Tools / Hacks für Unterrichtsmanagement?

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Mercutio

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29. Sep. 2020
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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und auch als Klavierlehrer noch nicht so erfahren. Für mich ist es momentan noch hauptsächlich eine nebenberufliche Tätigkeit (derzeit 7 SchülerInnen).

Mir ist aufgefallen, dass ganz schön viel Zeit und Arbeit drauf geht für organisatorische Themen wie Abrechnungen, Kommunikation mit Eltern, Last-minute Änderungen im Wochenplan, usw. Habt ihr auch ähnliche Probleme und wenn ja, wie habt ihr das gelöst?

Vielleicht liegt's auch nur an meiner Unerfahrenheit, aber ich verbringe doch unerwartet viel Zeit mit Google Sheets und habe mir da so eine provisorische "Datenbank" gebaut, wo ich verschiedene Daten zu meinen ganzen SchülerInnen tracken kann. Unter anderem notiere ich mir auch nach jeder Stunde was wir geübt haben und weitere Anmerkungen dazu, damit ich den Fortschritt etwas besser überprüfen kann. Ich verliere da schon bei 7 Kindern langsam den Überblick.

Würde mich freuen, wenn jemand vielleicht ein paar Tips zu irgendwelchen Tools / DIY Lösungen hat, die ihr für euer Unterrichtsmanagement als sehr hilfreich erachtet.
Hatte schon mal zu dem Thema gegoogelt, aber nicht wirklich was gefunden.
Danke schon mal im Voraus :-)
 
Hallo Mercutio,

herzlich willkommen hier im Forum!

Unter anderem notiere ich mir auch nach jeder Stunde was wir geübt haben und weitere Anmerkungen dazu, damit ich den Fortschritt etwas besser überprüfen kann. Ich verliere da schon bei 7 Kindern langsam den Überblick.
Das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Schritt. Ich mache es so, dass meine SchülerInnen ein Oktavheft oder ähnliches als Aufgabenheft haben, in das ich während jeder Klavierstunde die Aufgaben und weitere Dinge, die zu beachten sind, eintrage. Das fotografiere ich mir dann am Ende der Stunde ab, sodass ich mich vor der nächsten Stunde darauf vorbereiten kann.

Vielleicht erleichtert das ja schon etwas deinen Aufwand?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei nur 7 Schülern sollte man sich das Wesentliche merken können und nicht stundenlang über aufwendigen Notizen sitzen müssen.

Frag mal irgendeinen angesehenen Instrumentalprofessor, ob der jemals so etwas gemacht hat wie Du da jetzt. Der wird allenfalls schmunzeln.
 
Der unterrichtet auch keine Anfänger. Gerade du solltest wissen, dass man das überhaupt nicht vergleichen kann.
 
Wer so ein schlechtes Gedächtnis hat, dass er sich bei läppischen 7 Anfänger-Schülern nicht merken kann, was er mit denen so gemacht hat und was da so die wichtigen und "anliegenden" Punkte sind, sollte sich echt Gedanken machen...

Wer immer alles aufschreibt, übt zudem nicht, sich Dinge zu merken. Schlecht fürs Hirn.
 
Bei sieben Anfänger-Schülern auf einem ähnlichen Niveau ist es durchaus verständlich, sich da am Anfang des Lehrerdaseins Notizen zu machen. Mit einer gewissen Unterrichtsroutine kommt sicherlich auch die Fähigkeit, ohne Notizen und ohne gründliche Vorbereitung im Anfangsunterricht das Repertoire der eigenen methodischen Möglichkeiten abrufen zu können.
 
Danke für eure Antworten. Also wenn ich das richtig verstehe, kommt das wahrscheinlich dann mit der Zeit und Erfahrung.

Vielleicht habe ich die Frage auch etwas falsch formuliert. In erster Linie ging es mir nicht so sehr um den eigentlichen Unterricht, sondern um zu verstehen, ob ihr manchmal auch das Gefühl habt, dass ihr zu viel Zeit für Organisatorisches "verschwendet". Mir gefällt Unterrichten sehr gut, aber die ganze "buchhalterische Seite" eher weniger. Wahrscheinlich kommt das auch mit der Zeit. Aber dennoch kann ich mir vorstellen, dass man dann bei 20-30 Studenten leicht den Überblick verlieren kann.
 
Ich finde Lehrer, die sich Gedanken über Unterrichtsvorbereitung machen super!

Mein Lehrer lässt mich immer am Anfang der Stunde die vorherige Stunde zusammenfassen. Ich soll die Dinge nennen, die gut geklappt haben und die Dinge, die nicht so mega waren und muss ihm dann zeigen, was/ wie ich daran geübt habe.

