Tablet statt Notenblätter?

Für mich kommt derzeit irgendein wie auch immer gearteter elektronischer Bildschirm anstelle gedruckter Noten auch absolut nicht in Frage. Wobei ich da ganz ähnlich argumentieren würde, wie Lisztomanie weiter oben.
Ich stimme lediglich nicht darin überein, dass es immer gebundene Originalausgaben sein müssen (wenngleich ich ebenfalls ein sehr großer Henle-Fan bin). Aber bei manchen Stücken habe ich lieber auch mal drei oder vier Seiten nebeneinander auf dem Notenpult liegen als nur zwei. Und das geht eben mit Kopien der Originalnoten, die dann links und/oder rechts ans Notenheft angeklebt werden, besser. Oder eben Ausdrucke von IMSLP (wobei die oft auch nicht gerade das beste Notenbild aufweisen, weshalb ich nicht so unglaublich gerne daraus spiele).

Übrigens ist es bei mir auch mit anderen Drucksachen ganz ähnlich. Ein E-Book-Reader kommt mir bisher auch nicht ins Haus, bisher ausschließlich gedruckte gebundene Bücher. Und auch wissenschaftliche Fachveröffentlichungen auf Arbeit drucke ich prinzipiell vor dem Lesen aus, weil ich dann nach Belieben drin herumschmieren kann, Anmerkungen setzen wie ich will und gerade bei solchen oft sehr kleingedruckten Texten das Lesen auch für meine Augen deutlich angenehmer ist - ich lese merklich schneller, wenn ich das Zeugs gedruckt vor mir liegen habe.
 
Aaach was, lieber Marco. Ich selbst zum Beispiel: mag ja keine Bücher sonderlich. Habe kein Verhältnis zu ihnen. ;-)Notenbücher - das sind doch nur Pappdinger, mit Zetteln drin, wo Noten draufstehen. Wart mal ab, nach n paar Jahren verfallen die - zu Müll. :-D
So wie diese alten Handschriften, so in Klosterbibliotheken. Was für ein Aufwand, das alles zu bewahren. Das lohnt doch nicht. Lieber scannen, und saugen. ...

Dieses "Anfassen von Büchern, Noten, usw." - das ist doch recht sentimental. Es sind doch alles nur Gebrauchsgegenstände mit gewissem Nutzwert - wie etwa ein ( naja irgendwas. N Frühstücksbrett, oder eine Kaffeemaschine. )

ODER ?

Herzliche Grüße,

Dein Olli

PS.: ( War nicht GANZ ernst gemeint, das Posting... ) :-D:-D:-D
Dir als Biblothekar muss es ja ganz schön gegen den Strich gehen, dass alles Gedruckte digitalisiert wird.

Ich mag Bücher auch lieber, aber in meinem Fall find ich eine digitalisierte Lösung besser.

Hab vorhin ein 13 Zoll AndroidTablet bestellt, nachher kommt noch das Fusspedal dran und die entsprechende Software.

Wenn Alles gut zusammen spielt, geb ich hier Bescheid.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
... Ein E-Book-Reader kommt mir bisher auch nicht ins Haus,... und gerade bei solchen oft sehr kleingedruckten Texten das Lesen auch für meine Augen deutlich angenehmer ist....
Da ist ein E-Book-Reader für Romane oder ähnlich gestaltete Bücher eine gute Lösung, auch für meine alten Augen, da man die Schriftgröße wählen kann. Taschenbücher mit kleiner Schrift aber auch andere Bücher, wo sich die Seiten wölben oder die Höhe der Seiten größer ist, als für meine Gleitsichtbrille gut ist sind schlechter zu lesen.
in den Sommermonaten lese ich sehr viel habe aber kein echtes Buch auf Reisen dabei.
 
Ich lese nur noch mit Ebookreader. Ist einfach praktisch.
 
Dir als Biblothekar muss es ja ganz schön gegen den Strich gehen, dass alles Gedruckte digitalisiert wird.

hehe..in diesem Punkt: im Gegenteil..denn ich bin ein besonderes Exemplar von Bibliothekar, und hätte keine Bedenken, uralte superwertvolle Handschriften - falls noch nicht geschehen aus Angst einiger "Besorgter" - zu scannen, und dann auf diverse Medien zu kopieren.

Denn wie ich bereits mal mit Liszto im chat ausführte: Wenns mal brennt, wie inner Amalia, sind die Dinger weg.

