Übetipp für Waldesrauschen

butterfly

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Hallo!
Ich habe gerade vor kurzem mit der ersten Konzertetüde von Liszt begonnen: Waldesrauschen. Allerdings find ich sie verflixt schwierig, ich kann Stellen stundenlang einzeln üben und im zusammenspiel klappt`s dann immer noch nicht so recht. hat vielleicht jemand für mich ein paar gutte Tipps auf Lager?

Grüße marietta
 
Als Allerweltstip kann ich auf jeden Fall empfehlen, ganz langsam und mit ganz lockerer Hand zu spielen und dabei auf einen schönen Klang und eine fließende Bewegung und flexibles Tempo zu achten.

Konkrete Tipps zu geben ist bei solchen Stücken sehr schwer, weil man ja nichts vormachen kann. Auch kann ich ja nicht sehen, wie du spielst, und wo es möglicherweise hakt. Daher mein Tip: einfach in der nächsten Stunde den Lehrer fragen ;)
 
@ Haydnspaß:
ich neige zu zu wenig Fingeraktivität, das lockere Handgelenk ist bei mir automatisch da.
Hast du vielleicht noch einen guten Tipp, dass die Finger lange "durchhalten":-)

marietta
 
@ Haydnspaß:
ich neige zu zu wenig Fingeraktivität,

Dazu gibts halt auch sehr unterschiedliche Meinungen ;)

Mir hat man das ja auch eingeredet.

Und später wieder ausgeredet :p


das lockere Handgelenk ist bei mir automatisch da.

Das ist ja schonmal gut. Sind denn die Ellenbogen und die Schultergelenke auch locker?

Hast du vielleicht noch einen guten Tipp, dass die Finger lange "durchhalten":-)

Die Finger können stundenlang durchhalten, wenn sei locker sind und wenn sie nicht die ganze Arbeit allein machen müssen, sondern von der Hand und dem Arm unterstützt werden. Wie sich das mit der Fingeraktivitätstheorie verträgt, weiß ich allerdings nicht :rolleyes:

Liebe Grüße
Haydnspaß
 
Langsam, leise, klangvoll üben, wenn ich das Stück wieder neu einstudiere, pflege ich im langsamen Tempo kleine Zählzeiten, damit die Figuren sich in den Fingern und im Kopf absolut geichmäßig einschleifen. Das "Rauschen" bzw. Säuseln erlaube ich mir erst relativ spät.
Ein wundervolles Stück!
Walter
 
Waldesrauschen noch aktuell?

Hallo Marietta,
meine letzten Übetips waren vielleicht ein bisschen mager. Ich hatte nur aus der Erinnerung geschrieben. Jetzt habe ich die Noten daneben liegen.
Mit kleinen Zählzeiten meine ich, dass ich im langsamen Tempo wirklich die Achtel durchzähle.
Die Oktaven-Triolen, na ja, es sollten nicht die ersten Linke-Hand Oktaven sein, die Du spielst. Probiere aus, wie Du da den 4. und 5. Finger der linken Hand jeweils einsetzt.
Im E-Dur Teil, Sprünge in der linken Hand: Ich stelle mir vor, ich hätte eine gigantische linke Hand, die das greifen könnte … Dann treffe ich die Sprünge besser. – Zum Einstudieren könntest Du versuchen, mal nur den Linke-Hand-Part mit beiden Händen zu spielen. So fast auswendig lernen und auf den Tasten zuschauen. So bekommst Du in den Blick, was ausschließlich von der linken Hand geleistet werden muss. Die Augen werden mal an dieser Stelle nur der linken Hand zuschauen, die Rechte muss ihre Oktaven blind finden. Auch bei diesen Oktaven wieder einen gut ausgesuchten Einsatz von 4. und 5., vielleicht auch 3. Finger gemäß der Kontur, den die Tasten bilden.
Hoffentlich hilft Dir das hier ein bisschen. Ich denke, die Freude an dieser Musik wird Deiner Fingerarbeit Flügel verleihen …
Viel Erfolg!
Walter
 
Nachtrag

Ist mir gerade noch eingefallen: Übe die Akkordtriller unbedingt langsam, auch wenn dort quasi trillo steht.
Spielt man das beim Einstudieren zu schnell, verkrampft man zu leicht und übt sich die Verspannung ein. Lockerheit einüben!
Also diese Stelle schön langsam und immer genau im Takt.
Ich habe dort sowieso das Gefühl zu langsam zu sein (quasi trillo), im Tempo gespielt wird das schon schnell genug.
Viel Spaß damit
Walter
 
@ Haydnspaß:
gut das du mir das mal sagst, dass das mit der Fingeraktivität teilweise Ansichtssache ist:)

@ Walter:
Danke!!! :kuss:
deine Übetipps sind wirklich super!

Aber an alle anderen die das lesen:
Natürlich kann ich jeden weiteren Tipp immer noch super brauchen

Danke schon im voraus!
 
Direkt zum Waldesrauschen kann ich nichts sagen, aber wenn ich komplexe Abschnitte in beiden Händen gleichzeitig habe, fällt das zusammen spielen vor allem deswegen schwer, weil die Abschnitte erstmal separat geübt wurden. Die Hände lieben es, sich ergänzene Bewegungen auszuführen und die ergeben sich nun mal nicht, wenn man einzeln übt.

Ich habe z.B. Ewigkeiten am zweiten Teil des Rachmaninoff Präludiums in G-Moll rumbebastelt (die Akkorde) ohne nennenswerte Erfolge zu haben, bis ich endlich angefangen habe, den Teil mit beiden Händen zu spielen. Der Blinde führt den Lahmen, aber zusammen kommen sie einfach besser zurecht :)
 
erst mal ein ulkiger tipp: spiel doch lieber den gnomenreigen, der ist viel bessere musik als das schwülstige waldesrauschen ((((nicht schimpfen: ich liebe liszt, spiele gut die hälfte seines soloklavierwerks)))
- "zu wenig fingeraktivität": prima, nie über die finger nachdenken - das relevanteste ist ohnehin, dass die automatisch abgestütztend finger (stützreflex) TASTEN LOSLASSEN können!!!!!! das kann man gar nicht oft genug allen "einbläuen", die aktiv mit den fingern zu viel tun wollen - und dann zu laut, zu langsam und zu inegal spielen. DER ARM FÜHRT durch die Tonfolgen und "schiebt" quasi die automatischen Finger (die flink loslassen) über die Tasten.
- schwierige Stellen wollen zusammen nicht klappen: mit Stationen trainieren!!!
ACHTUNG: eine schwierige Sechzehntelstelle z.B übt man so:
a) einzeln bis ins Tempo
b) 1. Ton Fermate -- lange vorausschauen, dann in das 2. Viertel (Station) HINEINRASEN, und zwar ohne nachdenken mit beiden Händen, so weiter zu jeder Station
c) weniger Stationen machen
d) alles spielen
--- Ulli Kratzert "Didaktik des Klavierspiels" beschreibt dieses Üben anhand einer unangenehmen Stelle in Chopins 3. Scherzo
Zusätzlich noch folgender Tipp:
- "rückwärts additiv" üben: von der vorletzten zur letzten Station
" " vorvorletzten " " "
usw.
DAS FUNKTIONIERT
viel Spaß bei Lisztetüden - alle sind spielenswert
 

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