Start mit 30, was ist noch drin?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
  • Erstellungsdatum

B

Blumenhaendler

Guest
Bin jetzt fast 32, habe mit 30 Jahren angefangen Klavier zu spielen. Davor habe ich 8 Jahre im Chor gesungen, die Musiktheorie fiel mir daher auch nicht schwer. Mein Klavierlehrer sagt, ich hätte Talent.

Wenn ich viel Zeit habe, übe ich schonmal 6 Stunden am Tag, an normalen Tagen maximal 2-3 Stunden. Ich arbeite derzeit die Russische Klavierschule Band 2 und das Notenbüchlein der Anna Magdalena durch. Durch ständiges Wiederholen erziele ich gute Resultate. Aber was ist langfristig gesehen noch drin bei mir?
 
Hast Du keinen Job? Und keine Familie / keine Freunde?

Für jemanden, der nicht Musiker ist, etwas ungewöhnlich lange Übezeiten...
 
Was meint denn Dein Klavierlehrer, was bei Dir noch drin wäre?

Der kann das doch am besten beurteilen.

Wenn Du die Stücke aus der Klavierschule und die Stücke aus Der Anna Magdalena gut und anständig spielen kannst, ist das schon einmal für einen Späteinsteiger eine Leistung.

CW
 
Mein Klavierlehrer ist sehr zurückhaltend bei solchen Prognosen, da er ohnehin schon sehr kritisch ist - was ich auch grundsätzlich gar nicht schlecht finde.
Sagen wir mal es mal so: Könnte ich noch in einer Kneipe auftreten? Könnte ich etwas von Franz Liszt spielen?

Was meint denn Dein Klavierlehrer, was bei Dir noch drin wäre?

Der kann das doch am besten beurteilen.

Wenn Du die Stücke aus der Klavierschule und die Stücke aus Der Anna Magdalena gut und anständig spielen kannst, ist das schon einmal für einen Späteinsteiger eine Leistung.

CW
 
Nee, aber jetzt mal im Ernst: Wie kommt es zustande, dass Du SO viel Zeit zum Üben hast?

Bei den Erwachsenen, die ich so kenne, wäre das nicht drin.

Und könntest Du solche Übezeiten länger, über Jahre also, aufrechterhalten, oder ist im Moment nur gerade eine Lebens-Übergangsphase mit viel Zeit, bevor der neue Job kommt?
 
Ich würde sagen, ich habe einfach ein effizientes Zeitmanagement. :-) Spiele auch spätabends, mit E-Piano ja kein Problem. Ja, ich bin vollberuflich tätig und habe auch soziale Kontakte.

Nee, aber jetzt mal im Ernst: Wie kommt es zustande, dass Du SO viel Zeit zum Üben hast?

Bei den Erwachsenen, die ich so kenne, wäre das nicht drin.

Und könntest Du solche Übezeiten länger, über Jahre also, aufrechterhalten, oder ist im Moment nur gerade eine Lebens-Übergangsphase mit viel Zeit, bevor der neue Job kommt?
 
  • Like
Reaktionen: LMG
Es kommt darauf an, was Du in der Kneipe spielen willst.

Liszt hat durchwegs schwierige bis sehr schwierige Sachen komponiert. Das wird wohl nicht mehr klappen. Bei www.pian-e-forte.de gibt es eine Liste von Klavierstücken nach Schwierigkeit geordnet. Diese Liste ist als Anhaltspunkt gut geeignet.

CW
 

Das nenn ich mal ne konstruktive Antwort. :-P
Aus gleich mehreren Gründen wirst Du möglicherweise keine klare Aussage zu Deinen künstlerischen Perspektiven erwarten können:
  1. Ferndiagnosen ohne Kenntnis Deines Spiels sind unsinnig und nicht seriös. Der Schwierigkeitsgrad im 2. Band der Russischen Klavierschule ist zu ermitteln, nicht aber die künstlerische Qualität Deiner Interpretationen, wenn man diese nicht live oder in Aufnahmen kennen lernt.
  2. Quantitativ ist die Zeit, die Du am Instrument verbringst, wahrlich nicht klein - nicht bekannt ist hingegen, was innerhalb der bis zu sechs Stunden passiert. Auch das Üben und Einstudieren wollen gut organisiert sein, gerade dann, wenn die zur Verfügung stehende Zeit sehr begrenzt ist.
  3. Verbleiben durch Flüchtigkeiten Kenntnisdefizite, die sich erst bei weiterem Fortschritt nicht mehr überhören respektive übersehen lassen?
  4. Ist das zur Verfügung stehende Instrument auch für anspruchsvolleres und ambitionierteres Musizieren klanglich und mechanisch adäquat?
  5. Gibt es Gelegenheiten, Erfahrungen beim Vorspielen zu sammeln und Stresssituationen zu meistern?
Mit nahe liegenden Gegenfragen lässt sich ein ganzer Katalog füllen, ohne dass Dir dieser Umstand weiterhilft. Weiterhelfen können sollte Dir allerdings Dein Lehrer - das ist sogar eine seiner Aufgaben, auf derartige Fragen und Überlegungen zu reagieren.

