Virtuoses Klavierspiel nur durch Auswendiglernen??

ist Talent kein Garant für die Ausbildung dieser Fähigkeiten.

Nun

1.) 10% Talent

und

2.) 90%
anwendungsorientierte (praxistaugliche) Intelligenz, Fleiß, Durchhaltefähigkeit, Willen, Frohsinn/Optimismus oder /und kreative "Depressivität" oder /und produktiver genialer Wahnsinn


ohne 2., also den obigen 90% kommt keiner über die Bühne,

aber was das Talent betrifft, die allermeisten haben leider kein Talent und damit nützen selbst 99% Fleiß NICHTS, jedenfalls was tatsächliche Kunst, Künstlertum usw. betrifft.


Nichtsdestotrotz wird auch der wenig talentierte aber eifrige Übende unter fachkundiger Führung einen Vorspiel- und Blattspielleistungsstand erreichen können, der landläufigen musizierpraktischen "Feldstandards" einigermaßen entspricht, davon zeugen die vielen guten Laienorchester und Amateurformationen!
 
Da konnt ich dir jetzt von meiner (kurze) Reiteerfahrung mit Pferden erzählen

Damit kenne ich mich zufällig aus. Was genau meinst Du?

Talent bei Pferden? Oh, daraufhin wird sogar ganz konkret gezüchtet! Deshalb schaut man bei einem jungen Pferd auch so überaus interessiert auf die Abstammung. :super: Warum sonst würde man eine Million Dollar für einen Jährling zahlen, auf dem noch nie ein Sattel lag? Weil er so lieb guckt?


Talent bei Reitern ist eher Zufall. Es hält sich trotzdem das Gerücht, das Reitmeisterin Ingrid Klimke gewiss nicht nur eine hervorragende Ausbildung genoss. ;-)
 
Damit kenne ich mich zufällig aus. Was genau meinst Du?
Nun ein kleines Intermezzo:;-)
Es ist mir natürlich nicht entgangen dass du und auch @Tastatula dem Reitsport nachkommt.

Na dann, also erste Reitstunde in der Gruppe (so vier Personen): zunächst blabla und gleich die Ansage man muss dem Pferd zeigen wer der Chef ist. Lernen wir mit dem Pferd vom Stall zum Reitplatz zu gehen. Riesige Tiere, Ehrfurcht. Man hat eigentlich jederzeit das Gefühl der Gaul könnte ausschlagen. Lage extrem unberechenbar. Man hält es am Geschirr mit kurzem Zügel am Kopf. Erste Herausforderung: Das Pferdchen will ständig grasen (dazu Kopf zum Boden senken). Hier muss man zeigen wer der Alpha ist und dagegenhalten. Gar nicht so leicht das Pferd ist kräftig. Und dann irgend wann sitzt man auf dem Ding sicher auf 1.6 – 1.8m Höhe und man hat Sorge runterzufallen. Was man sich dabei da alles brechen könnte, ein Wahnsinn. ;-)Leichtes gehen und die Stunde ist zu Ende.

Zweite Stunde am nächsten Tag: Pferd nehmen, raus aus dem Stall zum Reitplatz. Zunächst gehen, dann zum ersten mal etwas schneller. Das wackelt so am Pferderücken das ich es nicht schaffe das aus zu balancieren und bald drohe runterfallen. Im letzten Moment umarme ich den Kopf des Pferdes um den drohenden Abgang zu verhindern. Puh das war knapp. Sehr lustig dann die Reaktion des Pferdes: Dreht den Kopf zu mir also um 180° um zu sehen was das für ein „Reiter“ ist der da drauf sitzt. Muss heute noch lachen wenn ich daran denke.

Aber das war es dann auch schon mit dem Reiten. Zwei Reitstunden müssen für immer genügen.

P.S: Der absolute Horror ist vom Pferd zu fallen mit den Reitstiefel im Bügel hängen bleiben und das Pferd geht durch …:angst:
 

Lieber playitagain,

aber was hat diese Episode nun mit Talent zu tun und was wolltest du damit bezgl. deiner kürzlichen Aussage
Vorsicht, Talent ist nur eine Momentaufnahme.
Da konnt ich dir jetzt von meiner (kurze) Reiteerfahrung mit Pferden erzählen, aber das würde den Fadentitelrahmen sprengen.:-D
sagen?

