Stilblüte komponiert - Etüde in Es

Stilblüte

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Hallo ihr Lieben,

Eine Schülerin kam kürzlich in den Unterricht und erzählte etwas verschämt, ihr sei da so ein Stück in den Drucker gerutscht... es war Un Sospiro von Liszt. Wie sie selbst schon vermutet hat, ist das aber leider noch zu schwierig, über die ersten paar Takte wird sie nicht ohne Frustration hinauskommen.

Heute Abend habe ich eine kleine Etüde komponiert, die man spielen kann, wenn man eigentlich gern Un Sospiro, op. 25,1 von Chopin oder ähnliches spielen möchte, die aber noch zu schwierig sind.
Mein Etüdchen ist auch nicht für den völligen Anfänger geeignet, aber ich habe es absichtlich so komponiert, dass es bequem liegt und vielleicht ein bisschen schwieriger klingt, als es tatsächlich ist :005:

Die Noten stelle ich euch zur freien Verfügung. Um das Spielen zu erleichtern, habe ich für Fingersatz und Pedal Vorschläge gemacht, die sind aber nicht zwingend bindend. Dynamik habe ich gar nicht reingeschrieben, weil ich weder mich selbst, noch den Spieler festlegen will. Ich halte es wie Brahms - hauptsache schön.
Fun-Fact: Das Stück zu notieren hat länger gedauert, als es zu komponieren und zu üben. Allerdings musste ich mich erst an die neue Version von Sibelius gewöhnen.

Wo ich schon dabei war, habe ich das Stück gleich mit dem Handy aufgenommen. Vielleicht mag es jemand spielen :002:
Falls euch etwas komisch vorkommt, fragt ruhig, es kann sein, dass das Programm oder ich einen Fehler gemacht haben.


View: https://www.youtube.com/watch?v=0pmFCbLpb6I

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass meine Kompositionen grundsätzlich Gema-pflichtig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach du Sch..... Da muss ich erst mal meine KL fragen wie man die Noten interpretiert .
 
Eine Schülerin kam kürzlich in den Unterricht und erzählte etwas verschämt, ihr sei da so ein Stück in den Drucker gerutscht... es war Un Sospiro von Liszt.
Passiert mir auch immer, wenn ich bei Amazon den Warenkorb wahllos mit Musiknoten auffülle, um die Versandkosten zu sparen, da lag neulich plötzlich Chopins Etüdensammlung mit im Paket. :005:

Heute Abend habe ich eine kleine Etüde komponiert, die man spielen kann, wenn man eigentlich gern Un Sospiro, op. 25,1 von Chopin oder ähnliches spielen möchte, die aber noch zu schwierig sind.
[...]
Die Noten stelle ich euch zur freien Verfügung.
Sehr schön, ich werde mal ein bißchen dran üben.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass meine Kompositionen grundsätzlich Gema-pflichtig sind.

Die Abgaben auf mein Digi, Smartphone, Speicherkarte, USB-Stick, Scanner, Drucker sind alle bezahlt. :heilig:
 
Ich finde, dass der Rhythmus so schwer lesbar ist (Takt 1ff). Macht Sibelius diese Verbalkung automatisch? Wenn ja, müßte man da wahrscheinlich manuell eingreifen. Eine erste Idee wäre, jeweils 6 Achtel zu verbalken, wobei die Noten je nach Lage dann in das obere oder untere System gehen.
 
Ich finde, dass der Rhythmus so schwer lesbar ist (Takt 1ff). Macht Sibelius diese Verbalkung automatisch? Wenn ja, müßte man da wahrscheinlich manuell eingreifen. Eine erste Idee wäre, jeweils 6 Achtel zu verbalken, wobei die Noten je nach Lage dann in das obere oder untere System gehen.

Die Balkung gibt die Verteilung auf die Hände an. So hat bereits der alte Bach oft notiert...
 
Da muss ich erst mal meine KL fragen wie man die Noten interpretiert .
Meinst du mit "interpretiert" eigentlich "liest"?
Ich finde, dass der Rhythmus so schwer lesbar ist (Takt 1ff). Macht Sibelius diese Verbalkung automatisch?
Nein, Sibelius macht es konventionell und ich habe es geändert, denn
Die Balkung gibt die Verteilung auf die Hände an.
Beim Notieren relativ einfacher Dinge gibt es erstaunlich oft mehrere Möglichkeiten, die quasi gleich klingen, aber ganz unterschiedlich aussehen. So ist das auch hier (betrifft nicht nur die Balkung). Ich habe keine Ahnung vom korrekten Notensatz und versuche einfach immer eine Lösung zu finden, die gleichermaßen gut lesbar und logisch bzw. verständlich ist. In diesem Fall trägt die Verteilung auf die Hände sehr wesentlich dazu bei, ob das Stück bequem zu spielen ist oder nicht.

