Vom Blatt spielen

Könnt ihr gut vom Blatt spielen?

  • Ich kann sehr gut vom Blatt spielen

    Stimmen: 8 10,4%
  • Ich kann gut vom Blatt spielen

    Stimmen: 20 26,0%
  • Ich kann nicht so gut vom Blatt spielen

    Stimmen: 23 29,9%
  • Ich nur unter großen Mühen vom Blatt spielen

    Stimmen: 20 26,0%
  • Ich kann nicht vom Blatt spielen

    Stimmen: 6 7,8%

  • Umfrageteilnehmer
    77
Wie lernt man Vom-Blatt-Spielen?

Indem man's tut.

Eine andere Methode kenne ich nicht. 8)
 
Wie lernt man Vom-Blatt-Spielen?

Indem man's tut.

Eine andere Methode kenne ich nicht. 8)

Wie lernt man Lesen? Indem man es einfach nur "tut"?!?
Wieso werden die Kinder dann beim Lesen lernen derartig intensiv von Lehrern und Eltern über Jahre begleitet?!?
Wieso gibt es dann extra Institute, die sich nur mit dem Lesen Lernen an sich beschäftigen, Konzepte entwickeln für Leute, die es eben NICHT "einfach nur so" durchs "Machen" in der Schule lernen? Und Lese-Lern-Konzepte für verschiedene Biomaschinen gibt es haufenweise. Warum also sollte das bei Noten so viel einfacher sein und durch bloßes Machen gelingen???
Ist mir nicht nachvollziehbar!

Nun ja, andererseits hast Du schon recht, viel Übung gehört auch dazu. Wahrscheinlich meinst Du das mit Deinem Post.
Aber es gibt auch beim einfachen "tun" durchaus Unterschiede. Einige sitzen einfach frustriert wie ein Ochse vorm Notenblatt und sie begreifen einfach: NICHTS. Dann können sie auch nichts TUN...

Also es gibt Blockaden, es "einfach" zu tun. Die werden bei Bernstein sehr schön aufgebröselt und geknackt.
 
Aber es gibt auch beim einfachen "tun" durchaus Unterschiede. Einige sitzen einfach frustriert wie ein Ochse vorm Notenblatt und sie begreifen einfach: NICHTS. Dann können sie auch nichts TUN...

Es gibt natürlich ein paar Grundlagen, die man kennen bzw. lernen muß.
Zum Beispiel daß der Notenkopf der nächsthöheren Tonstufe um die Hälfte höher liegt. Die Terz um eine ganze Notenkopfhöhe.

Und daß man ein paar Anhaltspunkte braucht, beispielsweise die c's in den verschieden Oktavlagen.

Bezüglich des Rhythmus muß man auch diverse Sachen wissen.

Aber das ist ja noch nicht einmal spezifisch fürs Vomblattspiel, das braucht man ja auch, wenn man ein Stück auswendig lernt. Außer der Lehrer diktiert einem das Stück Ton für Ton in die Finger.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...
Aber das ist ja noch nicht einmal spezifisch fürs Vomblattspiel, das braucht man ja auch, wenn man ein Stück auswendig lernt. Außer der Lehrer diktiert einem das Stück Ton für Ton in die Finger.


Somit meinst Du also, dass Leute, die zwar die Noten grundsätzlich kennen und sich ein Stück erarbeiten können, im Prinzip KEINE Schwierigkeiten haben könnten, das Blattspiel zu lernen...

Sind sie also einfach zu faul, es "einfach" zu tun?
Oder zu blöde?

Was schlägst Du vor, was sie tun könnten um das Blattlesen zu lernen, wenn "einfach tun" nicht funktioniert?

Und ich spreche da aus eigener Erfahrung, ich "kann" Noten lesen, beschäftige mich mehrere Stunden am Tag mit diversen Noten (am Schüler), leichte und schwierigere, aber das Blattlesen will mir nach 30 Jahren immer noch nicht gelingen...

"Einfach tun"... schön wäre es!
 
Somit meinst Du also, dass Leute, die zwar die Noten grundsätzlich kennen und sich ein Stück erarbeiten können, im Prinzip KEINE Schwierigkeiten haben könnten, das Blattspiel zu lernen...

ja

Sind sie also einfach zu faul, es "einfach" zu tun?
Oder zu blöde?

Wer's nicht tut, und zwar regelmäßig und in ausreichendem Umfang, der wirds vermutlich auch nicht lernen. Das hat doch mit faul und blöd nichts zu tun.

Was schlägst Du vor, was sie tun könnten um das Blattlesen zu lernen, wenn "einfach tun" nicht funktioniert?

Keine Ahnung.
Was schlägst du vor?

Und ich spreche da aus eigener Erfahrung, ich "kann" Noten lesen, beschäftige mich mehrere Stunden am Tag mit diversen Noten (am Schüler), leichte und schwierigere, aber das Blattlesen will mir nach 30 Jahren immer noch nicht gelingen...

"Einfach tun"... schön wäre es!

Und ich dachte jetzt, du willst mir das Vomblattspielen beibringen.
Das war dann wohl ein Mißverständnis.
 
Ich sehe es ganz genauso wie Haydnspaß. Wer viel prima vista spielt, wird darin immer besser. Wer viel auswendig lernt, wird darin immer besser.

Also von daher, ich glaube auch, man muß es schlicht und einfach nur tun.

Allerdings gibt es mehrere Arten von prima vista-Spiel. Ein Korrepetitor z.B. darf niemals ins Stocken geraten bzw. muß sich blitzschnell einsynchronisieren können. Er muß aber nicht alle Noten spielen. Durch ständiges korrepetieren wird man also auch besser in der Kunst des Weglassens. :D
Ist die Frage, ob man das will.
Die andere Methode ist, im Schneckentempo möglichst korrekt incl. aller Vortragsbezeichnungen (vom Tempo mal abgesehen) prima vista zu spielen.
Ebenso die Frage, ob man das will.

Also das Erlernen des immer genaueren Ausfeilens, des Berücksichtigens des kompletten Notentextes incl. Ausdruck, nicht zuletzt auch das virtuose Spiel - alles zusammen Perfektion genannt - wird wohl durch langsames Wiederholen, solange, bis man alle Details drauf hat, besser gelernt als wenn man nix weiter tut als ein Stück nach dem anderen anderen prima vista durchbügelt, mit mehr oder weniger Verlusten.

Davon abgesehen, ich wünschte mir, ich wäre besser im vom Blatt-Spiel und Lesen des Notentextes (gleichbedeutend mit: ich wünschte mir, ich könnte mich öfters aufraffen, prima vista zu spielen), um das Erlernen neuer Stücke zu beschleunigen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also das Erlernen des immer genaueren Ausfeilens, des Berücksichtigens des kompletten Notentextes incl. Ausdruck, nicht zuletzt auch das virtuose Spiel - alles zusammen Perfektion genannt - wird wohl durch langsames Wiederholen, solange, bis man alle Details drauf hat, besser gelernt als wenn man nix weiter tut als ein Stück nach dem anderen anderen prima vista durchbügelt, mit mehr oder weniger Verlusten.

hallo,

das ist vielleicht ein wenig herb bis polemisch formuliert... aber sinngemäß gebe zumindest ich Dir recht. obwohl ich mir selber recht gute vom-Blatt-spielen-Fähigkeit attestiere, habe ich nie ein Klavierstück für eine Prüfung oder ähnliches allein durch vom Blatt spielen vorbereitet. (und was ich mal eher en passant bei der Aufnahmeprüfung prima vista machen sollte, das war einfach, wurde quasi pro forma gefragt)

Gruß, Rolf
 
Vom Blatt lesen

Bei mir fing das so an: Früher (bis zum 7. Lebensjahr) konnte ich nicht vom Blatt spielen. Als ich anfing Cello zu spielen (ab dem 7. Lebensjahr) hab ich mir wahrscheinlich (ich weiß es nicht mehr) ein leichtes Stück genommen und vom Blatt gelesen. Aus irgendeinem Grund klappte es und ich fing an immer mehr und mehr vom Blatt zu lesen, bis ich anfing, Berge von Noten auf den Flügel zu schleppen, sodass meine Mutter sogar verboten hatte, vom Blatt zu lesen (da ich die Noten nicht mehr zurück packte:D:D:D).
Danach beruhigte sich Lage wieder. Vor ca. 1 1/2 Jahren fing ich wieder an, viel vom Blatt zu lesen und es wird immer besser. Ich spiele sogar mehr vom Blatt als ich übe. :D
 
Wer viel Prima Vista spielt....

jau, aber was ist mit denjenigen, die nach 6 oder 8 Jahren nur einen Ton nach dem anderen mühselig mit dem Fingernagel heraussuchen oder in Tabellen nachschlagen... obwohl es genügend leichte Literatur gegeben hat um diese Lese-Fähigkeit zu lernen?!?!

Und was ist mit mir los, täglich quäle ich mich durch Unmengen an diversen Notenbergen, teilweise vor Publikum (wenn man die Schüler mal so bezeichnen will) und dann habe ich Schüler, die nach vier Jahren besser vom Blatt spielen als ich?! An mangelnder Übung bei mir liegt das glaube ich nicht. Oder? Hadnspass, Mindenblues?