Nun gibt es so Schreibtischhanseln, sie nennen sich manchmal "Forscher", die kriegen n Weinkrampf und jaulen winselnd auf, "oh Gott, doch nicht ANFASSEn...nicht mit LICHT in Berührung bringen HILFÄÄ"..

Solche Leute müssen weg... Alles wertvolle, alte SOFORT Scannen / Ablichten und auf diversen Medien saven.

Sonst wirds irgendwann mal dünn.

LG, Olli!
 
Bin ein Echtbuchfan, aber liebäugle uch für den Urlaub, bzw. Lesen im Bett mit der Elektronik - wohl wissend, dass dies das Ende meiner Bücherhorterei sein könnte. Nee, ich will nicht. Ich will greifbare Substanz!
 
Bin ein Echtbuchfan, aber liebäugle uch für den Urlaub, bzw. Lesen im Bett mit der Elektronik - wohl wissend, dass dies das Ende meiner Bücherhorterei sein könnte. Nee, ich will nicht. Ich will greifbare Substanz!
DIe Bücherhorterei ging bei mir im PDF Bereich weiter. Ich weiss nicht, wieviel tausend Bücher ich da habe; und wieviel Leben ich brauche, um die Alle zu lesen.
 
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Reaktionen: LMG
Ja, aber die kannste nicht anfassen, nicht riechen. Und - wie Du selbst sagst - du hast keinen Überblick. STänden die im Regal, so wäre das sehr lustvoll befriedigend, oder?
 
Notenbücher sind Notenbücher, Bücher sind Bücher... wenn in einigen tausend Jahren irgendwelche nachfolgenden Zivilisationen unsere Überreste ausbuddeln, dann wissen die mit dem Elektromüll nichts anzufangen, beim unstreblichen und zeitlosen Bach setzen sie sich ans Klavier und spielen drauf los ;) Übrigens, wie will man Fingersätze bei elektronischer Form markieren?
 
Painting Bach? ;)

Das geht natürlich nicht. Genau so wie man keine Menschen in Bilder fangen kann. Alles Hexerei!
 
Notenbücher sind Notenbücher, Bücher sind Bücher... wenn in einigen tausend Jahren irgendwelche nachfolgenden Zivilisationen unsere Überreste ausbuddeln, dann wissen die mit dem Elektromüll nichts anzufangen, beim unstreblichen und zeitlosen Bach setzen sie sich ans Klavier und spielen drauf los ;) Übrigens, wie will man Fingersätze bei elektronischer Form markieren?

Hi Pianojayjay,

Einspruch, Euer Ehren :)

sie können aber noch viel weniger damit anfangen, wenn bereits JETZT die Dinger zerfallen, zerbröseln oder verbrennen. Wenn es nur Noten-BÜCHER von Bach gäbe und das so bliebe, setzt sich NIEMAND in ein paar tausend Jahren ans Klavier und spielt Bach, weil die Dinger dann zerfallen sind. Umso schlechter noch, wenn es sich um Unikate handelt.

Man sollte auch nicht vergessen, dass während der Zeitspannen, in denen wir uns zu zukünftigen, von Dir genannten Generationen, weiterentwickeln, auch die Speichermöglichkeiten "mit der Zeit mitgehen", und die bereits - an solchen Wendepunkten - vorhandenen "alten, digitalisierten Schriften", ganz gleich ob Noten oder Texte, von den Leuten dann mit Sicherheit vermittelst ihrer eigenen Methoden ERNEUT gesichert werden können.

Wichtig ist auch, an VERSCHIEDENEN Orten zu speichern ( weltweite Zusammenarbeit ), diese Ressourcen weltweit zugänglich zu machen ( falls mal ein Archiv "ausfällt" ) , und auf verschiedenen Medien.

LG, Olli.
 

Da gibt´s aber nen Einspruch von mir. :)
Papier ist nach wie vor der sicherste und langlebigste Informationsspeicher.

Dein letzter Absatz: Zustimmung!
 
Was ich sagen wollte: Ich bleibe bei Noten in Papierform, am liebsten gebunden, manchmal auch ausgedruckt wenn legal und sonst nicht erhältlich. Ich habe Noten am liebsten im Original genauso wie ich mir auch noch CDs kaufe, ich hasse MP3 und diesen Mist... ich brauche was greifbares in der Hand ;)
 
Da gibt´s aber nen Einspruch von mir. :)
Papier ist nach wie vor der sicherste und langlebigste Informationsspeicher.

Dein letzter Absatz: Zustimmung!