LG von Rheinkultur
 
zu 1.) Dem stimme ich zu. Allerdings gehe ich mal davon aus, da jedes Stück von meinem Lehrer kontrolliert wird und ich ohnehin sehr viel Wert auf korrekte Technik lege und selbstkritisch bin, meine Interpretation zumindest dem gängigen Durchschnitt entspricht. Ich werde in Zukunft mal auch etwas hier ins Forum stellen.

Punkt 2. und 3. wurde oben schon quasi mitbeantwortet.

zu Punkt 4.) Ich besitze ein Yamaha E-Piano P 105-B mit einem hochwertigen Ständer. Das ist mir allerdings tatsächlich nicht mehr ausreichend. Ich will mir in nicht allzuferner Zukunft eins von Kawai holen, da die Klaviatur dort hochwertiger sein soll.

zu Punkt 5.) Wird auch bald passieren.

Aus gleich mehreren Gründen wirst Du möglicherweise keine klare Aussage zu Deinen künstlerischen Perspektiven erwarten können:
  1. Ferndiagnosen ohne Kenntnis Deines Spiels sind unsinnig und nicht seriös. Der Schwierigkeitsgrad im 2. Band der Russischen Klavierschule ist zu ermitteln, nicht aber die künstlerische Qualität Deiner Interpretationen, wenn man diese nicht live oder in Aufnahmen kennen lernt.
  2. Quantitativ ist die Zeit, die Du am Instrument verbringst, wahrlich nicht klein - nicht bekannt ist hingegen, was innerhalb der bis zu sechs Stunden passiert. Auch das Üben und Einstudieren wollen gut organisiert sein, gerade dann, wenn die zur Verfügung stehende Zeit sehr begrenzt ist.
  3. Verbleiben durch Flüchtigkeiten Kenntnisdefizite, die sich erst bei weiterem Fortschritt nicht mehr überhören respektive übersehen lassen?
  4. Ist das zur Verfügung stehende Instrument auch für anspruchsvolleres und ambitionierteres Musizieren klanglich und mechanisch adäquat?
  5. Gibt es Gelegenheiten, Erfahrungen beim Vorspielen zu sammeln und Stresssituationen zu meistern?
Mit nahe liegenden Gegenfragen lässt sich ein ganzer Katalog füllen, ohne dass Dir dieser Umstand weiterhilft. Weiterhelfen können sollte Dir allerdings Dein Lehrer - das ist sogar eine seiner Aufgaben, auf derartige Fragen und Überlegungen zu reagieren.

LG von Rheinkultur
 
Das Digitalpiano ist ein Problem und begrenzt das, was möglich ist, stark.

Wie dem auch alles sei, ich würde Dir raten, Deine Übezeiten auf ein Amateur-Normalmaß herunterzuschrauben und Dir mal lieber eine Freundin zu suchen (denn wer eine hat, übt nicht dauernd den ganzen Abend bis in die Nacht Klavier).
 
Ich habe eine Freundin, und weißt du was das beste ist? Sie spielt auch Klavier. :-D

Das Digitalpiano ist ein Problem und begrenzt das, was möglich ist, stark.

Wie dem auch alles sei, ich würde Dir raten, Deine Übezeiten auf ein Amateur-Normalmaß herunterzuschrauben und Dir mal lieber eine Freundin zu suchen (denn wer eine hat, übt nicht dauernd den ganzen Abend bis in die Nacht Klavier).
 
Prognosen finde ich - entschuldige das harte Wort - unsinnig.

Du scheinst Deiner Schilderung zufolge auf einem guten Weg zu sein. Geh ihn doch einfach konsequent weiter.
Wenn Du Dein Pensum bei gleichbleibender Qualität durchziehst, wird auch das Ergebnis entsprechend sein.
 

Zurück
Top Bottom