Vorsicht Anfänger: Satie Gymnopedie 1

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Hans Borjes

Hans Borjes

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18. Mai 2008
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Hallo,

nachdem Anfänger in diesem Forum sich gewünscht haben, auch von anderen Anfängern etwas zu hören und heute nacht im Chat die ersten Reaktionen kamen, möchte ich hier etwas einstellen.



Mein erstes Stück mit heftig vielen Akkorden. Zerreißt mich...

Hans

P.S.: Hier noch ohne Una Corda-Pedal.
 
Hallo!:)
Hier hätten die Akkorde etwas dünner sein müssen bzw. die Meoldiestimme deutlich kräftiger und ausgespielter.
Klar, leicht gesagt, schwer getan. Klingende leise Akkorde sind problematisch, ich weiß.... Ich arbeite auch dran.

Lg
violapiano
 
Hallo,

ich hatte heute mal wieder die Gelegenheit, vor Publikum zu spielen. Es ist schon erstaunlich, wie nervös man wird, selbst wenn "nur" vertraute Verwandte zuhören. Wahrscheinlich liegt es daran, daß es so selten vorkommt.

Nachdem ich beim ersten Stück (Schubert Impromptu) ziemlich nervös war und natürlich prompt mittendrin rausgeflogen bin, hat es bei der Schumann Träumerei besser geklappt.

Das dritte Stück war dann dieses hier. Da war ich schon einigermaßen ruhig, hab aber trotzdem meine Chance für den obligatorischen Verspieler genutzt :D



Wie gefällt Euch die knisternde Einspielung?

Hans

P.S.: Aufnahmetechnik: Kunstkopf Sennheiser MKE2002 (anno 1974)
 
Hallo Hans,

dafür dass zwischen beiden Aufnahmen nur 3 Monate liegen, finde ich die zweite Aufnahme enorm viel besser. Bei der ersten knallten die Akkorde noch ganz schön und jetzt klingen sie ganz wunderbar.

Meine einzige Kritik wäre, dass Du das Tempo noch ein wenig anziehen könntest, aber ich weiß auch, das ist immer leichter gesagt als getan. Jedenfalls kommt mir Dein Spiel noch ein kleines bißchen langsamer vor als die mir bekannten Aufnahmen.

Ich glaube ich muss auch mal bald was von mir einstellen, wenn sich hier ein Anfänger nach dem anderen das traut. Ich spiele nämlich auch erst seit ein bißchen über einem Jahr.

Viele Grüße,
Sebastian

PS: Danke nochmal für Deine Empfehlung von Herrn Kodisch. Ich habe gestern zugeschlagen und Freitag kommt mein Ibach Klavier :-)
 
Hallo Hans,

ich finde es auch viel besser als die erste Version. Das Pedal läuft richtig gut!

Du könntest noch die Oberstimme mehr aussingen. Die Oberstimme dürfte auch etwas lauter sein. Und dynamisch könntest Du etwas mehr differenzieren.

LG
violapiano
 
Hallo,
Du hast Dich zwischen den beiden Aufnahmen wirklich extrem verbessert. Ich werde die Gymnopédie auch mal versuchen, denn bisher habe ich Satie gemieden.
Wenn ich ein Stück aufnehmen will, verspiele ich mich ständig. Deshalb konnte ich auch noch nichts einstellen. Also Hut ab, für Dein gleichmässiges und ruhiges Spiel.
Gruß
Meckie
 
Hans, Du machst mir Mut. Ich kämpfe gerade mit Satie und Deine Verbesserung ist schon seeehr deutlich. Ich kann mich Violapianos "Forderung" nach Tempo nicht anschließen, was ich aber vermisse, ist Dynamik (ist das vllcht. die Aufnahmetechnik?).

Aber immer hübsch eins nach dem anderen. Bin auf die nächste Stufe gespannt!
 
o shit! Sorry VP, das tut mir leid. Schließe mich ganz Deiner Meinung an! Mit Dynamik meinte ich das gleiche wie Du: dynamische Differenzierung.

Habe die Tempo-Kritik von Steophil da irgendwie mit reingemixt. Sorry!
 
Habt alle Dank für Eure aufmunternde Kritik! Hat nicht noch jemand Lust, eine Einspielung davon einzustellen?

Bei der ersten knallten die Akkorde noch ganz schön und jetzt klingen sie ganz wunderbar.

...

Meine einzige Kritik wäre, dass Du das Tempo noch ein wenig anziehen könntest, aber ich weiß auch, das ist immer leichter gesagt als getan. Jedenfalls kommt mir Dein Spiel noch ein kleines bißchen langsamer vor als die mir bekannten Aufnahmen.

