Sind Klaviere und Flügel eigentlich unverkäuflich ?

Danke für die informativen Listen, fisherman !

Steinway hat sicher eine Sonderstellung, ich hab mal ein bißchen gerechnet. Beispiel A-188, kostet im Jahr 2000 96000DM, 1980 nur 34500DM, Faktor dazischen ist 2,78, daraus die 20ste Wurzel, gibt 1,052, heißt also:

In den 20 Jahren zwischen 1980 und 2000 hat Steinway den Preis durchschnittlich um 5,2% pro Jahr erhöht. Die Inflationsraten in dieser Zeit kann man beim statistischen Bundesamt genau nachschauen (war ich zu faul dazu), aber dürfte im Schnitt in etwa um die 2% gelegen haben.

Auch wenn man mal annimmt (reine Spekulation), daß z.B. Steinway 2000 auch eher 20% auf den Listenpreis gibt, und 1980 vielleicht nur 10% (da war halt alles noch besser ...), kommt immer noch über 4% Preissteigerung pro Jahr raus.

Was zeigt das ?
Steinway hat offenbar eine solche Sonderstellung, daß sie sich das erlauben können. Wahrscheinlich wird das Instrument selbst als Kunstwerk begriffen (geschicktes Marketing!), und Kunstpreise entziehen sich ja den gängigen Marktmechanismen. Als "Anleger" würde ich mir aber die Frage stellen, ob man eine solche Entwicklung ab heute wirklich auch 20 Jahre in die Zukunft extrapolieren kann (möglicherweise schon!) ?

Yamaha versucht derzeit das Gleiche (jährliche Preiserhöhungen deutlich über Inflationsrate), ich behaupte: das wird nicht lange gutgehen und äußert sich dann darin, daß die Rabatte beim Neukauf immer größer werden.

Gruß
Rubato
 
Als "Anleger" würde ich mir aber die Frage stellen, ob man eine solche Entwicklung ab heute wirklich auch 20 Jahre in die Zukunft extrapolieren kann (möglicherweise schon!)
Mir hat mal jemand erzählt, dass in den USA im gehobenen Wohnbereich ein Innenarchitekt seinen Job los sei, wenn er nicht grundsätzlich den Steinway mit einplane ...:D:rolleyes:

PS. Bezogen auf mein V-125 Crown Juwel hat S&S zum letzten Jahreswechsel eine Preiserhöhung von rund 10% hingelegt ... Mich freut das :D
 
Das funktioniert ja aber bei Steinway auch schon seit mehreren Jahren nicht mehr.
Boston und Essex müssen verkauft werden weil die Steinway-Stückzahlen rapide zurück gegangen sind.
Und beim wichtigsten Klavierereignis des Jahres hat sich nicht nur die Siegerin gegen Steinway entschieden ;)

http://konkurs.chopin.pl/en/edition/xvi/video/3_Yulianna_Avdeeva
 
Laut einer persönlichen Quelle, die ich nicht offenlege, verdient Steinway nur noch mit den B- und D-Flügeln Geld. Ansonsten ist der Flügelmarkt komplett eingebrochen (soviel zu den amerikanischen Innenarchitekten ...).

Bei Steinway in Hamburg herrscht m.W. noch immer Kurzarbeit.
 
Einplanen kann er sie ja, um seinen Job zu retten, aber anscheinend werden die Flügel dann doch nicht gekauft, sonst wären die Stückzahlen höher. Ob das an der Finanzkrise liegt?

Shigeru

Mir hat mal jemand erzählt, dass in den USA im gehobenen Wohnbereich ein Innenarchitekt seinen Job los sei, wenn er nicht grundsätzlich den Steinway mit einplane ...:D:rolleyes:
 
Eher am Wertewandel. Schau Dir mal die Immo-Preise rund um den Central-Park an. 2 Mio für ein Loch! Da reden wir doch nicht über den Preis für ein Flügelchen :D

Könnte mir bitte jemand Bescheid geben, bevor S&S die Pforten schließt? Dann möchte ich nämlich gerne einer der letzten Käufer sein:cool:

Nochmals für alle "Contras": Der Preis eines S&S hat nicht nur mit dem Klang oder dem Etikett zu tun. Es ist der Service, der lebenslang geleistet wird! Und den bietet so m.W. kaum ein anderer...
 
Ja, ich möchte auch nicht missverstanden werden. Deswegen erkläre ich hier öffentlich: :D

Ich mag Steinway. Ich finde, diese Firma hat Großes geleistet. Ich persönlich finde viele viele Steinway-Flügel ganz ganz ausgezeichnet. Punkt ...

Weniger gefällt mir die Preisgestaltung. Am allermeisten nervt mich die Geldanlage-Attitüde. Und die Leute, die einen schönen Flügel nicht bespielen, sondern als Möbelstück missbrauchen ...

Hoffentlich wird es Steinway noch lange gesund geben. Und hoffentlich haben sie viel gute Konkurrenz!
 
Schmickus, da schließ ich mich gerne an!
 
hier die versprochene Liste mit S&S VKs - die Werthaltigkeit dürfte sehr deutlich werden.

Ich bin leider eben erst auf die Liste mit "S&S VKs" gestoßen. Die ist wohl mit Vorsicht zu nutzen, denn da sind mir bereits bei flüchtiger Betrachtung einige Merkwürdigkeiten aufgefallen. So kostet dort der D-274 bis 1915 weniger als der A-188 und der B-211. Bis 1910 sogar weniger als der S-155, den es übrigens erst seit Mitte der 1930 Jahre gibt. Auch für M-170 und O-180 sind Preise in frühen Jahren aufgeführt, lange bevor diese Flügelkonstruktionen existierten.

Sind in der Liste echte Preise angegeben, oder wurde lediglich von einer Preisbasis prozentual zurückgerechnet oder sonstwie hypothetisch kalkuliert?
 

Sind in der Liste echte Preise angegeben, oder wurde lediglich von einer Preisbasis prozentual zurückgerechnet oder sonstwie hypothetisch kalkuliert?

Wohl letzteres um potentielle Neukäufer noch voll zu überzeugen.
Ich habe einige Preise mit vorliegenden Preislisten verglichen. Da gibt es schon deutliche Abweichungen.
Und wie die Reichsmark-Preislisten in DM umgerechnet wurden wird auch ein Geheimniss bleiben.:rolleyes:
 

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