Sonderstellung des Klaviers im Instrumentalunterricht???

  • Ersteller des Themas Debbie digitalis
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Das mit der Kammermusik ist schonmal falsch - es gibt auf einfachstem (!!!) Niveau vierhändige Klavierlitereratur

Das mit der vierhändigen Klavierliteratur wäre vielleicht eine Idee! Allerdings frage ich mich, wie das dann geht? Spielt sie dann nur in der Unterrichtsstunde mit der Lehrerin vierhändig? Ich selbst scheide als Spielpartner ja aus, da meine Tochter dafür schon zu alt ist. Sie will jetzt ihre eigenen Sachen machen und Freundinnen, die ebenfalls Klavierunterricht haben, sind leider nicht vorhanden.



In den meisten Schulen gibt es eine Big-Band, wo man als Pianist, seinem Niveau entsprechend, eingebaut werden kann.
Gibt es an der Schule meiner Tochter leider nicht - dort gibt es nur Chor und Schulorchester und dort spielen die Musiklehrer das Klavier.


Und Gesangslehrer gibt es durchaus, man muss sie nur finden. Ich hatte auch mit 15 (ok etwas älter, aber egal) Gesangsunterricht - sogar mit Auswahl der Lehrerin, und ich komme aus keiner großen Stadt.
Wir haben uns schon umgeschaut, leider aber noch nicht das richtige gefunden. Unsere Klavierlehrerin hat selbst auch Gesang studiert und singt sehr gut. Aber sie hat gesagt, sie kann zwar singen, aber das nicht erklären und beibringen. Dann gab es mal ein Angebot Gesangsunterricht für Kinder und Jugendliche einer hiesigen privaten Musikschule. Das Ganze war eher auf das Singen von Popmusik ausgerichtet. Da habe ich mal unsere KLin (die mit uns befreundet ist) mit meiner Tochter zu einem Info-Termin hingeschickt. Wir haben die KLin als Tante meiner Tochter ausgegeben. Sinn der Sache war, dass die KLin durch entsprechende Fragen mal herausfindet, ob der angebotene Unterricht Hand und Fuß hat. Leider ist der junge Mann, der den Unterricht anbot, durchgefallen! Außerdem meinte die KLin für ein Mädchen im Alter meiner Tochter sei eine Gesangslehrerin besser, da man bei richtigem Gesangsunterricht doch häufig mal angefasst würde.
Jedenfalls suchen wir weiter!


LG

Debbie digitalis
 
Ich hab eine 10-jährige mit einem halben Jahr Unterricht hier. Wir spielen schon 4-händige Stücke und auch in Kombination Flöte/Klavier haben wir schon musiziert.

Hallo nispi,

wie meinst du das?? Ist die 10-jährige deine Tochter oder deine Klavierschülerin???


Vielleicht fragt ihr eine Freundin mit einem anderen Instrument (Geige, Flöte,...)
Ich hab hier von Harris "Clowns" liegen, das ist für Flöte und Klavier auf Anfängerniveau.
Das wäre keine schlechte Idee. Freundinnen, die Flöte spielen hat sie jedenfalls. Allerdings sind das nur Blockflöten!

LG

Debbie digitalis
 
Meine Tochter ist 10.
Wir sind beide Anfänger, aber die Isolation beim Klavierspielen gefällt mir auch nicht.
Noch möchte sie mit mir spielen, sie spielt sogar mit mir Volkslieder.
Meistens "muss" ich Querflöte spielen und mein Kind die Klavierbegleitung.

Was die Begeisterung über das Üben hinaus angeht, kann ich nur sagen dass das (zumindest nach meiner Erfahrung) nur dann stattfindet, wenn das Kind "ihre Sache" gefunden hat. Wir haben alles mögliche ausprobiert, viele Sportarten, Jugendkunstschule,... Sie hat alles gern gemacht, ist zu den Terminen gerne hingegangen, aber zu Hause war dann nichts mehr davon zu sehen.
Total überraschend ist Klavierspielen ihr Ding, da zeigt sie genau diesen Ehrgeiz den du meinst.

Vielleicht lässt du deine Tochter dann einfach "nur" zum Unterricht gehen und üben, vielleicht möchtest du auch dass sie soviel Freude und Ehrgeiz hat wie du? (elterliche Wünsche auf die Kinder projeziert?).

Viel Erfolg beim Suchen nach GEsangsunterricht, Spielpartnern, etc. Es gibt bestimmt auch bei euch so etwas!
 
