Verleihung ECHO-Klassik

Ich glaube leider, dass diese Sendung überhaupt nicht dazu beitragen will, Leute in Kontakt mit klassischer Musik zu bringen. Es geht nur um die möglichst werbewirksame Präsentation von "Köpfen", mit denen man möglichst viel Geld verdienen will.

Wenn es um die Vermittlung von klassischer Musik ginge, würde man doch eher ein Konzept a la Justus Frantz wählen. Sein Konzept war damals durchaus sehr erfolgreich, auch wenn man über ihn (besonders als Pianisten) sehr geteilter Meinung sein kann.

Der einzige Vorteil dieser Echo-Sendung, die ich schon gar nicht mehr gesehen habe, weil ich sie schrecklich finde, ist vielleicht, dass diese "Köpfe" ja nun auch Klassik spielen und so auf diesem Wege Leute zu Klassik kommen können.

Liebe Grüße

chiarina

Hi Chiarina,

schau dir doch mal beide markierten Stellen an. Ich sprach auch davon, dass vielleicht einige wenige sich dann doch mit Klassik beschäftigen und ich bin auch froh über jeden Sampler, der verkauft wird : Best of Classics- Die Stars des Echo der Klassik usw. Diese Cd´s werden auf jeden Fall auch mal gehört.

Mehr können wir garnicht verlangen. Das System des kapitalistischen Marktes ist gnadenlos und diese Art von populärer Cross-Over Veranstaltung ist ja das Einzige, was es noch gibt.

Jaja, es gibt die besseren Sendungen, aber nicht in der Primetime in den Hauptprogrammen, sondern bestenfalls als Nischenprogramm ab 1 Uhr nachts oder eben in den Sendern, die niemand sieht wie 3sat und Arte.

Das Konzept der Sendung von Justus Franz war auch nicht schlecht aber als Moderator war Franz auch wenig geeignet, Menschen zur Klassik zu führen.

Und dann habe ich das Gefühl, dass hier einige über die Sendung schreiben, die sie garnicht ganz gesehen haben.
 
Und dann habe ich das Gefühl, dass hier einige über die Sendung schreiben, die sie garnicht ganz gesehen haben.

Leider lässt sich die Sendung in der ZDF-Mediathek mal wieder nur für Zuschauer in Deutschland abrufen. Wollte mir grade einen Eindruck verschaffen, ging aber nicht. :mad:

Bin jetzt auf YouTube ausgewichen und habe mir David Garretts Auftritt mit dem Orchester, äh, der Band angeschaut. Also ehrlich, von der Schubert-Verhunzung direkt zu "Live and let die" von Guns'N Roses überzuleiten, das ist ja nicht auszuhalten!!! Ein gröberer Stilbruch ist kaum vorstellbar. Ich empfinde die ganze Aufmachung der Sendung als eine einzige Respektlosigkeit vor der klassischen Musik. Von der eigentlichen Schönheit bleibt so gut wie nichts übrig.

Grüße von
Fips
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe sie nicht ganz gesehen, die Sendung.
Aber muss man das?

Das Faure Quartett war super wie erwartet, ich habe es mit Genuss gehört-
aber Gottschalks Moderation habe ich stets schnell über.
Deshalb tu ich mir auch keine ganze Sendung mit ihm an.:cool:
(kürzlich sah ich Wetten dass gezwungernermaßen komplett; wie peinlich, da sollte eine aufgebrezelte Schauspielerin von einem 7,5 m Turm in voller Montur ins Wasser springen, Katie Perry guckte fast die ganze Sendung durch entsetzt.)

Für meinen Geschmack hat Gottschalk kein Gefühl für den Umgang mit vielen der Stars.

LG
VP
 
Guten Abend -

hier kommt das Sandmännchen mit zwei Fragen:

Was ist schrecklicher - wenn sich die Vertreter der Plattenindustrie,
für die das Marktsegment "klassische Musik" ein Verlustgeschäft ist,
zusammenraufen, einen Moderator und einen Austragungsort mieten
sowie teure Sendezeit im ZDF kaufen, um ihre bestplatzierten Zugpferdchen zu präsentieren?

Oder wenn sie es nicht mehr tun, weil sie sich davon nix mehr versprechen
oder weil ihre Sparte dichtgemacht worden ist und sie selbst dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen?