Ich glaube ich muss auch mal bald was von mir einstellen, wenn sich hier ein Anfänger nach dem anderen das traut. Ich spiele nämlich auch erst seit ein bißchen über einem Jahr.
Bei der ersten Aufnahme kommen noch erschwerend die Justin-Mikrofone hinzu, die echt nicht so der Bringer sind. Außerdem hat mich meine KL eine ganze Weile probieren lassen, bevor sie mir den Trick mit dem Una Corda-Pedal gezeigt hat. Wie gemein...

Das Tempo hat sich bisher von allein gesteigert. Meine KL ermuntert mich auch dazu, lieber langsamer und schöner zu spielen (bei Schubert: keine Eile - genießen Sie es...). Ich hab einige CD-Einspielungen von der Gymnopedie gehört; von 4 bis 6 Minuten Länge war alles dabei. Ich glaub, ich finde andere Aspekte erstmal interessanter, als es schneller zu spielen.

Bitte laß uns bald an Deinem Spiel teilhaben, das Forum lebt davon!
ich finde es auch viel besser als die erste Version. Das Pedal läuft richtig gut!

Du könntest noch die Oberstimme mehr aussingen. Die Oberstimme dürfte auch etwas lauter sein. Und dynamisch könntest Du etwas mehr differenzieren.
Ich bin auch ganz erstaunt, daß mir jetzt viele Stücke von Satie zu gefallen beginnen. Das muß der eigentliche Grund für die Verbesserung sein, daß ich jetzt mental mehr mitgehe. Ja, das Singen ist das Schwerste, aber ich bleib dran. Meinst Du mit dynamischer Differenzierung die Lautstärkebezeichnungen in den Noten oder Dinge, die man zwischen den Noten lesen muß? Mir ist übrigens aufgefallen, daß viele CD-Einspielungen der Gymnopedie total flach interpretiert sind. Als ich dann eine CD von Claire Chevallier entdeckt habe, begann ich zu erkennen, wieviel man aus Satie machen kann (sie spielt es auf einem Erard von 1905).

Übrigens violapiano, Deine Kommentare sind immer hilfreich. Ich finde es nur sehr schade, bisher keine Einspielung von Dir gefunden zu haben (nur eine, die ich mir leider nicht mehr anhören kann). Es wäre doch echt schade, wenn Du hier im Forum in der Kritikerrolle verschwinden würdest ;)
Du hast Dich zwischen den beiden Aufnahmen wirklich extrem verbessert. Ich werde die Gymnopédie auch mal versuchen, denn bisher habe ich Satie gemieden.
Wenn ich ein Stück aufnehmen will, verspiele ich mich ständig. Deshalb konnte ich auch noch nichts einstellen. Also Hut ab, für Dein gleichmässiges und ruhiges Spiel.
Mein großer Dank geht an meine unendlich geduldige Klavierlehrerin. Du hast Satie gemieden? Ich kannte Satie nichtmal, bevor ich angefangen habe Klavierspielen zu lernen :oops: Nun, meine KL ist Spezialistin für die Komponisten des 20. Jahrhunderts. Ihr solltet sie mal Frederic Mompou spielen hören. Am Anfang habe ich mich übrigens auch oft verspielt, wenn der Recorder lief. Das ist aber nicht nötig, denn es ist sehr einfach mit Audacity zu schneiden. Leider hilft das beim Vorspielen nicht.
Hans, Du machst mir Mut. Ich kämpfe gerade mit Satie und Deine Verbesserung ist schon seeehr deutlich. Ich kann mich Violapianos "Forderung" nach Tempo nicht anschließen, was ich aber vermisse, ist Dynamik (ist das vllcht. die Aufnahmetechnik?).

Aber immer hübsch eins nach dem anderen. Bin auf die nächste Stufe gespannt!
Welches Stück von Satie spielst Du? Bezüglich der Dynamik erinnere ich mich noch sehr gut, daß ich anfangs einige Akkorde viel härter gespielt habe. Inzwischen habe ich diesbezüglich etwas Kontrolle gewonnen. Trotzdem habe ich auf dem Yamaha-Flügel meiner KL das Gefühl, Satie viel subtiler/sanfter spielen zu können und bei mir zuhause das Stück manchmal zu brutal zu spielen.

Bei einer Unterrichtsstunde war mir dann das Leisetreten einmal zuviel und ich habe mir gedacht "Langsam und traurig", das kann schonmal in Wut umschlagen und habe das entsprechend gespielt. Meine KL hat gelächelt und gesagt: "Tja, ... das ist natürlich keine Lösung."