Hier im Forum wurde Mal die Homepage "ediwo" vorgestellt.
Eigentlich dient es zur Effizienzsteigerung des eigenen Übens, in dem einzelne Projekte angelegt werden, Probleme identifiziert und daran geübt wird.
Vielleicht ist es auch für den Unterricht geeignet, indem man jeden Schüler als Projekt auffasst. Ein Kalender und eine Bewertungsfunktion für die Übungen ist auch hinterlegt.


LG,
Hekse
 

Genau, so in der Art mache ich es auch.

Sagt dann der Schüler beispielsweise "mit Stück X bin ich aber nicht so klargekommen", dann frage ich ihn weiter, was genau er schwierig fand; dann z.B., was er denn an Vorgehensweisen versucht hat, um des Problems Herr zu werden; oder auch, inwieweit er denn die in der letzten Stunde durchgenommenen Übeweisen und Tipps&Tricks a) zu Hause umsetzen konnte und b) konsequent angewandt hat.
 
Ich notiere mehr jede Stunde in OneNote (Microsoft - auch als App bei Android) da kann man nach Schülern sortiert Seiten anlegen.
 
Ich fände ein analoges Schreibheft cooler. Meine KL machte sich überhaupt keine Notizen und wusste immer, auch nach mehreren Wochen dazwischen, wo wir waren. Ob oder wie sie sich zwischenzeitlich vorbereitet hatte, darf mir egal sein.
 
Bei nur 7 Schülern sollte man sich das Wesentliche merken können und nicht stundenlang über aufwendigen Notizen sitzen müssen.

Frag mal irgendeinen angesehenen Instrumentalprofessor, ob der jemals so etwas gemacht hat wie Du da jetzt. Der wird allenfalls schmunzeln.
So ein Quark. Ich mache mir während der Stunde Notizen über Probleme (und Lösungen) die auftreten, obwohl dieses Thema in dieser Stunde keinen Raum kriegen kann. Ich mache mir vor dem Unterricht Notizen darüber, wie ich den Unterricht zeitlich strukturiere. Dafür helfen auch die Notizen aus der letzten Stunde.

Instrumentallehrer die das nicht machen, kenne ich leider nur zu gut. Zum Glück aber auch andere!

Wenn die 7 Schüler auf ähnlichem Niveau sind, kann es schon mal sein, dass die sich früher oder später "ähnlich anfühlen". VOR ALLEM Anfänger sollten gut vorbereitet werden, weil man jeden noch so kleinen Lernschritt für ihn aufdröseln sollte. Wenn du in der Stunde mal nicht so gut weiterhelfen kannst? Schau auf deine Notizen. Da sollte was stehen.

Mit einer gewissen Unterrichtsroutine kommt sicherlich auch die Fähigkeit, ohne Notizen und ohne gründliche Vorbereitung im Anfangsunterricht das Repertoire der eigenen methodischen Möglichkeiten abrufen zu können.
Ja, die kommt, und die ist auch nötig und unabdingbar! Trotzdem kann Routine auch tückisch sein, und damit kein toter Winkel im Unterrichten entsteht, sollte man sich nach dem Unterricht weiterhin an seinem Unterrichtsstil arbeiten. Und dafür helfen nun mal Notizen.

Ich glaube eine Stunde aus dem FF zaubern, kann hier jeder.. aber meine Erfahrung war und ist - ob Gymnasial-, Klavier-, Gesangs- oder Yogalehrer - der Unterricht ist einfach besser, wenn der Lehrer sich ausführlich vorbereitet hat. Ob die ihre Planungen jetzt öffentlich zur Schau stellen, das ist mir egal, aber meistens entdeckt man doch ein kleines Zettelchen auf dem Klavier. Oder neben der Yogamatte.
 
Es gehört aber zur Professionalisierung dazu, dass Routine micht zu Betriebsblindheit führen darf und man dafür ein Bewusstsein hat bzw. entwickelt. Ohne gesunde Routine (die v.a. auf Erfahrungen basiert) würde man doch bei jeder Planung wieder bei Null anfangen. Das wäre uneffizient und auf Dauer nicht durchzuhalten.
 
...und genauso gehört dazu, dass Deine Planungen komplett über den Haufen geworfen werden, und dann mußt Du sehr spontan sein und imrpovisieren können.
Da kommt z.B. ein Schüler zum Unterricht und hat sich morgens beim Volleyballspielen in der Schule den Finger verstaucht. Dann kannst du nochmal neu reinkommen und dir flux überlegen, wie man die Stunde am besten nutzt.
Oder der Schüler hat überhaupt nicht geübt wegen Liebeskummer, mag aber gerne zum Unterricht kommen, dann darfst du ganz schnell in die Überraschungskiste schauen, wie man mit musikalischen Mitteln das Leben für den- oder die jenigen wieder lebenswert gestaltet ;-)
 

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