Stressmanagement, Achtsamkeit im künstlerischen Schaffen

Ich finde nicht dass es gegen Unterricht spricht oder ein Widerspruch ist. Ich nehme auch jede Woche Unterricht weil ich dort den Input bekomme wie ich meine Hürden meistern kann. Da muss aber die Geduld da sein vorausgesetzt, man bemüht sich selbst auch redlich es umzusetzen. Dafür brauche ich intrinsische Motivation und kein Projektmanagement. Kinder reflektieren auch nicht ihren ihren Effizienz beim lernen. Dinge die Notwendig sind im Leben, übt man solange bis man es ausreichend kann. Da wird auch nicht einfach abgebrochen aber auch nicht groß reflektiert und nachgedacht.

Beispiel: in der Sonate die ich grad üb ist eine Stelle die mich fast hat verzweifeln lassen, nennen wir es mal den „limitierenden Faktor“. Ich habe unverhältnismäßig viel Zeit dafür aufgebracht, hätte ich daran beurteilt ob die Dauer für die restlichen 30 Seiten bei dem Tempo meine Lebensspanne überschreiten, hätte ich abgebrochen. Aber glücklicherweise war der Rest eher machbar und die schwierige Stelle lief täglich wie eine etüde mit. Jetzt klappt sie und limitiert den Rest nicht mehr. Ich habe mir selbst nachdenken verboten. Ich weis noch dass ich das als Kind auch nicht hinterfragt hab ob ich grad zu lange brauche dafür usw usw. einfach machen und gucken wo es hinführt.

Viel Zeit in intrinsische Motivation investieren und mit dieser Motivation einen guten Lehrer konsultieren. Ist die halbe Miete meiner Meinung nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Freude an der Musik stirbt am Druck, und daher muss die Lehrkaft diesen sorgfältig dosieren, muss eventuell herunterfahren, wenn der Schüler sich selbst zu sehr stresst.

Den Druck macht man sich doch (wenn dann) in der Regel selbst. Insbesondere wenn man eben versucht "SMART"e Ziele zu erreichen. Das kommt ja in der Regel so nicht vom Klavierlehrer.

Ich finde nur die Kombination aus "Timebox" und "SMART" nicht geeignet, um Freude am Hobby zu haben.
 
Den Druck macht man sich doch (wenn dann) in der Regel selbst. Insbesondere wenn man eben versucht "SMART"e Ziele zu erreichen. Das kommt ja in der Regel so nicht vom Klavierlehrer.

Ich finde nur die Kombination aus "Timebox" und "SMART" nicht geeignet, um Freude am Hobby zu haben.
Weil es nicht um das abarbeiten einer Tätigkeit geht die man beherrscht sondern um einen Lern- und Entwicklungsprozess. Es dauert solange wie es dauert, bei manchen schneller als bei anderen. Von dem System profitieren dann nur die schnellen. Die langsamen werden demotiviert.
 
Des Pudels Kern sozusagen.

Natürlich braucht man SMART da nicht und es wirkt wohl für viele eher bremsend.
Ich habe das auch eher als Methode kennengelernt, mit vorhandenem Zeitdruck umzugehen.
Bei Projekten gibt es eben eine Laufzeit und einen Zeitplan ... das steht grob von Anfang an fest ... also gibt es von Beginn an eine deadline, an der alles ausgerichtet wurde ... das Projekt muss nach Möglichkeit vorher beendet sein und dennoch allen Ansprüchen des Auftraggebers gerecht werden.

Für Musik brauche ich das auch nicht ... da nutze ich das höchstens, um die Produktion einiger CDs zu organisieren ... und dann ist das timing oft frei.
Es wäre also wenn überhaupt dann SMAR. Ohne "T" macht das keinen Druck ... die Musik ist dann schon verpackt.
Meistens sind meine Aktivitäten aber einfach nicht komplex genug, dass ich auf solche Formeln zurückgreifen müsste ... und im Job brauche ich es gerade auch nicht (aber man fragt sich schon manchmal, was die Techmniker da eigentlich den ganzen Tag machen ... und warum sie ein paar Tage später immer nochmal antanzen müssen).
 
