"Die heutigen Klaviere haben 88 Tasten und gehen bis zum A, ältere Modelle gehen dann nur bis zum C, also fehlen 3 Tasten." (Patti123)
Umgekehrt Patti, da haste dich vertütelt: Ältere Klavier gehen bis a4, neuere bis c5. (Beide beginnen unten beim Subkontra-A.)
Es gibt nur wenige Stücke, die die letzten drei Tasten erfordern, insofern kann man mit deren Fehlen leben. Wenn ein Klavier nur 85 Tasten besitzt, ist das allerdings ein Zeichen für hohes Alter, und besser ist natürlich, man hat den vollständigen Umfang zur Verfügung, denn vielleicht spielt man ja doch einmal Chatchaturjans Toccata (nettes Schaumschläger-Stückchen, das nicht halb so schwer ist, wie es unbedarften Hörern erscheint), und dann ist man in Verlegenheit.
Das dritte Pedal, das mittlere, ist nicht sonderlich wichtig:
-- Als "Moderator" beim Klavier bringt es nicht allzu viel, der Nachbar wird die Bässe trotzdem durch die Wände dringen hören. Ansonsten kann man, falls der Moderator fehlt, mit etwas Geschick leicht selber ein Filztuch passend zurechtschneiden und zwischen Hämmer und Saiten hängen, mehr macht diese Vorrichtung ja nicht.
-- Als "Sostenuto"-Pedal beim Flügel zum Halten einzelner Töne ist es selten einmal einsetzbar und bei Klavieren sowieso kaum vorhanden.
Bei Blüthner- und Fazioli-Flügeln gibt es auch noch ein viertes Pedal, das aber bei beiden Herstellern Verschiedenes bewirkt. Je nach Numerierung müßte man also von Blüthners viertem und Faziolis fünftem Pedal sprechen oder von Faziolis viertem und Blüthners fünftem. Und kein Klavier hat das vierte UND das fünfte.
Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es auch noch Pedalflügel mit noch mehr Pedalen, aber die haben nun wieder einen ganz anderen Sinn, siehe
http://www.borgato.it/
Um's zu entwirren: Zwei Pedale genügen in der Regel, 85 Tasten genügen für wahrscheinlich mindestens 99 Prozent der Klaviermusik. Aber Klaviere mit nur 85 Tasten können evtl. allzu alte Kisten sein, die nicht mehr so recht genügen, weil sie weitgehend hinüber sind.