die Elise im Swing-Rhythmus spielt. Es mag große Kunst dabei herauskommen oder kompletter Blödsinn, das hängt vom Einzelfall ab.

Die Neu-Interpretation eines Klassikers kann natürlich derbe in die Hose gehen. Aber selbst dann ist diese Erkenntnis letztlich ein Gewinn. Der Notentext ist jedenfalls nicht sakrosankt, und kleinere oder auch größere Eigenmächtigkeiten und Abweichungen vom ihm einfach aus Prinzip als "Fehler" zu sehen, lehne ich jedenfalls weiterhin ab. Genauso übrigens wie eine Fortsetzung dieser Pseudo-Diskussion.

Wir sind unterschiedlicher Meinung und das wird auch so bleiben, egal wie oft du meinen Standpunkt mehr oder weniger subtil als ungebildet darzustellen suchst. Ich habe außerdem tatsächlich besseres zu tun, als meine Zeit in rabulistischen Scharmützeln zu verplempern, in denen mein Gegenüber anscheinend das exklusive Ziel verfolgt, mit aller Gewalt misszuverstehen, worauf ich hinaus will. Nichts für ungut.
Aha, typischer @kalessin Stil: erst seitenlang diskutieren, die Wortwahl immer schärfer gestalten, und wenn man merkt, dass man es bei @rolf (in diesem Falle) mit einem Profi zu tun hat, der einfach weiss, was er von sich gibt, schnell und beleidigt zurückziehen . Warum dem blitzgescheiten Physiker kalessin das wohl hier immer wieder und wieder passiert ?
 
Jetzt geht die Stänkerei schon wieder los . Das Forum bewegt sich immer mehr zum Forum der Beleidigungen hin . Schade !
 
Um wieder auf die Ursprungs-Diskussion zu lenken:


Darf man dann eigentlich so etwas:



oder so etwas:



oder das:



...gut finden? Ich tue das nämlich.
:-)


( Edit: ich habe gerade Kalessins Beitrag gelesen, ein lustiger Zufall, dass ich genau das einstelle, was er erwähnt!)
 
Jetzt geht die Stänkerei schon wieder los . Das Forum bewegt sich immer mehr zum Forum der Beleidigungen hin . Schade !

Liebe Monipenny:girl::super:, kombiniere: Die sind eigentlich alle ganz lieb, nur manchmal etwas zickig.

@ag2410 : Hallo Frau Antje, natürlich darf man. Und vor allem: Man darf es nicht nur finden, sondern auch es tun, wann, wo und wie es einem beliebt. Wenns nicht gefällt, wird mans schon merken.

LG, Olli!;-)
 
Ja so was darf man .... es sind sog. Parodien (eine verzerrte Darstellung des Originals) und die gab es immer.
 
Ja so was darf man .... es sind sog. Parodien (eine verzerrte Darstellung des Originals) und die gab es immer.

Ich halte die Interpretationen zB. von den Klazz Brothers, oder dem Peter Beets Trio eben nicht für Parodien. Oder lacht da jemand?
Für mich sind das adäquate Neu-Interpretationen, wo nicht nur Tempi/Dynamik verändert wurde, sondern auch der Stil. Und das wäre doch eigentlich, nach (nicht nur) Deiner Argumentation, unakzeptabel?

Es gibt von Uwe Korn Jazz-/Blues-/etc.-Bearbeitungen von diversen bekannten Klassikern. Ich sitze finde diese Neuinterpretationen sehr gelungen, und empfinde sie nicht als Parodie oder Veräppelung.
Aber als Parodien empfinde ich seine Neubearbeitungen von Weihnachtsliedern. Da sitze ich grinsend am Klavier und denke, wie wäre es, das jetzt in der Kirche zu spielen.
:-D
 
Worauf willst Du hinaus, Romeo? Lass doch die Sticheleien!

LG
Michael
KM, ich bin jemand, der täglich hier mitliest und viel Zeit im Forum verbringt, ohne allzuoft selbst in Erscheinung zu treten. Ich denke, solche wie mich gibt es viele. Wir profitieren enorm von Deinem klavierbauerischen Fachwissen, das Du bereitwillig teilst, und von Professionals wie @rolf, die sehr fundiert zu allen musikalischen Fragen Stellung nehmen. Dafür an dieser Stelle einen herzlichen Dank !

