Zurück zum Thema:
Nach dem Aufstehen (und dem ersten Kaffee) kann ich eigentlich am besten üben, muß dann alltags allerdings zur Arbeit und am Wochendende bin ich häufig zu faul dazu und habe andere Dinge im Kopf, die ich erledigen will.
Gegen Mittag kommt die Lust am Spielen, vorzugsweise in der Mittagspause. Da ich dann nicht am Digitalpiano spielen will, verschiebe ich es bis 15:00 Uhr oder etwas später (ich mache natürlich inzwischen etwas anderes). Dies gilt natürlich nur an arbeitsfreien Tagen.
Die ersten zwei Stunden nach der Arbeit kann man musikalisch vergessen, da kann ich aber interessanterweise recht effektiv üben. Vielleicht liegt das auch daran, daß ich dann keinen Drang habe, Musik zu machen und mich tatsächlich auf die Stellen in den Stücken konzentrieren kann, die ich verbessern will.
Später am Abend fühle ich mich am musikalischsten, muß aber aufpassen, weil jetzt die Fehlerquote enorm steigt und damit auch die Wahrscheinlichkeit, Blödsinn einzuüben. Mit Aufnahme, die ich spät abens mache, bin ich aber häufig ganz zufrieden, wenn ich nicht zuviele Fehler mache. Ich spiele definitiv freier und wenn das Stück rein motorisch sitzt, kommt Gutes dabei heraus. Noch mal etwas später kommt aber eher musikalisches Gelaber, dann sollte ich lieber ins Bett gehen oder fernsehen.
Fazit:
In der Woche eignen sich die ersten Stunden nach Feierabend am besten zum Üben und die letzten Stunden vorm Schlafen zum Aufnehmen (wenn ich nicht übermüdet bin).
Am Wochenende müßte ich mir feste Übungszeiten angewöhnen. Denn normalerweise denke ich immer, ich hätte unendlich viel Zeit und schiebe das wirkliche Üben vor mir her. Stattdessen stöbere ich lieber in meinem Fundus an Noten oder mache etwas ganz anderes.
Und jetzt zur eigentlichen Frage: Ich muß auf jeden Fall die Zeiten dazwischen meiden, die eignen sich wirklich nicht zum Üben.
Was die Meditation betrifft: Ich kann mir vorstellen, daß man durch Meditation Schlaf einsparen kann, allerdings auf Kosten der Zeit, die man für die Meditation braucht. Ob das wirklich effektiv ist, wage ich zu bezweifeln. Immerhin braucht ein gesunder Mensch nicht nur soundsoviel Schlaf (wieviel man wirklich braucht, ist ja umstritten) sondern auch ein paar Träume, und die stellen sich innerhalb von 5 Stunden nicht so leicht ein.
Aber was ich für viel bedenklicher halte: Wenn man durch Meditation tatsächlich Zeit sparen kann (also mehr Schlaf einsparen, als man für die Meditation braucht), könnte das früher oder später von einem erwartet werden, so wie man heute schon genießt, daß Menschen aus Angst vor Arbeitslosigkeit weniger krank sind und das Sozialamt gerne einspringt, wenn der Vollzeitjob nicht genügend Geld fürs Leben bringt. Vielleicht kämen die Arbeitgeber sogar auf die Idee, die Woche in 7 Arbeitstage à 21 Stunden und ein Wochenende à 48 Stunden aufzuteilen... Mit anderen Worten: Ich sehe keinen Sinn darin, die Leistungsfähigkeit der Menschen durch Zeitersparnis beim Schlafen zu erhöhen, zumal sich die Frage stellt, was denn die Leute die ganze Zeit lang machen sollen - Arbeit gibt es ja jetzt schon nicht genug. Früher haben die Leute tatsächlich bis zu 16 Stunden gearbeitet (die freien, Sklaven mußte man ja pflegen, da sie Geld kosten) und vielleicht wurde zu der Zeit der Trick mit der Meditation erfunden?