Vorbereitung auf Debussys "Clair de lune"?

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Sebastian25

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Hallo,

ich finde Debussys "Clair de lune" superschön und möchte unbedingt lernen, es zu spielen. Mir fehlen leider nur glaub ich bisher etwas die Grundlagen dafür, da ich technisch und von der Schnelligkeit des Notenlesens noch nicht so weit bin. Ich komm in dem Stück bisher nur bis Takt 14, danach geht es dann nur noch sehr stockend und langsam weiter und ich muss immer wieder überlegen.
Daher wollte ich fragen, ob mir hier jemand etwas zur Vorbereitung auf dieses Stück sagen kann, irgendwelche Übungen oder ähnliches, damit es am Ende flüssig klappt? das wär echt cool :)
 
ich finde Debussys "Clair de lune" superschön und möchte unbedingt lernen, es zu spielen. Mir fehlen leider nur glaub ich bisher etwas die Grundlagen dafür [...]
Möglichkeit Nr.1: Du erwirbst Dir die Grundlagen.
Oder Nr.2: Des-Dur ist wirklich übertrieben. Rutsch einen Halbton runter - schon bist Du in C-Dur, und die spätere E-Dur/cis-Moll-Ausweichung wird nach F-Dur transponiert. Terzen, Dreiklänge, Oktavverdoppelungen sind entbehrlich: Es reicht die Melodie in der rechten Hand. Linke Hand: zuerst Bordun-, später Albertibässe; klingt fast genauso, macht aber weniger Mühe. Duolen weglassen, dann ist die letzte Schwierigkeit beseitigt. Als Titel empfehle ich "Moonlight".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir das Stück mal in C-Dur angehört und ich finde es klingt schrecklich.
Dann will ich lieber das Original lernen, auch wenns schwierig ist. und ja die Grundlagen möchte ich mir auf jeden Fall erwerben, deshalb hatte ich ja gefragt, wie man sich darauf vorbereiten kann.
 
und ja die Grundlagen möchte ich mir auf jeden Fall erwerben, deshalb hatte ich ja gefragt, wie man sich darauf vorbereiten kann.
Ein qualifizierter Klavierlehrer passt seinen Unterricht an den Schüler an, sowohl bezüglich der Defizite als auch der Richtung in die der Schüler möchte. Da lernst Du was Du persönlich brauchst, das kann Dir hier niemand einfach so sagen.
 
Hi,

Mir fehlen leider nur glaub ich bisher etwas die Grundlagen dafür, da ich technisch und von der Schnelligkeit des Notenlesens noch nicht so weit bin. Ich komm in dem Stück bisher nur bis Takt 14, ...

@Sebastian25 : Ich entnehme daraus, daß das Stück eigentlich noch zu schwer für dich ist.
Aber wer von uns hat am Anfang seiner "Karriere" nicht auch zu schwere Traumstücke probiert. ;-)
MMn kann man durch die hohe Motivation, die man bei solchen Stücken hat, einiges lernen.

Ich kenne jetzt kein vorbereitendes Stück, aber ein paar Hinweise von mir:

MMn sehr wichtig ist, gute, musikalische, kurze Abschnitte zu bilden auf die man sich erstmal konzentriert und versucht diese korrekt zu spielen.
Die Abschnitte sollten so groß sein, daß du sie mit deinem jetzigen Können gut lesen und auf die Tasten umsetzen kannst und auch relativ problemlos im Kurzzeitgedächtnis landen und daraus auch ohne Noten wiederholbar sind.
So ein Abschnitt wäre zB Takt 1 bis 2 (dann ohne Überbindung in den 3. Takt)
Solche gebildeten Abschnitte müssen und sollten auch nicht unbedingt auf Taktgrenzen liegen.
Es gibt oft sinnvolle Abschnitte, die nicht taktbezogen sind, was musikalisch oft sinnvoller ist.
Der gewählte Abschnitt wird solange wiederholt bis er ohne Fehler spielbar ist. Dann weiter zum nächsten.

So einen Abschnitt sollte/kann man dann auch erst mit getrennten Händen üben und dann wieder zusammensetzen.

Du solltest auch die gesamte Struktur/Form des Stückes dir anschauen (ohne zu spielen) um einen größeren Überblick zu gewinnen.
Hier könnte man ca. 7 Formteile bilden, die sich im Tempo, Tonart, Habitus, Melodie unterscheiden.
Wenn das Stück wirklich schwer für dich ist, könntest du dich auch nur auf den 1. Teil (Takt 1 bis 26 oder noch kürzer bis 14) konzentrieren. Der stellt das Stück schon ganz schön dar.

Gruß
 
Hi,

mist, mir ist noch etwas eingefallen, bin mir aber nicht sicher ob der TE hier überhaupt noch mitliest, aber es ist ja vielleicht auch für andere interessant. ;-)
MMn noch wichtig:

Sich mit der Tonart gut vertraut machen. Also die Tonleiter (hier Des-Dur) und ihre Arpeggien spielen und wirklich gut üben. Oder auch 5 Finger-(Hanon)-Figuren in der Tonart spielen. Das ist dann auch gute Basistechnik.

