Techn./finanz. Aufwand Piano-CD hochprofessionell?

H

hanspetter

Dabei seit
15. Feb. 2016
Beiträge
50
Reaktionen
5
Guten Abend!
Mich würde interessieren:
Für technisch hochprofessionelle Piano-CD-Aufnahmen (internationale Spitzenklasse) - wie hoch ist da heutzutage der Aufwand:

a) Was kostet die Aufnahme-Hard- und -Software ca.?

b) Wieviele Mikros werden zumeist eingesetzt?

c) Wieviele verschiedene techn. Berufe/Fachpersonen sind für Aufnahme, Mastering, Klangdesign etc. inzwischen da vertreten?
Könnt Ihr sie einzeln benennen und (kurz) charakterisieren?

d) Stimmt mein Eindruck, dass die Nachbearbeitung weit, weit über Schneiden, Nachhall hinausgeht - dass z. B. (vergleichbar wie bei Photoshop) bis in einzelne Töne hinein Klang, Dynamik etc. manipuliert werden?
Könnt Ihr da konkrete Parameter benennen?

Vielen Dank! hansp.
 
Die Frage ist unpräzise, was willst du genau wissen? Willst du selber eine CD aufnehmen auf Spitzenklassenniveau? Dann würde ich mal so 40.000 Euro veranschlagen. Dann kannst du für 5-10K hochprofessionelle Fotos machen lassen (habe erst gestern gelernt, dass das soviel kostet) und für 20K einen tollen Konzertsaal mieten und von den restlichen 10K einen Tonmeister bezahlen und dir das Layout erstellen lassen. Allerdings hast du dann noch keine CD in der Hand, aber wenn du sie selbst pressen lässt ist das nicht so teuer (ca 2 Euro pro CD bei vernünftiger Abhahme, also über 500 Stück).

Es geht natürlich auch günstiger. Wenn man sich so manche Cover ansieht fragt man sich, ob das Geld wirklich gut investiert wurde. Dieses hier sagt z.B. nicht viel mehr aus als "schaut mal, ich habe Hände"
lang-lang-chopin-album-1350295497-old-article-0.jpg

Und dieses bereut die Sängerin, wie ich aus sicherer Quelle weiß, ebenfalls:
sacrificium-4ddd3d1296485.jpg

[Sie singt darauf Kastraten-Arien]

Aber mal im Ernst, wofür willst du das wissen? Willst du eine CD produzieren oder brauchst du ausschließlich Mikros und Software?
 
Das Foto von LL sagt mehr aus, als dass er Hände hat. Das er sie hat, geht aus seinem Beruf hervor. Das Foto sagt aus, dass er

"Göttliche Hände"

hat.

CW
 
"Manipulieren" klingt negativ - ich finde, man muss ernsthaft über das Medium Tonaufnahme nachdenken und überlegen, was das eigentlich genau ist. Es kann ein Zeitzeugnis sein, bei dem sozusagen ein echtes Geschehnis festgehalten wird - also eine Art (vielleicht idealisierte) Live-Aufnahme.

Es kann aber auch als ganz eigene Kunst gesehen werden, die sich vom Konzert absichtlich unterscheidet, nämlich dann, wenn man sich sämtliche technische Möglichkeiten zunutze macht. Dann können Aufnahmen entstehen, die es in dieser Perfektion in echt vielleicht gar nicht geben würde. Das ist übrigens nichts neues, Glenn Gould war obsessiv was seine Aufnahmen anging und hat damit die Aufnahmeleiter und Klavierbauer in den Wahnsinn getrieben. Er wollte nicht auftreten, er wollte aufnehmen, weil er da viel mehr Freiheit in der Gestaltung des Endergebnisses hatte.
Ein 3. Rachmaninov-Konzert wird auf CD auch meistens besser klingen als live, weil die Balance zwischen Orchester und Klavier in echt nur schwer gut hinzukriegen ist.

Wie man sich entscheidet, oder wie man das alles findet, ist natürlich die Frage. Aber eben eine echte, bedenkenswerte, wie ich meine.
 
Dank an Stilblüte für ihre ergänzenden Infos und ihre Neugier...

Aber ich hatte - ganz präzise und aus privaten Gründen - nach anderem gefragt.

Eure Tipps und Antworten genau auf meine Fragen hin fände ich sehr nett! hansp.
 
Der Wert der Aufnahme-Hardware und Software dürfte von Tonstudio zu Tonstudio sehr unterschiedlich sein, gerade auch weil die Veränderungen im Digitalbereich extrem schnell sind. Außerdem ist es auch von Album zu Album unterschiedlich, mit wie viel Aufwand z. B. das Mastering gemacht wird.
 
Die eine Frage ist nach den Kosten für die Ausrüstung - die andre für die Miete eines Studios, was ja im Normalfall gemacht wird.
 
Es sind hier auch grds. unterschiedliche Kostenarten (Fixkosten, laufende Kosten), und Kostenträger (Studioinhaber, Pianist/Produzent) betroffen, weshalb die Fragendes TE in einem ungewöhnlichen Zusammenhang kombiniert werden und ich die später aufgeworfenene Fragen im Faden nachvollziehbar finde, und nähere Angaben in anonymer Form sicher hilfreich für konkretere Antworten wären.
 

Das gibts bei einem Profi nicht. Und das ist keine Ironie, sondern blutiger Ernst. Alles viel zu teuer, als dass man daruf Rücksicht nehmen könnte. Also wird das Model "hingespritzt und -geklebt" und/oder die Postproduction macht Überstunden.

Echte Profis "liefern". Immer!
 
Die Zahl kam von einer Frau, bei der ich gerade einen Kurs belege, sie ist u.a. Publicist (Öffentlichkeits-/presseagentin?) von Hillary Hahn. Manche dieser Stars werden ja hin und wieder wie Models inszeniert, und wenn ich mir da so manche "Installation" ansehe, glaube ich sofort, dass 10K ganz schnell erreicht sind.
Aber, wie gesagt, das war ja mit einem Augenzwinkern geschrieben. Tolle, sehr tolle Fotos gibt es auch für deutlich weniger.
 
Hallo, auf den Tipp, betr. hochprof. Piano-Aufnahmen
bei tonstudio-forum.de nachzufragen, erhielt ich dort von "altrocker" diese Antworten:

a) Was kostet die Aufnahme-Hard- und -Software ca.? (Kaufpreise!)

zu a: ich würde da schon mal zwischen 20-30 Tsd Euro rechnen incl. Micros ( wenn's reicht, kommt drauf an welche Namen auf der Hardware drauf steht !)

b) Wieviele Mikros werden zumeist eingesetzt?

zu b: kleiner Raum 4 Micros, großer Raum 6-7 Micros

c) Sind bei hochprofess. Piano-CDs betr. Tonaufnahme und -Nachbearbeitung inkl. Klangdesign etc. tatsächlich nur 2 Personen Standard: Toningenieur und Masterer?

zu c: wenn das 2 erfahrene Profis sind, sollte das reichen.

Jedenfalls Danke auch an dieses Forum hier! hansp.
 

Zurück
Top Bottom