Seiler

Herzlichen Dank zunächst mal an Klaviermacher für den Link zu diesem erhellenden Seiler Film.
Gerne :-)
die Unzulänglichkeiten ausgleicht und aus der Drahtkommode ein Klavier macht.
Da würde ich mich aber wehren, Drahtkommode :p
;)


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Abgelenkt durch die CNC Fräse pro und kontra wurde ein Thema nicht wirklich aufgearbeitet...
Was nützt mir die präzise Fertigungstechnik, wenn das "Verfallsdatum" einprogrammiert wird?
Genau das ist der Punkt! Was nützt es, wenn man Aluguss für einen verzugsfreien Stuhlboden wählt, dass ist natürlich ein Klasse-Konzept wenn man nicht genügend stabil getrocknetes Holz zur Verfügung hat...

Viel wichtiger, wenn dann die Mechanik nach 5 Jahren !!! (der üblichen Garantiezeit) an allen Ecken und Enden klappert? Ok, vieles kann man noch mit relativ geringem Aufwand beheben, und selbst eine nachträglich zu installierende, geräuschlosere Pedalkonstruktion zähle ich dazu - aber warum zum Teufel sind die Hammernussleder nur fast halb so dick als sie sein müssten um 100 Jahre geräuschlos zu spielen. Es handelt sich dabei um Materialeinsatz im Centbereich... Ein Quadratdezimeter Leder, dass nicht ausreichend dick ist um lange geräuschlos zu funktionieren. Leider kann man das Hammernussleder nicht ohne großen Aufwand ersetzen und da hilft es leider gar nichts, wenn
Ein Instrument aus kritsch ausgewählter China-Produktion, sorgfältig ausgearbeitet
wird. Davon gehe ich immer aus! ...und mache es selbst so.:cool:



LG
Michael
 
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Du hast ja recht mit deinem Hammernussleder-Beispiel, Michael - aber generalisieren lässt sich daraus wohl nichts. Und wenn irgendwo das Verfallsdatum "einprogrammiert" wird - also, ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass das bei vielen Produkten gemacht wird. Erfunden wurde es sicher nicht in China. Sondern z. B. dort, wo industriell Glühbirnen oder Damenstrümpfe hergestellt wurden, und auf diesem Gebiet sind bestimmt nicht die Chinesen Pioniere.
Aber bei Klavieren... da weiß ich gar nicht, ob man in China überhaupt gezielte Kurzlebigkeit nötig hat. Dazu ist der inländische Bedarf einfach zu groß.
Dass im Zuge der Rationalisierung von Materialaufwand und Fertigungstechniken es zu, sagen wir mal sehr nüchtern, debattenwürdigen Ergebnissen kommen kann, ist doch geschenkt. Wer sich da eine rosarote Brille aufsetzt, hat selbst Schuld.
Selbst Schuld hat aber auch, wer ggf. die Augen davor verschließt, dass möglicherweise gerade auch aus China dereinst Premium-Pianos kommen können. Namhafte Firmen mit Premium-Segmenten (Steinway, Bechstein, Yamaha,...) halten offenbar, wie mir scheint, diesbezüglich ihre augen sehr offen.

Und, übrigens: China-Pianos sind weit davon entfernt, mir ein Bedeutungsmittelpunkt zu sein. Sie können mir aber dann zum Thema werden, wo es mir um Vorbehaltlosigkeit geht. Sowohl im Sinne der Überwindung zweifelhafter Vorbehalte, als auch im Sinne der Einrichtung berechtigter Vorbehalte.
Naja - derlei hatten wir hier schon öfters...

Gruß
Martin
 
90JKB for Bundespräsident!
 
Wer von den Kollegen will so ein 10 jähriges Klavier wieder flott machen? ...
Bleib cool, Michael, und mal die Welt ungefähr genau so grau wie sie ist, mehr "tut nicht nötig" wie man auf hamburgisch sagt.