Einspruch abgelehnt, für die Zustimmung jedoch Danke: Das ist nicht richtig. Spring mit ner Cd mit Bach-pdfs, und dann mit nem Notenband Bach in den Baggersee. Mal sehn, was damit besser klar kommt.

Darüberhinaus ist Papier, unter heutigen Bedingungen betrachtet, unpraktisch, denn selbst wenn man eine gewisse "Sicherheit" durch z.B. mehrfaches Druck ( mehrere Exemplare ) gleichen Inhalts voraussetzen würde, so ist Papier doch sehr unpraktisch, da eine Papierseite nur sehr wenige Informationen beinhalten kann.

Außerdem - das hatte ich vorhin noch vergessen - spricht doch nichts dagegen, Digitalisierte Dinge bei Bedarf wieder auszudrucken. Dann braucht man a ) nicht das wertvolle Original ( Manuskript, Handschrift, seltenes Buch usw. ) ANFASSEN, und b ) HAT man dann doch eine Papierform. Und ZUSÄTZLICH die Möglichkeit, nach Belieben diese erneut auszudrucken.

Was mir noch einfällt, ist: Digitale Untersuchungen von Material.. . Es gibt ja heutzutage so gute Software, dass man, bei digitalisierten Dokumenten oft besser, als wenn man es "in die Hand nimmt", vermittelst Kontraständerung / Aufhellung / Filter - usw.- ( siehe z.B. allein die Photoshop-Optionen ) sogar uralte gescannte Dokumente auf..nun sagen wir.."versteckte", HINTER der eigentlichen Oberfläche befindliche Inhalte zu untersuchen - so Palimpsest-mäßig, kennt Ihr ja. Und man braucht dann nichtmal am Original rumzuschieben und zu rollen.

Also: Kopieren Kopieren Kopieren...Sichern... .

( Allerdings habe auch ich natürlich sehr gerne Papier und Bücher in der Hand. )

LG, Olli!
 
Spring mit ner Cd mit Bach-pdfs, und dann mit nem Notenband Bach in den Baggersee. Mal sehn, was damit besser klar kommt.
Im Baggersee überlebt natürlich die CD deutlich besser.
Allerdings: In meiner CD-Rom-Sammlung gibt es schon jetzt Exemplare, die sich vom Laptop nicht mehr abspielen lassen. Nach weniger als 15 Jahren. Das ist in historischen Dimensionen gedacht also quasi gar nichts. Papier ist da langlebiger.
Jedoch: Das heutige Papier in Kombination mit den heute verwendeten Druckfarben hat bei weitem nicht mehr die Qualität, wie sie "historisches" Papier bzw. Papyrus hatte. Soll heißen: Die Qumranschriften beispielsweise sind auch nach 2000 Jahren noch in einem verhältnismäßig brauchbaren Zustand. Eine im Jahr 2000 gedruckte Henle-Bachausgabe ist im Jahre 4000 hingegen vermutlich komplett unleserlich (wenn nicht komplett zu Staub zerfallen). Von demher stimme ich zu, dass ich zwar für den Alltagsgebrauch über die kurzen Zeitskalen eines eigenen menschlichen Lebens betrachtet gedruckte Bücher absolut bevorzuge. Um solche Dinge aber auch für die Zukunft zu bewahren, ist eine digitale Speicherung und jeweils dauerhafte Anpassung an die aktuell neuesten Dateiformate meiner Meinung nach unabdingbar.
 
In meiner CD-Rom-Sammlung gibt es schon jetzt Exemplare, die sich vom Laptop nicht mehr abspielen lassen. Nach weniger als 15 Jahren. Das ist in historischen Dimensionen gedacht also quasi gar nichts. Papier ist da langlebiger.
Genau das meinte ich und deshalb auch meine Zustimmung zu LMGs letzten Absatz. Denn nur mit dezentraler Verteilung der Daten und redundanter Sicherung macht eine Digitalisierung zwecks Archivierung überhaupt Sinn. Ansonsten sind wirklich alle bisherigen digitalen Medienspeicher eher kurzlebig.
 
