Und hier ist sie, die Krise!

samea

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Ich habe anscheinend meine erste Krise beim Klavier spielen. Ich spiele immer noch sehr gerne. Doch übe ich zur Zeit kaum. Wenn ich keinen Klavierunterricht hätte würde mein Klavier spielen langsam einschlafen - versanden - und ich würde es nicht einmal merken. Ich weiß gerade nicht, was mit mir los ist. Sitze ich am Instrument ist alles gut.
Habt ihr so etwas bei euch auch schon einmal erlebt und wenn ja, wie seit ihr da wieder raus gekommen?
 
Klingt, als wäre das ziemlich einfach in den Griff zu bekommen, indem man sich feste Zeiten vornimmt, in denen man das Üben als Pflicht betrachtet.
 
Interessantere Stücke für den Klavierunterricht wählen? Wenn mich das Üben nicht besonders freut, liegt es meistens an der Stückauswahl.
 
Ach das kommt und geht. Kann mir niemand glaubhaft machen, dass er das noch nie hatte. Einfach weitermachen. Sich wieder ein schönes Stück als Ziel suchen. Vielleicht auch mal ein schönes Stück deutlich unterm aktuellen Niveau einstudieren, damit man merkt, was man alles schon kann.
 
Oder vielleicht die Osterferien mal als "Klavier-Ferien" nutzen? Oder hast Du in den Ferien auch Unterricht?

Solche Krisen hatte ich auch schon. Ich habe dann entweder in den Ferien mal bewusst Pause gemacht oder nur nach Lust und Laune gespielt. Oder ich habe die Krise ignoriert und - wie von @St. Francois de Paola ja auch schon vorgeschlagen - mich einfach trotzdem zu "festen" Übezeiten ans Klavier gesetzt. Fest bedeutete dann bei mir: Direkt nach der Arbeit.
 
So etwas passiert.
Es ist besteht wie bei allen Beziehungen die Gefahr: Man gewöhnt sich aneinander und irgendwie lebt man sich auseinander. Gilt auch fürs Klavier. Es ist nichts "Neues" mehr, jetzt musst Du daran arbeiten, die Beziehung am Leben zu halten.
Binde das Klavier in den Alltag ein, kaufe Dir Noten, die Du spielen magst. Übe zu festen Zeiten.
Durch die Spiel-Routine kommt irgendwann wieder der Punkt, wo Du Dich wieder "einfach so" daran setzt.
Suche Dir Stücke, die Dich entspannen. Vielleicht ist das Üben im Moment auch ein angespanntes oder negatives Gefühl, dass Du wegschiebst? Musst Du selber erforschen.
 
Man muss auch mal Tiefs haben. Das ist völlig okay. Setz dich nicht unter Druck. Der trifft sich sonst mit deinem Gewissen um an dir zu nagen.
Alles von wenigen Tagen bis eine Hand voll Wochen kann völlig normal sein. Auch mal "ich hab grad keine Lust" zulassen können. Das ist mMn besser als ständig Alibi -mäßig rumklimpern. Ausknopf drücken / Abschalten und mal für einen festgelegten, überschaubaren Zeitraum nicht ans Klavier setzen, nicht drüber nachdenken, nichts hier gucken, nichts hören. Klappe zu, Bücher drauf legen, was auch immer... "Schonen". Du hast dir "das Instrument verstaucht" und jetzt erstmal Zwangspause.
 
Meine letzte Krise ist noch gar nicht so lange her. 😉
Gelöst habe ich sie durch viel Beschäftigung mit Musik, nicht unbedingt am Klavier. Stücke hab ich ruhen lassen, dafür Klaviermusik rauf und runter gehört (auch unter dem Aspekt „was könnte demnächst machbar sein?). Musiktheorie angeschaut, über Komponisten gelesen und nach und nach so einiges aus der Theorie in die Praxis geholt.
Es hat nicht allzulang gedauert und die Neugier hat mich an die Tasten zurückgeholt.
Geändert hat sich hoffentlich mein Anspruch an mich selber, ich fand mich nie gut/ schnell/ usw genug. Immer mehr, immer wieder, nehme ich bewußt Lerntempo und Druck raus. Nichts muss, alles darf. Und ich sehe tatsächlich positive Veränderungen in meinem Spiel. Das wiederum motiviert! Die selbsterschaffenen Blockaden sind weggefallen und haben Lernpotential freigesetzt.