a) Schon immer gab es billigen Schrott, der schon nach kurzer Zeit nichts mehr taugte.
b) Schon immer gab es Billiges, was allewelt für Schrott hielt, was aber doch nach Jahrzehnten wider Erwarten noch seinen Dienst versah. Nur so als Beispiel: Ich hab hier neben mir ein Batterie-Taschenradio der allerbilligsten Sorte laufen. Hab ich vor knapp 20 Jahren als Gag geschenkt gekriegt. Läuftundläuftundläuft. Sowas gibts bei Klavieren auch und gab es schon immer. Und auch die Fachleute, die sich später und immer wieder drum kümmer(te)n. Noch'n Beispiel: Vor gut einem Jahr arbeitete ich umfangreich an einem etwa 110 Jahre alten Klavier, eher klein als groß, und materialmäßig offensichtlich knapp kalkuliert mit angestemmter Platte und sonst noch manchem. Ich war mir ganz sicher: Nie im Leben hätte dessen Erbauer (ein mir bis dahin unbekannter und seither nicht wieder begegneter Handwerker) darauf gesetzt, dass irgend jemand für dieses sein Produkt nach mehr als ein paar Jahren oder Jahrzehnten noch einen Finger krümmt.
c) Schon immer gab es teure zuverlässige langlebige Spitzenprodukte. Das wird auch weiterhin so sein. Dafür gibts immer einen Markt, wenn er auch klein ist.
d) Und auch dies darf man in aller Nüchternheit letztlich nicht vergessen: Schon immer gab es sündhaft teure Sachen, die schon nach kurzer Zeit, ob mit eingebautem Verschleß oder nicht, zu nix mehr zu gebrauchen waren. Dies wohl weniger bei Klavieren und Flügeln. Aber auch da ist nicht alles, was gut ist, teuer und nicht alles, was teuer ist, ultimaratio. Auch hier noch ein Beispiel: Mindestens bei einem deutschen Premium-Hersteller wurden zeitweise die Pedalstößer (aus Kunststoff, übrigens) ohne Führungsstift unter den Hebel der Abhebestange gestellt. Kein Problem seit Ewigkeiten, wenn man eine Führung ins innere Gehäuse setzt. Doch als Führung wurde hier eine zweifach geknickte Blattfeder verwendet, die im Gehäuse und an der Stange verschraubt wurde. Sie hielt die Stange in Position und sorgte zugleich dafür, dass sie in ihrem unteren Lager stets blieb ohne zu schlackern. Genial einfach - nur leider im Hinblick auf die zu erwartende Materialermüdung ein Schmarrn. Denn das (rechte) Pedal wird ja nun wahrlich nicht nur gelegentlich betätigt, sondern binnem Kurzem tausendfach. Also brach diese Feder bei oft genutzten Instrumenten nach viel zu kurzer Zeit, was sofort zum Versagen der Pedalfunktion führte. Premium? Na ja...

Gruß
Martin
 
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Bleib cool, Michael, und mal die Welt ungefähr genau so grau wie sie ist, mehr "tut nicht nötig" wie man auf hamburgisch sagt.

a) Schon immer gab es billigen Schrott, der schon nach kurzer Zeit nichts mehr taugte.
b) Schon immer gab es Billiges, was allewelt für Schrott hielt, was aber doch nach Jahrzehnten wider Erwarten noch seinen Dienst versah. Nur so als Beispiel: Ich hab hier neben mir ein Batterie-Taschenradio der allerbilligsten Sorte laufen. Hab ich vor knapp 20 Jahren als Gag geschenkt gekriegt. Läuftundläuftundläuft. Sowas gibts bei Klavieren auch und gab es schon immer. Und auch die Fachleute, die sich später und immer wieder drum kümmer(te)n. Noch'n Beispiel: Vor gut einem Jahr arbeitete ich umfangreich an einem etwa 110 Jahre alten Klavier, eher klein als groß, und materialmäßig offensichtlich knapp kalkuliert mit angestemmter Platte und sonst noch manchem. Ich war mir ganz sicher: Nie im Leben hätte dessen Erbauer (ein mir bis dahin unbekannter und seither nicht wieder begegneter Handwerker) darauf gesetzt, dass irgend jemand für dieses sein Produkt nach mehr als ein paar Jahren oder Jahrzehnten noch einen Finger krümmt.
c) Schon immer gab es teure zuverlässige langlebige Spitzenprodukte. Das wird auch weiterhin so sein. Dafür gibts immer einen Markt, wenn er auch klein ist.
d) Und auch dies darf man in aller Nüchternheit letztlich nicht vergessen: Schon immer gab es sündhaft teure Sachen, die schon nach kurzer Zeit, ob mit eingebautem Verschleß oder nicht, zu nix mehr zu gebrauchen waren. Dies wohl weniger bei Klavieren und Flügeln. Aber auch da ist nicht alles, was gut ist, teuer und nicht alles, was teuer ist, ultimaratio. Auch hier noch ein Beispiel: Mindestens bei einem deutschen Premium-Hersteller wurden zeitweise die Pedalstößer (aus Kunststoff, übrigens) ohne Führungsstift unter den Hebel der Abhebestange gestellt. Kein Problem seit Ewigkeiten, wenn man eine Führung ins innere Gehäuse setzt. Doch als Führung wurde hier eine zweifach geknickte Blattfeder verwendet, die im Gehäuse und an der Stange verschraubt wurde. Sie hielt die Stange in Position und sorgte zugleich dafür, dass sie in ihrem unteren Lager stets blieb ohne zu schlackern. Genial einfach - nur leider im Hinblick auf die zu erwartende Materialermüdung ein Schmarrn. Denn das (rechte) Pedal wird ja nun wahrlich nicht nur gelegentlich betätigt, sondern binnem Kurzem tausendfach. Also brach diese Feder bei oft genutzten Instrumenten nach viel zu kurzer Zeit, was sofort zum Versagen der Pedalfunktion führte. Premium? Na ja...