Als Anfänger und ohne entsprechende Hilfe unbedingt eine Ausgabe der Noten mit einem Fingersatz benutzen und sich dann auch wirklich an diesen Fingersatz halten, auch wenn man ihn erstmal nicht versteht. ;-)

Gruß
 
Danke für die Antwort, das sind schonmal sehr hilfreiche Informationen! :)
also wird wohl noch einige Zeit dauern bis ich das Stück wirklich beherrsche aber es macht mir sehr Spaß es zu lernen.
 
Ich möchte dich auch ermutigen, Stücke zu probieren, die eigentlich noch zu schwer für dich sind. Die Stücke, bei denen ich am meisten über das Klavierüben gelernt habe, waren alle grenzwertig schwer bzw. zu schwer für mich. Wenn du dann später besser bist, kehrst du einfach zu dem Stück zurück und spielst es besser. Im Zweifelsfall denke ich mir: Die Motivation, die ich jetzt für Stück X fühle, muss man nutzen!

Einfaches Beispiel: Der erste Satz von Beethovens Op. 27,2 (besser bekannt als "Mondscheinsonate"). Kaum jemand spielt das nicht irgendwann als Anfänger und kaum jemand kann zu diesem Zeitpunkt die drei Ebenen (Bass-Oktaven, Triolen, Melodie) richtig abtönen und musikalisch gestalten. Man lernt es dann mit der Zeit an unzähligen späteren Stücken, spielt den Satz wieder und staunt über die Musik (die man beim ersten Mal gar nicht wirklich wahrgenommen hat). Irgendwann spielt man dann auch den zweiten und dritten Satz und begreift das Stück als ganzes :)

lg marcus
 
Daher wollte ich fragen, ob mir hier jemand etwas zur Vorbereitung auf dieses Stück sagen kann, irgendwelche Übungen oder ähnliches, damit es am Ende flüssig klappt? das wär echt cool :)
Ohne zu wissen, welche Voraussetzungen du mitbringst, kann man dir keine ernsthaften Ratschläge für dieses (wunderbare!) Klavierstück erteilen.

Ganz allgemein: es ist sinnvoll, schon einige objektiv manuell schwierigere spätromantische und "frühimpressionistische" Sachen ordentlich zu können, bevor man sich diesem gar zu gut bekanntem Stück stellt... Zwar ist es nicht "schwierig" im landläufigem Sinn, aber es benötigt enorme Finesse in der Anschlagsdifferenzierung, damit es überzeugend klingt.

Manuell am snspruchsvollsten sind die beiden fis-moll Takte mit den Terzen in der rechten Hand und den fis-moll7 Arpeggien in der linken Hand, denn sie müssen ziemlich schnell sein (sie sind die Kulmination eines accelerando-Abschnitts) - wenn dir schnelle Arpeggien, wie sie dort auftauchen, noch nicht geläufig sind, dann ist das Stück vorerst noch einige Stufen zu schwer.
 
Einfaches Beispiel: Der erste Satz von Beethovens Op. 27,2 (besser bekannt als "Mondscheinsonate"). Kaum jemand spielt das nicht irgendwann als Anfänger und kaum jemand kann zu diesem Zeitpunkt die drei Ebenen (Bass-Oktaven, Triolen, Melodie) richtig abtönen und musikalisch gestalten. Man lernt es dann mit der Zeit an unzähligen späteren Stücken,
@marcus dein Vergleich hinkt ein wenig: der 1.Satz op.27,2 von Beethoven enthält keine Schwierigkeiten wie die fis-Moll7 Arpeggien links im Claire de Lune
 

Ich möchte dich auch ermutigen, Stücke zu probieren, die eigentlich noch zu schwer für dich sind. Die Stücke, bei denen ich am meisten über das Klavierüben gelernt habe, waren alle grenzwertig schwer bzw. zu schwer für mich. Wenn du dann später besser bist, kehrst du einfach zu dem Stück zurück und spielst es besser. Im Zweifelsfall denke ich mir: Die Motivation, die ich jetzt für Stück X fühle, muss man nutzen!
Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Es schadet nichts, sich durch die Klavierliteratur zu "fingern", und sei es nur, um festzustellen, daß Vieles, was so einfach klingt, tatsächlich aber verdammt schwer zu realisieren ist. Meine Erfahrung lehrt jedoch auch, daß es äußerst fatal sein kann, wenn Anfänger (und solche, die ihrem Anfänger-Status entwachsen zu sein glauben), sich an Stücken festbeißen, die ein paar Nummern zu schwer sind. Das Ergebnis sind Verspannungen und schlecht koordinierte Bewegungsabläufe, die sich auch im eigentlich beherrschbaren Repertoire niederschlagen und die nur mühsam wieder zu korrigieren sind.
 