Man darf ohne eine Zielvorstellung an allem lernen. Man muss nicht abwägen in welches Stück man die Zeit investiert damit es am Tag X ein entsprechendes Niveau hat. Das sollten sich Hobbyisten bewusst machen und auch schätzen. Mehr Freiheit im musizieren kann man nicht haben. Das sollte man nutzen :))

Noch einmal: Ich betrachte SMRT nicht als Dogma, sondern als eine Möglichkeit von vielen an ein Stück anzugehen.
Natürlich darfst du du ohne Zielvorstellungen lernen und müssen musst du gar nix.
Das ist deine Freiheit.

In meiner Freizeit muss ich auch nix, ich darf aber Zielvorstellungen haben. Sie sind für mich Triebfedern, etwas neues zu lernen, erworbene Fähigkeiten zu verfeinern und zu erweitern.

Wenn ich ein Fachbuch lese will ich vorhandenes Wissen vertiefen und vergrößern. Lernen macht mir Freude.

Die Neurophysiologen habe herausgefunden, dass Lernen bis in‘s hohe Lebensalter möglich ist, vielleicht wird man etwas langsamer.

Macht nix! Entschleunigung ist für mich ohnedies ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Gelassenheit.

Wenn ich ein neues Stück am Klavier erlernen will, dann nehme ich das, was mir gefällt. Es darf ruhig unter meinem Niveau sein, mein Ziel ist es, klangschöner zu spielen.

Die Fortschritte misst mein Klavierlehrer und wenn ich den letzten Punkt (Termin)nicht einhalten kann oder will, geht die Welt nicht unter.
 
Ich hab auch noch ne Frage : Wie lerne ich „ schön spielen „ . Hat jemand da einen Rat für mich ?
 
Meiner unqualifizierten Meinung nach durch gaaaaaanz viel Musik hören und vor allem viele viele verschiedene Aufnahmen. Von Amateuren, Profis, Studenten. Alles was man finden kann. Es muss nicht alles gut sein was man hört, man lernt auch wenn man bemerkt was nicht schön oder gelungen ist. Eine aussuchen die einen berührt und dann Stück für Stück versuchen zu hören „warum“ dich manches berührt, vergleichen, versuchen die Unterschiede zu benennen. Das was man hört in den Noten suchen. Mitlesen. Die Linien nachsingen, nachspüren.

Am besten an Stücken die wirklich „sitzen“ dass man frei genug ist es wirklich nur nach der Vorstellung zu spielen ohne technisch „beschäftigt“ zu sein. Wenn es keines gibt, dann eine winzige Passage auswählen. Diese versuchen in alle Himmelsrichtungen zu formen. Sich vorsingen und dann versuchen nach dem Singen die paar Takte exakt so wieder zugeben wie gesungen. Aufnehmen und mit Abstand (1Tag später) anhören, aber vorher singen und erst dann die Aufnahme abspielen. Damit kann man gut überprüfen ob die Vorstellung zum Ergebnis passt oder nicht. Wenn nicht, vergleichen warum nicht. Wem es schwerfällt zu erkennen was anders ist der kann auch einzelne Linien zu einer Aufnahme dazu spielen. Dann merkt man schnell wo sich Zeit genommen wird, verzögert, lauter, leise etc. und kann seine Wahrnehmung schulen.

Ich finde das ist unendlich wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, da gibt es zwei Aspekte. Einer ist eher spieltechnisch: "Wie kann ich meine Klangvorstellung umsetzen?"
Der andere ist: "Wie interpretiere ich die aufgeschriebenen Noten, dass daraus etwas ästhetisch Ansprechendes wird?" Dh wie komme ich überhaupt zur Klangvorstellung, die ich beim ersten erwähnt habe.
Hier hilft viel hören, was @Carnina schon geschrieben hat. Bei Ersterem hilft dir dann der/die KL.
 