Mein Vorteil: beim zweiten Mal spielen bin ich Lichtjahre besser als diese Schüler, aber so wirklich brutal vom Blatt bin ich echt behindert irgendwie.
 
Mein Vorteil: beim zweiten Mal spielen bin ich Lichtjahre besser als diese Schüler, aber so wirklich brutal vom Blatt bin ich echt behindert irgendwie.

:D

"oh ja, da gibt es viele, die lernen sehr rasch, spielen vieles vom Blatt, können nach ein-zwei Wochen eine Skrjabinsonate, dafür brauche ich Monate, aber - Gott verzeihe mir die Überheblichkeit - bei mir wird es nach den Monaten dann doch deutlich besser klingen" Robert-Alexander Bohnke

wie Du siehst, Du bist nicht allein!

eines ist mal sicher: vom Blatt spielen zu können, egal wie gut oder schlecht, ist gewiß nicht das Ziel des Musik Machens.

Gruß, Rolf
 
@ Viola:
Der Herrgott hat eben die Talente unterschiedlich verteilt - der eine Schüler, der gut vom Blatt spielen kann, spielt vielleicht nicht viel besser, wenn er dasselbe Stück 100 Mal gespielt hat. Und andere wie du, sind in der Lage, die Sache immer weiter zu perfektionieren.

Ich bin z.B. ein ziemlicher Rhythmus-Idiot. Mir fällt es schon schwer, eine Kinderliedmelodie sofort richtig zu spielen, wenn sie nur ausreichend mit Synkopen durchsetzt ist - nicht gerade gute Voraussetzungen, wenn im Kindergottesdienst Wunschlieder anstehen und Klavierbegleitung gewünscht wird. :rolleyes:
Auf der anderen Seite, wenn ich den Rhythmus nach einmal hören oder ein-zweimal Mal durchspielen gefressen habe, fällt es mir nicht schwer, eine einigermaßen solide Begleitung dazu zu haben oder auch z.B. jede Strophe einen Ton höher zu spielen oder sowas. Irgendwie muß der Rhythmus erstmal in die Birne bei mir, und der Weg dahin ist manchmal weit. :rolleyes:

eines ist mal sicher: vom Blatt spielen zu können, egal wie gut oder schlecht, ist gewiß nicht das Ziel des Musik Machens.

Zumindest lebt ein Korrepetitor davon. Ist das nicht auch Musikmachen? Es ist ganz sicher nicht der perfektionistische Anspruch dabei (wie gesagt, die Kunst des geschickten Weglassens und Vereinfachens), insofern gebe ich dir recht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

:D

...
wie Du siehst, Du bist nicht allein!

eines ist mal sicher: vom Blatt spielen zu können, egal wie gut oder schlecht, ist gewiß nicht das Ziel des Musik Machens.

Gruß, Rolf


Danke, ich fange an, meine Scham über mein minderwertiges Blattspiel, was einen Knacks in meinem Selbstwertgefühl hinterlassen hat (und weswegen ich mich mehr dem Komponieren und dem Unterrichten zugewand habe) neu zu betrachten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gut das tut, nicht alleine zu sein mit diesem Blattspiel-Manko!!! Ehrlich gesagt habe ich mich schon etwas gefragt, ob ich mich hier soweit aus dem Fenster lehnen soll und das öffentlich machen soll, wie ich schon schrieb, ich fand das immer super peinlich. Nun habe ich einen Vater gehabt, der selbst sehr gut alles vom Blatt geratzt hat, Generalbass bzw bezifferten Bass inclusive. Er hat dann immer noch so nette zusätzliche Schlenkerchen mit eingebaut, wie das eben so zu machen ist. Er hatte leider für diese meine Schwäche null Verständnis und hat auch immer gepredigt, man muss es einfach immer nur tun, dann wird es auch was. Also Vorwurf: ich würde Blattspiel einfach nicht können, weil ich es nicht praktizieren würde. Nur jetzt nach 30 Jahren Praxis und Übung bin ich zwar ein wenig besser geworden, aber "gut" ist anders...

Aber zum Glück bin ich nicht (mehr) alleine.

Danke, Jungs!!

;)

AL

V.
 
Zumindest lebt ein Korrepetitor davon. Ist das nicht auch Musikmachen? Es ist ganz sicher nicht der perfektionistische Anspruch dabei (wie gesagt, die Kunst des geschickten Weglassens und Vereinfachens), insofern gebe ich dir recht.

Man könnte ja positiver formulieren und sagen: Die Kunst, das Wesentliche sofort zu erfassen.