Noch ein NAchtrag:

Hat deine Tochter schonmal vor ihren Freundinnen vorgespielt?
Mein Kind darf ab und an im Musikunterricht Klavierspielen und ihre Freundinnnen hängen mit großen Augen daneben und bewundern sie über alle Maßen. Da wächst mein Kind jedesmal um etliche Zentimeter und kommt freundstrahlend nach Hause und übt das nächste Stück besonders sorgfältig.

Auch zu Hause spielt sie ihrem Besuch vor, und bringt ihren Freundinnen einfache Stücke bei.
 
Noch ein NAchtrag:

Hat deine Tochter schonmal vor ihren Freundinnen vorgespielt?
Mein Kind darf ab und an im Musikunterricht Klavierspielen und ihre Freundinnnen hängen mit großen Augen daneben und bewundern sie über alle Maßen. Da wächst mein Kind jedesmal um etliche Zentimeter und kommt freundstrahlend nach Hause und übt das nächste Stück besonders sorgfältig.

Hallo nispi,

das ist natürlich auch ein guter Vorschlag! Das hat meine Tochter auch schon mehrmals gemacht!
Leider haben "wir" in diesem Schuljahr keinen Musikunterricht!

LG

Debbie digitalis
 
*kopfschüttel* ...

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LG,
Hasenbein
 
Ja, klar, das ist natürlich auch Voraussetzung für ein sinnvolles Fortkommen, daß ein Klavierschüler meist gerne und ohne Zwang übt.

Davon (huhu, richtig lesen & verstehen, ok?) habe ich aber ja auch nicht gesprochen, sondern von diesem ominösen "Feuer", von Debbies "Begeisterung". Letzteres interpretiere ich so, daß gemeint ist, es müsse ständig so ein "boah ey, voll geil ey, macht das heute wieder einen BOCK! Soooo ein geiles Stück, SOOO eine geile Übung! Klavierüben ist halt immer wieder Spitze!"-Gefühl da sein, und das ist ja nun mal bei niemandem der Fall!

Man liebt halt die Sache, die man tut und für die man sich einsetzt und die man perfektioniert, aber man liebt die nicht so wie man eine neue "Flamme" liebt, sondern so wie man seine langjährige Ehefrau liebt! Manche Leute scheinen aber zu denken, beim Musikmachen müsse quasi ewiger Honeymoon herrschen, sonst sei was verkehrt.

na ja, Interesse und Begeisterung bedeuten ja nicht gleich eine vehemente Hormonausschüttung ;);) schau, der Alpinist begeistert sich für hohe Berge, besteigt die sogar: allerdings vollzieht sich das etwas anders als der Umgang mit einer "neuen Flamme" ;);)
 
Ja, aber nun mal ganz im Ernst, Rolf: Von einer ganz normalen Pubertierenden kann man doch nicht erwarten, daß sie sich bei einer Sache wie Klavierspielen begeistert reinhängt!

Da finden in dem Alter im Kopf ganz andere Sachen statt! Jugendliche, die während der Pubertät konsequent bei einer Sache wie z.B. Klavierspielen bleiben und da ihr Herzblut hineingeben und auch sonst fleißig, ernsthaft, zuverlässig etc. sind, sind nun mal die Ausnahme! Das Hirn eines Pubertierenden (und das hat nicht Wei Tsin Fu festgestellt, sondern die ganz normale Wissenschaft) funktioniert anders und ist auf kurzfristige Gratifikation, kurzfristige Sensationen (und auf Kennenlernen des anderen Geschlechts und der Sexualität...) ausgelegt.

Daher sollte Debbie schon überaus zufrieden sein, wenn ihre Tochter ohne Gemecker oder Widerwillensgefühle regelmäßig übt und den Unterricht besucht!

LG,
Hasenbein
 
Ja, aber nun mal ganz im Ernst, Rolf: Von einer ganz normalen Pubertierenden kann man doch nicht erwarten, daß sie sich bei einer Sache wie Klavierspielen begeistert reinhängt!
Daher sollte Debbie schon überaus zufrieden sein, wenn ihre Tochter ohne Gemecker oder Widerwillensgefühle regelmäßig übt und den Unterricht besucht!

Alles klar hasenbein,......schaun wir mal!;):D

LG

Debbie digitalis
 
Debbie, in Ergänzung zu Hasis Post: Ich denke, Du hast auch so ein Alter, wo die Gitarre noch ein klitzekleines Bisschen ein Instrument "des Widerstandes" war. Gitarre und Pubertät - das passt hervorragend. Auch heute noch. Klavier - das ist entweder "elitär" (Jazz/Klassik) oder "Mainstream". Richtig zur Pubertät passt dat Dingens einfach nicht. Und daher: Sind wir froh, wenn die Kids irgendwie durch diese Phase eiern, ohne dem Klavier ganz den Rücken zu kehren. Mehr ist normalerweise nicht drin.
 