Das für mich Beklemmende an dieser Sendung war der Eindruck maskenhafter Starre
bei allen Beteiligten... Untote traten da auf - ein wunderschönes Bild für die gesamte Branche.
Die ganze Sendung diente - glaube ich - nicht der Außenwirkung, sondern der Selbstvergewisserung:
Unsere Leichen leben noch.

Ich habe mir den Quatsch natürlich nicht angesehen - aber durch die Kommentare in diesem Thread
neugierig geworden, dann doch mit Hilfe der ZDF-Mediathek zu Gemüte geführt.
Mein Bannfluch über alle hier Mitschreibenden, die mich dazu verführt haben!
Zwei kostbare Stunden meiner Lebenszeit habt Ihr mir geraubt!


Der einzige Trost: Diese Zeit wird fürs Fegefeuer angerechnet.

Gruß, Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn, beispielsweise, ein Musiker wie Leonard Bernstein stundenlang dirigiert, probt, spricht und dabei wütet, leidet und leuchtet, wie neulich in einem Arte-Film wieder zu sehen, dann ist das unglaublich spannend. Niemand möchte da wegzappen. Wenn Garrett dagegen beim Echo die Titelmelodie aus „Fluch der Karibik“ vorsägt, oder Lang Lang Schumanns „Träumerei“ klimpert, will der Zuschauer doch schon mal schnell gucken, was es anderswo gibt. Mit Recht. Und großartige Musiker wie Nikolaus Harnoncourt oder Cecilia Bartoli, Tabea Zimmermann oder Christian Zacharias, die sonst in allen Medien prima rüberkommen, bleiben heute Abend weg, nicht nur, weil sie aussortiert wurden, auch, weil sie sich nicht zu Klassikschnitzeln verarbeiten lassen wollen. Zu Recht.

Da ist doch schon alles gesagt.
 
Ich muss ja gerade dann doch noch was positives an diesem Preis/dieser Sendung finden.
Und das ist schlicht die Existenz. Einem jungen Musiker hilft es einfach sehr, wenn er sich "Echo-Preisträger" nennen kann. Agenturen bekommen das mit. Vielleicht hilft das sogar mehr, als irgendeinen Wettbewerb in Hintertupfingen gewonnen zu haben. Das dürfte eine ähnliche Wirkung haben wie ein Erfolg bei einem der großen Wettbewerbe, beim Chopin etwa.
Und auch, seine Nase mal ins Fernsehen gehalten zu haben, wenn auch in diesem Format, mit diesem Moderator usw. kann nicht schaden.
Sicher, es waren eh größtenteils Menschen, die das nicht mehr nötig haben, die es "geschafft haben". Aber eben nicht alle.
Und diese übrigen können nicht genug an Publicity bekommen. Auf welchem Weg auch immer.
Eine Cecilia Bartoli kann es sich leisten, nicht zu kommen. Die muss das nicht mehr. Jüngere und unbekanntere können das nicht!
Denn die Zeiten eines Maurizio Pollini, der sagen konnte "ich übe 10 Jahre und dann könnt ihr mich wieder ansprechen" sind leider vorbei. Nach 10 Jahren ist jeder Wettbewerbsgewinner vergessen, wenn er nichts dagegen tut.
 
Das für mich Beklemmende an dieser Sendung war der Eindruck maskenhafter Starre
bei allen Beteiligten... Untote traten da auf - ein wunderschönes Bild für die gesamte Branche.
Die ganze Sendung diente - glaube ich - nicht der Außenwirkung, sondern der Selbstvergewisserung:
Unsere Leichen leben noch.



.

Hier bist du wieder mal viel zu streng. Ausserdem scheint dir entgangen zu sein, mit welch lebhafter Freude gerade Herr Pofalla die Sendung genossen hat.

Welche Sendung gibt es denn noch, die für Klassik zumindest zu werben versucht.

Es ändert sich garnichts, wenn man sich in seinen Bildungstempel zurückzieht.
Und wer LangLang ernsthaftes Klavierkönnen abspricht befindet sich im Widerspruch mit vielen namhaften Pianisten und Dirigenten.

Andere finden es mit Recht vertane Zeit, eine Veranstaltung der Kranichsteiner Musiktage besucht zu haben und könnten auch einen Bannfluch über die verhängen, die sie dazu gedrängt haben.
 
schau dir doch mal beide markierten Stellen an. Ich sprach auch davon, dass vielleicht einige wenige sich dann doch mit Klassik beschäftigen und ich bin auch froh über jeden Sampler, der verkauft wird : Best of Classics- Die Stars des Echo der Klassik usw. Diese Cd´s werden auf jeden Fall auch mal gehört.

