Skurrile Kleinanzeigen bei Ebay

Ein „Konzertflügel“ mit einer Länge von 140 cm. Soso…
:-D

"Nicht aufgestellt" ist er ein Meter hoch. Aha, aufgestellt aber wahrscheinlich auch.
:konfus:

Lustig: Entscheidendes Kriterium scheint bei solchen Annoncen immer zu sein, dass der Schlüssel dabei ist - seit Wochen wird da auch aus dem Münchener Speckgürtel (Eichenau) ein fragwürdig restaurierter A-Bechstein mit "seltener Mattlackierung" (also Billigstreparatur) und gerissenem Stimmstock (nicht zugegeben, aber sieht man aufm Foto) als toll in Schuss zu saftigem Preis angeboten. Und warum ist der das wert und so lecker? Goldener Schlüssel dabei! Ganz prominent auf dem Foto!
 
Hier haben wir ein Exemplar, das bei @OE1FEU vermutlich die Stimmwirbel rotieren lässt.

Mich verwundern die drei Pedale (ich dachte, es wären bei Bechsteinen diesen Alters nur zwei gewesen).

Skurril finde ich, dass der Händler - besonders bei einem derartigen Preis - keine weiteren Angaben über den Flügel macht.

 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ein DC ist untergeschnallt. Ob der Eigentümer kein Wasser nachgefüllt hat?
:konfus:

In Anbetracht eines solchen Schadens finde ich die Aussgae "es gibt nur sehr wenige Gebrauchsspuren" ziemlich befremdlich.
Wahrscheinlich ist der Stimmstock schon länger gerissen - und der Klavierpfuscher, der matt lackiert hat, hat der Besitzerin eingeredet, dass das mit dem DC wieder in den Griff zu kriegen ist ... Apropos Pfuscher: Die nach der Stegreparatur verbliebenen Schrauben: :cry2:! Viel hilft viel, wa? (Aber immerhin Schlitzschrauben und keine Spaxe!). Mein polnischer Lieblingsklavierbauer würde schreckensbleich stammeln: "Das kann kein Meister gewesen sein. Ein Meister macht sowas nicht."
 
Ach was, das ist doch nur das Furnier ganz oben. Das reißt immer ganz schnell. Darunter ist der Stimmstock absolut in Ordnung, man sieht es nur nicht!! ;-)
Logisch: nur ein kleiner Riss in der Optik ... ;-)! Aber Frage an die wirklichen Auskenner unter uns: Allein aus mangelnder Luftfeuchtigkeit kann so ein Schadensbild wohl kaum resultieren. Könnte da nicht (weil genau an dieser Stelle in der sozusagen hintersten Reihe, wo im Gegensatz zu den beiden vorderen kein Gegendruck mehr von einer weiteren Wirbelreihe gegeben ist) ein (Teil-)Grund sein, dass beim Saitenwechsel viel zu dicke Wirbel ohne passendes Vorbohren eingeschlagen worden sind und damit Spaltungspotenzial herrscht?
 

Ach was, das ist doch nur das Furnier ganz oben. Das reißt immer ganz schnell. Darunter ist der Stimmstock absolut in Ordnung, man sieht es nur nicht!!

Der Gedanke ist nicht ganz falsch und es ein 50:50 Spiel, das man da spielt.

Gesamtansicht-Werkstatt.jpg

Stimmstock+Basssaiten1.jpg


Stimmstock-Bass1.jpg

Stimmstock-Diskant1.jpg

Sometimes you win, sometimes you lose. Play stupid games, win stupid pizes.

Langform: Stimmstock komplett verrottet - und das, obwohl er sich das eine Mal, das ich ihn vor dem Lageraufenthalt gestimmt habe, super anfühlte und alle Wirbel gut saßen.

Die aktuelle Aufarbeitung dauert deswegen schon ein wenig länger, weil, neuer Stimmstock, neue Stege, Boden ausspänen, lackieren, Mechanik komplett überholen, neue Hammerköpfe (nicht nur neu befilzt) und Schellack komplett überarbeiten.

Was allerdings auch zutage hat treten lassen, dass die Gussplatte nicht einmal ansatzweise sauber in das Gehäuse eingepasst war und man daher eher froh sein kann, dass da noch kein Riss in der Platte entstand. Das ist halt der Vorteil von komplett unverbastelt: Steht er mal so da, dann kann das auch über einen verdammt langen Zeitraum gut funktionieren. Wenn dann aber mal die kleine Überholung durch den Tischler von nebenan gemacht wird, dann können halt Sachen passieren.

In 2-3 Wochen dürfte er dann fertig zum Intonieren bei mir sein.
 
Der Gedanke ist nicht ganz falsch und es ein 50:50 Spiel, das man da spielt.

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Sometimes you win, sometimes you lose. Play stupid games, win stupid pizes.

Langform: Stimmstock komplett verrottet - und das, obwohl er sich das eine Mal, das ich ihn vor dem Lageraufenthalt gestimmt habe, super anfühlte und alle Wirbel gut saßen.

Die aktuelle Aufarbeitung dauert deswegen schon ein wenig länger, weil, neuer Stimmstock, neue Stege, Boden ausspänen, lackieren, Mechanik komplett überholen, neue Hammerköpfe (nicht nur neu befilzt) und Schellack komplett überarbeiten.

Was allerdings auch zutage hat treten lassen, dass die Gussplatte nicht einmal ansatzweise sauber in das Gehäuse eingepasst war und man daher eher froh sein kann, dass da noch kein Riss in der Platte entstand. Das ist halt der Vorteil von komplett unverbastelt: Steht er mal so da, dann kann das auch über einen verdammt langen Zeitraum gut funktionieren. Wenn dann aber mal die kleine Überholung durch den Tischler von nebenan gemacht wird, dann können halt Sachen passieren.

In 2-3 Wochen dürfte er dann fertig zum Intonieren bei mir sein.
Beim Thema Stimmstock neu bzw. eben alter raus würde mich sehr interessieren: Ist der Original-Stimmstock in diesem Fall eigentlich was Schichtverleimtes oder einfach (Buche) massiv? Und by the way, vgl. anderen Faden: Hier ist wieder mal dieses schöne Bechstein-Blau von vor 1910 (?????: die Frage hab ich ja schon mehrfach gestellt ...) zu sehen: echt edel ... Hast du zur Blau-grün-Frage Insider-Infos?
 
Ach so, wegen Umzug zu verkaufen. Deswegen auch solch ein niedriger Preis. Aber die Marke verrate ich nicht, geht niemanden einen Scheißdreck an!

Screenshot (90).png
 
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Wo die anderen Manuale abgeblieben sind, weiß keiner. Dafür gibt es das eine hier abgebildete zum Einführungspreis...
 
Aber die Marke verrate ich nicht, geht niemanden einen Scheißdreck an!
Steht doch da: "EDELES". Hat der Opa doch immer eigenhändig zu seinen Auftritten geschleppt ;-)
Blödsinn, das ist doch kein Markenname, sondern bezog sich auf den Vorbesitzer, deshalb "Edeles Klavier", der Opa hieß nämlich "Adolf Maria Edele". Logisch, dass man dazu im sechsundzwanzigbändigen Lexikon des Klavierbaus nichts findet.

LG von Rheinkultur
 

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