Septakkorde und Nonakkorde: Dur/Moll-Charakteristik

aths

aths

Dabei seit
22. Feb. 2012
Beiträge
270
Reaktionen
3
Ich habe eine recht spezielle Frage in Bezug auf Vier- und Fünfklänge.

Ein Dominantseptakkord bietet ja angenähert ein Frequenzverhältnis von 4:5:6:7. Das erklärt den harmonischen Klang. Im Moll ist ja die Dreiklang-Terz vermindert. Damit hat man über Terz, Quinte und kleine Septime aber einen Dur-Klang, so dass bei lediglich verminderter Terz der Septakkord sowohl Dur- als auch Moll-Charakteristik hat. Wird im Moll einfach die große Septime verwendet, damit sich der ganze Akkord "molliger" anhört?

Die gleiche Frage bei Nonakkorden: Unterscheidet man im Praxisgebrauch die None (vermindert / erhöht) je nach dem ob man in Dur oder Moll ist?
 
Hi, aths

irgendwie verstehe ich die Frage nicht.

Akkorde werden gebildet, indem leitereigene Töne in Terzschichtung verwendet werden.
Hier taucht das Phänomen der Dur/Moll/Dim "Sub-Dreiklänge" bei Vier und Fünfklängen "von selbst" auf.
Es wird also nicht absichtlich eine kleine/große Septime etc. eingebaut.:p
Leitereigene Akkorde lassen sich auch diatonisch auf allen Moll-Tonleitern (bzw. jeder beliebigen Skala) bilden.

Ausnahme sind alterierte Akkorde, in denen (sofern ein tonaler Kontext gegeben ist) leiterfremde Töne vorkommen.

Lieber Gruß, NewOldie.
 
Hallo NewOldie,

Ist das gängige Praxis, den Septimakkord dann trotz seiner halben Dur-Charakteristik im Moll einzusetzen? Oder anders gefragt: Wenn ich dem Dominantseptimakkord in einer Dur-Tonleiter wie der Name schon sagt als Dominante spiele, klingt er ja gut.

Wenn ich innerhalb dieser Durtonleiter zur harmonischen Begleitung eine Moll-Parallele nehme (sagen wir, aus C-Dur heraus zu A-Moll) und dann aber statt einem Dreiklang einen Vierklang spiele, bekomme ich wieder einen halben Dur-Klang rein. Wird das trotzdem so genutzt?
 
Hallo NewOldie,

Ist das gängige Praxis, den Septimakkord dann trotz seiner halben Dur-Charakteristik im Moll einzusetzen? Oder anders gefragt: Wenn ich dem Dominantseptimakkord in einer Dur-Tonleiter wie der Name schon sagt als Dominante spiele, klingt er ja gut.

Wenn ich innerhalb dieser Durtonleiter zur harmonischen Begleitung eine Moll-Parallele nehme (sagen wir, aus C-Dur heraus zu A-Moll) und dann aber statt einem Dreiklang einen Vierklang spiele, bekomme ich wieder einen halben Dur-Klang rein. Wird das trotzdem so genutzt?

Hi aths,

Am7 ist ja kein Dominatseptakkord. Der Triton fehlt und somit die Leitwirkung.

Am7 ist lammfromm:D kann als Tonikaparallele bei einer einfachen Reharmonisierung Sinn machen. Wichtig ist die Stimmführung der Melodie als Ganzes. Das Ohr entscheidet letztendlich.:p:p

Denk mal eine Stufe zurück: Ein Dur-Akkord besteht aus gr. Terz und kleiner (Moll) Terz. Trotzdem hört man Dur, obwohl eine Mollterz oben auftaucht. Umgekehrt gilt das auch auch bei einem Moll-Akkord.

Was passiert beim C-Dur Dreiklang? Das Ohr nimmt die Relation der unten liegenden Dur-Terz zum Grundton als "Dur-Klang" wahr. Die Quinte G als oberer Deckel ist der wichtigste Oberton des Grundtones und dient als dessen Bestätigung. Das Intervall der Mollterz oben wird nicht registriert.

Entsprechendes gilt bei Vierklängen: Am7 ist durch den unten liegenden Moll Dreiklang definiert, der oben liegende, eingeschachtelte, Dur-Dreiklang wird als Farbe oder Spannung (DomSept) wahrgenommen, nicht aber als Dur/Moll Geschlecht.
Je mehr Optionstöne (Fünfklänge ..) hinzukommen, desto mehr tritt die Farbe als Charakter hinzu.
Dur/Moll wird im Keller als Relation zum Grundton festgelegt.

Allerdings ist dies meine persönliche Auffassung, ich bin Laie und freue mich über Bestätigung/Kritik von den Profis hier.:D

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

ja Moll/Dur ist beim Dreiklang durch die erste Terz definiert. Das ergibt imo Sinn, wenn man den Dreiklang nicht als Terz-Stapelung, sondern als Terz plus Quinte sieht. Die Quinte harmoniert mit dem Grundton, die Terz bestimmt den Dur/Moll-Charakter.

Ich glaube ich mal mir heute mal für alle Stammtöne die leitereigenen Septakkorde auf und teste, inwieweit Akkorde als Ersatz für leitereigene Dreiklänge Sinn ergeben. Der CM7-Akkord (leitereigener Septakkord für C-Dur) zum Beispiel klingt mir zu hart, C7 (vierter Ton B statt H) wäre passender.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

Der CM7-Akkord (leitereigener Septakkord für C-Dur) zum Beispiel klingt mir zu hart, C7 (vierter Ton B statt H) wäre passender.

das kann je nach Kontext Sinn machen, obwohl formal C7 nichts in C-Dur zu suchen hat.
Du kannst aber Auflösungstendenz von C7 nach F-Dur nutzen, dann macht das z.B. sofort Sinn.
Nach meinem Geschmack klingt der "Hausakkord" Cmaj7 schön und stabil.
Ich liebe zum Beispiel den Klang von 2 aufeinander folgenden Maj7 Akkorden, die einen Ganzton entfernt sind, weil man sich dort über Grundtöne und Septimen auch chromatisch (speziell im Bass) bewegen kann. D-Maj7 nach C-Maj7 ....
Dann aber bitte nicht mehr nach Tonarten fragen..:D

Viel Spaß beim Experimentieren:p

LG NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom