Hasenbein hat insofern recht, als Dir nicht damit geholfen wäre, wenn Dir nun
irgendjemand sofort die notierten Noten präsentieren würde - denn:
was machst Du beim nächsten Stück, oder beim übernächsten, etcppp...
Du siehst sogleich: das bringt Dich nicht *wirklich* weiter.
Allerdings ist sein Ratschlag auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei:
Zunächst eine Frage:
Kannst Du die ersten paar Töne der Melodie nachsingen?
Vielleicht auch die Basslinie?
Wenn Du nach Noten Klavier spielen kannst (wie Du sagst), dann kannst
Du auch Noten schreiben. Wenn Du das nicht glaubst, probier es doch
einmal aus - bloß die ersten paar Noten der Melodie, und den Bass.
Das zeigst Du vor, und wenn daran etwas "falsch" sein sollte, sag ich
Dir, wo Du den Fehler suchen kannst.
Deal?!?
Dann sag' mir doch, liebe Sesam, was ist an dem oben zitierten Ansatz jemand weiterzuhelfen falsch? Darauf bezog ich mich, als ich Salvador vorschlug, doch mal im Lexikon die beiden Begriffe nachzuschlagen, denn mir schien er hatte die angebotene Hilfe als solche gar nicht erkannt. Erkennst du sie auch nicht?
Ich bitte auch, nicht zu übersehen, daß obenstehende Antwort als dümmlich bezeichnet wurde, der weitere Verlauf des Fadens war also stark von dieser Aussage beeinflußt. Gefällt es dir, wenn du jemand zu helfen versuchst, und dieser jemand dann deine Hilfe als dümmlich zurückweist?
Wenn du von sozialem Umfeld und von mäeutischer Begleitung sprichst, so drängt sich mir der Gedanke auf, daß du dich hier eher auf die Mäeutik in der Pflege beziehst - ich mag mich aber täuschen.
Ich bezog mich in meinem Beitrag auf das sokratische Dialogprinzip, wonach vereinfacht gesagt, der Lernende auf seinem Wissen aufbauend durch gezielte Fragestellung und Hinweise in die Lage gebracht wird, selbst die Lösung für sein Problem zu erarbeiten. Hier die Lektüre Platons zu empfehlen ginge dann doch etwas weit, wenn die einzige Absicht meines Beitrags war, Salvador dazu zu bringen, die Hilfsangebot als das anzuerkennen, was es ist und sich einfach darauf einzulassen. Er könnte meiner Meinung nach dabei nur gewinnen.
Mit weniger Bitterkeit und Abwertung den vermeintlich Bildungsunwilligen gegenüber, vor deren Überzahl die Welt gerettet gehört, käme man viellicht zu besseren Einstiegsvoraussetzungen diesem jungen Mann (nehme ich an) zu "helfen".
Mein Beitrag enthält weder Bitterkeit noch Abwertung. Allerdings denke auch ich, daß Salvador nicht damit geholfen ist, wenn man ihm die Noten und Akkorde aufschreibt. Wenn du aber denkst, daß ihm damit geholfen ist, dann mach' es doch, aber verlange nicht von anderen das so zu handhaben, wenn es gegen ihre Überzeugung geht.
LG, PP