Guten Abend -

hier kommt das Sandmännchen mit zwei Fragen:

Was ist schrecklicher - wenn sich die Vertreter der Plattenindustrie,
für die das Marktsegment "klassische Musik" ein Verlustgeschäft ist,
zusammenraufen, einen Moderator und einen Austragungsort mieten
sowie teure Sendezeit im ZDF kaufen, um ihre bestplatzierten Zugpferdchen zu präsentieren?

Oder wenn sie es nicht mehr tun, weil sie sich davon nix mehr versprechen
oder weil ihre Sparte dichtgemacht worden ist und sie selbst dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen?

Hallo klavigen,

ich war und bin mir des Widerspruchs schon bewußt. Ich finde auch, Gomez hat ihn schön formuliert.

Ich bin da wie viele hin- und hergerissen: man muss wahrscheinlich schon froh sein, dass es überhaupt noch Klassikpreise gibt!

Aber wenn jemand anhand dieser Sendung mal Klassik kennenlernen will, bekommt er dann überhaupt die Chance dazu? Wurde die Schönheit und Tiefe klassischer Musik denn überhaupt gezeigt/gehört?

Da ich die Sendung nicht gesehen habe, kann ich die Frage nicht beantworten. Wenn ich aber höre, dass nur Ausschnitte aus einer Chopin-Polonaise gespielt wurden etc. frage ich mich schon, warum man nicht ein kurzes, aber komplettes Stück nimmt (Minutenwalzer o.ä.). Wäre da nicht allen besser gedient?

Liebe Grüße

chiarina
 

Nein, aber es war bisher nicht klar, dass du die Kunst der Pianisten nicht würdigst.

Auch mir war das bisher nicht klar - daß ich die pianistische Kunst nicht würdige.

Aber gute Pianisten tun genau das, wovon ich schrieb: Sie würdigen die Musik.
Dafür haben sie alle Liebe, Wertschätzung und Hochachtung verdient.

Die Arbeit irgendwelcher Pianisten, für die die Musik Mittel zum Zweck ist,
muß ich nicht würdigen - oder?

 
Ich habe die letzten Beiträge gelöscht, da sie im Wesentlichen nur private Streiterei beinhalteten. Bitte streitet Euch per PN - wenn es denn unbedingt sein muss...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe die letzten Beiträge gelöscht, da sie im Wesentlichen nur private Streiterei beinhalteten.

(Hervorhebung im Zitat stammt vom Verfasser dieser Zeilen)


Moin, Fabian!

Da hast Du Dich aber nicht nur als Spaßbremse, sondern auch als Gedankenkiller betätigt.

Ich habe zu gewissen nächtlichen Rekreationszwecken das Gespräch nicht weiter verfolgt.
Aber mein letzter Beitrag aus der vergangenen Nacht - nach allerlei flapsigem Hin und Her -
war nicht nur on-topic und dabei unpolemisch formuliert, er wäre jetzt, heute,
eine interessante Grundlage für das weitere Gespräch.

Könntest Du ihn wiederherstellen - und auch die davor zitierfähigen Gedankensplitter,
die zur Ausformulierung meines Gedankens geführt haben?

Ich hoffe nicht, daß das zuviel Mühe bereitet.

Dank und Gruß,

Gomez
 
Guten Abend!


Erst einmal vielen Dank, lieber Fabian, fürs Wiederherstellen des Beitrags.

Zur Vorgeschichte: In dieser wüsten Nacht (übermorgen haben wir Vollmond!)
kam aus den Scharmützeln heraus ein Dialog zwischen Klavigen und mir zustande.
Von Klavigens Seite war zu vernehmen, daß mir sehr viel Schönes entginge,
wenn ich Lang Langs Klavierspiel nicht zu würdigen wüßte.

Nun hatte ich Lang Lang vorher gar nicht erwähnt, aber egal, ich antwortete Klavigen:

Pianisten würdige ich prinzipiell nicht - nur die von ihnen gespielte Musik.

Daraufhin
von Klavigen:

...aber es war bisher nicht klar, dass du die Kunst der Pianisten nicht würdigst.

Und in diesem Kontext - zur Präzisierung schrieb ich:

Auch mir war das bisher nicht klar - daß ich die pianistische Kunst nicht würdige.