Im Baggersee überlebt natürlich die CD deutlich besser.
Allerdings: In meiner CD-Rom-Sammlung gibt es schon jetzt Exemplare, die sich vom Laptop nicht mehr abspielen lassen. Nach weniger als 15 Jahren. Das ist in historischen Dimensionen gedacht also quasi gar nichts. Papier ist da langlebiger.
Jedoch: Das heutige Papier in Kombination mit den heute verwendeten Druckfarben hat bei weitem nicht mehr die Qualität, wie sie "historisches" Papier bzw. Papyrus hatte. Soll heißen: Die Qumranschriften beispielsweise sind auch nach 2000 Jahren noch in einem verhältnismäßig brauchbaren Zustand. Eine im Jahr 2000 gedruckte Henle-Bachausgabe ist im Jahre 4000 hingegen vermutlich komplett unleserlich (wenn nicht komplett zu Staub zerfallen). Von demher stimme ich zu, dass ich zwar für den Alltagsgebrauch über die kurzen Zeitskalen eines eigenen menschlichen Lebens betrachtet gedruckte Bücher absolut bevorzuge. Um solche Dinge aber auch für die Zukunft zu bewahren, ist eine digitale Speicherung und jeweils dauerhafte Anpassung an die aktuell neuesten Dateiformate meiner Meinung nach unabdingbar.

Das ist m.E. in einigen Punkten OK, doch beachten wir bei den Qumran-Schriften, dass sie sich lange in absolut klimatisch gleichbleibenden Verhältnissen befunden haben.

Hätten sie sich in einer Hütte im brasilianischen Regenwald befunden, sähen sie heute eher schlecht aus, m.E.

Zu Deinen nach ca. 15 Jahren nicht mehr lesbaren CDs: Klar, kommt vor. Jedoch hat man zwischenzeitlich die Chance gehabt, falls dort wichtige Inhalte draufwaren, diese erneut zu speichern - auf neueren CDs und: mehreren. Eine klappt dann bestimmt. Bedenke auch, dass sich Hardware ( Laufwerke, Lese- und Schreib-Medien, usw. ) ändert und evtl verbessert.

Man kommt nicht um die Digitalisierung auch wertvoller Unikate, Manuskripte usw. herum. Das ist zukunftsträchtig, muss aber, wie Ihr zu Recht sagt, auch unter laufender Beobachtung stehen. Damit natürlich Datenträgerausfälle, wie von DonBos beschrieben, kompensiert werden können. Und das können sie.

Zudem weisen ja bereits viele Bibliotheken und auch anderweitige Projekte eindeutig in die richtige Richtung: IMSLP, ferner die Yale-Projekte ( Voynich-Manuskript zum Blättern - wieviel Freude hat das schon gemacht !!! ) - oder die digitalisierten Chopin-Ausgaben, Stephan ( Schigolch-pppetc hatte das mal verlinkt ) , oder auch das Web-Archiv , welches eine fundamentale Quelle ist.

LG, Olli!
 
Im Baggersee überlebt natürlich die CD deutlich besser.
Allerdings: In meiner CD-Rom-Sammlung gibt es schon jetzt Exemplare, die sich vom Laptop nicht mehr abspielen lassen. Nach weniger als 15 Jahren. Das ist in historischen Dimensionen gedacht also quasi gar nichts. Papier ist da langlebiger..
Ja, gebrannte CDs haben eine recht geringe "Haltbarkeit". Aber auch da hat sich in den letzten Jahren viel getan.
Zwischen RWs und ROMs ist teilweise auch ein qualitativer Unterschied.
Aber: Es könnte am CD-Laufwerk von Deinem Laptop liegen. Viele CD-(DVD-)-Laufwerke von Läppis oder PCs haben Probleme bei manchen gebrannten CDs.
Wir haben eine externe Festplatte, auf der unter anderem die Dateien älterer (gebrannter) CDs gespeichert werden. Das ist mit die beste Lösung.

Trotzdem werde ich mir nie ein Kindle oder ähnliches kaufen. Ich stehe gerne vor dem Bücherregal und schmökere in den Büchern. Das Blättern macht Spaß, der Geruch der Bücher...
 
Trotzdem werde ich mir nie ein Kindle oder ähnliches kaufen. Ich stehe gerne vor dem Bücherregal und schmökere in den Büchern. Das Blättern macht Spaß, der Geruch der Bücher...
Schön und gut, ich liebe auch "richtige" Bücher. Aber wo ein Körper ist, kann ein anderer nicht sein, und so musste ich die Büchersammlung zu Gunsten eines Flügelstellplatzes bereinigen. Wenn der Platz also begrenzt ist es doch immer noch besser, die Bücher durch ein Kindle zu ersetzen als den Flügel durch ein Digi ...

Aber die Klaviernoten auf'm Tablett ... das kann ich mir nun auch nicht vorstellen. Was die Notensammlung angeht, bin ich voll analog.
 

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