Gruß
Martin

Lieber Martin,

Das ist eindeutig zu viel Text um was ...alles was in diesem Thread steht zu relativieren? Die Welt ist bestimmt in Ordnung für Klangvoll - was aber wenn Ritmüller... ok - ich lass es.

Die Federngeschichte ist von Grotrian und die schicken das Ersatzteil gratis zu, wenn die 10 jährige Feder gebrochen ist. Ist auch kein Aufwand sie zu erneuern und dauert nicht länger als ein paar Minuten.

Viel schlimmer finde ich, dass wir jetzt einen Berliner als Präsident bekommen sollen.. Ob das gut geht? Der fühlt sich ganz bestimmt persönlich 100x schneller angegriffen als Euer Wulff, dem alles am A.... vorbei geht. :D

LG
Michael
 
Lieber Martin, Das ist eindeutig zu viel Text
Na Michael, wenn du alles nochmal durch Zitieren verdoppelst, ist es so viel wohl doch nicht.
Ansonsten: Hast recht, much ado here. Wird auch wieder vergehen.
Was Klangvoll betrifft: Deren Welt war bereits auf der ersten Seite wieder in Ordnung.
Wenn Seite 2-11 im Ergebnis zu einem Präsidentenvorschlag führen - nun ja, dann muss man wohl eigentlich 90JKB zustimmen: traurig ist das. Incl. der eigenen Nase, an die ich mich fasse.

Die Feder ist bestimmt schnell ersetzt bei Grotrian - was aber wenn dir sowas bei Ritmüller... ok - ich lasse es.

Gruß
Martin
 

@Michael, nochmal von wegen zu viel Text:
Hier die Kurzfassung.

a) Es gibt seit jeher Schrott, Mittelmaß, Premium.

b) Es gibt seit jeher das, was Schrott, Mittelmaß bzw. Premium zu sein scheint, aber sich letztlich doch als was anderes bewahrheitet.

c) Es gibt seit jeher endlose Diskussionen, die zwischen a) und b) oszillieren.

d) Das wird auch fürderhin so sein.

Aber 'tschuldigung, ich wollte das Gespräch über Präsidenten nicht über Gebühr unterbrechen :cool:

Gruß
Martin
 
Und nu?

Weiter mit Präsidenten? Oder mit "ewigen Wahrheiten"? Was auch immer - in diesem Faden mit der Überschrift "Seiler" hat das eigentlich nix verloren (wenngleich ich ja ein großer Freund von frei mäandernden Fäden bin ...)

Was mich interessiert - und wozu mich dieser Faden "angefixt" hat: Wie entsteht ein tolles Instrument? Was sind die Faktoren? Dazu mach ich jetzt nen eigene Faden auf, um den hier nicht zuzumüllen. Freue mich auf Beteiligung!
 
Viel bedauernswerter als irgendwelches off-topic-Gelaber über Volksver(t)räter finde ich, dass sämtliche Beiträge von 90JKB aus diesem Faden verschwunden sind.
 
NONONO! Ich hab nix gedrückt. Doch nicht wegen solchem Pillepallkinderkram!

Es gibt nur einen, der seine Beiträge (... in bewährter Politikermanier) spurlos verschwinden lassen kann - und das ist 90JKB selbst.
 
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