Also danke erstmal, weitere konstruktive Kommentare sind gerne willkommen.

Hans
 
Hallo Hans, ich habe vor einigen Wochen die Gnossienne#1 angegangen und weil das überraschend flott von der Hand ging, dachte ich, ich leg mal eben die Gymno#1 nach:D. Pustekuchen! In zwei bis drei Wochen werde ich - mit Glück - bei Deiner ersten Einspielung sein. Die "großen Akkorde" brauchen ihre Zeit, bis sie geläufig werden (Auswendigspieler!). Aber definitiv ein Stück, das jede Mühe wert ist. Übrigens auch ein Prüfstein für die Klangqualität des Klaviers...

Schade, dass Satie bei der Gymno nicht so nette Komentare geschrieben hat wie bei der Gnossienne. Ich empfand diese als sehr hilfreich. "Auf der Zunge" - "hell & strahlend" "Fordern Sie sich selbst" usw...
 

Das Tempo hat sich bisher von allein gesteigert. Meine KL ermuntert mich auch dazu, lieber langsamer und schöner zu spielen (bei Schubert: keine Eile - genießen Sie es...). Ich hab einige CD-Einspielungen von der Gymnopedie gehört; von 4 bis 6 Minuten Länge war alles dabei. Ich glaub, ich finde andere Aspekte erstmal interessanter, als es schneller zu spielen.

Dann will ich nichts gesagt haben :-) Und Deine Klavierlehrerin hat natürlich sowieso recht. Mein Klavierlehrer verbietet mir auch auf Biegen und Brechen das Tempo zu steigern, wenn ich dann die Genauigkeit verliere.

Beim Spielen genieße ich meine Stücke auch immer total und es kann beliebig langsam sein. Leider sehen das meine Zuhörer nicht immer genauso. ;)

Bitte laß uns bald an Deinem Spiel teilhaben, das Forum lebt davon!

Wie gesagt, am Freitag kommt das Klavier und damit ist leider das Geld fürs H2 auch weg :-) Vielleicht kauf ich nach Weihnachten einfach zwei Wochen nichts zu essen, das löst mehrere Probleme auf einmal.
 
Habt alle Dank für Eure aufmunternde Kritik! Hat nicht noch jemand Lust, eine Einspielung davon einzustellen?


Bei der ersten Aufnahme kommen noch erschwerend die Justin-Mikrofone hinzu, die echt nicht so der Bringer sind. Außerdem hat mich meine KL eine ganze Weile probieren lassen, bevor sie mir den Trick mit dem Una Corda-Pedal gezeigt hat. Wie gemein...

Das Tempo hat sich bisher von allein gesteigert. Meine KL ermuntert mich auch dazu, lieber langsamer und schöner zu spielen (bei Schubert: keine Eile - genießen Sie es...). Ich hab einige CD-Einspielungen von der Gymnopedie gehört; von 4 bis 6 Minuten Länge war alles dabei. Ich glaub, ich finde andere Aspekte erstmal interessanter, als es schneller zu spielen.

Bitte laß uns bald an Deinem Spiel teilhaben, das Forum lebt davon!

Ich bin auch ganz erstaunt, daß mir jetzt viele Stücke von Satie zu gefallen beginnen. Das muß der eigentliche Grund für die Verbesserung sein, daß ich jetzt mental mehr mitgehe. Ja, das Singen ist das Schwerste, aber ich bleib dran. Meinst Du mit dynamischer Differenzierung die Lautstärkebezeichnungen in den Noten oder Dinge, die man zwischen den Noten lesen muß? Mir ist übrigens aufgefallen, daß viele CD-Einspielungen der Gymnopedie total flach interpretiert sind. Als ich dann eine CD von Claire Chevallier entdeckt habe, begann ich zu erkennen, wieviel man aus Satie machen kann (sie spielt es auf einem Erard von 1905).

Übrigens violapiano, Deine Kommentare sind immer hilfreich. Ich finde es nur sehr schade, bisher keine Einspielung von Dir gefunden zu haben (nur eine, die ich mir leider nicht mehr anhören kann). Es wäre doch echt schade, wenn Du hier im Forum in der Kritikerrolle verschwinden würdest ;)

Mein großer Dank geht an meine unendlich geduldige Klavierlehrerin. Du hast Satie gemieden? Ich kannte Satie nichtmal, bevor ich angefangen habe Klavierspielen zu lernen :oops: Nun, meine KL ist Spezialistin für die Komponisten des 20. Jahrhunderts. Ihr solltet sie mal Frederic Mompou spielen hören. Am Anfang habe ich mich übrigens auch oft verspielt, wenn der Recorder lief. Das ist aber nicht nötig, denn es ist sehr einfach mit Audacity zu schneiden. Leider hilft das beim Vorspielen nicht.