Durch: sich selber ehrlich zuhören. Aber: Wie lernt man, sich selber ehrlich zuzuhören? Ich weiß es nicht.
Hilfreich für mich ist’s wenn der Lehrer die Fehler in meiner Darbietung „überzeichnet“. Also übertrieben dargestellt, „nachäfft“. Ist nicht schön 😅 das nehm ich gleich mal vorweg. Ich bin nicht selten schwer schluckend daneben gesessen und dann frustriert am Abend mit einem Bier geendet. Aber am nächsten Tag (oh Wunder) wird man soviel selbstkritischer und dann kommt bei mir zumindest der Trotz, es jetzt viel besser machen zu wollen. Dann kenn ich keine Zeit mehr, dann kann ich mich stundenlang mit dem Problem beschäftigen ohne es zu merken. Das endet dann in dezenter Selbstzerfleischung (weil ich dann nur noch Fehler/ unschönes höre) und in der nächsten Stunde falle ich aus allen Wolken weil es geklappt hat.😅😅 und mit der Euphorie gehe ich in die nächste Hürde 😆😆

Ich habe keine Ahnung ob man das in irgendeinem Pädagogik Ratgeber so empfehlen würde 😆😆😆 aber bei mir funktioniert’s
 

Hilfreich für mich ist’s wenn der Lehrer die Fehler in meiner Darbietung „überzeichnet“. Also übertrieben dargestellt, „nachäfft“. Ist nicht schön 😅 das nehm ich gleich mal vorweg. Ich bin nicht selten schwer schluckend daneben gesessen und dann frustriert am Abend mit einem Bier geendet. Aber am nächsten Tag (oh Wunder) wird man soviel selbstkritischer und dann kommt bei mir zumindest der Trotz, es jetzt viel besser machen zu wollen. Dann kenn ich keine Zeit mehr, dann kann ich mich stundenlang mit dem Problem beschäftigen ohne es zu merken. Das endet dann in dezenter Selbstzerfleischung (weil ich dann nur noch Fehler/ unschönes höre) und in der nächsten Stunde falle ich aus allen Wolken weil es geklappt hat.😅😅 und mit der Euphorie gehe ich in die nächste Hürde 😆😆

Ich habe keine Ahnung ob man das in irgendeinem Pädagogik Ratgeber so empfehlen würde 😆😆😆 aber bei mir funktioniert’s
Mein KL überzeichnet auch gern und mir geht’s damit wie Dir. Scheint zu funktionieren - zumindest bei uns beiden. 😉😄
 
Danke erst mal für die hilfreichen Antworten!

Ich absolviere gerade die Weiterbildung im Bereich Stressmanagement, Achtsamkeit und Resilienztraining und werde ab Anfang nächsten Jahres Kurse geben, die
übrigens von den Krankenkassen bezuschusst werden.

Ich sehe dass als ideale Möglichkeit meine tägliche Arbeit in der psychosomatischen Grundversorgung (hier gibt die KV 15 Minuten für das Erfragen aktueller Beschwerden, Krankschreibung, Medikation etc. ) zu ergänzen, weil ich auf diese Weise sehr viel Zeit habe lösungsorientiertes Handeln zu vermitteln.

Hierbei passt m.E. die Zielsetzung in‘s Konzept. Einmal im Sinne von Stressmanagement
aber ebenso der Ermittlung von Ressourcen oder Verstärkung bereits vorhandener Ressourcen.

Da kommt dann die Achtsamkeit in‘s Spiel @Dorforganistin .Genauer hingucken, was ich schon immer gerne getan hätte, aber nie genug Zeit hatte…..

Ich kann der Immobilienmaklerein nicht vermitteln, wie sie Haus und Grund veräußert, aber vielleicht auf den Gedanken bringen, ihre alte Gitarre vom Dachboden zu nehmen, was sie schon seit Jahren vorhatte.

