Von Schimmel 130T auf Grotrian G124/132

Ein Bechstein A124 habe ich mir auch noch auf die Liste geschrieben, als interessante Alternative. Werde ich auch bei nächster Gelegenheit (der Händler, der das G124 führt, hat auch das A124 von Bechstein) ausprobieren. Wenn ich das hier zur Grundlage nehme (mit Kopfhörer hört man alles deutlich sauberer), dann würde ich sagen, auch wenn es hier ein aktuelles C130 von Schimmel ist, wäre ein Umstieg von meinem 130T auf ein Bechstein A124 nicht per definitionem ein Aufstieg sondern wirklich eher ein Umstieg.

Ich mag grundsätzlich die Farben des Bechsteins und dass es etwas "wärmer" klingt als mein Schimmel.
Bin gespannt, wenn ich das Grotrian hoffentlich bald mal selbst spielen/hören kann, wo sich dieses Klavier einordnet.

Ich habe vor ein paar Tagen bei meinem Händler, der Yamaha, Schimmel, Kawai und Sauter führt mal die "großen" Uprights von diesen Firmen kurz anspielen können. Natürlich spielt der Raum eine Rolle (davon gehe ich zumindest aus), aber interessanterweise gefällt mir mein älteres 130T tonal besser als das C130, dass ich dort gespielt habe. Der größte Gegensatz war für mich zwischen dem Kawai und dem Sauter Meisterklasse 130 feststellbar. Vielleicht wenig überraschend, wenn man sich die Preise ansieht. Das Sauter hat mich beeindruckt. Sehr, sehr sauberer, aber nicht heller Klang. Das Yamaha war für mich das "hellste" im Bunde und fiel somit schnell raus.
Aber meine Neugierde liegt auf dem Grotrian.
 
… zwischen dem Kawai … Das Yamaha war für mich …
Ja welche denn genau?

Stellvertretend gilt meine Frage auch zu Sauter und anderen Herstellern, der Klang verschiedener Modelle ein und desselben Herstellers ist doch idR überraschend unterschiedlich!

Ein Steingräber 122 T wollte meiner Gattin überhaupt nicht gefallen, das Modell 130 T fand sie richtig ansprechend. Ein Bechstein Concert 6 klang richtig bescheiden, das Concert 8 daneben hätte sie am liebsten gleich eingepackt. Ein Bechstein A 6 mochte sie auch nicht, das R 6 war in ihren Ohren wieder recht gut. Das Yamaha P121 klingt irgendwie "drahtig", mit dem U3 wird es angenehmer und das YUS3 oser YUS5 klingen auf ihre Weise recht harmonisch, ein SE132 hat einen deutlich anderen, "europäischen" Klang-Charakter und das SU7 hat bei aller Qualität eine sehr ausgeprägte, "anspringende" Präsenz.

Und all das gilt ebenso für die Mechanik, von leichtgängig bis schwer, sensibel bis "gefühlt zäh" findet sich alles, auch innerhalb eines Herstellers. Zum Beispiel war die Spielweise des Steingräber 122 T unangenehm zäh im Vergleich zum 130 T, wer soll das verstehen. Auch das Yamaha SE forderte auffällig mehr Kraft als andere Yamaha-Klaviere.

Daher ist es so schwierig Empfehlung abzugeben und sich mit Worten darüber auszutauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Yamaha habe ich mir die Modellbezeichnung nicht gemerkt. Kann ich beim nächsten Besuch dort noch mal überprüfen. Gleiches gilt für Kawai. Liegt auch daran, dass die von vorne herein für mich nicht in Frage kamen. Relevant war für mich das Sauter (wie oben schon geschrieben) Meisterklasse 130, weil ich darüber schon aus Foren das ein oder andere gelesen habe, was mich neugierig machte. Deswegen war ich eigentlich da. Das Schimmelklavier habe ich oben auch benannt.
Ja, es ist ja nicht nur so, dass es keinen durchgängigen identischen "Hersteller Klang" gibt – wenngleich es wohl schon so eine Art "Richtlinien" bzw. eine Philosophie gibt – selbst gleiche Modelle können unterschiedlich klingen. Ist halt eben in nicht unerheblichen Teilen ein Naturprodukt :)
Wer das Glück hat, bei seinem Händler mehrere Exemplare ein und desselben Modells spielen zu können, ist natürlich im Vorteil und hat die Wahl.

Hier schön demonstriert.


P.S. Beim Sauter gefiel mir auch das Spielgefühl am besten von den vier dort angespielten Klavieren.
 
Was ist mit dem Tastenbelag? Einige Hersteller bieten elfenbeinartige Tastenbeläge, die sich anders anfühlen. Das war meiner Gattin auch ziemlich wichtig.
 
Beim Yamaha habe ich mir die Modellbezeichnung nicht gemerkt. Kann ich beim nächsten Besuch dort noch mal überprüfen. Gleiches gilt für Kawai. Liegt auch daran, dass die von vorne herein für mich nicht in Frage kamen. Relevant war für mich das Sauter (wie oben schon geschrieben) Meisterklasse 130, weil ich darüber schon aus Foren das ein oder andere gelesen habe, was mich neugierig machte. Deswegen war ich eigentlich da. Das Schimmelklavier habe ich oben auch benannt.
Ja, es ist ja nicht nur so, dass es keinen durchgängigen identischen "Hersteller Klang" gibt – wenngleich es wohl schon so eine Art "Richtlinien" bzw. eine Philosophie gibt – selbst gleiche Modelle können unterschiedlich klingen. Ist halt eben in nicht unerheblichen Teilen ein Naturprodukt :)
Wer das Glück hat, bei seinem Händler mehrere Exemplare ein und desselben Modells spielen zu können, ist natürlich im Vorteil und hat die Wahl.

Hier schön demonstriert.


P.S. Beim Sauter gefiel mir auch das Spielgefühl am besten von den vier dort angespielten Klavieren.

Die Yamaha-SE-Serie ist anders! Eine Produkt der Bösendorfer-Übernahme und das hört man. Bei Gelegenheit auch mal noch testen...
 
Ich bin Wiedereinsteiger. Hatte einige Jahre Pause. 1997 habe ich das genannte Schimmel Klavier gekauft. Ein sehr schönes Instrument, das mir sicher auch noch länger schöne Stunden schenken wird/würde. Dennoch reizt mich der Grotrian-Klang. Noch habe ich nur Soundproben auf diversen Internetseiten gehört, werde bald einen Händler aufsuchen um diese Marke in Echt zu hören/spielen.

Wie würdet ihr einen Wechsel vom besagten Schimmel Klavier (1997 oder 1998) auf ein Grotrian Steinweg G124 einschätzen? Was gewinnt man wirklich (außer dass man einen Menge Geld verliert ;)).

Ich würde mich über Einschätzungen sehr freuen. Ich habe einen weiteren Anfahrtsweg zur nächsten "Hörmöglichkeit", deshalb möchte ich zunächst einmal Feedback von Leuten einholen, die mehr Erfahrung haben als ich. MIr gefällt der warme Klang der Grotrians, soweit ich das auf dem von mir bisher gewählten Weg überhaupt feststellen konnte.

Ach ja: Ist der Unterschied zwischen einem G124 und einem G132 deutlich hör- oder spürbar? Mein Raum ist nur 22 Quadratmeter groß. Ich weiß nicht, ob das mit enie Rolle spielt.

Danke für jeden Tipp.
Ein anderer Ansatz: Natürlich ist das von dir angedachte Upgrade reizvoll und nachvollziehbar. Aber du hast schon das Premium-Flaggschiff-Upright eines gehobenen Herstellers.

Wie ist die Wohnsituation? Bleibt die auf unbestimmte Zeit so? Sind da Upgrades oder Veränderungen in den kommenden z.B. zu erwarten?

Worauf ich hinaus will: Warum kein Flügel? 22qm ist NICHT zu klein für einen Flügel (zumindest bzgl. der Akustik) Auch Dein Antwort-auf-alle-Fragen-und-Bedürfnisse-Upright wird immer noch ein Upright sein.

Oder: Lass das Schimmel kompromislos überholen/restaurieren?! Das wird einen großen Unterschied machen und kostet maximal ca. 2000€. Den Rest vom Budget verbrätst Du dann, wenn die Zeit für einen Flügel gekommen ist?!
 
Ein anderer Ansatz: Natürlich ist das von dir angedachte Upgrade reizvoll und nachvollziehbar. Aber du hast schon das Premium-Flaggschiff-Upright eines gehobenen Herstellers.

Wie ist die Wohnsituation? Bleibt die auf unbestimmte Zeit so? Sind da Upgrades oder Veränderungen in den kommenden z.B. zu erwarten?

Worauf ich hinaus will: Warum kein Flügel? 22qm ist NICHT zu klein für einen Flügel (zumindest bzgl. der Akustik) Auch Dein Antwort-auf-alle-Fragen-und-Bedürfnisse-Upright wird immer noch ein Upright sein.