Hi,
Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Es schadet nichts, sich durch die Klavierliteratur zu "fingern", und sei es nur, um festzustellen, daß Vieles, was so einfach klingt, tatsächlich aber verdammt schwer zu realisieren ist. Meine Erfahrung lehrt jedoch auch, daß es äußerst fatal sein kann, wenn Anfänger (und solche, die ihrem Anfänger-Status entwachsen zu sein glauben), sich an Stücken festbeißen, die ein paar Nummern zu schwer sind. Das Ergebnis sind Verspannungen und schlecht koordinierte Bewegungsabläufe, die sich auch im eigentlich beherrschbaren Repertoire niederschlagen und die nur mühsam wieder zu korrigieren sind.

ja, das ist das Spannungsfeld in dem sich ein motivierter Anfänger bewegt.

Du wirst es bei einem wirklich motivierten Spieler aber mMn einfach nicht verhindern können, daß er sich mit zu schwierigen Traumzielen beschäftigen wird, denn das bewirkt ja gerade seine hohe Motivation. Wenn er intelligent ist, wird er daraus viel lernen.

Das mit den schlecht koordinierten Bewegungen ist natürlich richtig. Wahrscheinlich ist das bei Jugendlichen weniger schlimm wie bei Erwachsenen. Ein Jugendlicher geht aufgrund seines Alters viel spielerischer damit um und dadurch wird er zu einem besseren Bewegungsablauf finden.

Gruß
 
Hi,

ein Problem, das ich wirklich schlecht finde, ist, daß man sich ein Stück "kaputt" spielen kann.

Und wenn man wirklich sehr virtuose Stücke zu früh angeht, der Weg zur Bewältigung durch schlechte Bewegungsabläufe doch sehr verbaut werden kann.

Gruß
 
Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Es schadet nichts, sich durch die Klavierliteratur zu "fingern", und sei es nur, um festzustellen, daß Vieles, was so einfach klingt, tatsächlich aber verdammt schwer zu realisieren ist. Meine Erfahrung lehrt jedoch auch, daß es äußerst fatal sein kann, wenn Anfänger (und solche, die ihrem Anfänger-Status entwachsen zu sein glauben), sich an Stücken festbeißen, die ein paar Nummern zu schwer sind. Das Ergebnis sind Verspannungen und schlecht koordinierte Bewegungsabläufe, die sich auch im eigentlich beherrschbaren Repertoire niederschlagen und die nur mühsam wieder zu korrigieren sind.
Das stimmt sicherlich und im Zweifelsfall würde ich jedem Anfänger raten, lieber auf seinen Klavierlehrer zu hören.
Ich kann hier nur aus eigener Erfahrung berichten und die sieht so aus, dass die zu schwierigen Traumstücke mir viel Motivation bringen und mich beim Klavierspielen halten. Ich bin schlecht darin, mich quasi auf Befehl für vorgegebene Stücke zu begeistern. Ich wähle normalerweise die Stücke selbst aus, die ich mit meinem Klavierlehrer erarbeiten will, aber ich will auch, dass er mich vor dem Realitätsverlust bewahrt und ggf. einschreitet, wenn ich wieder in den Größenwahn abgleite :)

@rolf: Das stimmt natürlich. Ich denke, die eigentliche Frage ist, welchen Stand erwartet man von einem Klavierschüler bis ein Stück als "bewältigt" gilt? Nach professionellen Maßstäben wird es nach meiner Erfahrung kaum jemals wirklich gut sein, und wenn dann eher an Stücken, die 2 Stufen unter dem aktuellen Niveau liegen.

lg marcus
 
Ich habe diesen alten Faden hervorgeholt, weil mir mein KL nach dem Prélude aus der Suite seit heute das Clair de lune vorgeschlagen hat.
Nun kennt man das Stück ja, aber ich möchte den Rhythmus nicht nur nach Gefühl spielen, sondern einigermaßen korrekt. Das Stück steht im 9/8 Takt.
Frage: Zählt man in diesem Fall anfangs tatsächlich neun Achtel (da kommt man bis zur Neun doch durcheinander), zählt man einfach nur Achtel (also nicht nicht direkt bis 9, sondern Achtel bis Taktende, was dann ja auch neun ergibt), sollte man die 9/8 im Gefühl haben (habe ich nicht), oder wie geht man da heran?
Und wenn man schon den Puls nicht fühlen kann, ist es dann vorteilhaft den linken Fuß die Achtel mitwippen zu lassen oder besser laut zu zählen?
 
Ich stelle mir da immer einen normalen Dreier-Takt vor. 1 Schlag = punktierte Viertel.
Sonst wird es spätestens bei den Duolen gar zu kompliziert.
 
EINS zwei drei, VIER fünf sechs, SIEM acht neun, EIN ...
 

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