Liebe mechant village,
ergänzend zu Klimperline ein paar links, die vielleicht interessant sind:
1.
https://userpages.uni-koblenz.de/~luetjen/sose15/lernt.pdf
2.
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/...RD/LEHRTECHNIKORD/SUGGESTOPAEDIE/lerntyp.html
3.
https://www.geo.de/geolino/mensch/5849-rtkl-lernen-welcher-lerntyp-bist-du
4.
https://www.mit-kindern-lernen.ch/l...merkstrategien/123-unterschiedliche-lerntypen
Es wird unabhängig vom Lerntyp immer dann effektiv gelernt, wenn möglichst viele Sinneskanäle angesprochen werden und sowohl im Unterricht wie auch beim eigenen Üben ein musikalischer Sachverhalt aus möglichst vielen Perspektiven erfahren wird. Im Unterricht wird durch Hören, Fühlen, Sprechen, Sehen und eigener Aktivität am meisten gelernt. Lernen geschieht durch die Verbindung von Emotion, Kognition und Ratio, körperlicher Bewegung und der Beteiligung aller Sinne, besonders des Gehörs.
Beim Klavierspielen geht es nicht ohne Ohr und ohne Bewegung - insofern müssen das Gehör, die motorischen/haptischen Fähigkeiten, die kognitiven Fähigkeiten (Analyse, Reflexion etc.) ganz unabhängig vom Lerntyp geschult werden.
Dazu kommt, dass es reine Ausprägungen von Lerntypen nicht gibt - es muss also ausprobiert werden, was jedem individuell weiterhilft.
Wenn du dich als "am Klavier komplett visuell" bezeichnest, ist es interessant, was genau du damit meinst! Visuell kann vieles bedeuten: es gibt Klavierspieler, die sich Stück anhand des Tastenbildes merken. Sie schauen fast immer auf die Tasten.
Mich würde das wahnsinnig machen. :D Ich gehöre auch zu den visuellen Typen und bei mir äußert sich das darin, dass ich immer weiß, wo ich gerade auf einer Seite bin, auch wenn ich auswendig spiele. Ich habe die Noten praktisch vor mir. Dagegen habe ich noch nie im Leben eine Mindmap (für visuelle Typen angeblich sehr hilfreich) erstellt - das ist nichts für mich und würde mir nicht helfen.
Ich habe den Eindruck, dass dich bei deinem Spiel oder Üben irgendetwas stört und du durch die Frage nach Lerntypen und den sich daraus ergebenden Konsequenzen nach dem Schräubchen suchst, an dem du drehen kannst.
Meine Erfahrung ist, dass sich das durch genaue Beobachtung, gerade auch bei der gemeinsamen Arbeit mit dem Lehrer im Unterricht am ehesten herausfinden lässt. Genau das hat auch Inge Rosar gemacht. Was hilft dir weiter? Kannst du dir Stellen am besten merken, wenn du in Bildern denkst und passende Metaphern findest? Oder hilft dir die Analyse? Oder musst du nur an den Klang denken und schon weißt du, wie er gespielt werden muss? Was hilft dir, wenn du sagst, du bist ein visueller Typ?
Als
@KrautundRueben gestern Unterricht hatte, war bei besagter Stelle der Knackpunkt die Bewegung der Hände auf der Klaviatur, die durch "Wegweiser" und Orientierungspunkte ihren Weg fanden (das muss dahin, der Ton bleibt gleich, da wo der vierte Finger links war, kommt jetzt der zweite Finger rechts hin u.ä.). Meiner Meinung nach muss man sich unabhängig vom Lerntyp immer solche Dinge merken wie auch, dass man solche Passagen in Akkorden spielt und damit die Anzahl der zu merkenden Informationen verringert. Aber ob diese Herangehensweise die Initialzündung ist oder eine Zusatzinformation, ob man sich die Passage vorrangig mit dem Ohr merkt oder analytisch oder danach, wie sich die Finger auf den Tasten anfühlen, kann unterschiedlich sein.
Ich plädiere deshalb immer für ein sehr variables Üben, bei dem man eine Stelle von all diesen Seiten betrachtet, um dann das zu nehmen oder zu behalten, was am besten funktioniert.
Liebe Grüße
chiarina