Debbie, in Ergänzung zu Hasis Post: Ich denke, Du hast auch so ein Alter, wo die Gitarre noch ein klitzekleines Bisschen ein Instrument "des Widerstandes" war. Gitarre und Pubertät - das passt hervorragend. Auch heute noch. .

Hallo fisherman,

damit hast du völlig recht! Ich kann mich noch gut daran erinnern!

Allerdings hatte in meinem Fall die Gitarre zwei Seiten:
Nämlich einerseits hatte ich Unterricht in klassischer Gitarre, das hat mir wirklich Spaß gemacht und ich habe es genossen; sowohl den Unterricht als auch das Üben und das Spielen - und das Vorspielen bei Konzerten in der Musikschule war immer eine Herausforderung.

Andererseits hatte die Gitarre damals auch ihre "coolen" (das Wort gab es damal noch nicht!) Seiten (Saiten). Man konnte sie zu Jugendtreffen mitnehmen, Lieder begleiten und diese gemeinsam mit anderen singen; das Instrument war transportabel und überall und jederzeit einsetzbar. Auch konnte man mit der Gitarre leichterdings die jeweils bei den Altersgenossen angesagten Pophits und Sonstiges nachspielen und dazu singen. Man brauchte eben nur so einen schäbigen Kassettenrecorder mit eingebautem grottenschlechten Radio, der dasselbe aufnehmen konnte. Dann hat man eben "rausgehört", auf der Gitarre ausprobiert und recht schnell konnte man dann den gerade angesagten song wiedergeben. Das fanden die Altersgenossen damals "echt" gut.

Die eigenen Eltern hatten damals einen eigenen, ganz anderen Musikgeschmack (wie auch heute!). Teilweise gab es Überschneidungen, teilweise hat man sich auch meilenweit von den Eltern entfernt. Bei meinem Vater z.B. gab es die meisten Überschneidungen: Ich liebte seine ganz alten Jazz-Schellack-Platten (er hat auch selbst einige Jahre in einer Jazzband Banjo gespielt) sowie es zuzuhören, wenn er mit seinem Streicherquartett probte. Seine Chopin-LPs waren sein ausgesprochenes Heiligtum, ich habe sie öfters heimlich gehört, da sie eigentlich uns Kindern nicht zugänglich waren. Als ich mir in der Pubertät dann mal die LP "Jesus Christ Superstar" von Andrew Lloyd Webber von einer Freundin auslieh und diese am Karfreitag hörte - war mein Vater völlig entsetzt! Er hat sich diese LP dann seinerseits von mir ausgeliehen und in seinem Musikzimmer gehört! Seine Reaktion war völlig kopfschüttelnd - er konnte überhaupt nicht verstehen, warum mir diese LP bzw. die Musik von Andrew Lloyd Webber überhaupt gefiel! Naja, heute sehe ich das ein wenig differenzierter!

Die damals "rausgehörten" songs habe ich immer in schönster Kalligraphie in eigene "songbooks" geschrieben, nur Akkordbezeichnungen über den Text, die Melodien blieben mir alle exakt im Kopf. Diese Aufzeichnungen wurden dann mit eigenen Zeichnungen, eingeklebten Fotos, Ornamenten etc. verziert. Die "songbooks" selbst gebunden, verziert, mit kunstvollen Lesezeichenbändchen versehen etc.. Damals haben Jugendliche so etwas gemacht, weil es Kopieren, Drucken, Scannen, Faxen, Hoch- und Runterladen überhaupt noch nicht gab....höchstens mal ganz selten nach Essig stinkende lila-farbene Matrizenabdrucke auf vergilbtem Papier!...

Naja, ich habe diese alten "songbooks" noch alle, und kann die darin enthaltenen Lieder auch immer noch spielen...

So jetzt will ich hier aber nicht nostalgisch weiterschwafeln!

LG

Debbie digitalis
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Ach, wie süß, Debbie! ;-) Da warst Du ja noch richtig brav - konntest sogar richtig spielen. Bei mir hat es gereicht, meinen total abgefuckten Bass ("This Machine kills" stand darauf...:cool:) durch die Gegend zu schleifen, um die Mädels ...