(Bei einem anderen Stück habe ich mich gegen die Balkung nach Verteilung der Hände entschieden, weil es dann unübersichtlich geworden wäre und es außerdem mehrere Lösungen gab.)
 
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass meine Kompositionen grundsätzlich Gema-pflichtig sind.
Die Abgaben auf mein Digi, Smartphone, Speicherkarte, USB-Stick, Scanner, Drucker sind alle bezahlt. :heilig:
Gemeint ist wahrscheinlich eher öffentliche Aufführung, da ja die Noten frei zur Verfügung stehen.
@Stilblüte, sollte die Etüde mal in einem meiner Schülerkonzerte gespielt werden, müsste ich wohl eine Komponistenliste einreichen (anstelle einer Pauschale), damit Du überhaupt etwas bekommst. Mache ich aber gerne!:023:
 
Auf der Seite 2 scheinen wohl die Pedal Angaben nicht zu stimmen. Oder ist das noch nicht fertig?
 

Das Stück ist wunderbar gelungen. An deiner Technik müsstest Du aber noch ein wenig feilen, das kommt aber alles mit der Zeit.
 
Mein Etüdchen ist auch nicht für den völligen Anfänger geeignet, aber ich habe es absichtlich so komponiert, dass es bequem liegt und vielleicht ein bisschen schwieriger klingt, als es tatsächlich ist
Erst einmal freut es mich, daß Du komponierst.

Wenn Dein Stück mich etwas enttäuscht hat, dann nur deswegen, weil ich mehr von Dir erhofft habe, als Du mit dieser Etüde bieten wolltest. Was mich stört: der ziemlich einfallslose (d.h. wenig charakteristische) Melodieansatz in der rechten Hand und die ewigen Dur-Dreiklangsbrechungen.

Sobald Du in den Moll-Bereich rutschst, wird Dein Stück präzise und gut. Das wären zwei Kunstmittel, Dein Stück noch zu verbessern: mit einer profilierteren Melodik und mehr harmonischen Ausweichungen.

HG, Gomez
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast vollkommen Recht! Das Stück ist simpel. Es ist einfach wirklich schwierig für mich, gut und leicht zu komponieren. Schwer und schön haben viele geschafft. Leicht und schön manche versucht und nicht geschafft (bspw. Children's Corner - schön, aber nur für sehr begabte Kinder...). Bartók ist es gelungen!
Ich hatte den Eindruck, dass eine komplexere Melodie in diesem Stück deutlich mehr Können erfordern würde, weil ich dann in der rechten Hand eine "echte" (!) Mehrstimmigkeit und / oder mehr Sprünge bzw. Lagenwechsel gehabt hätte.

Vielleicht auch nicht; das war nun mein erster Versuch, bei dem ich mich in meiner Freiheit eingeschränkt habe, weil ich nicht für mich selbst komponiert habe.
 
Du hast vollkommen Recht! Das Stück ist simpel.
Technisch ja, aber harmonisch ist weiter hinten schon einiges los. Das ist ziemlich ungewohnt verglichen mit den üblichen als Fingerübungen gedachten "leichten Etüden", wo kadenzmäßig eigentlich immer glasklar ist, wo es nun langgeht.... nur mal meine zwei Cent aus der Perspektive eines Amateurs dazu.
 
Vielleicht auch nicht; das war nun mein erster Versuch, bei dem ich mich in meiner Freiheit eingeschränkt habe, weil ich nicht für mich selbst komponiert habe.
Du hast vollkommen Recht! Das Stück ist simpel. Es ist einfach wirklich schwierig für mich, gut und leicht zu komponieren. Schwer und schön haben viele geschafft. Leicht und schön manche versucht und nicht geschafft (bspw. Children's Corner - schön, aber nur für sehr begabte Kinder...). Bartók ist es gelungen!
Du könntest ja normal komponieren und dann Schwierigkeiten herausnehmen um so etwas einfacheres zu erhalten. Stilblüte selbst arranged sozusagen.
 

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