Liebe Grüße

chiarina
 
Zwei Reitstunden müssen für immer genügen.
Mein Nachbar erzählte mir einmal von seinem Erlebnis beim geführten Wanderreiten. Nach einer kurzen Strecke drehte sein Pferd (eine Stute) als einziges von der Gruppe um und lief mit ihm zurück zum Stall, wo sich wohl das Fohlen befand. Dem reichte diese Erfahrung auch aus. Fürs Wanderreiten gibt es wohl keine vorausgehenden Reitstunden.
 

...Abwechslung ist wichtig (Gehirn und so) - also mal paar Wochen das Klavier in den Stall und das Pferd ins Wohnzimmer stellen,

Zusätzlich sind auch tageweise Pausen nützlich. Oft läuft es nach einem bis drei Tagen Pause besser als vorher, vorausgesetzt, man hat in mehreren Tagen vorher gründlich geübt.

Meine erste Klavierlehrerin sagte, einen Tag nicht zu üben sei genauso schlimm wie einen Monat lang nicht zu üben. Das halte ich für Unsinn.

Ich kannte einen Klavierstudenten, der sagte, wenn er einen Tag lang nicht üben würde, sei ganz viel wieder verlernt. Der spielte allerdings auch schwerste Liszt-Sachen. Trotzdem ist mir das unerklärlich.
 
Auswendiggelerntes vergesse ich mit den Wochen, nicht aber das eigentliche Spielen. Probiere halt 10 Minuten und wenn das nicht genügt, schaue ich aufs Notenblatt und dann ist es halt nach 20 Minuten wieder da. Das eigentliche Spielen, bzw. diese kleinen Fortschritte beim Spielen, lernt man ja nicht auswendig.
 
Jein;-)

Geist und Körper brauchen Regeneration und Ruhe, Entspannung ja, klar,

aber mal ehrlich, drei Tage nicht üben ist für Musikschüler ,Kinder wie Erwschsene, sehr verdächtig, denn dort könnte Herr Schlendrian bald Saisongast oder Dauergast werden.

Ich empfehle zur Entspannung mal weg vom Programm, mal eigene Sachen durchziehen, Improvisieren, Singen und selber sich begleiten, mit anderen spielen..., oder mal was versuchen händisch oder mit Computer zu komponieren/arrangieren...., Musikhören etc.,

aber ganz ohne Musik ist auch keine Lösung, oder:004::026:
 
@maxe
Klar, das funktioniert eben nur, wenn man vorher richtig intensiv gearbeitet hat. Kinder und teilweise auch Jugendliche meine ich übrigens nicht, denn bei denen ist ja das Nicht-Üben oft der Normalzustand, die müssen sich ganz bewusst zum Üben Aufraffen.

Ich meinte eher die Ehrgeizigen, die ganz klare Ziele haben.
 
@Barratt hat sich ja für das Reiterlebnis interessiert

Wegen dem Talent: auch wenn ich jetzt vom Pferd fast abgeworfen wurde, könnte einer sagen ich habe keine Reittalent. Ich hingegen bin davon überzeugt dass ich nach vielen Reitstunden ein guter Reiter werden würde. Ich will das aber nicht machen.

Bringe speziell dir noch ein anderes Beispiel hier aus dem Forum:
stilblüte hat erzählt dass sie damals eine mittelmäßige Studentin war. Kann ich selbst ja nicht beurteilen. Hätte zu dieser Zeit ein „Talentescout“ drauf gesehen hätte er sich vielleicht gedacht: „Talent durchschnitt“, fördere ich nicht. Oder gar „das wird nichts“.

Später hat sich stilblüte dann super weiterentwickelt nach ihren Aussagen und ist nun eine sehr gute Pianistin geworden.

Du siehst also eine Momentaufnahme sagt nichts/wenig über die Zukunft aus.

-> Talent ist daher eine Momentaufnahme das ist ganz klar.

Daher darf ein Lehrer nie zu einem Schüler sagen „das wird nichts“, weil er es nicht genau wissen kann.
Speziell bei Kindern ist eine solche Aussage indiskutabel!

Förderungswürdige Leute muss man daher nach noch anderen Kriterien auswählen. Speziell die richtige Einstellung im Kopf ist wichtig.

Und last but not least ganz wichtig: Glaubt man selbst dass sein Talent nicht reicht oder redet man es sich ein verbaut man sich die Chance es doch zu packen.

Ja man übt eigentlich ganz anders wenn man weiß das das derzeitige Talent nur eine Momentaufnahme ist und Fähigkeiten natürlich verbessert werden können ...
 

Zurück
Top Bottom