Welches Stück von Satie spielst Du? Bezüglich der Dynamik erinnere ich mich noch sehr gut, daß ich anfangs einige Akkorde viel härter gespielt habe. Inzwischen habe ich diesbezüglich etwas Kontrolle gewonnen. Trotzdem habe ich auf dem Yamaha-Flügel meiner KL das Gefühl, Satie viel subtiler/sanfter spielen zu können und bei mir zuhause das Stück manchmal zu brutal zu spielen.

Bei einer Unterrichtsstunde war mir dann das Leisetreten einmal zuviel und ich habe mir gedacht "Langsam und traurig", das kann schonmal in Wut umschlagen und habe das entsprechend gespielt. Meine KL hat gelächelt und gesagt: "Tja, ... das ist natürlich keine Lösung."

Also danke erstmal, weitere konstruktive Kommentare sind gerne willkommen.

Hans

Hallo Hans,

ich meine mit Dynamikdifferenzierung dass, die Dynamik schon sich etwas verändern kann im Stück. Auch in der Melodie kann man das anwenden. Innerhalb eines Bogens.
Freut mich, wenn für Dich was rüberkommt aus meinen Kommentaren!:p

Ich habe nicht vor, mich in die "Kritikerrolle" zurückzuziehen, nur hab ich im Moment nix zum einstellen... Wenn was fertig ist, werde ich es mal hochladen.
Und dann hoffe ich auch auf Kommentare!

LG
violapiano
 
Freut mich, wenn für Dich was rüberkommt aus meinen Kommentaren!:p

Ich habe nicht vor, mich in die "Kritikerrolle" zurückzuziehen, nur hab ich im Moment nix zum einstellen... Wenn was fertig ist, werde ich es mal hochladen.
Und dann hoffe ich auch auf Kommentare!
Hallo violapiano,

ich kann mir ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen, daß ein Stück bei mir jemals fertig werden wird. Damit würde ich mir ja gewissermaßen selbst den Spaß am Spiel nehmen, wenn ich mir die Freiheit nähme herumzuspielen.

Was ich nicht ganz verstehe, ist, welche Kommentare Du noch erwartest, wenn ein Stück fertig ist. Ich würde dann nur noch Applaus erwarten :D

Aber mal im Ernst, wenn man sowieso weiß, daß man Fehler machen wird, ist auch das Aufnehmen viel einfacher. Und für andere (auch ältere Semester) ist es doch viel motivierender, wenn Sie denken können: na so gut krieg ich das auch noch hin :cool:

Hans
 
So, es gibt mal wieder eine neue Aufnahme. Sie ist zwar überhaupt nicht schneller geworden, aber dazu stehe ich. Dafür finde ich sie sicherer, z.B. gehen die schwierigen Stellen jetzt flüssiger und die Phrasen klingen durchgängiger und klagen viel herzzerreißender.

Viel Spaß!

 
Hallo Hans,

da ist wirklich eine schöne Entwicklung hörbar zwischen deinen drei Versionen des Satie-Stücks. Zunehmend differenzierter. Ich finde, dass du bei der letzten Fassung auch mehr Mut hattest, die Melodie richtig zum klingen zu bringen. Mach weiter so.

Grüße von
Fips
 
In den letzten Monaten ist das Stück schneller, aber auch intensiver geworden. Hört selbst.

 
Diese Version gefällt mir richtig gut ! Schön gespielt, wunderbarer Klang - klasse !!!

Gruß,
Alia
 
Hallo Hans,

Dein Spiel ist ja zum wegfliegen schön... die Seele beflügelnd.

Also mir gefällt es sehr , als Anfängerin kann ich nur sagen, Chapeau.

Überlege die russische Klavierschule zur Seite zu legen und stattdessen
Saties Gymnopedie zu üben.:rolleyes:

LG
Gaby
 
Hallo Gaby, die Gymno#1 ist nicht "ohne"! Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass sie das einzige Stück ist, das ich (fast 2 Jahre Klavier) abgebrochen habe, weil ich mir (Auswendigspieler!) die schrägen Akkorde einfach nicht merken konnte. Sollte es Dir ebenso ergehen, so empfehle ich die Gnossiene#1 , die ist deutlich einfacher. Auch wenn Hans ein "Anfänger" ist, er erscheint mir überaus strebsam, hoch talentiert und fleissig - von daher ist er schon eine verdammt hohe Meßlatte, mit der ich mich nicht vergleichen würde:D
 

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