Aber die Streitereien bleiben uns natürlich nicht verborgen, im Gegenteil, wer in vielen Diskussionen mitliest, merkt sehr schnell, wer wie diskutiert. Der Stil von @kalessin ist leider genau so, wie @Romeo es beschreibt, sorry to say. Und hattest nicht Du selbst letztens einen User bei der Moderation gemeldet, weil er einen Drogenbegriff verwendet hatte? Dann müsste Dir eigentlich auch die besondere Gehässigkeit, mit der @kalessin den Nutzer @Romeo hier dauernd verfolgt, sich ungefragt in Diskussionen einmischt, ihn als arrogant und dumm bezeichnet, aufgefallen sein. Mir jedenfalls ist es aufgefallen und ich habe ihn deshalb vor Kurzem entsprechend gerügt. Bewundert habe ich bisher @Romeo, der stets freundlich und stets auf Ausgleich bedacht gewesen ist. Möglicherweise ist bei ihm ja jetzt auch die Grenze des Erträglichen überschritten. Ich selbst werde mir jedenfalls die Freiheit nehmen, weitere hässlich und verbal unter der Gürtellinie befindlichen Anfeindungen seitens @kalessin an den Mod @Peter oder direkt über den Meldeknopf zu melden. Anders scheint es ja leider nicht zu gehen. Ich hoffe nur, dieses Recht wird mir nicht verweigert, weil ich hier nicht zu den Vielplauderern gehöre, die in drei Monaten hunderte imposante Beiträge verfassen.

Mit den besten Grüßen an alle konstruktiven Diskussionsteilnehmer
Euer
Horrorwitz
 

@ag2410 Mit Parodie ist nicht immer gemeint, etwas ins lächerliche zu ziehen. Es kann auch eine Hommage an einen Künstler bedeuten etc. Also die Grenzen sind da recht fliessend.

Zitat:
Diese Verzerrung durch die Parodie hat häufig eine komische Wirkung. Eine Parodie braucht nicht zwingend abwertenden Charakter zu haben, denn sie bestätigt die Bedeutung des Originals. Oft kann sie sogar eine Hommage für den parodierten Gegenstand sein.
 
@Horrorwitz: ich ignoriere Romeo eigentlich schon seit Wochen. Ich habe mich in den letzten Wochen lediglich zu zwei Reaktionen hinreißen lassen; die erste davon nach einem Ausfall Romeos gegenüber einer anderen Forenteilnehmerin. Dieser Kommentar meinerseits zum Tonfall Romeos zog einen Ausbruch mit multiplem Nachtreten nach sich, ironischerweise mit dem Vorwurf, ich würde sie/ihn verfolgen. Gestern habe ich eine Aussage über die Legitimität von Neu-Interpretationen in der Musik gemacht und diese wurde umgemünzt und als "ich bin ja so toll"-Vehikel benutzt, was ich als dumm und anmaßend bezeichnet habe. Mit wieder multiplem Nachtreten seitens Romeo.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Horrorwitz: ich ignoriere Romeo eigentlich schon seit Wochen. Ich habe mich in den letzten Wochen zu zwei Reaktionen hinreißen lassen; die erste davon nach einem Ausfall Romeos gegenüber einer anderen Forenteilnehmerin. Dieser Kommentar meinerseits zum Tonfall Romeos zog einen Ausbruch mit multiplem Nachtreten nach sich, ironischerweise mit dem Vorwurf, ich würde sie/ihn verfolgen. Gestern habe ich eine Aussage über die Legitimität von Neu-Interpretationen in der Musik gemacht und diese wurde umgemünzt und als "ich bin ja so toll"-Vehikel benutzt, was ich als dumm und anmaßend bezeichnet habe. Mit wieder multiplem Nachtreten von Romeo.
Ich bitte um Verständnis, dass ich - wertfrei - nicht darauf antworten möchte.

H.W.
 
Ja ihr Lieben, zuerst muss man definieren was Interpretation ist.
Interpretieren heisst eigentlich auslegen, übersetzen. Nun z.B. bei „Auslegen“ gilt in der Gerichtspraxis folgendes:

Es gibt das Gesetz und deren Interpretation (=Auslegung). Du kannst nicht jeden Paragraph anders auslegen, wenn er eindeutig im Gesetzbuch (oder im Notenblatt) definiert ist. Wenn du 100 Km/h anstatt 40 Km/h durchs Dorf rast, dann wirst du einfach bestraft. Im diesen Fall ist gar nichts zu interpretieren (=etwas anders auslegen).

So ist es auch in der Musik, wenn der Komponist z.B. Largo vorschreibt, dann soll es auch largo sein und nicht Presto. Selbstverständlich kann das Gesetzbuch oder ein Musikwerk nicht alles im Detail beschreiben. In diesem Bereich besteht die sog. Interpretationsfreiheit des Gerichts oder eines Musikers. Die oben erwähnten Beispiele sind keine Interpretation mehr, es sind einfach neue Stücke oder Parodien.

