Zwischen 1884 und 1892 hat Steinway einen D-Flügel hergestellt, der ein neues Design hatte, das nicht mehr vom Centennial oder vom Style 3 abgeleitet war. Theo Steinway und Henry Ziegler haben das Teil komplett neu konzipiert und dabei auch gleich dem B-Flügel eine neue Mensur gegeben. Er unterscheidet sich vom ab 1892 gebauten D-Flügel, der in etwa dem entspricht, wie er heute auch noch gebaut wird, in einigen Details.
Er war/ist nur 269cm lang, hat 3 Felder mit Capo d'Astro, beginnend mit G#3 und in allen Bereichen mit Blankseiten (bis auf den ganz oberen, ungedämpften Bereich) sind die Stegstifte versetzt, so dass die Chöre unterschiedliche Saitenlängen haben.
Auf diesem Foto:
sieht man, dass der Flügel einen neuen Steg bekommen hat, bei dem die Stegstifte gerade sind. Der Boden sieht auch neu aus.
Abgesehen von den viereckigen neuen Beinen, Messingrollen, neuem Notenpult, neu lackierter Polyesteroberfläche, neuem Logo auf der Tastaturklappe, vermutlich Plastikbeläge auf den den Tasten und von der originalen Mechanik dürfte auch nichts mehr übrig sein.
Ist also an klassischer "Rebuild", wie er typischerweise von Schteinway-Experten durchgeführt wird und dementsprechend begeistert ist auch der zitierte Pianist, der davon schwärmt, dass dieses Instrument praktisch wie ein neuer D-Flügel klingt.
Einerseits tut's mir weh, andererseits weiß ich inzwischen, dass ich wohl das einzige Exemplar dieser seltenen Bauart habe, das noch vollständig im Originalzustand erhalten werden konnte.
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Wir haben bei Abel zwar einen Satz neuer Hämmer als Replica anfertigen lassen, aber die originalen Hämmer sind in unfassbar gutem Zustand, schön intoniert, wie man auf der Aufnahme mit Kit Armstrong hören kann. Sie können jederzeit für besondere Anlässe wieder eingebaut werden, auch wenn damit wieder drei Tage Regulieren verbunden ist.
Jedenfalls ist das kein "Rebuild", sondern eine historisch akkurate Restaurierung, bei dem lediglich die Saiten, Wirbel und der rote Filz auf der Platte neu sind.