Aber gute Pianisten tun genau das, wovon ich schrieb: Sie würdigen die Musik.
Dafür haben sie alle Liebe, Wertschätzung und Hochachtung verdient.

Die Arbeit irgendwelcher Pianisten, für die die Musik Mittel zum Zweck ist,
muß ich nicht würdigen - oder?

Gruß, Gomez
 
Also ich finde das nicht okay, dass David Garrett hier als jemand beschhrieben wird, der eigentlich nichts besonders kann!
Er ist ein sehr brillianter und ernstzunehmender Musiker und niemand hat das Recht zu sagen, dass er das gleiche kann, weil es nunmal besonders ist.

Er kann ja nichts dafür, dass er aussieht wie ein Gott.
Er sieht halt gut aus und ist ein total genialer Musiker.

Außerdem war ich schon auf einem Konzert von ihm. Niemande hat das Recht so über jemaden zu urteilen. Man sollte vorher das schaffen, was David geschafft hat.

Ich wollt jetzt nicht zickig rüberkommen.
Ich musste david einfach verteidigen.:floet:

Liebe Grüße,
Moni
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also ich finde das nicht okay, dass David Garrett hier als jemand beschhrieben wird, der eigentlich nichts besonders kann!
Er ist ein sehr brillianter und ernstzunehmender Musiker und niemand hat das Recht zu sagen, dass er das gleiche kann, weil es nunmal besonders ist.

Er kann ja nichts dafür, dass er aussieht wie ein Gott.
Er sieht halt gut aus und ist ein total genialer Musiker.

Außerdem war ich schon auf einem Konzert von ihm. Niemande hat das Recht so über jemaden zu urteilen. Man sollte vorher das schaffen, was David geschafft hat.

Ich wollt jetzt nicht zickig rüberkommen.
Ich musste david einfach verteidigen.:floet:

Liebe Grüße,
Moni

Und das ist auch wirklich nötig. Hier sprechen Menschen über Künstler, denen sie nicht entfernt das Wasser reichen können.

LangLang hat nach Schätzungen ca. 20 Millionen Kinder zum Klavierspielen motiviert.

David Garett dürfte ebenfalls nicht wenig zur Violine greifen lassen. Da er kein Chinese ist, werden es etwas weniger als bei LangLang sein. Trotzdem ist sein Engagement, die Geigenmusik auch nicht Klassikern vorzustellen, in jedem Fall positiv.

Für diese Klientel, die ja erst mal irgendwie erreicht werden muss, ist jeder Auftritt im Stil eines "seriösen" Künstler bereits ein Grund zum Abschalten.

Ich nehme gerne zirzensische Possen in Kauf, wenn auch nur wenig Menschen Berührung mit Klassik bekommen.

Ohne Showtricks geht es eben nicht.

Wenn ich mit einer Schulklasse in eine Mozart Oper gehen will, dann werden die meisten einen Grund suchen, sich zu drücken.

Wenn vorher LangLang oder Garett in der Klasse gewesen wäre und die Oper erklärt hätte - und zwar mit den Mitteln des Showstars - dann würde sicher einig Interesse zeigen und die Aufführung erleben wollen. In den USA gibt es genug Beispiele dafür.

LangLang wird weltweit von den besten Orchestern und Dirigenten verpflichtet. Das sind doch alles keine Banausen.
 
Also ich finde das nicht okay, dass David Garrett hier als jemand beschhrieben wird, der eigentlich nichts besonders kann!
Er ist ein sehr brillianter und ernstzunehmender Musiker und niemand hat das Recht zu sagen, dass er das gleiche kann, weil es nunmal besonders ist.

Er kann ja nichts dafür, dass er aussieht wie ein Gott.
Er sieht halt gut aus und ist ein total genialer Musiker.

Außerdem war ich schon auf einem Konzert von ihm. Niemande hat das Recht so über jemaden zu urteilen. Man sollte vorher das schaffen, was David geschafft hat.

Ich wollt jetzt nicht zickig rüberkommen.
Ich musste david einfach verteidigen.:floet:

Liebe Grüße,
Moni
Ich muss zugeben, als ich das gelesen habe, setzte eine ganz komische Gedankenkette bei mir ein.
Zuerst dachte ich mir zu der Zahl neben deinem Namen eine 19 und dann subtrahierte ich dies von 2010. Weiß der Teufel, warum mir sowas durch den Kopf geht :confused:

lg marcus
 

Zurück
Top Bottom