Seiler und Silienstab

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acoustico

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Hallo ihr Wissenden,

wer kann mir denn mal sagen was ein Silienstab ist? kommt nur im Seilerprospekt vor, scheint aber zum Klavier zugehören.

Grüße acoustico
 
Die Silie begrenzt im Klavier die schwingende Länge der Saite unterhalb des Wirbels. Es gibt verschiedene Ausführungen, als Metallstab oder bei einfachen Instrumenten oft auch in die Platte eingegossen. Oberhalb der Silie ist meist der Kapodaster aufgeschraubt, einfache Ausführungen z.T. auch anders. Einige Klaviere haben auch statt einer Silie Agraffen.
 
Nach den Gesetzen der Logik, ja.
 
Ja, kenne ich auch so.
 
In einem von Michaels vielen Videos, wo er den Förster Quattrochord der Predigerkirche in Zürich überholt, kann man sehen, wie er den Druckstab / die Silie mit der Feile entgratet, und wie der Stab dann wieder eingebaut wird.
 
Hallo, dann Danke ich doch mal für die ausreichende Information. Wenn ich das so richtig verstehe, ersetzt die Silie die Agraffe im Piano. Im Flügel wird denn eher ein Silie nicht so oft verwendet, zugunsten der Agraffe. In vielen Klavieren kommt die Silie zum Einsatz.

Grüße
 
In den meisten modernen Flügeln kommt eine gemischte Bauweise zum Einsatz, Agraffen im Bass und Mittellage, Kapodaster im Diskant. Es gibt aber auch Ausführungen mit durchgehender Agraffen-Führung der Saiten, z.B. ältere Bechstein-Flügel. Auch durchgehenden Kapodaster gibt es bei einigen älteren Modellen, z.B. bei Perzina habe ich es so in Erinnerung.
 

Welches sind denn aus klavierbauerischer Sicht die Vor - und die Nachteile der verschiedenen Konstruktionsprinzipien?
 
Ganz ehrlich... ich weiß es nicht... ich habe sehr gut klingende Klaviere mit Silien oder Kapodastern gesehen... aber auch toll klingende mit Agraffen (und umgekehrt)... ich hatte auch mal einen Flügel, der auf dem Steg kleine Agraffen hatte (da glaubte ich allerdings, einen Unterschied zu hören... immerhin ist der Unterschied von Holzsteg zu Metall-Agraffe schon deutlicher).
Die Klaviere mit Agraffen scheinen ein etwas fein gezeichneteres Obertonspektrum zu haben. Liegt vielleicht an der Tatsache, dass der Auflagepunkt der Saite minimal kleiner (und dementsprechend etwas fester) ist. Wobei es jetzt nicht heißen muss, dass mehr Obertöne gleichzeitig einen besseren Klang bedeuten. Es ist ja immer die Summe aus allen baulichen Gegebenheiten.
Ich stelle nur immer wieder fest, dass viele Klaviere mit Agraffen schwieriger zu stimmen sind (der Ton "springt" sehr gerne), aber wenn sie denn einmal stimmen, das Ergebnis auch etwas länger bestehen bleiben kann.
LG Georg
 
Die Antwort auf die Frage dürfte nicht ganz einfach zu geben sein, die wenigsten von uns werden die Möglichkeit haben, ein und dasselbe Klaviermodell einmal mit Agraffen und einmal mit Druckstab anzuhören. Wir vergleichen also immer unterschiedliche Instrumente, die sich nicht nur in diesem einen Aspekt unterscheiden, was es schwer macht, zuverlässige Schlüsse zu ziehen.

Bechstein hat ja z.B. bei den Flügeln von durchgender Agraffenführung auf Kapodaster im Diskant umgestellt, neben anderen Modifikationen, und ich würde unterstellen, dass man sich davon einen klanglichen Gewinn verspricht. Der Kapodaster hat eine größere Masse und damit eine höhere innere Dämpfung für hohe Frequenzen. Es verbleibt mehr Energie im schwingenden System, statt unhörbar abzuwandern. Damit verbessert sich der Sustain des Tones.

Für die Mittellage ist es klanglich wahrscheinlich nicht so ein großer Unterschied, jedoch gefallen mir Agraffen hier trotzdem besser. Insgesamt ist die Saitenbegrenzung damit besser, die Saiten können nicht wandern sondern haben eine feste Position. Bei alten Klavieren mit Druckstab sieht man oft, dass die Saitenabstände untereinander nicht mehr stimmen. Häufig gibt es hier auch unsaubere Schwingungen, die beim Stimmen Probleme machen und erst verschwinden, wenn man die betreffende Saite etwas umpositioniert.
 
(@pianochris66 : Das war mir auch klar, als ich es verfasst habe. Und die Leute, die meinen Beitrag zur Off-Topic Abstinenz wirklich gelesen hätten, denen wäre auch klar, dass ich niemals gegen ein völliges Off-Topic- und Trollerei-Verbot wäre. Dafür liebe ich beides selbst (aktiv und auch passiv) viel zu sehr. Mir ging es nur darum, dass es a) durchaus vorkommt, dass manche Menschen einfach nur eine Antwort auf ihre Frage möchten, und keine Lust haben, dass dies nach knapp 20 Beiträgen zu einer Diskussion über Küchenkräuter, Stäbe in verschiedensten Inkarnationen und Off-Topic-Verbote verkommt und b) dass legalisiertes Trollen an anderer Stelle die Trolle und Off-Topic-Verfechter soweit beruhigt, dass in mit Trollverbot getagten Fäden dies nicht vorkommt). Ja, ich predige Wasser und trinke Wein... Tut mir Leid acoustico ;-).
 
Und die Leute, die meinen Beitrag zur Off-Topic Abstinenz wirklich gelesen hätten, denen wäre auch klar, dass ich niemals gegen ein völliges Off-Topic- und Trollerei-Verbot wäre.

So hatte ich das auch verstanden, daher auch mein Smiley. Ich kann Deinen Wunsch wirklich nachvollziehen, mir geht es ja ähnlich, wahrscheinlich vielen anderen hier im Forum auch.

Ich hoffe, dass Du viel Zeit an Deinem tollen neuen Instrument verbringen kannst. Ist auf jeden Fall sinnvoller, als sich hier über Trolle & Co zu ärgern:-).

LG
Christian
 

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