seltsamer 6/4-Akkord

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Schüler

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Mir ist hier ein seltsamer Quartsextakkord begegnet:

SAM_0050.jpg

Nach längerem Stutzen handelt es sich hierbei m.E. nicht um einen c-moll-6/4, wie man erst vermutet, sondern um einen Durchgangsakord des vorhergehenden Eb-Dur zum folgenden B-Dur.

Ausschnitt-1.PNG

1. klingt es so (das c klingt nach Sexte und nicht nach Quart).
2. handelt es sich m.w. immer dann um einen Durchgangsakkord, wenn man jede Stimme als Figuration auffassen kann. Hier von oben nach unten: Wiederholung, Durchgang, Akkordbrechung.
3. wäre es mir neu, daß man einfach so in einen 6/4 springt.

Es geht also nur um eine Verzierung des Eb-Dur. Kann man das so sagen?
 
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Dann wären gleich zwei Terzen im Gesamtklang. Und dann müsste für den vollen Akkord der Sixte ajoutée (es g b c) ein Akkordton weggelassen werden (welchen dann?)

Sowieso ulkig, diese Harmonisierung. Klingt modal, kirchentonartlich,...
 
Die Harmonisierung im Abgesang wirkt allerdings neuzeitlich...
ich würde deshalb fast auf einen Druckfehler tippen: Im Bass müsste B stehen, wenn 64 gelten soll. Glatter fände ich im Bass einfach Es mit 3 (also ungezeichnet).
 
Hierbei handelt es sich um so geistliche Bergbaulieder, oder? Ich glaube fast, das ist so gewollt - würde sich in die generell etwas seltsam anmutenden Harmonisierung einfügen.
 
Es dürfte einfach so sein, wie ich es oben ausgesetzt habe, also eine Verzierung. Der Typ hat die Bezifferung zu Übungszwecken aus fertigen Sätzen rausgeschrieben. Hier hat er den Durchgang c' gleich mitbeziffert. Nicht alle Sätze lassen sich auffinden, z.B. dieser nicht. Ein normaler Generalbasser würde sowas einfach nicht notieren, sondern dem Spieler überlassen. So gesehen ja: eine 4 zuviel... (nehme ich an!)
Aber immer lehrreich, sich auch über solche Ausrutscher den Kopf zu zerbrechen.
 
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Unbedingt ist es lehrreich, von Fehlern anderer zu lernen. :-D

Übrigens auch von Überlieferungsvarianten, die in Kritischen Ausgaben angemerkt werden.

Dass im Bass eigentlich ein Es gedruckt gehörte, meine ich deswegen, weil ich vom Oktavgang in Takt 3 nicht weggucken kann.
 
Unbedingt ist es lehrreich, von Fehlern anderer zu lernen. :-D

Übrigens auch von Überlieferungsvarianten, die in Kritischen Ausgaben angemerkt werden.

Dass im Bass eigentlich ein Es gedruckt gehörte, meine ich deswegen, weil ich vom Oktavgang in Takt 3 nicht weggucken kann.
Nee, das ist nun so üblich und floskelhaft, dass man da keine Rückschlüsse draus ziehen kann. Die harmonische Situation ist auch anders.
 


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