Der Korrepetitor ist einer der meist unterschätzen Pianisten überhaupt. ein dreifach Hoch auf alle Korrepititoren deshalb hier und jetzt:):):)

Der gesamte Musikbetrieb ist ohne gute VomBlatt Leser kaum vorstellbar.

Wer macht denn die ganzen Begleitjobs in den Hoch- und Musikschulen, im Musiktheater ?

Bei Kursen (auch Meisterkursen) habe ich oft erlebt, wie sich die "tollen Pianisten" verkrümelten, weil mal jemand einen Orchesterpart spielen musste. Das muss dann das VomBlatt spielende Fussvolk übernehmen.

Bei spontanen treffen mit Musikerfreunden können nicht nur ausgearbeitete Programme geboten werden. Wie schön,. wenn sich 2 einfach zum Musizieren zusammenfinden, auch wenn es nicht perfekt sein mag.

Ich kenne übrigens fast nur Pianisten, die auch ausserordentlich toll vom Blatt spielen. Dass man bei einem schwierigen Stück einmal drüber gucken darf, bevor es los geht, wird ja sicher zugestanden.
 
Völlig right, Klavigen, ich stehe da auch immer andächtig und kriege meinen Mund nicht zu, was diese Hexenmeister können.

Da gibt es wirklich Wahnsinnige! Und nicht alle sind so hölzern wie der Korrepititor an meiner MuHo, den ich als Beispiel angeführt habe, aber selber dieser Pianist ist bewundernswert, vor allem, wenn er diese atonalen Stücke mal eben so runterspielt (und ich kannte diese Stücke in und auswendig, er hat alles getroffen!!) Bei dieser Musik ist das sogar eher noch von Vorteil, wenn der eigene interpretatorische Gedanke fehlt und dadurch die abstrakte Note der Komposition unterstrichen wird. Nur wollte der Herr HXXX selbst lieber romantische Werke spielen. Aber die waren eben hölzern... vielleicht hat er es ja irgendwann überwunden, why not.

warum kann so ein Pianist sich nicht mit Herzblut der Modernen verschreiben?!?! DAS wäre einfach genial! Doch von der Modernen hielt er seinerzeit nichts. Tja, nix zu machen.

Habe gerade gegoogelt und ihn wiedergefunden und siehe da: er komponiert jetzt! Hey, cool, die Welt dreht sich weiter und steht nicht still!!!
 
warum kann so ein Pianist sich nicht mit Herzblut der Modernen verschreiben?!?! DAS wäre einfach genial!!

weil atonale Musik Katzenmusik ist- ich habe in die Donaueschinger Festtage hineingehört im SWR2 und das hat wieder gelangt.

Mein ehemaliger Rektor der Frankfurter Hochschule nannt es Katzenmusik und für mich bleibt es das auch-

Ausdrücklich ausgenommen sind moderne Komponisten wie Medtner, Kasputin, und andere dieser größe-

Aber Stockhausen und Kagel sollte ich nie mal real begegnen
 
weil atonale Musik Katzenmusik ist- (...)
Ausdrücklich ausgenommen sind moderne Komponisten wie Medtner, Kasputin, und andere dieser größe-
Aber Stockhausen und Kagel sollte ich nie mal real begegnen

...ui... Alban Bergs Violinkonzert ist Katzenmusik? ... und der gute alte Medtner ist ein moderner Komponist?? :D

aber ok... de gustibus non est disputandum -- :D -- niemandem muss die "Praeludien-Suite" von Serocki (12-Ton Musik) oder die zehnte Sonate von Skrjabin (frei atonal) gefallen

belustigte Grüße, Rolf
 
...ui... Alban Bergs Violinkonzert ist Katzenmusik? ... und der gute alte Medtner ist ein moderner Komponist?? :D

aber ok... de gustibus non est disputandum -- :D -- niemandem muss die "Praeludien-Suite" von Serocki (12-Ton Musik) oder die zehnte Sonate von Skrjabin (frei atonal) gefallen

belustigte Grüße, Rolf

Es gibt immer Schnittmengen, wo sich das Gute und das Fatale zusammen finden lassen-

Ich denke ansonsten, dass ich verstanden wurde und dass auch klar ist, welche Musik ich meinte-

die 10 sonate von Skrjabin kannte ich bislang nicht- und ich nehme gerne solche anregungen auf-- wie auch die Praeludiensuite von Serocki
 
Soso, der Rektor einer Musikhochschule nennt "atonale" Musik Katzenmusik.

Sachen gibts... :rolleyes:
 
Och, meine Proffessorin hatte auch nichts mit moderner Klaviermusik am Hut, was sie nicht davon abhielt, einen modernen Komponisten zu heiraten... Sachen gibts...
 

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