Oder: Lass das Schimmel kompromislos überholen/restaurieren?! Das wird einen großen Unterschied machen und kostet maximal ca. 2000€. Den Rest vom Budget verbrätst Du dann, wenn die Zeit für einen Flügel gekommen ist?!
Danke Dir für Deine Gedanken. Ich weiß das zu schätzen.

Das Problem sind weniger die 22 Quadratmeter, sondern der Fakt, dass es ich um ein Wohnzimmer handelt. D.h. das Klavier hat einen kleinen Spot, den es belegen kann, der Rest ist anderweitig in Verwendung. Ein Flügel wird also nicht möglich sein. Und auch auf absehbare Zeit nicht.

Deine weiteren Aussagen sind ebenso interessant.Danke dafür. Zum Schimmel "Premium-Flaggschiff-Upgright". Also wenn ich das richtig verstehe war es das bis ca. 2000 tatsächlich. Dann kam die Konzertreihe mit dem K-132, welches nun das Flaggschiff ist. Mein 130T ist wohl konstruktionsmäßig näher am C130 dran. Wenngleich man auch liest, dass es zwischen dem C130 und dem K132 liegen soll.

Das Thema "Überholung" ist interessant. Ich als Laie in dieser Beziehung frage mich, was genau überholt werden könnte/sollte? Die Saiten? Einfach altersbedingt oder Verschleiß? Ich habe wenig gespielt. Also Verschleiß wird weniger ein Thema sein. Mein Klavierstimmer hat mal vor 5-6 Jahren alles wieder bisschen eingestellt, hat so ca. 400-500 Euro oder so gekostet. Ad hoc wüsste ich jetzt nicht, was gemacht werden sollte und (so dumm es klingt) wieso. Es klingt sehr gut, spielt sich sehr gut. Ich glaube, es ist gut in Schuss. Wobei ich natürlich nicht völlig ausschließen kann, dass ich nach einer "Überholung" einen größeren Unterschied merken würde.

Aber ich frage gerne bei der nächsten Stimmung nach, ob ich das Klavier überholen/restaurieren lassen soll, muss oder kann.

P.S. Aber von der Grundausrichtung kann ich Deinen Einwurf sehr gut verstehen. Oder sagen wir: immer mehr. Mein Schimmel hat auch etwas "flügelhaftes", z.b. im Bass, d.h. die Frage, ob man da mit einem weiteren Upright "upgraden" kann, steht weiter im Raum und muss vielleicht mit einem klaren "jein" beantwortet werden.
 
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Zum Glück ist der Umstieg ja ein echtes "Luxusproblem". :026:

Es ist schön, hier im Forum auch einmal von solchen Dingen zu lesen, nicht nur wie so oft "ein Flügel muss her, Limit ist 10.000 Euro" …

Wenn du dir Zeit lässt und vielleicht auch andere Instrumenten "experimentell erforschst", dann kann da ja eigentlich nichts schiefgehen. Instrumente haben ja viele Aspekte, nicht alles passt zu einem selbst und zu der selbst gespielten Musik. — Du hast ein gutes Instrument und daher keine Not, die Zeit ist dein Kapital!
 
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Zum Glück ist der Umstieg ja ein echtes "Luxusproblem". :026:

Es ist schön, hier im Forum auch einmal von solchen Dingen zu lesen, nicht nur wie so oft "ein Flügel muss her, Limit ist 10.000 Euro" …

Wenn du dir Zeit lässt und vielleicht auch andere Instrumenten "experimentell erforschst", dann kann da ja eigentlich nichts schiefgehen. Instrumente haben ja viele Aspekte, nicht alles passt zu einem selbst und zu der selbst gespielten Musik. — Du hast ein gutes Instrument und daher keine Not, die Zeit ist dein Kapital!
Ja, Du hast Recht! Danke!

Einzige Einschränkung: Ich denke schon seit 2-3 Jahren über ein "Upgrade" nach. Oder eben einen "Geschmackswechsel" ;)
Druck bekam ich jetzt durch die Insolvenz von Grotrian Steinweg...
 
Ja, der Zeitdruck … der Einser-Schmäh der Verkäufer … ich fall auch immer wieder drauf rein.

Und der Trend geht ja zum Zweitklavier.

Ein "Konzertklavier" muss daheim im Wohnraum nicht zwingend besser wirken als ein anderes, gutes Instrument. Näher haben wir uns damit beim für dich nicht in Frage kommenden Yamaha SU7 auseinandergesetzt. Abgesehen von der sehr sensiblen, gleichmäßigen Spielweise war das Instrument klanglich sehr präsent, sich in den Vordergrund drängend, durchsetzungsstark. — Das mag mit einem Chor, einem Orchester und/oder im weiten Saal eine erstrebenswerte Eigenschaft sein, in den eigenen vier Wänden unterstelle ich dem Kasten, dass er aufdringlich und nervig wirken könnte.

