Swjatoslaw Richter 100. Geburtstag

vom 21.03.2015, 23:05 Uhr, und es beginnt mit einer Einspielung von Op. 23 No. 5. Zufall? Verschwörung?
 
Habe mir die Dokumentation angeschaut.
Kann ich nur empfehlen, sehr interessanter Mensch und ich finde die Doku gut gelungen.
 
Ich mag Richter wenn dann mit Interpretationen russischer Werke. Sein prokofieff ist wirklich sagenhaft, Rachmaninoff konnte er auch toll spielen. Er gehört allerdings nicht zu meinen Lieblingspianisten. Sein Beethoven, Schubert, Schumann, Bach haben mir noch nie gefallen. In vielen seiner Interpretationen finde ich ihn einfach zu brutal. Ich habe Gilels stets bevorzugt, das zeigt sich auch an der Anzahl der CDs im Vergleich, die ich von beiden habe.
 
Ich erinnere mich, als im Radio Richters Schallplattenaufnahme der großen B-Dur Sonate von Schubert zu hören war. Ich konnte es nicht fassen, wie Richter den ersten Satz anfing und dann das langsame Tempo bis zum Schluss durch hielt. Auch die Wirkung der entfernt plazierten Mikrofone war ungewöhnlich. Am nächsten Tag kaufte ich mir die Platte. Seit dem gefallen mir Aufnahmen im üblichen Tempo weniger gut.

Manfred, höre Dir mal Gulda an bei YT. Das müsste Dir dann körperliche Pein bereiten wie er Molto moderato interpretiert:-D.
 
Hallo,
ich weiß zwar, daß manche Richter mit Beethoven, Schubert, Bach nicht so mögen.
Aber mir gefällt seine Art der Interpretation, die ich bei anderen (besonders bei Beethoven) nicht getroffen finde. Über Mozart berichtet Richter selbst, daß es "sehr schwer" sei, Mozart richtig zu spielen, und er suche immer noch nach der richtigen Art, Mozart-Kompositionen vorzutragen. Die Gulda-Einspielung mag ich mir auch nicht gern anhören.
Ich selbst spiele die Schubert -Sonaten auch nicht ganz so langsam wie Richter, aber deshalb mag ich seine Art trotzdem, weil sie eine besondere Klangfarbe des Spiels verkörpert.

Gruß Hartwig
 
Fischer-Dieskau erzählte in einer TV-Dokumentation, dass Richter der einzige Pianist war, der praktisch niemals eine falsche Note anschlug. Einmal jedoch kam Richter nach dem Konzert zu ihm und entschuldigte sich, weil er eine falsche Note gespielt hätte. Niemand hatte es gemerkt.
 
Fischer-Dieskau erzählte in einer TV-Dokumentation, dass Richter der einzige Pianist war, der praktisch niemals eine falsche Note anschlug. Einmal jedoch kam Richter nach dem Konzert zu ihm und entschuldigte sich, weil er eine falsche Note gespielt hätte. Niemand hatte es gemerkt.
Ich habe Richter vor ca. 25 Jahren in Hannover gehört, es war toll. Aber: keine falsche Noten? Das ist Quatsch, er war auch nur ein Mensch. Bei einem Chopin - ich erinnere mich nicht mehr, welches Stück es war, irgendeine Nocturne, meine ich - verhaute er den Schlussakkord dermassen, dass es auch der allerletzte Depp im Saal bemerkte. Aber es störte niemanden. Er hatte so schön gespielt, dass das völlig unwichtig war. Er machte auch keinerlei Anstalten, den verkorksten Schluss irgendwie zu retten, liess den falschen Akkord einfach so ausklingen, stand ruhig auf und verbeugte sich würdevoll.
 

Hallo allerseits,

entschuldigt bitte, dass ich diesen Thread aus der Versenkung hole. Ich wollte nur fragen, ob jemand von euch den Mitschnitt der korresondierenden Sendung auf dem Deutschlandfunk noch hat.
(Siehe den Beitrag von jbs:
Super, da lässt sich ein 3stündiger Mitschnitt runterladen!
Lg
)
Wenn ja, könnte er mir bitte eine PN schreiben? Das wäre fantastisch!

Liebe Grüße,

Daniel
 

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