... ich hoffe nur, meine Töchter sind nicht so naiv:shock:
 
Hallo Debbie,

ich hätte es als Jugendliche "voll ätzend" gefunden wenn meine Mama mich mit ihr verglichen hätte. Denn früher da war ja alles besser und überhaupt...

Ich an deiner Stelle würde mich freuen dass das Kind Musik macht und auch freiwillig und gerne. (Denn wenn nicht gerne, dann auch nicht freiwillig)

Sie ist sicher ein anderer Typ als du und klebt keine Heftchen zusammen mit Noten die sie aufschreibt. Warum das so ist wissen wir nicht. Aber ich glaube es wäre auch eher ungewöhnlich.

Es klingt eher so, als ob du vielleicht selbst das Musizieren vermisst. Warum greifst du dein Gitarrenspiel nicht wieder auf oder bildest selbst einen Musikzirkel wo du dich mit Freunden zum singen und Gitarrespielen triffst?
Warum soll das deine Tochter machen, wenn es doch dein eigener Wunsch ist?

Meine Eltern haben sich früher immer Mittwoch abends mit einer großen Gruppe Leute getroffen, sie nannten das "Pick and sing"-man hatte Liederbücher, viele Gitarren, was zu essen, und dann wurde gesungen und gespielt-das fand immer bei einem anderen zu Hause statt.

Mich hat das als Kind beeindruckt-und was gibt es besseres als wenn die Eltern Vorbild sind, statt das sie Erwartungen an die Kinder haben.

Das Musizieren sollte einfach ein Bestandteil des Lebens sein-man kann das auf Familienfesten ausleben, bei Verwandtenbesuch oder wenn Freunde kommen.
Oder einfach so.
Man kann auch Gitarre und Klavier zusammen spielen.
Sei selbst inspiriert!

Liebe Grüße

Sweet Chocolate
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Liebe Debbie,

was für eine schöne Geschichte!!! Die Gitarre hat dir ja viele verschiedene, sehr kreative, musikalische und soziale Möglichkeiten eröffnet. Ich kann gut verstehen, dass du Ähnliches für deine Tochter auch willst.

Nur: jeder nimmt sich das, was er braucht. Lässt man die Kinder, was Hobbys etc. angeht, einfach und begleitet sie interessiert auf ihrem Weg , werden sie sich das aussuchen, was für sie in dem Moment wichtig ist. Das ist aber oft nicht mit dem kongruent, was wir Eltern für wichtig halten, besonders in dem Alter. :D Vielleicht ist es für einen Jugendlichen wichtiger, sich mal ordentlich zu betrinken als mit Freunden am Lagerfeuer zu sitzen und gemütlich Gitarre zu spielen. :D Vielleicht ist es in dem Fall nicht nur wichtig, sondern sogar förderlich für die Entwicklung. Auch wenn Eltern das naturgemäß anders sehen. :p

Für dich war das damals eine wichtige Zeit und hat dir soviel bedeutet, dass du die Zeit und Energie sehr gern investiert hast. Deine Tochter ist aber womöglich ganz woanders. Ihr sind andere Dinge wichtiger und es kann sein, dass diese Dinge sie momentan mehr fördern und fordern als das Klavierspiel.

Man will also als Eltern womöglich etwas fördern, was dem Kind und seiner Entwicklung gar nicht so gut tut, wie man denkt. :)

Freu dich, dass das Klavierspiel deiner Tochter so wichtig ist, dass sie keinesfalls aufhören will. Freu dich, dass sie sich darin offensichtlich wiederfindet und einigermaßen übt. Akzeptiere, dass momentan das Klavierspiel eher im Hintergrund steht. Wenn du willst, setze ein paar Anreize (manchmal kann auch ein selbst aufgenommenes Video für die Großeltern o.ä. Spaß machen oder du fragst mal die KLin, ob sie Kammermusik mit in den Unterricht einbauen kann) - geht sie jedoch nicht darauf ein, dann lass sie. Es wird auch wieder andere Phasen geben.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ja, aber nun mal ganz im Ernst, Rolf: Von einer ganz normalen Pubertierenden kann man doch nicht erwarten, daß sie sich bei einer Sache wie Klavierspielen begeistert reinhängt!

Da finden in dem Alter im Kopf ganz andere Sachen statt! ! Das Hirn eines Pubertierenden funktioniert anders und ist auf kurzfristige Gratifikation, kurzfristige Sensationen (und auf Kennenlernen des anderen Geschlechts und der Sexualität...) ausgelegt.

da fällt mir wieder etwas Autobiographisches ein.

im allgemeinen stimmt diese Beobachtung wohl,andererseits kann gerade die Pubertät den Durchbruch bringen.