Hilfreich kann SMART auch bei der Suche nach einem realistischen Ziels sein. Mit einer COPD das Saxophonspielen zu erlernen ist ein unrealistisch.

Es geht also um Reduzierung von Stress und so um die Steigerung des Energielevels, aber auch um die Wahrnehmung von dem, was das Leben schwer macht, dahin wo das Leben positives bietet.

Kenn ich gut aus meiner eigenen Erfahrung nach einem Verlust: ich hatte schon mehrere Jahre Jahre nicht Klavier gespielt, wollte meinen kleinen Flügel sogar verkaufen.

In dieser Zeit las ich die Biografie von der Pianistin Alice Herz-Sommer -Ein Garten Eden inmitten der Hölle-

Sie beschreibt darin den Moment, als ihr in einer depressiven Phase ( ihre Eltern waren in‘s KZ deportiert worden , die Worte „Übe die Chopin Etüden! " im Kopf auftauchte, was sie dann umgehend tat.

Die quälenden Gedanken über diesen furchtbaren Verlust waren dadurch nicht verschwunden, waren aber nicht mehr allgegenwärtig.

Alice Herz-Sommer ist für mich ein Beispiel, dass Menschen schon bei der Geburt eine große Portion Resilienz mitgebracht hat.

Das hat nicht jeder. Die gute Nachricht ist, dass wir Resilienz trainieren können.
So wie du dein Anliegen und deine Gedanken bzgl. der Kurse darstellst, kann ich mir gut vorstellen, dass diese gewinnbringend für den ein oder anderen Patienten sind.
Ich hatte mal in einer dunklen Lebensphase einige solcher Gesundheitskurse absolviert, um Verbesserung und Veränderung in mein Leben zu bringen und die hatten mir leider gar nichts gebracht. Egal ob Achtsamkeit, das mit der warmen Kugel im Bauch - ich komme grade nicht auf den Begriff - oder Körpertherapie, es blieb alles auf der methodischen Ebene und ich konnte es für mich nicht sinnvoll mit meinem Leben und meinem Alltag verknüpfen.
Das hört sich bei dir anders an! Da ist ein individueller Bezug, der mir wahrscheinlich mehr gebracht hätte damals.
Würde mich interessieren, wie der Kurs dann tatsächlich verläuft, vielleicht magst du dann was berichten.
Gutes Gelingen.
 
So wie du dein Anliegen und deine Gedanken bzgl. der Kurse darstellst, kann ich mir gut vorstellen, dass diese gewinnbringend für den ein oder anderen Patienten sind.
Ich hatte mal in einer dunklen Lebensphase einige solcher Gesundheitskurse absolviert, um Verbesserung und Veränderung in mein Leben zu bringen und die hatten mir leider gar nichts gebracht. Egal ob Achtsamkeit, das mit der warmen Kugel im Bauch - ich komme grade nicht auf den Begriff - oder Körpertherapie, es blieb alles auf der methodischen Ebene und ich konnte es für mich nicht sinnvoll mit meinem Leben und meinem Alltag verknüpfen.
Das hört sich bei dir anders an! Da ist ein individueller Bezug, der mir wahrscheinlich mehr gebracht hätte damals.
Würde mich interessieren, wie der Kurs dann tatsächlich verläuft, vielleicht magst du dann was berichten.
Gutes Gelingen.

Ich bin dabei ein selbständiges Konzept ( (Zielgruppe, Ablauf, Methodenauswahl etc. ) für diese Kurse zu erarbeiten. in der Abschlussarbeit der Weiterbildung wird dieses auch gefordert.

Die Kurse werden in meinem Arbeitszimmer in der Praxis stattfinden, die Teilnehmerzahl wird auf unter 10 Personen begrenzt sein. Da werde ich natürlich aus meinem Patientengut schöpfen, Mundpropaganda wird auch sicher eine Rolle spielen.