Krisen sind völlig normal, keine Sorge. Patentrezept gibt es keins, denn man muß selbst bei den eigenen Krisen flexibel sein und schauen, was einem jetzt gerade selber guttun könnte. Das kann sich von Mal zu mal ändern. Und schön hier wieder mal von Dir zu lesen! :bye:
 
Habt ihr so etwas bei euch auch schon einmal erlebt und wenn ja, wie seit ihr da wieder raus gekommen?
Ja. Meine vorletzte Krise dauerte etwa fünfundzwanzig Jahre. Mittlerweile gab es dann brauchbare Digitalpianos und so fing ich wieder an zu spielen - bis zur nächsten, im Moment aktuellen Krise. Die dauert jetzt auch schon wieder sieben Jahre. Das nächste, was ich dann aufgehört habe, war das Rauchen und das Biertrinken.

So wird das Leben zum permanenten Krisenmanagement.

CW
 

@samea , genauso geht es mir im Moment auch :cry2:
 
@samea , genauso geht es mir im Moment auch :cry2:
Willkommen im Club.
Ich habe mir auf dem Handy einen Wecker gestellt. Wenn der heute Abend klingelt wird Klavier gespielt.
Klaviermusik hören tue ich sehr viel. Nur diese Stücke spielen ich noch sehr lange nicht. Sie sind eindeutig über meinem Niveau.
Ich vermute, dass es mir schwer fällt mich ans Klavier zu setzen liegt daran, dass Katze Miri nicht mehr neben dem Klavier sitzt. Ich vermisse sie dann am meisten. Ihre Nachfolgerin, Merle, verbringt den Tag meistens im Schlafzimmer unter einem Regal. Sie kommt erst am späten Abend raus zum Kuscheln. Sie braucht noch viel Zeit.
Am 20 Mai habe ich ein kleines Vorspielen. Bis dahin müssen meine beiden Stücke sitzen. Ich hoffe, ich bekomme das hin.
 
Genau! Dieser versteckte innere Druck könnte sogar eine Rolle spielen.
Liebe @samea
Wir kennen leider diese Situation..wir hatten extrem musikalische Katzen, sogar mit Vorlieben. Die Verbleibende kennt sich insofern aus, als meine KL beim Skypeunterricht meist geduldet ist, mein Spiel aber durchaus zu lautstarkem Protest führen kann.
Es tut immer noch weh, wenn auch etwas weniger.

Schau mal, ob Du Dich auf ein Stück konzentrieren möchtest?

Das mit dem „spielbar“ hihi, das sind Stücke, auf die ich seeeeehr langfristig, aber auch inzwischen geduldig, hinarbeiten kann. Garantiert nichts in „Reichweite“.
 
Ach , manno , ich bin auch schon 4 Wochen an einem Stück drin . Nun hat mein KL bemerkt , dass meine Fingerhaltung immer schlechter wird . Ich frage mich jetzt ,was ist bloss los mit mir ? Nächste Stunde werden wir das noch mal in Angriff nehmen :puh:
Ich hab das Gefühl ich werde immer schlechter ,statt besser :cry2:

Aber aufhören geht nicht. Ich will und möchte weiter spielen :denken:
 
Ich übe nicht alle Ferien durch. Wenn ich einen Durchhänger habe, spiele ich in den Ferienwochen nur nach Lust und Laune und ohne den Anspruch irgendwo besser zu werden.

Manchmal will ich einen Ohrwurm nachspielen, ok... Manchmal will ich das (gut gekonnte Stück) spielen.. auch ok. Mehr muss in diesen Durchhänger-Zeiten nicht sein. Eine Woche vor der nächsten Unterrichtsstunde fange ich dann wieder an systematisch zu üben.
Und dann freue ich mich auch wieder auf die Unterrichtsstunde.

Das System mit den Ferien finde ich deshalb gar nicht schlecht, ich brauche solche Pausen immer mal. (Den Kindern gibt mein Lehrer gar keine Hausaufgaben in den Ferien, bei den Erwachsenen überlässt er es eben den Schülern zu entscheiden, was sie wollen und brauchen).

Das ist nicht in allen Ferien so (für diese habe ich wirklich ein tolles Stück bekommen und das erarbeite ich auch), aber doch immer mal wieder.

Ich denke auch, das hängt mit dem Wetter zusammen. Man will jetzt halt einfach raus und unter Leute.
 

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