Ich z.B. hörte davor(Volksschulzeit) meist die Volksmusikkasetten meiner Eltern an,Klavier war halt da und üben (1/2 bis 1 Stunde täglich) war oK,aber die riesen-Begeisterung für das Instrument hatte ich noch nie empfunden,dann aber mit 12 hörte ich im Schulunterricht Beethovens hübsche op 49/2 Sonate und das war`s dann:gerade in der Pubertät ist man sehr empfänglich für den Funken, der überschlägt und das Leben entscheidend prägt(dass Jugendliche in dieser Phase der Neuorientierung auch extrem anfällig für psychologische Manipulationen sind,wußten populistisch agierende Diktatoren ja auch, wie uns die Geschichte gezeigt hat)da werden schon wichtige Weichen gestellt.
Jedenfalls riss ich mir die Seite mit den Noten zum zweiten Satz der Sonate aus dem Schulbuch und begann auf eigene Faust mal drauf los zu üben ,Übezeit stieg auf 2 Std.tgl.(mit endenwollendem Erfolg mangels kompetentem KL,trotz bis dahin bereits 6 Jahren Klavierunterricht),danach gab es von der Pubertät eigentlich fast nur mehr "Klavier" zu spüren,als ich dem KL dann meine Elaborate vorspielte, packte er meine Hände und zog sie von der Klaviatur mit den brüsken Worten "man darf nicht nach den Sternen greifen,jetzt spiel deine Tonleitern" :twisted:
ich hätt ihn am liebsten erwürgt,noch dazu konnte er nicht mal ordentlich klavierspielen,sondern machte das Unterrichten nur als Hobby und Zuverdienst zu seinem Beruf als Elektriker.

Nach KL Wechsel ging dann endlich was technisch weiter,ich wurde von ihm behutsam durch die Literatur geführt,die ich unbedingt einstudieren wollte mit dem Bedauern,nicht schon früher einen vernünftigen Lehrer gehabt zu haben und so viele Jahre am Instrument verloren zu haben, allerdings revoltierten als nächstes meine Eltern jetzt ob meiner 4-6 stündigen Überei täglich (die Erfindung des digi oder silent systems wäre damals ein Himmelsgeschenk für mich gewesen),zuletzt legte ich zusätzlich zum Filz des Moderators einen Karton vor die Saiten, um weiter üben zu können,nur völlig lautlos war das noch immer nicht und meine Eltern drohten mit Vernichtung des Instruments ("wenn du noch einmal dieses verdammte Stück übst,fliegt das Klavier aus dem Fenster..."),Verzweiflung war ziemlich groß,Flucht zum Schulflügel im Musiksaal dank meines verständigen Musiklehrers war dann ein Ausweg.

Ich kann also schon nachvollziehen,was Debbie da an der Tochter vermisst.Die "Regel" ist so ein plötzliches fanatisches Interesse am Instrumnent in der Pubertät aber wahrscheinlich wirklich nicht.
 
Nix für ungut, liebe(r) Kreisleriana, aber als Vater wäre mir die Normalität von Debbies Tochter lieber als Deine "Besessenheit". Da hätte ich als Papa Angst bekommen (und Dir vermutlich Heerscharen von potenziellen Sexualpartnern angeschleppt) ;-). Wie dann wohl Dein Lebensweg verlaufen wäre ...;-)
 
Nix für ungut, liebe(r) Kreisleriana, aber als Vater wäre mir die Normalität von Debbies Tochter lieber als Deine "Besessenheit". Da hätte ich als Papa Angst bekommen (und Dir vermutlich Heerscharen von potenziellen Sexualpartnern angeschleppt) .

:-)

ja ich war schon ein recht sonderbarer Knabe damals,allerdings zweideutige Gefühle für's Instrument wie im "Marlene-Faden" kamen nie auf ;-)
 
O weh, das klingt nach einer harten Kindheit! Jetzt sag bloß noch, daß Deine Eltern überzeugte Christen waren (sind)! Grmpf...

Waren das nicht früher so ungefähr 99% der Bevölkerung? :p

Übrigens haben Kinder nicht durch das Hören von Volksmusik-Kassetten eine harte Kindheit. Manche werden sogar durch das Spielen in Spielmannszügen/Tambourkorps musikalisch gefördert und erleben dadurch eine außerordentlich glückliche Kindheit! :p

@kreisleriana: danke!!!

Liebe Grüße

chiarina
 

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