Vor Beginn werde ich mit mir unbekannten Personen Vorgespräche führen, um mir einen Eindruck über die psychische Stabilität zu verschaffen.

In akuten Krankheitsphasen oder beim Vorliegen bestimmter psychischer Erkrankungen (z.B. Traumafolgestörung, schwere depressive Episoden etc.) ist die Teilnahme an solchen ambulanten Kursen nach meinem Dafürhalten kontraindiziert.
Diese gehören dann in die Obhut von Fachärzten für Psychiatrie oder Psychologen oder einer PIA (psychiatrische InstitutsAmbulanz)

Von Vorteil ist, dass die Kurse zu Sprechstundenzeiten durchgeführt werden, da es vorkommen kann, dass Gefühle getriggert werden können und die Betroffenen den Raum verlassen müssen. Dann kann ich mich um die Gruppe kümmern und eine Mitarbeiterin um die jeweilige Person oder umgekehrt.

Es gilt: soviel Theorie wie nötig, sowenig Therapie wie möglich.

Unter anderem möchte ich intensiv mit den 7 Säulen der Resilienz arbeiten:

Realistischer Optimismus

Akzeptanz

Lösungsorientierung

Opferrolle verlassen

Verantwortung übernehmen (Selbstgewahrsamkeit)

Netzwerkorientierung

Zukunftsplanung

Die Kursprogramme möchte ich möglichst interaktiv gestalten. Übungen zur Selbststeuerung und zum Thema Achtsamkeit Besprechen und durchführen.

Warme Kugeln werden bei mir nicht zur Anwendung kommen :bye:. Zimbel, klangschalen, Koshi und Kalimbas auf jeden Fall (Ressource Musik/Klang)

Aus meiner psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme 2020 konnte ich viel mitnehmen, u.a. das Einläuten, welches in den meisten Kursen Anwendung fand im Rahmen eines Resonanzkreises.
Das ist bei mir zuhause zum Ritual geworden, z.B. bevor ich anfange Klavier zu üben.

Diese Themen werden nicht jeden hier interessieren.

Einen Austausch mit denen, für die diese Themen relevant sind, fände ich klasse, ich lerne gern dazu und kann vielleicht auch etwas aus meinem Erfahrungsschatz beisteuern.
 
Das hat nicht jeder. Die gute Nachricht ist, dass wir Resilienz trainieren können.
Das halte ich für ein Gerücht, das diejenigen aufgebracht haben, die noch nie ein Problem mit ihrer Resilienz hatten. Ich versuche schon mein ganzes Leben lang, mehr psychische Widerstandsfähigkeit zu erlangen, aber das geht nicht, wenn man ein hochsensibler Mensch ist. Man kann nur versuchen, sich so weit wie möglich von den Menschen, die ständig auf der Sensibilität anderer herumtrampeln, fernzuhalten. Was bedeutet: So gut wie alle Menschen. Am besten wird man Einsiedler im Wald. Überhaupt kein Kontakt mit Menschen. Das stärkt die Resilienz dann auf jeden Fall. Aber sobald man wieder mit Menschen zu tun haben muss, geht es einem wieder schlecht.

Deshalb finde ich diese ganzen Konzepte wenig zielführend. Sie gehen sogar weit am Ziel vorbei. Messbarkeit ... Schon allein das ist unmenschlich. Menschlichkeit kann man nicht messen. Ich kenne diese ganzen Konzepte aus meiner eigenen jahrzehntelangen Berufserfahrung sehr gut. Und ich fand schon immer, dass das Schwachsinn ist. Dennoch musste ich sie als Projektmanagerin anwenden. Oder so tun, als ob ich das tue. Obwohl das überhaupt nichts bringt. Außer vielleicht für Roboter oder irgendwelche technischen Projekte. Sobald es bei Projekten um Menschen geht, ist das alles Blödsinn.
 