Beim Bechstein Concert 8 wäre uns das nicht so aufgefallen, das wirkte in diesem Aspekt dezenter. Ebenso gefiel das Steingräber 130 T mit seiner repetitionsflinken SFM-Mechanik, die meiner Frau spürbar entgegenkam.

Daher und wegen des geforderten Silent-Systems wurde es bei uns dann ein von der Spielweise sehr ähnliches YUS5, das meine Frau nun mit seinem etwas molligeren, zurückhaltenderen Charakter jeden Tag erfreut. Und eben diese Ivorite-Tastenbeläge … Steingräber und Bechstein waren uns auch einfach zu teuer.
 
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Falsch machen kannst Du in dieser Qualitätsklasse (größte oder zweitgrößte Modelle von Schimmel, Grotrian, Bruchstein etc. eigentlich sowieso nichts.

Bei Schimmel hat sich qualitativ glaube ich schon viel getan seit 1997 (Duplex-/Triplex-Scala etc., aber dazu weiß ich keine Details).

In welcher Gegend wohnst du? Wegen Händler-Empfehlungen...
 
Ich würde empfehlen, auch mal ein Seiler Konzert 132 anzuspielen. Nicht nur, dass das ein super Klavier ist. Das gibt es gerade auch noch mit ziemlich viel Rabatt, weil Seiler die Produktion eingestellt hat. Und das muss den Vergleich mit den großen Namen wirklich nicht scheuen.
 
Ich bin Wiedereinsteiger. Hatte einige Jahre Pause. 1997 habe ich das genannte Schimmel Klavier gekauft. Ein sehr schönes Instrument, das mir sicher auch noch länger schöne Stunden schenken wird/würde. Dennoch reizt mich der Grotrian-Klang. Noch habe ich nur Soundproben auf diversen Internetseiten gehört, werde bald einen Händler aufsuchen um diese Marke in Echt zu hören/spielen.
Ganz wichtig ist natürlich selbst spielen, aber genau eben ist ein Klangbeispiel im Netz aufgetaucht, das den Grotrian Steinweg Upright Klang meines Erachtens super eingefangen hat:

Klangbeispiel Grotrian Steinweg 122

Interessanterweise habe ich selbst heute ein Grotrian-Steinweg 122 (allerdings mit Konsolen) GENAU wegen dieses Instrumentes was da zu sehen ist!
Ich konnte es vor einigen Monaten selbst spielen, und seit dem wusste ich, wonach ich suche! :musik064:

Das Teil spielt sich gnadenlos gut (genau wie das schwarze 122 mit Konsole beim gleichen Händler...) und der Klang ist für meine Ohren ganz ganz oben, was man mit einem Upright erreichen kann. (das 132er find ich nur lauter, nicht schöner...)

Optisch ist das obige Klavier eher "Geschmackssache" aber das gibt es auch in schöner (122er und 124er sowieso...)
 
Ich habe jetzt übrigens noch das August Förster 125 in meine Liste aufgenommen. Scheint mir ein spannender Kandidat zu sein. Versuche gerade noch eruieren, was dieses Klavier auszeichnet. Scheint tonal eine andere Stoßrichtung zu sein, vielleicht romantischer, singender? Immerhin wird es noch gebaut und die Firma scheint solide im Markt zu stehen (oder?). Ist August Förster eigentlich auch schon von ausländischen Finanziers abhängig?
 
Ich habe mir jetzt hier tatsächlich nicht alles durchgelesen aber letztendlich musst du es ja entscheiden. Persönlich würde ich beim Schimmel bleiben aber der Klang ist ja auch nicht unbedingt entscheidend...die Haptik zählt natürlich auch und wenn beides passt, dann hast du deine Antwort ODER wie du schon schreibst, schaust du dir noch eine dritten Kandidaten an, was es aber nicht unbedingt einfacher macht bei deiner Entscheidung;-)
 
Ja, gut möglich dass mein Schimmel alles in allem doch der beste Kompromiss (im besten Sinne des Wortes) ist. Eventuell würde ein Förster das Repertoire aufgrund der tonalen Ausrichtung in eine bestimmte Richtung „pushen“ und etwas weg von poppigeren, rockigeren Stücken. Ich spiele nicht nur klassische Musik. Grotrian und Förster liegen bei mir auch zum Probespielen geographisch in komplett gegensätzliche Richtungen (München/Nürnberg). In einem „Abwasch“ geht das also nicht. :)
 
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