Gruss aus CH
Antoine
 
Kalessin und Romeo, geht doch mal ein Bierchen trinken....
Ja, das wäre schön, genügend Friedensangebote habe ich ja gemacht, und klaglos eingesteckt habe ich auch genug. Aber letztendlich, gegen gezieltes Stalking fällt es ja sogar der Polizei im richtigen Leben schwer, etwas zu tun. Ich muss wohl damit leben, kann ich aber auch. Offenbar werden ja noch mehr auf das wahre Gesicht des betreffenden Teilnehmers aufmersam, und ich habe ihn, wie von dir letztens gewünscht, jetzt hier nicht markiert, dann muss er auch nicht gleich die nächste unflätige Bemerkung hier einstreuen.
 
Es gibt das Gesetz und deren Interpretation (=Auslegung). Du kannst nicht jeden Paragraph anders auslegen, wenn er eindeutig im Gesetzbuch (oder im Notenblatt) definiert ist. Wenn du 100 Km/h anstatt 40 Km/h durchs Dorf rast, dann wirst du einfach bestraft. Im diesen Fall ist gar nichts zu interpretieren (=etwas anders auslegen).

Das ganze hat einen Haken, Steinbock.

Nämlich: Wir SIND die Richter, die interpretieren, also "auslegen". Nicht "wir haben uns einem Gericht zu beugen".

Welcher der - Du hattest ja meinen Beitrag zur Sonate op. 106 gelesen ? - also welcher der 40 Pianisten, die alle in anderem Tempo die Sonate spielen ( und alle allein schon von daher ein anderes Konzept haben ) , muss denn nun Deiner Meinung nach "bestraft" werden ?

Deine Vergleiche taugen hier nichts. :-D:-D:-D

LG, Olli!

PS.: Und im übrigen gibt es durchaus Gründe, die bewirken können, straffrei mit 100 durch einen Ort zu fahren. Vernunftbasierte Gründe: Z.B. Rettung eines Kranken, schwangere Gattin im Kofferraum vor Niederkunft, usw., Verfolgung von Missetätern, die man ertappt hat, usw usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion hier ist unter anderem deshalb ein bisschen anstrengend, weil sich der Diskussionsgegenstand ständig zu ändern scheint: soll es denn nun um "Bearbeitungen" oder um "Interpretationen" gehen? Unter einer echten Bearbeitung würde ich z.B. Parodie, Variation, Zitat, Transkription und Paraphrase verstehen, bei denen das ursprüngliche Werk zwar erkennbar bleibt, die aber Neues hinzufügen und somit ein eigenständiges Werk bilden und auch für sich große Kunst sein können. Und hier kann und muss sich der Bearbeiter selbstverständlich Freiheiten mit dem ursprünglichen Werk erlauben. Robert Schumann hat hierzu, glaube ich, sinngemäß gesagt, dass man das darf, wenn man's kann ;-)

Dagegen ist nach meinem Verständnis eine Interpretation die Ausführung bzw. Aufführung eines komponierten Werks (und ich meine, kreisleriana hat in seinem Eingangspost von Interpretationen in diesem Sinne gesprochen). Werden bei einer solchen Ausführung eines komponierten Werks z.B. die Tempo- oder Phrasierungsvorgaben des Komponisten ignoriert und willkürlich durch andere Tempi oder Phrasierungen, die deutlich von diesen Vorgaben abweichen, ersetzt (bereits genanntes Extrembeispiel: ein Adagio im Presto heruntergehaspelt), handelt es sich aber noch lange nicht um eine Bearbeitung im eigentlichen Sinn (kalessin verweist ja bei dem Pärt-Beispiel auch auf eine fehlende Schöpfungshöhe). Meist behauptet ein Interpret, der sich derartige Freiheiten nimmt, ja auch gar nicht, dass er eine Bearbeitung des Werks spielt. Es ist daher legitim, den Interpreten daran zu messen, ob er der notierten Komposition (ggfs. unter Berücksichtigung der Aufführungsgepflogenheiten zur Zeit ihrer Entstehung) gerecht wird oder eben nicht. Und im letzteren Fall kann man sich als Zuhörer dann wie kreisleriana fragen, ob man das mögen muss.

(Die Frage, ob man ein Werk gegen die notierten Ausführungshinweise des Komponisten spielen "darf", kann zum Glück mit einem eindeutigen "ja" beantwortet werden, denn glücklicherweise werden Pfuscher hierzulande nicht eingesperrt - sonst würde es mir schlecht ergehen… :puh:)
 

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