Skrjabins Triolen im Trauermarsch aus op.6

Troubadix

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, den vierten Satz aus Skrjabins 1. Klaviersonate wieder aufzuwärmen. Hier mal ein Bild der ersten paar Takte...

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Die Triole des letzten Viertels des zweiten Taktes ist mit folgender Bemerkung versehen (Peters-Ausgabe).

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Da das ausnahmslos in jeder Einspielung die ich kenne so gemacht wird, habe ich das nie weiter hinterfragt und einfach so gemacht. Nun stelle ich mir aber doch die Frage: Warum eigentlich und auf welche Quelle geht das zurück? Bereits im nächsten Takt und besonders in Takt 6 ist zu sehen, dass Skrjabin auch die Notation so upload_2016-5-6_19-54-14.png verwendet hat. Wenn man also die Triole in Takt zwei auch so spielen soll, warum hat er das dann nicht einfach dort ebenfalls so notiert? Was ist mit "Derartige Triolen" gemeint, was ist also das Kriterium, um sie so upload_2016-5-6_19-54-14.png zu spielen? In Takt vier zum Beispiel soll man ja anscheinend wirklich die Triole so spielen, wie sie notiert ist...

Witziger Weise notiert Skrjabin den identischen Takt in Takt 51 tatsächlich so, wie es in der Peters-Ausgabe vorgeschlagen wird.

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:denken:

Viele Grüße!
 
Ich habe mich mit dem Stück noch nie näher beschäftigt, also kann ich nur vermuten, was mit "derartigen Triolen" gemeint sein könnte - nämlich die Verbindung Vorhalt - Auflösung - Antizipation. Die Antizipation ist auf jeden Fall der unbetonteste Teil dieser Triole und klingt tatsächlich besser, wenn sie durch die Punktierung etwas später kommt. Ich würde wohl auch den Takt 2 an den Takt 6 angleichen.

In Takt 4 ist die harmonische Situation anders - hier hat das letzte Triolenachtel ein viel bedeutenderes melodisches Gewicht. Ein Verkürzung bietet sich da eher nicht an.
 
nämlich die Verbindung Vorhalt - Auflösung - Antizipation. Die Antizipation ist auf jeden Fall der unbetonteste Teil dieser Triole und klingt tatsächlich besser, wenn sie durch die Punktierung etwas später kommt. Ich würde wohl auch den Takt 2 an den Takt 6 angleichen.

Danke, das kann ich nachvollziehen. Bleibt die Frage, warum Skrjabin das hier nicht einfach dann auch so notiert hat, wie er es in Takt 6, Takt 51 etc. getan hat...

Viele Grüße!
 
Blöde Fragen gibt es angeblich nicht, daher stelle ich eine, die mit der Triole allerdings nicht zu tun hat.

In Troubadix’ Bildschirmfoto sind mir die winzigen Noten aufgefallen, die in Takt 20 mit „Quasi niente“ beginnen. Diese Noten sehen im ersten Moment wirklich nach „fast nichts“ aus (ja, mir ist klar, dass sich diese Vortragsbezeichnung auf die Musik bezieht ;)).

Warum werden die Takte 20-49 nicht in voller Größe ausnotiert?
 
Ich glaube, das dient wirklich nur der optischen Unterstreichung der Spielanweisung "quasi niente".

Viele Grüße!
 

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