Es ist falsch, die Belastbarkeit zu erhöhen, man muss sie senken, damit die Antennen, die einem sagen, dass es zu viel ist, noch funktionieren.
Sehr wahr, sehr wahr.

Dieses Wegatmen üben heißt oftmals nur: Ich funktioniere für meinen Arbeitgeber besser
(...)
Aber bevor ich SCRUM in mein Klavierspiel lasse, gebe ich es lieber auf.
Das dachte ich schon beim ersten Post dieses Threads. Die ganze Fragestellung ist sinnlos und der ganze Ansatz ist falsch. Künstlerisches Schaffen oder auch Kreativität funktioniert ganz anders. Das kann man weder messen noch steckt man da erreichbare Ziele ab. Das ist etwas für Kleingeister und unkreative Menschen, die keine Ahnung davon haben, was Künstlertum, Kreativität oder künstlerisches Schaffen ist. Deshalb ist es auch sinnlos, mit solchen Leuten darüber zu diskutieren. Weil sie es nie verstehen werden. Wenn man aber die Probleme seiner Zielgruppe gar nicht versteht, wie kann man dann Vorträge darüber halten, wie man die Probleme, die man selbst gar nicht hat oder versteht, lösen kann? Das ist absurd. Auf jeden Fall ist es weder SMART noch SCRUM oder sonst etwas. Es ist einfach nur Zeitverschwendung. Vor allem, wenn man als Teilnehmer eines solchen Kurses oder Vortrags sich dann Lösung seiner Probleme davon erhofft.
 
Das halte ich für ein Gerücht, das diejenigen aufgebracht haben, die noch nie ein Problem mit ihrer Resilienz hatten.
Resilienz ist in hohem Maße genetisch veranlagt. Das zeigen Zwilligsstudien ziemlich eindrucksvoll. Man kann die Bedingungen optimieren, aber es bleibt für viele Menschen, wie du beschreibst, eine lebenslängliche Herausforderung. Ich habe das Glück sehr sehr resilient zu sein, was in meinem Leben schon auf das stärkste geprüft wurde und mir wirklich den „A….“ gerettet hat. Aber das ist keine Leistung von mir. Ich hatte einfach Glück.

Ich halte es auch für äußerst problematisch zu behaupten, man könne das lernen und trainieren. Warum: weil es den Betroffenen in die Lage bringt für seine Probleme selbst „verantwortlich“ zu sein, er müsse sich ja nur mehr anstrengen (und da sind wir wieder beim Druck). Die Betroffenen leiden dann zusätzlich noch an Selbstzweifeln „warum schaffe ich es nicht resilient zu werden“.

Es gibt Menschen die sind von Haus aus stabil und es gibt Menschen die sind es nicht. Helfen kann man diesen, in dem man schlicht anerkennt, dass sie einfach andere oder mehr Unterstützung brauchen ohne großes Aufhebens darum zu machen (vielleicht ist @Klein wild Vögeleins Konzept für manche genau der Anker, wer weis das schon). Aber wenn man das mal akzeptiert, ist es keine Schwäche mehr, die man „bearbeiten“ muss, sondern einfach ein Teil unserer Diversität. Und die Akzeptanz, dass nicht alle alles gleich gut können müssen, würde viel Druck vermeiden. Druck von außen als auch von innen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schlage vor dieses sensible, individuell geprägte Thema im Rahmen einer Unterhaltung zu führen , wie es in der Corona- oder Politikthematik bereits erfolgt, und sich diejenigen beteiligen, die es interessiert.

Ich finde diese Meinungsverschiedenheit spannend und lehrreich.

Naturgemäß kommt es bei dieser Thematik dazu, dass Einblicke in das Seelenleben der Beteiligten offenbart werden, die m.E. nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden sollten, sondern besser im geschützten Raum einer Unterhaltung.

Fakt ist: ich möchte nicht belehren, bekehren oder behandeln!
 

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