Stundenlang üben - wie?

nispi

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12. Feb. 2011
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Schönen Vattertach, liebe Forumsmitglieder!

Ich lese immer wieder, dass manche mehrere Stunden am Tag üben. Und da frage ich mich, was spielt ihr in dieser Zeit?

Nehmt ihr euch nur eure zwei oder drei aktuellen Übstücke und "seziert" sie bis ihr sie könnt? Oder sind noch Fingerübungen dabei oder andere Übungen?

Ich bin Anfängerin und seit ich endlich ein akustisches Klavier habe, sitze ich auch immer gerne und lange davor. Allerdings sind meine Stücke eher kurz, höchstens eine Seite. Und ich merke auch, dass nach einer halben Stunde intensivsten Übens an einem Stück nichts produktives mehr rauskommt. Aber ich will doch weiterspielen.
Meist nehme ich mir dann (mehr oder weniger wahllos) ganz einfache Stücke her. Aber das befriedigt auch nicht richtig, vor allem die wahllose Auswahl ist nicht das gelbe vom Ei.

Was könnte man also spielen, wenn man schon die paar Übstücke geübt hat?

(Ich hab keine Schule, wir spielen hauptsächlich Originalstücke im Moment)
 
Ich gehöre zur Fraktion der absoluten (Spät-) Anfänger, d.h. ich spiele seit etwa 2 Monaten, etwa täglich eine Stunde. Eine brauchbare Vorbildung was Notenlesen etc. betrifft habe ich von Seiten der der Gitarre genossen. Ehrlich gesagt spiele ich kaum reine Fingerübungen. Ein großartiger Pianist werde ich in meinem Alter ohnehin nicht mehr werden, und den Anspruch habe ich an mich auch gar nicht, also versuche ich die Fingerfertigkeit zu trainieren mit Stücken, welche mir auch gefallen.

Momentan habe ich Burgmüllers op. 100 auf dem Klavier stehen. Wenn ich spiele, dann fange ich meistens mit Stücken an, die ich schon halbwegs brauchbar beherrsche, und spiele die ein paar mal rauf und runter. Da treten dann üblicherweise immer wieder die einen oder anderen Problemchen auf, so dass ich das eine oder andere ein paar Mal wiederhole, bis es flüssig läuft.

Danach greife ich mir dann ein Stück raus, mit dem ich noch so meine liebe Not habe, und übe das um die 30-45 Minuten. Wenn ich noch länger spiele, kommt bei mir eh nicht mehr viel Brauchbares zustande.
 
hi Nipsi,

bin auch Spätanfänger.

Bevor ich übe, setze ich mich an den Schreibtisch und plane schriftlich in Stichworten, 5 min. max.

Aus dem Unterricht habe ich immer 3-5 Übungen, die ich aktuell abarbeite und modifiziere.
Parallel dazu denke ich mir eigene Übungen aus, die auf aktuellen Stücken basieren, Rhythmik und "Klangforschung":p gehören auch dazu.
Wichtig bei mir: Keine Übung dauert langer als 5-15 min, dafür aber täglich über längeren Zeitraum wiederholen.

Mein Übertagebuch (in Stichworten ) ist eine Quelle der Inspiration; auch Altes wird später unter anderem Blickwinkel wieder "übenswert"

Etüden als Selbstzweck spiele ich nie, Etüden leite ich immer (mit Lehrer) aus aktuellen Stücken ab.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Wenn du nicht lang genug üben kannst, weil du zu wenig Stücke hast, ist das das allerschönste Problem, das du in den Klavieruntrricht mitbringen könntest! Sag deinem Klavierlehrer, du willst mehr üben und brauchst mehr Hausaufgaben. Er wird dich abknutschen :D
Dass man an einer Seite einfacher Literatur nur begrenzt üben kann, ist klar. Du brauchst dann einfach mehr, Längeres, Anspruchsvolleres!
 
Nicht, dass es mich so richtig "anmacht", aber ich könnte problemlos am jeweils aktuellen Stück (das sind bei mir meist 2-6 Seiten) täglich mehrere Stunden üben. Dass dies nach 30-40 min nichts mehr bringt, ist Beruhigung fürs Gewissen, aber falsch. Die immer gleiche Lern- und Erkenntniskurve verläuft in Wellenform aufsteigend. Wenn man stets beim ersten Tal aufhört, erfährt man nie, wie der zweite Gipfel sich anfühlt.
 
(...)Nehmt ihr euch nur eure zwei oder drei aktuellen Übstücke und "seziert" sie bis ihr sie könnt? Oder sind noch Fingerübungen dabei oder andere Übungen?
Ich bin Anfängerin und seit ich endlich ein akustisches Klavier habe, sitze ich auch immer gerne und lange davor. Allerdings sind meine Stücke eher kurz, höchstens eine Seite. Und ich merke auch, dass nach einer halben Stunde intensivsten Übens an einem Stück nichts produktives mehr rauskommt. Aber ich will doch weiterspielen.(...)
Ich könnte stundenlang an einer Stelle üben... Warum? Ich höre immer etwas was ich noch verbessern könnte. Als Anfänger konnte ich das allerdings noch nicht. Ich habe damals auch meine Pflichtstücke nacheinander "abgearbeitet" und wenn noch Zeit war ein kleines Päuschen gemacht und noch einmal von vorne begonnen. Eine zeitlang haben meine Eltern mich dann zweimal in der Woche zum Unterricht geschickt. So war ich gezwungen die Ergebnisse von normalerweise einer Woche in drei Tagen zu liefern. Dadurch habe ich dann systematisches Üben gelernt. Vorher brauchte ich immer "Masse", jetzt kann ich auch nur ein Stückchen stundenlang üben.

Ich würde an Deiner Stelle vielleicht wirklich mal Deinem KL das "Problem" schildern. Ich könnte mir vorsatellen, dass er Dir entweder mehr Übemethoden zur Hand gibt, oder sich freut und Dich mehr Stücke paralell üben lässt.
 
Vielen Dank für die Antworten.

Ich glaube, dass mir einfach das Repertoire zum "entspannten Dahin-Spielen" fehlen.
Ich werde mir Bücher über Liedbegleitung, Üben, Jazz und Co. besorgen, da gibts bestimmt viele Inspirationen die mich produktiv länger am Klavier sitzen lassen. All dieses steht eh auf meiner Wunschliste von den Dingen, die ich lernen möchte.

Der Klavierlehrer hat letztens schon meine Wunschliste (von mind. 20 Stücken) gesehen. Leider passen in eine halbe STunde nur max. 2 Stücke (also die Besprechung derselben, Fehlerkorrektur, etc.). Und ich möchte im Moment noch keine "richtigen" STücke alleine angehen, ich mache noch zu viel falsch.

Hochmotiverte Grüße am Brückentag :D
nispi
 

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